Wie weiter? [ Teil ¦¦ des Strategiepapiers ]

Gruppe Landfriedensbruch 21.09.2001 22:56 Themen: Soziale Kämpfe
Wie weiter ... [ 2. Teil des Textes der Gruppe Landfriedensbruch ]Jenseits von Hierarchien, Öde und "ZDFisierung" [ immer nur Wiederholungen in altbekannten Mustern und Strukturen ] - Vorschläge für eine Organisierung emanzipatorischer PolitikGesamter Text hier lesen

Der erste Teil unseres Textes galt der Analyse politischer Bewegung Download als .rtf-Datei hier
Schwerpunkt waren die Entwicklungen rund um die Aktivitäten von Genua, aber auch andere Kampagnen, Aktionen und Inhalte. Wir kündigten einen zweiten Text zur Frage "Wie weiter?" an, der auch mehrfach angefragt wurde. Was wir nicht ahnten, ist daß zwischen den beiden Texten der größte Erregungskorridor aller Zeiten entstand - die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon sowie die Reaktionen der Nationen, Institutionen und Medien. Der Gedenkterror, die Konstruktion eines Patriotismus der "zivilisierten Welt" und vieles mehr prägten die Gesellschaft derart stark, daß auch wir uns entschlossen haben, unseren Text um zwei Absätze zu ergänzen: Einleitend wollen wir die Ausführungen des ersten Textes auf den Erregungskorridor "USA-Anschläge" übertragen. Und zum Schluß dieses Textes werden wir wieder dieses Beispiel bemühen ... damit auch als aktuell-kritischen und handlungsorientierten Beitrag
Im Anhang zum Strategiepapier findet ihr hier zu lesen den Vorschläge für einen schnellen Anfang der "Organisierung von unten"
Wie weiter ... [ 2. Teil des Textes der Gruppe Landfriedensbruch ]

Jenseits von Hierarchien, Öde und "ZDFisierung" [ immer nur Wiederholungen in altbekannten Mustern und Struturen] - Vorschläge für eine Organisierung emanzipatorischer Politik

A) Intro
Der erste Teil unseres Textes galt der Analyse politischer Bewegung Download als .rtf-Datei hier
Schwerpunkt waren die Entwicklungen rund um die Aktivitäten von Genua, aber auch andere Kampagnen, Aktionen und Inhalte. Wir kündigten einen zweiten Text zur Frage "Wie weiter?" an, der auch mehrfach angefragt wurde. Was wir nicht ahnten, ist daß zwischen den beiden Texten der größte Erregungskorridor aller Zeiten entstand - die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon sowie die Reaktionen der Nationen, Institutionen und Medien. Der Gedenkterror, die Konstruktion eines Patriotismus der "zivilisierten Welt" und vieles mehr prägten die Gesellschaft derart stark, daß auch wir uns entschlossen haben, unseren Text um zwei Absätze zu ergänzen: Einleitend wollen wir die Ausführungen des ersten Textes auf den Erregungskorridor "USA-Anschläge" übertragen. Und zum Schluß dieses Textes werden wir wieder dieses Beispiel bemühen ... damit auch als aktuell-kritischen und handlungsorientierten Beitrag.
Hinweisen möchten wir in diesem Zusammenhang auch auf die Broschüre "Von Gipfel kann es nur noch aufwärts gehen" - eine kritische Analyse und Perspektivenformulierung, herausgegeben ebenfalls unter dem multiplen Begriff der Gruppe Landfriedensbruch (für 4 DM in Briefmarken zu bestellen bei der Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen). Die Ähnlichkeiten der Analyse sind z.T. frappierend, nur daß die agierenden Gruppen damals anders hießen. Doch sowohl staatstragende NGOs wie auch strukturerstarrte radikallinke Gruppe sorgten damals für ein Scheitern der Proteste - genau wie heute.

B) Nachtrag zur Analyse aktueller politischer GruppenDer Umgang mit den Anschlägen auf World Trade Center und Pentagon machte das Desaster der politischen Gruppen drastisch deutlich. Die Möglichkeit zur politischen Intervention waren groß, denn die Anschläge schufen den größten Erregungskorridor aller Zeiten. Alle Mittel der direkten Aktion, der Intervention, der öffentlichen Vermittlung von Positionen und der Aneignung wären möglich gewesen. Schon ein simples T-Shirt oder ein hochgehaltenes Schild erregte massive Aufmerksamkeit, wenn es sich vom durch die massive Gehirnwäsche des Patriotismus und Gedenkterrors geschaffenen Einheits-Betroffenheitskultes unterschied. Das erlebten sehr eindrucksvolle einige ganz wenige Menschen, die teilweise als Einzelpersonen auf die Straße gingen.Die überwiegende Masse politischer Gruppen verstummte oder fügte sich in die vorgegebenen Handlungsraster ein:
- Kaum eine politische Erklärung begann nicht mit der massiven Solidarisierung mit den Opfern und der Verabscheuung der Tat. Damit wurde das Bemühen der wertegemeinschafts-patriotischen Kreise unterstützt, eine Konstruktion von "Gut" und "Böse" zu erreichen. Denn wer in diesen Tagen nach den Anschlägen öffentlich mittrauerte (das individuelle Verhalten ist hiervon selbstverständlich auszunehmen, da es die autonome Regung der Einzelnen ist), machte deutlich, daß es den Unterschied von "Gut" und "Böse" gibt. Niemals wäre diese Trauer um Menschen in den nicht-"guten" Regionen der Welt möglich gewesen. Der Betroffenheitskult ist Teil der politischen Strategie und der Konstruktion faschistoider Logiken "guter" und "schlechter" Menschen.

- Dieses faschistoide Verhalten war in fast allen politischen Zusammenhängen präsent: Von den minimalreformistischen Kadern in Attac oder anderen NGOs bis zum Sonntagsspaziergang der BI "Kein Atommüll in Ahaus" ... überall gab es Gedenkminuten, Betroffenheitserklärungen, Distanzierungen von den Anschlägen. Und nirgends gab es klare Forderungen nach einem Ende von Nationen und Kapitalismus als originäre Gewalt, gegen die sich die oft ebenfalls mörderische Gegengewalt richtet. NGOs u.a. wurden trotz (oder eher: wegen) ihrer schwächlichen Positionen von den regierungstragenden Medien wie taz, Spiegel oder FR auch jetzt wieder bevorzugt - sie waren als einziges dort abgedruckt. Fachbeiträge z.B. auf wissenschaftlichen Kreisen waren teilweise bedeutend besser als die Stellungnahmen politischer Gruppen.

- Ebenso gab es (wie schon in der allgemeinen Analyse im Teil 1 vor den Anschlägen kritisiert) den Angriff aus der frustriert-alten Strukturlinken. Der Erregungskorridor der Anschläge war gigantisch - und entsprechend gingen z.B. Teile der Antideutschen auch weiter als sonst und mutierten zu waschechten FaschistInnen. Sie forderten einen heiligen Krieg gegen islamische Staaten (Erklärung der Redaktion der Bahamas).

- Die wenigen unabhängigen Basisgruppen, die in verschiedenen Städten unabhängig von diesen dominanten Organisationen und Gruppen, linken Medien usw. existieren, fanden keine überregionale Beachtung - selbst wenn sie überregionale Positionen zu veröffentlichen versuchten.

- Bei den konkreten Aktionen überwogen "0-8-15"-Aktionen wie Mahnwachen, Kleindemos usw., die inzwischen schon fast zu einem richtigen Krieg dazugehören.

Insgesamt haben politische Gruppen die Entwicklung verpaßt bis verschlimmert. Außer kleinsten Versuchen von Resten selbstorganisierter, politischer Bewegung sind alle Aktionen eher geeignet, die totale Dominanz der gesellschaftlichen Diskurse und Institutionen über das Denken und Handeln zu unterstützen. Eine solche politische Bewegung ist eine Negativrechnung. Die politischen Handlungen nach den Anschlägen haben einmal mehr gezeigt, daß die aktuelle politische Bewegung keinerlei Anknüpfungspunkte bietet, die ein Engagement nach Veränderung lohnenswert erscheinen läßt.Ausgangspunkt für politische Bewegung können so nur die sein, die sich zur Zeit am Rande oder außerhalb bewegen:

- Basisgruppen, die selbstorganisiert arbeiten, aber bisher sehr stark lokal beschränkt sind ... was ein fataler Fehler ist, denn er übersieht die Notwendigkeit des Eingreifens in die gesellschaftlichen Diskurse, die überwiegend überregional organisiert sind. Diese Basisgruppen können zusammenkommen und den Ausgangspunkt einer Organisierung von unten bilden.

- Einzelpersonen und Kleingruppen am Rande der dominierenden Organisationen (NGOs, Parteien, Gewerkschaften, "strukturerstarrte" linke Gruppen usw.), die unzufrieden sind, aber mangels Alternative oder Mut, z.T. auch aus falscher Anhänglichkeit trotz Bedenken bei denen bleiben, deren Politik längst systemstabilisierend ist.

- Neue Gruppen aus neu politisierten Menschen und Zusammenhängen ... hier ist vor allem auf Jugendliche sowie auf "AussteigerInnen" aus Arbeit, patriarchaler Zurichtung, nationaler Identität, Ausbildungszwang oder normierter Wohnverhältnisse zu hoffen, wenn im Rahmen einer Organisierung von unten auch die Hoffnung auf eine Wirkung entsteht.

Im folgenden sollen die Handlungsfelder politischer Arbeit benannt werden. Einige Aspekte beziehen wir aus den Diskussionen um direkte Aktion und kreativen Widerstand. Explizit weisen wir auf die Debatten "Organisierung von unten" und "Entscheidungsfindung von unten" hin beide im Zusammenhang des Diskussionsnetzwerks "Hoppetosse - Netzwerk für kreativen Widerstand", siehe

hoppetosse.net

C) Die Ebenen politischer Arbeit

1. Positionen und VisionenWas treibt Menschen dazu, sich um Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse zu kümmern - sei es im Detail oder im Ganzen, Schritt für Schritt oder in der Hoffnung auf einen umfassenden Durchbruch? Einige behaupten, es muß den Menschen nur schlecht genug gehen. Das ist widerlegt - Menschen im Krieg, selbst wenn ihnen das Dach über dem Kopf weggebombt wird und die halbe Verwandtschaft schon tot ist, entwickeln sich nicht automatisch zu KriegsgegnerInnen. Gerade in Deutschland ist das bittere Geschichte. Zerstörte Umwelt schafft keinen anderen Umgang mit der Umwelt.Die meisten politischen Gruppen haben zur Zeit gar keine politischen Konzepte, was Menschen zum Engagement bringen könnte. Sie verkriechen sich in ihren Nischen oder lassen sich auf die Logik des "von oben" ein, d.h. den Menschen muß das "Gute" beigebracht werden. Angesagt ist dabei zur Zeit die marktwirtschaftliche Logik: Menschen, Firmen, Organisationen oder Nationen sollen zum richtigen Verhalten gebracht werden, indem das Richtige finanziell belohnt und das Falsche z.B. besteuert wird. Von Ökosteuer bis Tobin Tax - alles folgt dieser Logik. Damit wird Herrschaft gestärkt, weil sie neue Handlungsmittel bekommt (positiv wird von Regulierung gesprochen, wenn Machtausbau gemeint ist). Gleichzeitig sind all diese marktförmigen Regulierungsmittel aber nicht nur staats-, sondern auch konzernunterstützend (der Gegensatz von Markt und Staat war und ist immer ein konstruierter, er besteht in der Realität nicht - weder personell noch formell!). Jede marktförmige Regulierung fördert die anpassungsfähigeren Unternehmen, die dann die langsameren, z.B. kapitalschwächeren schlucken oder verdrängen können - immer also auch die Konzerne aus den reichen Ländern die aus den ärmeren Regionen.
Die Angst vor dem Elend führt nicht zum Interesse an emanzipatorischen Veränderungen. Und der Reformismus innerhalb der Logiken von Markt und Macht ist ohnehin frei von visionären Zielen, die Menschen bewegen können. Was bleibt dann? Die Lust am besseren Leben!
Handlungsmotiv für gesellschaftliche Veränderungen kann nur die Lust am besseren Leben sein. So wird Angst vor Neuem überwunden durch die Hoffnung. Zudem wird der Egoismus zur Triebfeder und die konkreten Handlungen erhalten eine Zielorientierung, sind also Schritte zur grundsätzlichen Veränderung.

Diese Handlungsmotivation entsteht, wenn Visionen formuliert und diskutiert werden - nicht einheitliche Zukunftsbilder, sondern Möglichkeiten, Bilder und Prinzipien, die die Selbstentfaltung der Einzelnen möglich machen.Die Schwäche aktueller Bewegung ist auch das Fehlen von Szenarien, Visionen und Utopien für eine emanzipatorische Zukunft. Nur ganz wenige sind in den letzten Jahren entstanden, beispielhaft wären zu nennen die Schriften "Die Aliens sind unter uns" (im Buchhandel) und "Gleicher als andere" (als Download über http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Einzel/Preise/rlspreis.pdf) von Christoph Spehr, das Buch "Freie Menschen in Freien Vereinbarungen" der Gruppe Gegenbilder (unter www.opentheory.org/gegenbilder oder gegen 19,80 DM bei der Projektwerkstatt, s.o.) oder die Debatten um "Freie Gesellschaft" im Oekonux-Zusammenhang (www.oekonux.de).Die Debatte um Visionen ist nötig. Daraus folgen zudem die Positionen. Sie müssen auf die Vision zielen, also als Kritik Verschlechterungen in Hinsicht auf eine freie, selbstorganisierte Gesellschaft abwehren oder als Forderung Schritte dorthin einschlagen. Fast alle bisherigen politischen Forderungen würden dann fallengelassen werden, denn sie stützen Herrschafts- und/oder Marktlogik. Das würde Platz schaffen für emanzipatorische Positionen, auch für einen Reformismus, der die Realität im Detail verändert - aber so, daß er auch einen Schritt zu einer freien Gesellschaft darstellt und dieses Gesamtziel in der Teilreform auch einfordert.Die Schwäche der Bewegung ist zur Zeit auch eine Schwäche der Positionen und ein Fehlen der Visionen - was zusammenhängt.

Hinzufügen möchten wir noch einen Punkt, der bei vielen AkteurInnen der Grund für ein Zögern und Zaudern bei visionärer Politik ist. Emanzipatorische Inhalte werden nach wie vor sehr stark auf die Bevölkerungsgruppen bezogen, die früher "linken" oder alternativen Gruppen angehörten oder nahestanden. Auch heute noch messen viele an den Reaktionen aus diesen, heute zum BildungsbürgerInnentum gewandelten Kreisen die Akzeptanz ihrer Vorschläge. Doch diese Gruppe gehört zu den Gewinnern des modernen Kapitalismus und bildet (zum Glück mit vielen Ausnahmen!) die tragende Gruppe der "neuen Mitte" mit ihren sozial-/leistungsrassistischen Konzepten, der Faulenzer-Debatte usw.Visionäre Politik kann (muß nicht) wesentlich mehr Akzeptanz bei Menschen finden, die aufgrund ihrer eigenen Lage oder einer drangvollen Auseinandersetzung mit den Zwängen des Alltags selbst ein Gefühl für Ungerechtigkeit und Herrschaft haben: Viele viele Arbeitslosen, ArbeiterInnen, ein großer Teil der Frauen, Nicht-Deutschen, sog. Behinderten, weiterer Diskriminierter und Jugendliche. Sie sind in emanzipatorischen Gruppen aber gar nicht oder nur gering vertreten. Und viele werden nie oder kaum angesprochen und erreicht - auch eine Folge einer erstarrten Politikform.

2. Direkte Aktion: Das Konzept "Erregungskorridor"In der aktuellen Verfassung sind politische Gruppen nicht handlungsfähig. Als Reaktion darauf entstehen das "Eventhopping" (zeitlich begrenzter Hype mit Kurzzeitwirkung), die platte Militanz (materieller Schaden oder symbolisches "Ich bin total doll dagegen" statt tatsächliche Veränderung oder auch nur Vermittlung durch symbolische Aktion) sowie die platte, ritualisierte Handlung der Marken Lichterkette oder Latschdemo ("Hallo, hört uns denn niemand, nun macht doch was ..:"). Auch der Lobbyismus und das Entwickeln systemkonformer Vorschläge gehören in diese Kategorie, denn sie schaffen Erfolgserlebnisse, überwinden Ohnmachtsgefühle, weil Erfolg leichter gefeiert werden können, wenn keine Ziele mehr vorhanden sind (siehe z.B. die Klimakonferenz in Bonn oder die Antirassismuskonferenz in Durban, die von NGOs als Erfolge abgefeiert wurden - schon das Vorhandensein eines Ergebnisses oder einer Konferenz wird zum Erfolg, wenn keine Ziele mehr existieren ...).
In einer solchen Situation bedarf es einer Strategie, überhaupt wieder handlungsfähig, wahrnehmbar und interventionsfähig zu sein. Zur Zeit besteht in Deutschland weder ein Potential für Wirkung über Masse noch die Fähigkeit zu einem kontinuierlichen Prozeß der Aneignung öffentlicher Räume. Wir schlagen daher als wichtige Startphase und auch darüberhinaus die Idee der direkten Aktion (siehe z.B. www.aktionsinfo.de/dan oder die Zeitschrift "Ö-Punkte", Ausgabe Frühjahr 2001 zu "Direkte Aktion") in Verbindung mit dem "Erregungskorridor" (siehe z.B. Interim-Sondernummer März 1998 "Wo ist Behle?") vor. Der Erregungskorridor entsteht durch die direkte Aktion, ihre Wirkung und Symbolik. Er kann auf einen kleinen Raum begrenzt sein oder in der gesamten Gesellschaft wirken. Darauf kommt es auch nicht an, sondern auf die Qualität der Erregung und die Fähigkeit, in diesen "Korridor" der Wahrnehmung und Irritation Positionen und Visionen hinein zu vermitteln, zu Diskussionen und Handlungen anzuregen, Menschen von ihrer Fixierung auf gesellschaftliche Diskurse und Konstruktionen abzubringen, um Selbstbestimmung zu stärken. Widerstand und Vision sind insofern miteinander verbunden siehe opentherory.org

Beispiele kreativer direkter Aktion auf dem Konzept "Erregungskorridor"(immer verbunden mit guter Vermittlung: Transparente, Flugblätter, Piratensender, Medienarbeit, teach-ins, Ausstellungen, Veranstaltungen, Feste usw.)
Gegen Arbeitszwang: Arbeitsämter stürmen und in Wohnraum verwandeln. Grundsteinlegungen von Firmengebäuden blockieren oder z.B. Trauermarsch für die zukünftigen ArbeiterInnen, Aktionen bei Arbeitsgerichtsprozessen usw.

Gegen Reproduktion, Mobilität usw. nur über den Markt: Gratiseinkauf, Gratiszüge

Gegen die Ökonomisierung überall, speziell der Innenstädte: Reclaim-the-Street-Parties, Parties in Börsen, Geschäften, Fußgängerzonen, U-Bahn-Stationen usw. Gratisessen im Bahnhof, in U-Bahn-Stationen oder Banken.

Gegen Krieg und Kriegshetze: Kreiswehrersatzämter besetzen oder zerstören. Militärische Einrichtungen und Dienststellen attackieren. Gelöbnisse angreifen (hier hat es schon einige geniale Aktionen gegeben, die zeigten, welch großes Potential das Konzept "Erregungskorridor" bietet).

Gegen Obrigkeitsstaat: Gerichtsprozesse stören oder verhindern.

Gegen Repression: Jeden Gerichtsprozeß zu öffentlichen Aktion gegen Staat und Herrschaftslogiken machen - verbunden mit direkten Aktionen, Störungen, Subversion. Insgesamt subversiv agieren, d.h. z.B. Bullen irreleiten, instrumentalisieren.

Für Umweltschutz von unten: Aktionen gegen Umweltzerstörung (Besetzungen wie die Hüttendörfer, Blockaden wie beim Castor usw.), Aneignung von Flächen und selbstbestimmter Umgang mit ihnen (Bewirtschaftung, Gestaltung als kooperativer Prozeß der Beteiligten), Aneignung von Firmen, Energieversorgungsanlagen usw. mit Umstellung auf selbstorganisierte, kollektive Produktionsverhältnisse im regionalen Mitbestimmungskontext (Kollektiv nicht als gleichberechtigte Gruppe, die ansonsten aber als Ganzes normal markt- und warenförmig produziert, sondern kollektiv im Bezug auf die gesamte Umgebung, d.h. Produktion als selbstbestimmter Prozeß derer, deren Bedürfnisse z.B. an Wärme, Strom, Nahrungsmittel, Software usw. erfüllt werden sollen).

Widerstand im Alltag: Das persönliche Umfeld ist der Raum, wo die Ohnmacht nicht besteht. Dort ist sofort und ohne Organisierungen möglich, Erregungskorridore zu erzeugen - direkte Intervention gegen Diskriminierung; Subversion und symbolische direkte Aktion; Schaffung von Alternativen usw. Sie werden im direkten Umfeld schnell wahrgenommen und bieten Chancen zur Veränderung und Diskussion. Jede Gruppe, jede Beziehung, jedes Projekt können Orte der Dekonstruktion von Markt und Macht sein sowie der emanzipatorischen Organisierung. Kein Ort sollte Tabuzone sein für direkte Aktion gegen Ausbeutung, Diskrimierung usw.

Nutzen bestehender Erregungskorridore: Nicht nur direkte Aktion kann Erregungskorridore auslösen, sie können auch ohne Zutun entstehen, als Naturereignis oder Aktion Dritter (z.B. GAU Tschernobyl oder Angriff auf World Trade Center als Groß-Erregungskorridore, dasselbe tausendfach im Kleinen). Sie zu nutzen und durch weitere Aktionen zu verändern, Inhalte vermitteln usw. ist eine große Chance. Wenn sich politische Gruppen Aktions-Know-How, Positionen und Visionen sowie die Kunst der Vermittlung (Theater, teachins, öffentliches Reden, Flugblätter ...) aneignen, können alle Erregungskorridore für emanzipatorische Politik genutzt werden.

3. FreiRäume erobern, Experimente emanzipatorischer PraxisFreiRäume sind die notwendige zweite Seite emanzipatorischer Praxis. Ist die direkte Aktion die Attacke gegen das Falsche, der Eingriff in die institutionellen und diskursiven Herrschaftsformen, so bietet der Aufbau von FreiRäumen die Chance, "quadratmeterweise" emanzipatorische Praxis zu begründen. Damit ist "quadratmeterweise" nicht nur räumlich gemeint - FreiRäume sind alle Sphären frei von Herrschafts- und Verwertungslogik. Land, Gebäude und Plätze gehören genauso dazu wie zeitweise hergestellte FreiRäume (Züge, Firmenbesetzungen), politische Gruppen, Beziehungen, WGs, bedürfnisorientierte Produktionsstätten, freie und offene Medien oder Internetseiten.
Diese Aspekte der positiven Umsetzung und des Experimentierens mit emanzipatorischer Praxis führen wir hier nicht ins Detail aus. Sie sind vielerorts beschrieben. Zwei Aspekte möchten wir jedoch benennen, die bislang nur gering bewertet werden - ein fataler Fehler!

Materielle Basis für Leben und Politik - selbstorganisiert und unabhängig: Sowohl die AkteurInnen wie auch politische Gruppen und Projekte organisieren sich meist über den Markt oder Staat als unabhängig, in direkter gegenseitiger Hilfe und selbstorganisiert. Zentren und Gruppen sind finanziell abhängig, eine materielle Grundlage fehlt. Viele hängen am Tropf von ASTA, NGOs, Parteien oder staatlichen Einrichtungen. Das schlägt sich auf die politische Ausrichtung nieder. Nicht anders sieht es bei den Einzelpersonen aus. Sie kämpfen mit dem täglichen Überleben - unterwerfen sich der Verwertung von Arbeits- und Denkkraft im Markt, der Demütigung der "Sozial"einrichtungen oder der Arbeitsfindungsmaschinerie (einschl. Ausbildung). Materielle Zukunftsangst und Verkrampfheit sind allgegenwärtig - spätestens bei besonderen Lebensumständen (Umzug, Kinder, kontinuierliche Beziehung ...) scheint der volle Umstieg auf die marktförmige Normallebensweise unausweichlich.
Emanzipatorische, widerständige Politik ist nur vorstellbar, wenn Formen selbstorganisierter Aktivität und Reproduktion im Alltag entwickelt und verfolgt werden. Dazu gehört die im Rahmen der Selbstorganisation entscheidende Überwindung des individuellen Eigentums hin zu einem gemeinsamen Reichtum an Essen, Kleidung, Büchern, Wissen, Fähigkeiten, Häusern, Plätzen, Geräten usw.

Entscheidungsfindung von unten: Formale Hierarchien oder informelle Dominanzen sind allgegenwärtig, die gesellschaftlichen Konstruktionen wirken in allen politischen Gruppen weiter fort. Wird darauf überhaupt mal reagiert, sind schematische, verregelnde Reaktionen typischen, die Hierarchien aber nicht aufheben (Redequoten, Moderation usw.). Die Auseinandersetzung mit kreativen, hierarchiearmen Formen der Entscheidungsfindung und Diskussion findet kaum statt. Das zu verändern, ist eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Zeit - raus aus dem Mief hierarchistischer Verbände, Zentralen, Plena und intransparenter Zirkel.(Für beide Themen verweisen wir auf die Projektgruppe "HierarchNIE", zu finden unter www.hoppetosse.net).

4. Vernetzung: Die Organisierung von untenViele Gruppen, die ihre emanzipatorischen Ziele und Praxis nicht aufgeben wollten, haben sich in den letzten Jahren aus überregionalen Zusammenhängen zurückgezogen, da ihre Vorstellungen dort nicht verwirklicht sind. Das ist verständlich, bedeutet aber auch den Rückzug in eine weitgehende politische Handlungsunfähigkeit. Gerade das Begreifen, daß Herrschaft vor allem diskursiv läuft (also nicht nur institutionell vom Lehrer bis zum Polizeiknüppel, sondern in Form von "mainstream", Wertkategorien, Konstruktionen/"Schubladen" usw.), läßt eine überegionale Interventions- und Gestaltungsfähigkeit notwendig erscheinen. Dafür ist eine "Organisierung von unten" nötig. Der Begriff Organisierung ist zu unterscheiden von Organisation. Letztere ist institutionalisiert, d.h. hat für die verschiedenen Projekte, Aktionen und Inhalte immer dieselbe Form. Organisierung von unten bedeutet, daß jeweils die AkteurInnen, die eine Sache angehen, dafür die ihnen richtig erscheinende Form wählen. Ebenso werden Kommunikationsstrukturen, Treffen, Diskussionen, kontinuierliche Projekte (Medien, Kampagnen usw.) von denen organisiert, die sich darin einbringen oder mitdiskutieren wollen. Ergebnis einer solchen "Organisierung von unten" wäre eine hohe Vielfalt an Organisierungsformen. Damit diese sich gegenseitig unterstützen können und gegenüber neuen InteressentInnen offen wirken, ist Transparenz eine wichtige Voraussetzung von "Organisierung von unten".

Grundsätze einer "Organisierung von unten"
- Keine Hierarchien, d.h. Kooperation gleichberechtigter Menschen sowie Netzwerk gleichberechtigter Gruppen
- Herstellung eines diskriminierungsfreien Raumes
- Gruppen behalten Handlungsautonomie
- Mehr Vielfalt, mehr Lösungsvorschläge, Kreativität und Handlungsmöglichkeiten
- Emanzipatorischer Prozeß auch in der Organisierung umsetzen
- Schwerer dominier-, unterwander- und fremdbestimmbar
- Wirkungsvoller und flexibler: Stärken kommen zur Geltung
- Atmosphäre herstellen, in der Menschen sich trauen, Fragen zu stellen, abweichende Vorschläge zu machen usw.
- Emanzipatorische Positionen und Visionen nach außen benennen
- Basis einer "Organisierung von unten" sind handlungsfähige Basisgruppen (Basis ist nicht räumlich gemeint, sondern neben den örtlichen können auch projektbezogene Gruppen oder politische Theoriekreise existieren und die Basis bilden). Zu einer freien Kooperation gehört, daß sie auch allein handlungsfähig sind, in der "Organisierung von unten" aber eine Erweiterung ihrer Handlungsmöglichkeiten und wirksamere Aktionsformen verwirklichen.

Wegen Platzmangel folgen in einem zweiten Text:

Anhang 1: Konkrete Vorschläge für einen sofortigen Beginn der "Organisierung von unten"

Anhang 2: Die Strategievorschläge in der Praxis - am Beispiel der US-Anschläge und Kriegshysterie
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Ergänzungen

Gedenkterror

22.09.2001 - 13:46
Angeblich wollt ihr eine
"Atmosphäre herstellen, in der Menschen sich trauen, Fragen zu stellen, abweichende Vorschläge zu machen usw." Aber für die Angehörigen der Opfer gilt das wohl nicht...
Ihr wollt angeblich eine bessere, hierarchie-freie Welt, aber mit euren eineschränkten Möglichkeiten wollt ihr eigentlich genau das gleiche: Ein Territorium abgrenzen und dominieren.

Hey Gedenkterror

linker Idiot 22.09.2001 - 15:44
Ist Dir eigentlich mal aufgefallen,was die Medien und politik gerade für eine Heuchlerei veranstalten?
Das täglich tausende Kinder an Hunger sterben,scheint Dir relativ egal zu sein, zumindest trauerst Du nicht darüber;
klar, ist ja auch nicht angeordnet.
Schlimm,was in den USA passiert ist; aber was als Antwort darauf an Antiterrormassnahmen in Gang gesetzt wird, zeigt was möglich wäre. Aber diese Hilfe gilt halt nur für die USA
und ihren Helfershelfern.
Auch Dir herzliches Beileid

Mann o Mann Gedenkterror !

xy 22.09.2001 - 15:49
Warum keine Trauerfeier für die Opfer der Politik von USA un
EU ? Hmmm ?

Opfer der EU??

Lerne zu klagen ohne zu leiden 22.09.2001 - 16:28
GEDENKTERROR -- schon allein der Gebrauch dieses Wortes verrät eure wirkliche Geisteshaltung. Wen Du auch immer mit den "Opfern der EU" meinst (würde mich echt interessieren), kein Mensch hindert Euch daran, jeden Tag die Existenz derartiger Opfer zu beweisen, sie zu betrauern und ihrer zu gedenken. TUT DAS DOCH MAL. Aber ihr wollt die offizielle Opfer-Hierarchie doch nur durch eine andere Opfer-Hierarchie ersetzen. Und zwar mit den gleichen Methoden der Herrschaftsausübung, die euch - infolge eines bedauerlichen Irrtums der Weltgeschichte - leider nicht zur Verfügung stehen. Und DAS ist in eurer Wahrnehmung das eigentliche "Unrecht": Das die Massenmedien nicht EURE Meinung verbreiten. Das heißt dann "Zensur" und "Terror". Ihr habt es euch bequem in der BILD-Zeitungs-Lüge eingerichtet. Demnach ist nur die BILD-Zeitung daran schuld, daß die Bevölkerung nicht so denkt wie ihr.

die Opfer! die Taeter!

Buenaventura 22.09.2001 - 17:56
Opfer der Usa und der anderen reichsten Laender(Globalisierung): alle armen Laender, die gezwungen werden, ihre Maerkte gnadenlos zu oeffnen, ihren ohnehinschon kaum existierenden Sozialstaat zu "liberalisieren", alle, die darunter leiden, dass es inzwischen viel mehr Reichtum gibt als vor 20 Jahren, trotzdem viel mehr arme, aber reichere Reiche gibt. alle, die in Sweatshops arbeiten, unsere schoene Erde, die trotz enorm hoher Produktivitaet getoetet wird, um konkurrenzfaehig zu bleiben(speziell Usa), all die Arbeitslosen hier und anderswo, die keine Arbeit bekommen, und dann noch eingeredet bekommen, dass es ihre eigene Schuld waehre (sag mal, wenn es in D 3,5 Mio A-lose gibt, und ca 400000 freie Stellen da sind, wie kann es denn sein, dass sie sich "einfach mehr anstrengen muessen" um Arbeit zu bekommen? alle Menschen, die ein schlechtes Leben haben, weil ihr Hirn von Werbung manipuliert wird, und unter permanentem Leistungszwang stehen. ausserdem alle, in den Kriegen der Usa um Macht gestorben und verletzt worden sind, alle, die in Terrorregimen, die die USA finanziell und militaerisch unterstuetzten, nur weil sie die Maerkte offen halten, leben muessen, von historischen Folgen der Kolonialisierungen und ihrem Umgang damit heute ganz zu schweigen. ich weiss, das ist jetzt alles nicht wunderbar geschrieben, aber das finde ich auch ok so. ich denke naehmlich das es mehr auf Inhalt als auf Form ankommt. Quellen sind
Texte von Intellektuellen wie Noam Chomsky, Naomi Klein, Vivienne Forrester, Robert Kurz, und Marx. das sind jetzt mal die, von denen ich weiss, und die mir jetzt mal spontan einfallen. vor allem Noam Chomsky und Naomi Klein sind sehr gut belegt, und es wird dir sehr schwer fallen, diese zu widerlegen.

EU?

22.09.2001 - 22:45
Du meinst also, die reichen Länder nutzen ihr Gewicht, um den ärmeren Bedingungen aufzuzwingen, die sie übervorteilen. Ob das so ist oder nicht, das werden wir hier nicht ausdiskutieren. -----------------------------Aber ich verstehe immer noch nicht, welche Rolle die EU dabei spielt. Weiter verstehe ich nicht, wie man derartige Mißverhältnisse mit terroristischen Anschlägen, mit Mord unt Totschlag gleichsetzten kann. Gibt es da nicht Unterschiede?

Buenaventura 23.09.2001 - 08:16
also, ich finde das man trennen sollte zwischen absichtlicher und unbewusster Uebervorteilung, und schlichter Destruktivitaet, die aus der Marktwirtschaft heraus entsteht. es muesste aber schon wahnsinnig viel Idealismus (und Gewicht gegenueber den Stimmen der Wirtschaft) dazugehoeren, wenn Maechtige ihr Gewicht nicht zu ihrem Vorteil ausnutzen wuerden. das geschieht ja schon aus der Subjektivitaet heraus. aber egal. es laesst sich jedenfalls nachweisen, DASS es geschieht. ueber die Rolle der EU weiss ich persoenlich nicht genau Bescheid. aber es ist klar, dass die reichsten Laender(G7), eine bestimmte Richtlinie verfolgen. und deren Auswirkungen auf arme Laender sind furchtbar. ich behaupte auch nicht mal zu wissen, ob das mit Absicht passiert, oder nicht. aber ich finde es sehr wichtig, die Sache nuechtern und klar zu sehn, was die Mainstreammedien eben nicht tun, weil sie die Sache immer nur im Ausschnitt sehen. natuerlich ist dieser
Anschlag furchtbar und unmenschlich und ungerecht, aber die Auswirkungen der Politik, die die Maechtigen betreiben, sind auf lange Sicht gesehen viel Schlimmer, und ich finde, dass "Missstaende" dafuer ein stark abschwaechender Begriff ist. dann kommt aber auch noch die Militaerpolitik der Usa dazu, die regelmaessig Unmengen an Menschen verstuemmeln und totbomben, und es laesst sich durch Vergleiche mit anderen Situationen leicht nachweisen, dass die Usa dabei eigene Interessen verfolgte(also nicht wg. Menschenrechten, sonst wuerden sie ja andere Staaten, die diese verletzen, nicht unterstuetzen.) aber auf jeden Fall: die Attentaeter waren Drecksaecke!

23.09.2001 - 08:27
ich muss Lin Wei zustimmen(ist das jemand historisches?)

Buenaventura 23.09.2001 - 18:05
ich faende auch gut, wenn die Artikel von denen Lin hier spricht, auf die Startseite kommen. stimme zwar mit vielem davon nicht ueberein, sind aber trotzdem sehr gut, besonders in Bezug auf den Antisemtismusrausch hier.

Die Lust

das händchen 24.09.2001 - 00:14
am besseren Leben kann Menschen dazu bringen etwas zu verändern... ich sehe es eher als Charakterfrage, ob sich Menschen für die Aktion entscheiden oder sich lieber verkriechen und ausharren. Jeder hat seine eigene Strategie (was für ein militärischer Begriff). Menschen, die sich hineinsteigern, nicht ablenken, nicht ersatzbefriedigen und keine Kompromisse schließen können, sind auf eine gewisse Art fanatisch. Dieser Fanatismus kann zu destruktiven oder kreativen Aktionen führen, womit wir gleichzeitig eine Trennung zwischen gut und böse haben, die wir ja eigentlich nicht wollten.

Dialog bitte!

Buenaventura 24.09.2001 - 18:52
gibt es eigentlich irgendjemanden, von denen, die staendig mit dem Begriff "Antisemitismus" um sich werfen, der diese Sichtweise mal etwas genauer erklaeren kann, anstatt immer nur rumzuschimpfen und zu polarisieren. ich jedenfalls bin offen, meine Meinung zu aendern, aber dazu muesst ihr das schon erklaeren, und im Moment scheint es eher so, dass 80% aller Linker euch total beschissen finden, und ihr fuehlt euch dann noch bestaetigt in eurer Maertyrerrolle. ihr habt ja Recht, dass Antisemitismus(das Wort ist schon falsch) latent auch in der linken vorhanden ist. auch wie bestimmte Weltbilder tendenziell antisemitisch sind, aber mehr geht da auch nicht.

24.09.2001 - 18:54
aeh, sorry, hab das wohl an die falsche Seite geschickt.