"Autonome Nationalisten" in Kiel geoutet

Autonome Antifa-Koordination Kiel 24.01.2009 21:37 Themen: Antifa
Laut eines Artikels auf Indymedia ( http://de.indymedia.org/2009/01/240079.shtml) wurden am Samstag, den 17.1.08, in Kiel und Umland 10 Neonazis die der "Aktionsgruppe Kiel" zuzuordnen sind, an ihrem Wohnort geoutet. Nach einem Jahr voller Auseinandersetzungen mit Neonazis aus NPD und selbsternannten "Autonomen Nationalisten", haben engagierte AntifaschistInnen offensichtlich die Initiative ergriffen und die Nazis "aus der Anonymität" geholt.
Die Neonazis aus dem Spektrum der "Aktionsgruppe Kiel" werden von lokalen AntifaschistInnen für verschiedene militante Angriffe auf linke Einrichtungen im Frühjahr 2008 in Kiel verantwortlich gemacht. Im Artikel heißt es: "Die Gruppe ist für einen großen Teil der Angriffe und Aktionen im Raum Kiel nachweislich verantwortlich." Gegründet hat sich diese Gruppe im Winter 2007/08, nachdem Peter Borchert, ein langjähriger und einflussreicher Neonazi-Aktivist aus Schleswig-Holstein, aus dem Gefängnis entlassen wurde und nach Kiel zog.

Die Aktionen wurden mit mehreren Flashmobs durchgeführt, die vor den Wohnhäusern die AnwohnerInnen mit Megaphon und "personenbezogenen Flugblatt" über die Aktivitäten der Neonazis informierten. "Bei drei Adressen musste, aufgrund des "Katz & Maus- Spiels" mit den Repressionsorganen, leider auf den Flashmob verzichtet und der Besuch lediglich auf das Hinterlassen von den entsprechenden Flugblättern beschränkt werden" heißt es in dem Beitrag. Desweiteren wurden am 19.1. die Arbeitgeber der Neonazis "über die menschenverachtenden Identitäten ihrer Arbeitnehmer_innen informiert".

Geoutet wurden die Neonazis Daniel Z., Daniel G. Christopher R., Katharina L., Kim R., Peter v.d.B., Nils H., Nico S., Jasmin P. und Mareike N.

Bei den geouteten Personen handelt es sich um zum Teil jahrelang bekannte Neonazis, aber auch um bisher weitgehend unbekannte Namen. So handelt es sich bei Peter v.d.B., Nils H. und Christopher R. um NPD'ler, die bei der Kommunahlwahl 2008 in Kiel als Kandidaten für die neofaschistische Partei auftraten, gleichzeitig aber auch zum Kern der "Autonomen Nationalisten" in Kiel gezählt werden. Weitere schon länger bekannte Neonazis sind Nico S. und Daniel Z., die immer wieder bei Naziaktionen in Schleswig-Holstein auftreten. Mitglieder der "Aktionsgruppe Kiel" beteiligten sich an den Neonaziaufmärschen am 29.3.08 in Lübeck, am 1.5.08 in Hamburg, sowie an einer nächtlichen "Spontandemonstration" von Neonazis anlässlich des "Gedenken" an Rudolph Hess am 16.8.08 in Kiel.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (17./18.1.) hat es in Neumünster einen Brandanschlag auf das Auto eines Antifaschisten gegeben, bei dem das Fahrzeug vollständig zerstört wurde. Die Antifa Neumünster ( http://antifanms.blogsport.de/) vermutet einen Zusammenhang mit dem früher am Tag stattfindenen Outing der "AG Kiel".

Weitere Informationen über die Aktivitäten der "Aktionsgruppe Kiel" gibt es hier:  http://www.antifa-kiel.org/index.php/enemy.html
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Ergänzungen

@unwissendes...

ein-name 26.01.2009 - 15:40

Attacke auf die GAL Kamen

http://www.derwesten.de/ 26.01.2009 - 19:47
Zum Ziel von Vandalismus, wahrscheinlich mit rechtsradikalem Hintergrund, wurde die Zentrale der Kamener Grünen Alternativen Liste (GAL). Dort hat auch die linksgerichtete Gruppierung Antifa ihren Treffpunkt. ...

... Die GAL erstattete gestern Anzeige gegen unbekannt. Die Täter hatten eine Fensterscheibe der GAL-Räume eingeschlagen. Bisher sei er immer optimistisch gewesen, dass so etwas nicht passiere, sagte Klaus Dieter Grosche, Sprecher der GAL Kamen. Auch Grosche hält einen rechten Hintergrund für wahrscheinlich.

Auf der Internetseite des "Nationalen Widerstands Unna" (NW Unna) verkündet seit Samstag eine Eilmeldung, dass das Antifa-Cafe "entglast" wurde. Gestern Nachmittag ersetzte NW Unna diese Meldung durch die Pressemitteilung der Kreispolizei. Denn auch in Unna und Holzwickede registrierte die Polizei rechtes Treiben. "Aus reinen Dokumentations-/Informationszwecken" würde diese Mitteilung der Polizei im Netz bei NW Unna erscheinen, kommentiert diese Gruppierung selbst im Netz.

Vergangene Woche bekam die Stadt Kamen einen Hinweis auf die Seite von NW Unna. Unter anderem sind dort auch das Jugendkultur-Cafe und das Antifa-Cafe erwähnt, in einer so genannten "Datenbank für Antifaschisten". Außer vielen Fotos von Menschen, die sich in irgendeiner Weise gegen Neonazis einsetzen, findet sich zum Antifa-Cafe eine Beschreibung zur Lage, der Anzahl der Fenster und den Plakaten "No Nazis".

Die Stadt Kamen hat den Staatsschutz als zuständige Polizeibehörde informiert. Auch die örtliche Polizei wird ein Auge auf die Einrichtungen und die Ereignisse haben, besonders zu Veranstaltungen wie dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am heutigen Dienstag.

Die Internetseite von NW Unna selbst gibt es noch nicht lange. Im Gästebuch der NPD Unna ist in einem Eintrag vom 12. Januar von NW Unna die Ankündigung der neuen Internetseite zu lesen. Die NPD kommentiert mit dem Gruß: "Auf gute Zusammenarbeit".

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Bitte was…..??? — Uncooler indy leser =)

Recht hat er — Noch uncoolerer Indy-Leser

gabs — den

geoutet? — Claudius Grafito

hä? — unwissendes häßchen

@ Claudius Grafito — Graffiti

Outing???? — Dein Name