Moderation

Indymedia oder IMC (= Independent Media Center) hat keine Redaktion. Es ist eine Plattform für eure Berichterstattung und Hintergrundinfos zu politischen und sozialen Themen. Die Berichte, Tonbeiträge, Fotos und Videos werden von euch verfasst und auch selber auf der Seite veröffentlicht. Moderationskollektive verwalten den Nachrichtenfluss. Sie versuchen die Seite so übersichtlich zu gestalten, dass Berichte oder Hintergrundartikel nicht übersehen werden. Die Moderationskollektive versuchen, die Beiträge gegenzulesen und sie entsprechend den Moderationskriterien einzusortieren. In den Moderationskriterien ist festgelegt, welche Beiträge auf die Startseite kommen und dass Beiträge mit sexistischem, rassistischem, antisemitischem u./o. faschistischen Inhalt auf Indymedia nichts zu suchen haben. Damit daraus keine Machtposition entsteht, wechseln die Kollektive und setzen nur die im Konsens erarbeiteten Moderationskriterien um. Die Moderationskollektive arbeiten freiwillig und können leider nicht gewährleisten, dass wirklich alle Beiträge gegengelesen werden. Wenn ihr also über Beiträge stolpert, die offensichtlich nichts auf Indymedia zu suchen haben, wendet euch bitte an imc-germany-kontaktätlists.indymedia.org .

Der derzeitige Stand dieser Moderationskriterien soll hier beschrieben werden. Weitere Informationen und Hintergründe zum Projekt Indymedia findet ihr unter Grundsätze

Indymedia ist ein basisdemokratischer Nachrichtenkanal. Indymedia will den emanzipatorischen Umgang mit Informationen und Medien fördern. Wir arbeiten aus Liebe und Respekt gegenüber Menschen, die sich für eine lebenswertere, bessere Welt einsetzen. Die Idee hinter Indymedia ist, dass aus reinen MedienkonsumentInnen MedienmacherInnen werden.

Es geht also nicht darum, alle interessanten Infos aus kommerziellen Massenmedien zusammenzutragen, sondern diesen Medien die eigene Sicht auf Ereignisse entgegenzusetzen, bzw. über Ereignisse zu berichten, die von diesen Medien übergangen werden. Die Moderationskollektive versuchen, diese Art von Berichterstattung zu unterstützen.

Indymedia ist grundsätzlich offen für alle Meinungen, es sei denn sie haben sexistischen, rassistischen, antisemitischen u./o. faschistischen Inhalt. Es gibt zahlreiche linke Internetprojekte, die gute Terminkalenderseiten anbieten, Gruppen die Möglichkeit zur Selbstdarstellung bieten oder linke Zeitschriften archivieren. Indymedia will keine Konkurrenz zu diesen Projekten sein. Der Ansatz von Indymedia ist ein anderer als der der meisten dieser Projekte. Indymedia hat keine politische Redaktion. Im Gegensatz zu Projekten mit einer klaren politischen Zielsetzung will das Moderationskollektiv nicht selbst Politik machen, sondern in erster Linie eine emanzipatorische Nutzung von Medien fördern.

Infoportale für die Linke, Terminkalender und Diskussionsforen findet ihr auf der Linkliste.

Was passiert mit Deinem Beitrag:

Jede/r kann über das Formular "Veröffentliche deinen Beitrag" Beiträge auf den Indymedia-Seiten veröffentlichen. Alle Beiträge landen direkt auf der Open Posting Seite. Die Moderationskollektive geben sich Mühe, die meisten dieser Beiträge gegenzulesen. Beiträge, die nach den Moderationskriterien unfrei gemacht werden, landen in einem Müllarchiv. Alle anderen Beiträge werden sortiert:

  1. in die Rubrik "Newswire" auf der Startseite
  2. in die Mittelspalte auf der Startseite
  3. in die Themenrubriken
  4. Sie werden nicht zugeordnet, bleiben aber wie auch die anderen Beiträge im Open-Posting-Bereich auf der zweiten Seite unter "Alle Beiträge".

Auf die erste Seite werden hauptsächlich selbst recherchierte bzw. erlebte Berichte von Einzelpersonen oder kleinen Kollektiven gestellt. Dadurch soll Indymedia als Plattform für diese Form der Berichterstattung konturiert werden. Dies stellt zweifellos eine Hierarchisierung des Informationsflusses dar. Die Auswahl findet jedoch nicht nach "gefühlter Wichtigkeit" statt, sondern - soweit möglich - anhand struktureller Kriterien. Und die sehen zur Zeit so aus:

1. 'Alle Beiträge' - die Open Posting Seite

Hier stehen alle Beiträge unsortiert. Die Moderationskollektive lesen sie nach Möglichkeit gegen, verändern sie jedoch generell nicht. Sie versuchen allerdings, Artikel lesbarer zu machen: 'Rechtschreibfehler' können korrigiert und Beiträge beispielsweise durch "Links" und Hinweise ergänzt werden.

Um Indymedia als Plattform für eigene Berichterstattung zu konturieren, werden bestimmte Beiträge nicht auf die Startseite gestellt. Dazu gehören:

  • Termine und Demoaufrufe (Weil wir wissen, dass diese für die Mobilisierung sehr wichtig sind, verlinken wir zu verschiedenen Internetprojekten, auf denen Ihr gute Terminsammlungen findet. Bei angelaufenen Kampagnen werden regelmässig Termine und Aufrufe in die Mittelspalten-Texte als Links gesetzt.)
  • schon an anderen Stellen veröffentlichte Texte
  • aus kommerziellen Medien kopierte Texte (hierbei sind übersetzungen von Texten und Meldungen von hier kaum zugänglichen Medien eine Ausnahme.)
  • Gruppenstatements, Presseerklärungen, Diskussionspapiere, Massenmails. Auch hier geht es um die Zugänglichkeit von Texten. Beiträge von Gruppen, die schon auf zahlreichen anderen Internet-Seiten oder in Zeitschriften veröffentlicht wurden, werden nicht auf die Startseite gestellt, weil es nicht der Ansatz von Indymedia ist alles irgendwie relevante auf der Seite zu versammeln, sondern eine Plattform für eigene Berichterstattung zu sein. Unter eigener Berichtserstattung verstehen wir allerdings Presseerklärungen von Kleingruppen.
  • superkurze Meldungen
  • reine Kommentare ohne Nachrichtenwert
  • Beiträge von hierarchischen Gruppen und Parteien

2. Müllarchiv

Erfüllt ein Beitrag oder eine Ergänzung die o.g. Ausschlußkriterien, werden sie ganz von der Seite entfernt und in ein spezielles 'Müllarchiv' abgelegt, um derartigen Meinungsäusserungen kein Forum zu bieten.
Die Moderation behält sich vor, Beiträge, die die Persönlichkeitsrechte Dritter verletzen, aus der Datenbank zu löschen oder die Namen der betreffenden Personen aus dem Beitrag zu entfernen.
Entfernt werden darüber hinaus auch doppelte und leere Beiträge, sowie offensichtlicher Spam (Werbung).

Der Transparenz halber wird dieses Archiv jedoch auf Anfrage zugeschickt (kurze eMail an imc-de-requestätsquat.net).
Viele Artikel werden versteckt, weil sie versehentlich doppelt gepostet oder vom Autor / von der Autorin in einer neuen, geänderten Fassung erneut auf die Seite gestellt wurden. Das Archiv ist deshalb sehr umfangreich. Bei Anfragen deshalb bitte immer den Zeitraum angeben, in den ihr Einsicht möchtet (zB: von Tag X bis Tag Y).

3. Newswire

Hier stehen hauptsächlich selbst recherchierte bzw. erlebte Berichte von Einzelpersonen oder kleinen Kollektiven.

4. Themenrubriken

Alle Beiträge können zusätzlich einer Themenrubrik zugeordnet werden. In den Themenrubriken erscheinen auch Beiträge, die nicht auf die Startseite sortiert wurden. Dies gilt vor allem für mehrfach veröffentlichte Texte (z.b. Aufrufe, Presseerklärungen, Einladungen, Massenmails und Diskussionspapiere), sofern sie Berichte oder Hintergrundinformationen enthalten. Treffen zu einem Themenbereich, für den es noch keine Rubrik gibt, mehrere Beiträge ein, wird eine entsprechende Rubrik eröffnet. Art und Anzahl der Themenrubriken wird also nicht von den Moderationsleuten festgelegt, sondern regelt sich prozesshaft in Relation zu den geposteten Beiträgen.

5. die Mittelspalte

Einige Beiträge werden zusätzlich von den Moderationskollektiven in die Mittelspalte gesetzt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um besonders gut recherchierte Beiträge oder grössere Überblicksartikel, die Hintergründe, Links und aktuelle Berichte zu einem bestimmten Ereignis zusammenfassen. Häufig werden Überblicksartikel auch aus geposteten Artikeln zusammengestellt. Mittelspalten-Artikel werden meist ergänzt: zum Beispiel durch Fotos, Hintergrundinfos, Verlinkungen, Aktualisierungen. Die Entscheidung, was in die Mittelspalte soll, wollen wir so demokratisch wie möglich treffen. Darum wünschen wir uns, dass sich alle an der Diskussion darüber beteiligen. Wenn ihr meint, dass ein Artikel in die Mittelspalte sollte, dann könnt Ihr darüber auf der Mailingliste imc-germany-editorialätlists.indymedia.org mit allen diskutieren.

Indymedia ist ein Werkzeug, das von euch benutzt werden will - und der Möglichkeiten sind da viele..: ob ihr Artikel schreiben, Videos oder Audios machen, selber ein Moderationskollektiv gründen oder bei einem vorhandenen Kollektiv mitmischen wollt - egal, Hauptsache, ihr füllt die Struktur mit Leben! Dazu gehört natürlich auch Kritik an Moderationsentscheidungen - Texte sind recht lebendige Gebilde und lassen sich manchmal nur widerwillig in die oben aufgeführten Kategorien pressen. Wenn ihr anderer Meinung als das Moderationskollektiv seid, schreibt uns direkt eine Mail.

Wir freuen uns über jede Person mehr, die sich in irgendeiner Form für die inhaltliche Gestaltung der Seite mitverantwortlich fühlt, denn genau darum geht es schliesslich bei Indymedia: das Verhältnis 'MedienmacherInnen versus -konsumentInnen' aufzubrechen, um ein Informationstool 'von allen für alle' zu schaffen.