Dresden

Redebeitrag auf der 1. Mai Demo des DGB in Dresden: Kein Tag der Lohnarbeit!

Keine Arbeit zu haben ist scheiße – Arbeit zu haben aber auch. Und das aus einem ganz einfachen Grund: In dieser Wirtschaftsweise findet Arbeit nur statt, wenn sie sich für die Arbeitgeberseite rechnet und finanziell lohnt. Da hat also ein kleiner Teil dieser Gesellschaft die Macht, Menschen einzustellen oder wieder zu entlassen, je nachdem wie es für ihre wirtschaftlichen Kalkulationen sinnvoll erscheint. Das Ziel dieser wirtschaftlichen Kalkulationen heißt Profit. Wenn wir als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Arbeiterinnen und Arbeiter ihnen mit unserer Arbeit zu mehr Profit verhelfen, dann werden wir eingestellt. Wenn wir das jedoch nicht tun, dann entlassen. Würde es in dieser Gesellschaft darum gehen, die Bedürfnisse der Menschen nach Gütern zu befriedigen, dann hätten die schlauen Köpfe, die sich jetzt schon in diversen Unternehmen die hoch komplizierten Profit- und Absatzstrategien ausdenken die einfache Aufgabe sich zusammenzusetzen, um den menschlichen Bedarf zu berechnen und wie man diesen möglichst menschen- und Nnaturschonend herstellt.  Es wird in diesem System also nicht produziert, um der Menschheit diese oder jene materiellen Güter zur Verfügung zu stellen, sondern um den Arbeitgebern mehr Profit zu erarbeiten. Arbeit spielt dabei die reine Rolle eines Kostenfaktors. Ist unsere Arbeit günstiger für den Arbeitgeber, ist sein Profit oder zumindest seine Chance darauf höher. Und das haben wir in den letzten Arbeitskämpfen auch alle zu spüren bekommen. Da streitet und streikt man Ewigkeiten für eine Minimalforderung, nur um dann von der Arbeitgeberseite einen neuen Tarifvertrag vorgesetzt zu bekommen, der diese Forderungen nicht erfüllt und teilweise sogar ein Reallohnverlust bedeutet. In dieser Position sind wir nur, weil wir nicht die Mittel besitzen, mithilfe derer produziert wird. Wir können nicht darüber entscheiden, was wie und warum wir etwas produzieren.  Wir können uns nur von Arbeitgebern anstellen lassen und nach deren Anweisungen arbeiten. Dabei versuchen wir alle so wenig wie möglich zu arbeiten und dabei so viel Geld wie möglich zu verdienen - was ja auch verständlich ist, denn wer arbeitet schon gerne 40 Stunden die Woche für 45 Jahre und dann auch noch für schlechte Bezahlung?! Doch das Geld brauchen wir schließlich, um zu überleben. Die andere Seite hingegen will aber, dass wir möglichst viel arbeiten für möglichst wenig Geld. Dieser antagonistische Widerspruch hat in diesem System Prinzip. Die Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer laufen gezwungenermaßen entgegengesetzt und werden systemintern mit der guten alten Sozialpartnerschaft verwaltet. Wir als Arbeitnehmer geraten dabei immer wieder unter die Räder. Wir müssen Abstriche machen, obwohl wir kein gemeinsames Interesse mit den Arbeitgebern haben. Lasst uns deshalb für eine Gesellschaft streiten, in der die Maxime, welche in unserem Interesse liegt, alles Notwendige mit möglichst wenig Aufwand zu produzieren, als allgemeines Prinzip gilt - das kann nur mit einer Wirtschaft fernab von Profit und Kapital funktionieren.

 

Soliaktionen für Maja

free maja, free all antifas

Bannerdrops gegen die Auslieferung

Mittschnitt Solikundgebung für Maja am 24.04.24 JVA Dresden

Maja sitzt immer noch in Dresden in der JVA im Knast. Das Kammergericht in Berlin hat nun allerdings Auslieferungshaft für Maja angeordnet. Das bedeutet, dass im nächsten Schritt das Gericht prüfen wird, ob die Haftbedingungen in Ungarn es zulassen, dass Maja nach Ungarn ausgeliefert werden kann.

Gefallen, aber nicht vergessen! - Film und Gedenkveranstaltung für Anarchist*innen, die in der Ukraine getötet wurden in Dresden

Vor einem Jahr, am 19. April, tötete der russische Staat drei Anarchisten, die gegen die Invasionstruppen in der Ukraine kämpften. Finbar Cafferkey, Cooper Andrews und Dmitry Petrov starben bei der Verteidigung von Bakhmut vor der sogenannte Russischen Welt. Sie waren nicht die ersten Anarchisten, die im Kampf gegen das Russische Reich starben. Leider werden sie auch nicht die letzten sein.

 

Update & Grußwort von Maja

Free Maja Graffity

Seit mittlerweile drei Monaten sitzt Maja in der JVA Dresden in Untersuchungshaft. Festgenommen wurde Maja auf Grund eines deutschen Haftbefehls. Die Festnahme steht im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu verschiedenen Auseinandersetzungen mit Neonazis rund um den „Tag der Ehre“ 2023 in Budapest. Die ungarischen Behörden haben ebenfalls einen europäischen Haftbefehl ausgestellt, weshalb ein Auslieferungsverfahren läuft, das darüber entscheidet, ob dem stattgegeben wird.

Redebeitrag zum 8. März 2024 Männlichkeit, Nation und Antifeminismus

Die Nation selbst ist ein patriarchales Konstrukt - weshalb sie inhärent antifeministisch ist. Die Idee der Nation basiert auf Annahme der Zweigeschlechtlichkeit, sie ist auf die Existenz der zwei Geschlechter "Mann" und "Frau" angewiesen. Historisch hat sich die Nation zu einem Männerbund entwickelt: Wahlrecht und Wehrdienst - also die Verteidigung und Gestaltungsmöglichkeit der Nation - waren zunächst Männern vorbehalten.

Redebeitrag: Die Menschenkette als Integraler Bestandteil des Opfermythos

Alle Jahre wieder... Jedes Jahr begegnet uns das rumgeopfere des deutschen - besonders des dresdener Opfermythos anlässlich des 13 Februars. Die Bombadierung Dresdens im 2. Weltkrieg wird seit je her zur Instrumentaliserung vermeintlicher Opfer des Krieges Genutzt, dieser Geschichtsrevisionismus, die Umdeutung von Tätern und Opfern zeigt sich immer wieder in Unterschiedlichen Facetten und wiederkehrenden Narativen. Der aus Der NS-Propaganda übernommende Mythos Dresden sei eine unschuldige Kunst und Kultur Stadt dient zur Instrumenatalisierung vermeintlicher deutschen Opfer. Auch die Stadt Dresden selbst versucht durch Mythenkonstruktion und abstrakte Kontextualisierung die Bombadierung Dresden historisch als Vergeltungsakt für die Taten des Nationalsozialismus darzustellen. Durch die hier stattfindende Ausblendung der politischen und Militärischen bedeutung wird Dresden durch eine vermeintliche Unschuld als einzigartig stillisierd. Damit wird im gleichen Atemzug die Bomdadierung Dresdens mit anderen kriegerischen Handlungen in eine Linie gesetzt.

 

11. Februar 2024: Diese Stadt hat Nazis nicht satt.

Ein Kommentar aus Dresden zum diesjährigen Geschichtsrevisionismus, darunter in Anlehnung ein Beitrag von 2014 bei „Antifa in Leipzig“ zum Thema Dresden. (https://www.inventati.org/leipzig/?p=1203)

Status Quo - Europa, Sachsen, Dresden und die Frage der Migration

Die Migrationsfrage ist wieder in aller Munde. Nicht nur in der der bürgerlichen Öffentlichkeit wird sie wieder - und ekelhafter denn je - diskutiert. Auch die Dresdner Linke beschäftigte sich in letzter Zeit zunehmend mit diesem Thema. Als Beispiele sind hier zu nennen die Besetzung der SPD-Parteizentrale in Dresden Ende November, bei welcher Aktivist:innen in die Räume der Partei eingedrungen sind und eine klare und öffentliche Distanzierung von der Partei (mit-)beschlossenen GEAS-Reform forderten, oder auch die Pro-Asyl-Demo Anfang Dezember, bei welcher hunderte Menschen gegen das GEAS-Abkommen und für das Menschenrecht auf Asyl und die weitere Aufnahme von Geflüchteten demonstrierten. Immer wieder tauchen im Zusammenhang damit auch die sächsische Landtagswahl und die Europawahl im Jahr 2024 auf. Grund genug, dass wir uns dieser Verbindung zwischen diesen beiden Themen, fernab von nationalem Wahltaumel und linker Illusionen über das europäische Projekt und die Staatsräson, widmen wollen. Dabei wollen wir der Form dieses Textes als 'Debattenbeitrag' gerecht werden und mehrere Thesen über die europäische Migrationspolitikund die sächsischen Verhältnisse mit euch teilen und mit euch in eine inhaltliche Debatte über unsere vorgestellten Analyseansätze kommen. Wir versuchen dabei Erklärungsansätze für diese Verbindung zwischen der gesamteuropäischen Migrationspolitik und ihrem Wurzeln im Imperialismus, der bundesdeutschen Rolle in diesem Projekt, den daraus folgenden Ansprüchen und Forderungen an den Freistaat Sachsen und der xenophoben Stimmung vor Ort zu liefern.

 

Prozessbericht: Zweites Verfahren wegen rechtem Pöbler beim Antifa Ost Prozess

 Am 19. Dezember 2023 fand am Dresdener Amtsgericht eine Verhandlung gegen einen Genossen statt, demtätlicher Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen wurde. Die fragliche Situation hatte an einem der Prozesstage des Antifa Ost Verfahrens auf dem Hammerweg in Dresden stattgefunden. In der Mittagspause kam es zu einer Auseinandersetzung https://ea-dresden.site36.net/prozessbericht-vom-4-mai-2023/ zwischen Antifaschist*innen und dem Neonazi Eberhard Schinck. Dieser war nach eigener Aussage vor Ort, um das Verfahren zu beobachten und pöbelte gegen andere Zuschauer*innen. Nach einer Auseinandersetzung gab er bei den Bullen an, getreten worden zu sein; eine Person wurde vor Ort von den Bullen festgenommen und ihr wurde  Körperverletzung vorgeworfen. Im weiteren Verlauf kam es dann auch zur Festnahme des nun Angeklagten. 

 

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