Leipzig

Rechter Streamer in Leipzig unterwegs: Wer ist "Weichreite TV"?

Ausgestattet mit Smartphone und Selfie-Stick, ist er seit April 2021 nicht nur auf rechten und verschwörungsideologischen Aufmärschen, sondern auch am Rande linker Demonstrationen und Kundgebungen zu beobachten: Sebastian Weber, geboren 1989 und besser bekannt unter seinem fantasielosen Pseudonym "Weichreite TV". Stundenlang überträgt der rechte YouTuber regelmäßig das Geschehen zahlreicher politischer Versammlungen live ins Netz – überwiegend aus Leipzig und Umgebung, zuletzt aber auch aus Süddeutschland und Paris. Im dazugehörigen Live-Chat ergießen sich dabei die rassistischen Hasskommentare seiner Fangemeinde.

Auswertungstext der "A Monday without you"-Demo in Zschocher vom 31.7.

Auswertungstext der "A Monday without you"-Demo in Zschocher Am 31.07. hat unter dem Motto "A Monday without you - wer Faschismus sät, wird Antifaschismus ernten" in Groß- und Kleinzschocher eine antifaschistische Demonstration stattgefunden. Hintergrund für die Demo war die seit über 3 Jahren an Montagabenden über den Innenstadtring laufende faschistische Mischszene,  aus deren Mitte es auch immer wieder zu Übergriffen auf Antifaschist*innen kam. Mit der Versammlung widmeten wir uns den Ursprüngen und einigen wichtigen Akteur*innen dieser rechten Montagsdemonstrationen. Ziel war es, diese Strukturen in Leipzig-Zschocher aus der Deckung zu holen, Anwohner*innen über ihre Nachbar*innen aufzuklären und Solidarität zu zeigen mit denjenigen, die sich schon lange gegen rechte Raumnahme im Leipziger Südwesten wehren. Das wir hier richtig lagen wurde uns am Startpunk der Demo durch rechte Graffitis, welche in der Nacht zuvor geprüht wurden, deutlich gemacht. In Leipzig, wie in fast allen Städten mit einer größeren linken Szene, gibt es nach wie vor Stadtteile und Regionen, in denen kaum bis nie antifaschistische und linke Versammlungen stattfinden. Dieser Auswertungstext soll unseren Reflexionsprozess zur Vorbereitung und Durchführung der Demo transparent machen.

 

Verdeckte Videoüberwachung in Connewitz

Nach der Hausdurchsuchung am 15. März 2023

(siehe: http://gsxbcjvcrdl66ycimkwra2nxzwvy2idef4twi7elojuzm5ztt5abqyid.onion/node/268613de.indymedia.org/node/268613 und http://gsxbcjvcrdl66ycimkwra2nxzwvy2idef4twi7elojuzm5ztt5abqyid.onion/node/291940 | de.indymedia.org/node/291940)

wurde bekannt, dass tags zuvor ein Hauseingang in der Eichendorffstraße mit einer verdeckten Videoüberwachung observiert wurde. Aufgrund einer Personen-Verwechslung auf den Bildern der Überwachung wurde das Wohnhaus dann am frühen Abend überfallartig durch das SEK gestürmt und zwei Wohnungstüren mittels Schusswaffengebrauch geöffnet. Heute wurde in der selben Straße ein PKW mit dem Kennzeichen L-UC 3015 entdeckt.

Debattenbeitrag: Sollte nach den Geschehnissen um Tag X über die Einstellung der Kooperation mit der Versammlungsbehörde nachgedacht werden?

Nach unserem Kenntnisstand wurden im Zeitraum vom 31. Mai 2023 bis zum 4. Juni 2023 mindestens elf Versammlungen verboten, verunmöglicht oder mit massiver Repression überzogen. Für uns stellt sich nach dieser Woche die Frage, ob es noch angebracht ist, Versammlungen anzuzeigen und Kooperationsgespräche mit der Versammlungsbehörde oder der Polizeidirektion Leipzig zu führen. Wir wollen uns mit diesem Beitrag in die laufende Debatte einbringen und weisen darauf hin, dass wir selbst noch nicht abschließend zu einer Entscheidung gekommen sind.

Eine kleine Auswertung zu Leipzig Besetzen

Leipzig Besetzen war eine Kampagne, an der sich von 2020 bis 2022 verschiedenste Gruppen beteiligt haben oder mit eigenen Aktionen nachgezogen sind. Inspiriert wurden wir dabei von den Besetzungen 2019 in Berlin, Dresden und Freiburg. Es wurden durch verschiedene, sich gegenseitig unbekannte, Zusammenhänge mit jeweils eigenen Motivationen 2020 die Ludwigstraße 71 (Luwi71) und die Bornaische 34, 2021 der Stötteritzer S-Bahnhof und die Tiefe (Straße) 3 sowie 2022 die Mierendorferstr. 53 (Antischocke) besetzt. Außerdem wurden mehrere Scheinbesetzungen durchgeführt. Dieses kleine Auswertung ist von Einzelpersonen geschrieben und bezieht sich eher auf die Erfahrungen und Diskussionen zur Luwi-Besetzung.

[LE] Kundgebung und solidarische Prozessbegleitung am 25.08.23 – „Euer Gericht hält uns nicht auf“

Am 25.08.2023 um 9 Uhr ist am Amtsgericht Leipzig eine Genossin wegen ihrer Tätigkeit als Anmelderin von zwei Demonstrationen im Jahr 2020 angeklagt. Sie hatte zunächst Strafbefehle in Höhe von 5850 Euro erhalten, gegen die sie sich nun vor Gericht zur Wehr setzt. Kommt deshalb am 25.08.23 um 8 Uhr zur Kundgebung vor dem Amtsgericht oder beobachtet und begleitet den Prozess kritisch ab 9 Uhr im Gerichtssaal. Die Genossin freut sich über solidarische Personen im Publikum.

[LE] Bericht zur Festnahme am Vorabend des 18.03.2023

Am Vorabend des 18. März kam es zu einer relativ harmlosen Polizeimaßnahme. Verglichen mit dem Racial Profiling der Leipziger Cops vermutlich eine geradezu alltägliche Situation. Warum dann dieser Bericht? Wir wollen das Bewusstsein für das willkürliche Vorgehen der Cops stärken, insbesondere durch die Nutzung der sog. Gefahrenabwehr. Außerdem soll an die steigende Polizeipräsenz in Connewitz, insbesondere den Einsatz von zivilen Fahrzeugen, erinnert werden.

Auswertung #TagXAntifaOst – Demo in Leipzig

Als Mobilisierende hinter „TagXAntifaOst“ möchten wir unsere Einschätzungen zu den Tagen zwischen dem 31.05.23 und dem 04.06.23 mit euch teilen. Wir denken, dass es wichtig ist, das Erlebte zu benennen und darüber in einen Austausch zu kommen. Wir wollen euch unsere selbstkritische Auswertung zur Verfügung stellen, auch in der Hoffnung, dass es uns in Zukunft besser gelingt aus unseren Fehlern zu lernen. Einerseits um zu reflektieren, was passiert ist, andererseits um Strategien zu entwickeln. Der folgende Text beruht auf unseren Eindrücken vor der Woche in Leipzig und danach. Wir wollen nochmal auf unser Reflexionsstatement hinweisen.

[LE] Bericht zu den Festnahmen in der Nacht vom 31.05. zum 01.06.2023

In der Nacht vom 31.05. zum 01.06.2023 kam es laut Cops zu mehreren Fahrzeugbränden in Connnewitz.

In diesem Zusammenhang hielt es die Polizei für notwendig, zwischen 2:00 und 3:00 Uhr nachts, eine Gruppe von Menschen mit Biergläsern voll Fassbier in den Händen im Bereich der Wolfgang-Heinze-Straße/Brandstraße festzuhalten und Maßnahmen zu unterziehen. Begründet wurde dies mit der angeblichen örtlichen und zeitlichen Nähe der Personen zum Brandort. Oder wie es einer der Cops flapsig formulierte: „Zur falschen Zeit am falschen Ort“.

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