UPDATE 2: Naziaufmarsch in Weyhe

AFA HB 10.05.2013 22:30 Themen: Antifa
Nazidemonstration auf früheren Termin vorverlegt.
Ursprünglich hatte die Nazipartei "Die Rechte" ihre Versammlung am Sonnabend, 11. Mai, in Kirchweyhe erst für 12 Uhr angemeldet, doch Freitagnachmittag ist die Planung auf den Kopf gestellt worden.

Wie aus dem Weyher Rathaus bekannt gegeben wurde, hat das Verwaltungsgericht Hannover kurzfristig verfügt, dass die Nazi-Kundgebung, angemeldet von Nazikader Christian Worch, bereits um 12.30 Uhr abgeschlossen sein muss. Man rechne daher bereits ab etwa 10.30 Uhr mit dem Eintreffen der Nazis, hieß es von der Gemeindeverwaltung.

Dementsprechend wird nun dazu aufgerufen, sich früher zum Widerstand gegen die Nazis am Krichweyher Bahnhof einzufinden.

Die gemeinsame Anreise aus Bremen verschiebt sich daher auf 9 Uhr. Der Treffpunkt ist der Schlachthof.

NAZIS STOPPEN!

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Ergänzungen

Demoroute

In Weyhe 11.05.2013 - 05:22
Vom Parkplatz am Bahnhof (Auftaktkundgebung) über Richtweg zum Fußgängertunnel, unter der Bahn hindurch, links in den Siedlungsweg, einen kurzen Schlenker durch Meyerskamp und Reinerskamp, in den Siedlungsweg und zurück

Bahnhofsvorplatz

ist erlaubt 11.05.2013 - 06:40
Die Nazis dürfen jetzt doch direkt auf dem Bahnhofsvorplatz stehen und kündigen ihre Auftaktkundgebung für12 Uhr an. Von dort dürfte s dann direkt in den Fußgängertunnel gehen. Das heißt aber, dass ein Lauti zumindest durch den Tunnel entfällt und , falls er bei Auftaktkundgebung und Demo eingesetzt wird, über einen anderen Weg an die Demostrecke fahren muss.

Worch, das war wohl ein Satz mit X

Thodde 11.05.2013 - 20:06
Mensch habt ihr prima gemacht :)

Wäre gerne noch gekommen, leider mußte ich beim Umzug helfen!


Kein Ruhiges Hinterland!



ko­piert von kreiszeitung.​de
Weyhe – 10.​45 Uhr: Die „Worch-​Trup­pe“ kommt nicht durch: Zur Zeit bo­ckie­ren etwa 50 An­ti-​Fa­schis­ten in Kirch­wey­he den Bahn­steig. Der um­strit­te­ne Chris­ti­an Worch und seine An­hän­ger der Par­tei „Die Rech­te“ wer­den aus Si­cher­heits­grün­den von der Po­li­zei an einem Bahn­hof vor ihrem Kund­ge­bungs­ziel Kirch­wey­he se­pa­riert.

Etwa 300 Men­schen haben sich am Bahn­hof ein­ge­fun­den, um ihren Unmut über den „Na­zi-​Auf­marsch“ zu de­mons­trie­ren. Die Si­tua­ti­on ge­stal­tet sich der­zeit wie ein Schau­spiel: Wäh­rend die klei­ne Grup­pe den Bahn­steig ein­nimmt, ste­hen ihnen 300 Zu­schau­er ge­gen­über.

Gegen 11.​15 Uhr ließ ein Spre­cher der Ein­satz­lei­tung ver­lau­ten, dass der Bahn­steig ge­räumt wer­den muss. Soll­ten sich die Be­set­zer nicht frei­wil­lig in Be­we­gung set­zen, werde die Po­li­zei räu­men. Ge­plant ist, die De­mons­tran­ten in einen Zug zu set­zen und nach Bre­men ab­zu­trans­por­tie­ren. Bür­ger­meis­ter Frank Lem­mer­mann rief die Blo­ckie­rer auf, sich zu der Ver­samm­lung ge­gen­über des Bahn­stei­ges zu ge­sel­len, damit sie wei­ter­hin an der „Ge­gen­de­mo“ teil­neh­men kön­nen. Nach an­fäng­li­chen Pro­tes­ten setz­ten sich die etwa 50 Leute in Be­we­gung, al­ler­dings nur, um eine neue Sitz­blo­cka­de auf der Bahn­steig­trep­pe ein­zu­neh­men. Dort sit­zen sie nun in Vier­er­rei­hen.

Die Po­li­zei kün­dig­te die Räu­mung des Bahn­stei­ges in den nächs­ten Mi­nu­ten an.

11.​20 Uhr: Die Po­li­zei ließ die Bahn­hof­strep­pe sper­ren, die Grup­pe der Sitz­blo­ckie­rer sol­len mit einem ei­gens dafür an­ge­for­der­ten Zug in „Ver­brin­gungs­ge­wahr­sam“ ge­bracht wer­den. Heißt: der Zug bringt die Grup­pe der Ant-​Fa­schis­ten nach Bre­men. Ob die Leute frei­wil­lig ein­stei­gen wer­den oder von der Po­li­zei ge­tra­gen wer­den, lässt sich noch nicht ein­schät­zen.

11.​50 Uhr: Die Lage ist un­ver­än­dert und fried­lich. Der Fahr­plan der Bahn ist in Ver­zug ge­ra­ten, weil alle Züge von ICE bis RE nur ganz lang­sam den Bahn­hof Kirch­wey­he pas­sie­ren kön­nen.

11.​52 Uhr: Chris­ti­an Worch und etwa 30 bis 40 An­hän­ger sind am Bahn­steig Kirch­wey­he an­ge­kom­men. Sie tra­gen ein gro­ßes Schild „Da­ni­el ist tot. Wer ist der nächs­te?“. „Hau ab! Haut ab!“– Rufe der Kirch­wey­her. Die Grup­pen ste­hen sich auf dem Mit­tel­bahn­steig ge­gen­über, ge­trennt von der Po­li­zei mit Hun­den. Zur Zeit kommt kei­ner vom Bahn­steig. Die Mit­glie­der der Worch­trup­pe ste­hen ent­spannt auf dem Bahn­steig, win­ken teil­wei­se in die Zu­schau­er­men­ge.

12.​05 Uhr: Die un­be­tei­lig­ten Fahr­gäs­te der Bahn, die bis jetzt etwas ab­seits am Gleis stan­den, durf­ten den Bahn­steig nun quer über die Glei­se ver­las­sen. So dass ge­gen­wär­tig nur noch Be­tei­lig­te auf dem Bahn­steig ste­hen. Etwa 30 bis 40 Kräf­te der Po­li­zei set­zen ihre Helme auf und ma­chen sich ein­satz­fä­hig.

12.​10 Uhr: Die Po­li­zei führt die Worch­trup­pe nun über die Glei­se zum Bahn­hofs­vor­platz, damit sie dort ihre Demo ab­hal­ten kön­nen. Be­glei­tet wird die Ak­ti­on von „Die Po­li­zis­ten schüt­zen die Fa­schis­ten“-​Ru­fen von der Grup­pe der Ge­gen­de­mons­tran­ten, die auf dem Bahn­steig zu­rück­blei­ben müs­sen.

12.​20 Uhr: Chris­ti­an Worch wird in ein zelt der Po­li­zei ge­führt, dort ver­mut­lich kon­trol­liert. Seine An­hän­ger ste­hen davor und war­ten.

Die Ge­gen­ver­samm­lung hat sich mit Blick­rich­tung Markt­platz po­si­tio­niert und ma­chen rich­tig Krach. Mit Tril­ler­pfei­fen und Rufen de­mons­trie­ren sie gegen den Rech­ten Auf­marsch. „Ras­sis­mus ist keine Mei­nung son­dern ein Ver­bre­chen“ Steht auf einem Pla­kat. „Arsch­kram­pen“ wird ver­bal sowie als Ban­ner der Worch­trup­pe ent­ge­gen­ge­schmis­sen.

12.​25 Uhr: Alle Mit­glie­der der Worch-​Grup­pe müs­sen das Po­li­zei­zelt durch­lau­fen und wer­den auf be­stimm­te Auf­la­gen hin über­prüft. Das zieht sich in die Länge und wird wei­ter be­glei­tet von „Nazis raus“– Rufen. Die De­mons­tra­ti­on der „Worch­trup­pe“ auf dem Bahn­hofs­vor­platz ist vom Rich­ter­gre­mi­um des Ver­wal­tungs­ge­rich­tes Han­no­ver nur bis 12.​30 Uhr ge­neh­migt wor­den. Was also nach der Po­li­zei­kon­trol­le ge­schieht, ist un­klar.

12.​30 Uhr: Auch auf dem Bahn­steig tut sich etwas: Ein Zug ist vor­ge­fah­ren. Die Grup­pe der An­ti-​Fa­schis­ten steigt nicht ein, aber die Stim­mung ist ruhig und fried­lich.

12.​50 Uhr: Die „Worch­trup­pe“ ist um­ringt von Po­li­zei­wa­gen und kaum sicht­bar. Die Kund­ge­bung im Um­feld des Bahn­hof­vor­plat­zes fällt ver­mut­lich aus, alles siehr da­nach aus, als be­rei­te die Grup­pe sich für ihren Marsch durch den Ort vor. An­schlie­ßend sol­len sie von den Ein­satz­kräf­ten wie­der zum Bahn­hof ge­lei­tet wer­den, um Kirch­wey­he mit dem Zug zu ver­las­sen.

Un­ter­des­sen fin­det zur Zeit eine fried­li­che Kund­ge­bung auf der Bühne auf dem Bahn­hofs­vor­platz statt. Bür­ger­meis­ter Frank Lem­mer­mann und ver­schie­de­ne Spre­cher (unter an­de­rem der Anit­Fa) hal­ten Reden und ver­tre­ten das Motto „Weyhe ist bunt“.
Erste Fotos vom Tag

Ins­ge­samt ist die Stim­mung in Kirch­wey­he un­auf­ge­regt. Wir fas­sen spä­ter in einem Ar­ti­kel die Er­eig­nis­se des Tages zu­sam­men. Soll­te sich vor­her noch etwas tun, be­rich­ten wir an die­ser Stel­le wei­ter.

13.​25 Uhr: Die „Worch­trup­pe“ hat sich am Richt­weg in Be­we­gung ge­setzt, ihr Gang führt aber mit gro­ßem Ab­stand zum Bahn­hofs­vor­platz zu­nächst durch die Un­ter­füh­rung in Rich­tung „Am Mey­er­kamp“. Gleich­zei­tig ver­sam­mel­ten sich Teil­neh­mer des Eu­ro­pa­fes­tes an der Bahn­hof­stra­ße, um dort laut­stark zu de­mons­trie­ren.

Auf dem Bahn­steig ist nach wie vor die Grup­pe der mor­gend­li­chen Blo­ckie­rer fest­ge­setzt. Der Zug, der sie in Ge­wahr­sam „ab­trans­por­tie­ren“ soll­te, ist mitt­ler­wei­le wie­der ab­ge­fah­ren. Är­ger­li­che Ne­ben­fol­ge der Bahn­steigs­per­rung: Ei­ni­ge Wer­der-​Fans, die mit einer Re­gio­nal­bahn zum Spiel nach Bre­men fah­ren woll­ten, wur­den nicht zum Zug ge­las­sen.

14 Uhr: Die Grup­pe der Blo­ckie­rer ist mitt­ler­wei­le frei­wil­lig in einen Zug ge­stie­gen, so dass der Bahn­steig frei ist für die Heim­fahrt der „Woch­trup­pe“. Diese al­ler­dings lässt sich Zeit. Sie be­fin­den sich im­mer­noch auf ihrem Rund­gang durch Kirch­wey­he.

14.​35 Uhr: Rufe der De­mons­tran­ten sind in Bahn­hofs­nä­he zu hören, was dar­auf schlie­ßen lässt, dass die Grup­pe um Worch in den nächs­ten Mi­nu­ten zur Ab­schluss­kund­ge­bung am Pakk&Ri­de-​Platz auf der Lees­ter Seite ein­tref­fen wer­den. Die Po­li­zei wird sie an­schlie­ßend zur Heim­fahrt zum Bahn­hof be­glei­ten.

15.​05 Uhr: Chris­ti­an Worch be­en­det of­fi­zi­ell die Kund­ge­bung sei­ner Par­tei. Die Ban­ner wer­den ein­ge­rollt und die Flug­zet­tel wie­der ein­ge­packt. Die Kund­ge­bung fand keine Öf­fent­lich­keit. De­mons­tra­ti­on und Ge­gen­de­mons­tra­ti­on ver­lie­fen den gan­zen Sams­tag über fried­lich.

15.​20 Uhr: Die Ein­satz­kräf­te der Po­li­zei füh­ren die „Worch­trup­pe“ unter lau­ten Rufen „Nazis raus“ über die Glei­se zum Bahn­steig. Der Kirch­wey­her Bahn­hof ist – wie heute mehr­fach – für den ge­sam­ten Bahn­ver­kehr ge­sperrt.

15.​44 Uhr: Die „Worch­trup­pe“ steigt in den Re­gio­nal­ex­press Rich­ting Os­na­brück. Gegen 16 Uhr geht auch das par­al­lel ge­lau­fe­ne Eu­ro­pa­fest dem Ende ent­ge­gen.

Bilder & Kurzbericht

DissentImages 12.05.2013 - 13:40