Der 1. Mai 2013 in Hamburg

Andi G. Wehre 06.05.2013 09:39
Bericht von SoL * Sozialistische Linke über den internationalen Block auf der DGB-Demo und der revolutionären 1. Mai-Demonstration:

Die Mobilisierung für den internationalen Block auf der Gewerkschaftsdemo und für die revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Hamburg hatte einen deutlichen revolutionären und kommunistischen Charakter. Genau darüber gab es im Vorfeld verschiedene Auseinandersetzungen. Trotzdem konnte die rote Fahne mit Hammer und Sichel als zentrales Element der Mobilisierung durchgesetzt werden. In der Mobilisierung wurden mehrere tausend Aufrufe des BGIA verteilt, über 25.000 Aufkleber und mehrere tausend Plakate in ganz Hamburg, vor allem in den Stadtteilen, in denen die tiefsten und breitesten Massen unserer Klasse leben, verklebt. Etliche Wandzeitungen und Graffiti rundeten die Mobilisierung ab.

Der internationale Block auf der Gewerkschaftsdemo konnte mit etwa 1.300 TeilnehmerInnen zahlenmäßig im Vergleich zum Vorjahr etwas zulegen. Dieser unser Block war, wie in den Vorjahren, quantitativ und qualitativ der größte. Es wehten die Fahnen von kämpfenden revolutionären und kommunistischen Parteien und Organisationen aus aller Welt, vor allem aus der Türkei, in unserem Block.

Die revolutionäre 1. Mai-Demonstration mit mindestens 2.000 TeilnehmerInnen begann mit einer Gedenkrede an den Aufstand im Warschauer Ghetto und einer Rede zum 40. Todestag von Ibrahim Kaypakkaya. In Hamburg wird es am 18. Mai eine Demonstration zu Ehren dieses großen revolutionären Führers geben. Wir begrüßen hier noch einmal ausdrücklich die Initiative der türkischen GenossInnen für einen Kaypakkaya-Block auf der revolutionären Demo. Im Anschluss an die Reden sangen wir gemeinsam die Hymne unserer Klasse, die Internationale.

Als wir losgingen, wurde relativ schnell klar, dass die Polizei alle zur Verfügung stehenden Kräften direkt an der Demo einsetzte. Die Massen waren wütend, sie haben ihren Zorn gegen die Bullen gerichtet und sie angegriffen. Unser Redebeitrag lehnte sich an unser Flugblatt zum 1. Mai an und fand, selbst von Leuten, bei denen wir dies nicht erwartet haben, Zuspruch und Beifall. Die Reaktionen der PassantInnen und AnwohnerInnen waren durchaus positiv. Immer wieder wurde die Demonstration aus Fenstern und vom Straßenrand begrüßt. Wichtig war auch, dass die Demo trotz der teils massiven Angriffe der Bullen, organisiert verteidigt und ordentlich zu Ende geführt werden konnte.

Für uns war der 1. Mai 2013 ein Erfolg. Die Ansicht, dass man in Hamburg nicht mit Hammer und Sichel für den 1. Mai werben kann, dass die Massen den Kommunismus ablehnen und nicht unter unseren Fahnen laufen wollen hat sich als falsch herausgestellt. Wir haben viel gelernt und haben bei der Mobilisierung und Organisierung der Massen, bei Ordnung und Disziplin Schritte nach vorne getan. Wir bedanken uns bei allen, die an der Realisierung dieses Kampf- und Feiertages des internationalen Proletariats beteiligt waren.

Videos der Demo findet ihr hier: 1 - 2 - 3 - 4

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Ergänzungen

BullenPresse

... 06.05.2013 - 09:49
"Polizeibeamte wurden von Personen, die sich auf angrenzenden Hausdächern befanden, mit Steinen beworfen."

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/6337/2462802/pol-hh-130502-1-demonstrationen-in-hamburg-am-01-mai

Bilder von der Demo:

hh 06.05.2013 - 09:57
Weitere Bilder von der Demo findet ihr hier:  http://www.flickr.com/photos/89360115@N03/sets/72157633417821778/

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Zensur?

zis 06.05.2013 - 18:14
Warum sieht man auf den Fotos eigentlich nur die Stalinistenfraktion, obwohl die meisten Leute auf der (ziemlich kleinen Demo dieses Jahr im Verhältnis zu den letzten Jahren) mit diesen Spinnern überhaupt nichts zu tun hat?

@zis

ä 06.05.2013 - 20:47
diese demo ist ausschließlich von "stalinisten" organisiert. ich glaube du hast nich den blassesten schimmer von hamburg. außerdem waren besagte leute auch von der masse her mit sicherheit die größte fraktion. und wer etwas gegen diese leute hat, geht nicht auf diese demo.

Wer löscht denn hier ständig Postings...

quark 07.05.2013 - 08:44
...die ein realistisches Bild der Demo zeichnen?
Ist das also die neue Moderationskultur auf Indymedia, die Partei hat immer Recht?!

Also nochmal, vorne 10 Ketten, die von der Schönheit des Stalinismus erzählen, hintendrein 1000 Kiddies und Besoffene (Boahh, erster Mai ,rollo aller) drumrum 400 Schaulustige die sich darüber amüsieren. Zum Schluß fliegt eine Flasche und die Wasserwerfer spritzen alles weg. Voll die organisierte Masse und sowas von revolutionär.

Neue Indypolitik?

Berufsdemonstrant 07.05.2013 - 10:48
Darf man hier stalinistische Parteipropaganda nicht mehr kritisieren? Ist Indymedia eine Außenstelle des Dogmatikervereins SOL geworden? Darf man die Propagandabilder nicht als das bezeichnen, was sie wirklich sind?
Nichts weiter als eine Straßenteateraufführung zum Thema Revolution, das die Teilnehmer mit der echten Revolution verwechseln.
Die Moderationskriterien könnten mal wieder hinterfragt werden. Wollts auch nur mal getippt haben.

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- 07.05.2013 - 13:42
nochmal, da es einem mod hier nicht zu passen scheint, dass man fotos, die sogar auf der seite der SOL erscheinen, in den fokus gerückt werden: syrienfahn im sol/rsh block auf der dgb-demo. ist das aus der antiimpszene geworden? assassoli?  http://sol-hh.de/images/Fotoarchiv/2013/1Mai/auf-der-dgb-route.jpg

naja also irgendwie...

icke 07.05.2013 - 15:24
Sorry Leute,
aber irgendwie ist das noch nicht wirklich cool: ziemlich altmodische Texte, ein ebensolches Auftreten, ein Bericht der offenbar einige zentrale Sachen weglässt und recht schönfärberisch ist... Das so sicher keine Revolution in der BRD aussehen wird beruhigt aber etwas.

Wenn man mal davon ausgeht, dass die Mobilisierungen zum 1. Mai ein stückweit auch aussagekräftig für den allgemeinen Zustand der revolutionären Linken ist, gab es bundesweit kein wirklich phänomenales Bild (aber ein paar Lichtblicke). Berlin mit dem Klassenkampfblock, Nürnberg (auch wenn dort vermutlich ein großer Teil von den türkisch/kurdischen Orgs gestellt wurde und sich nur der vordere Bereich von Hamburg unterschieden hat) stechen etwas heraus. Respekt auch an die Leute in kleineren Städten, die dort immerhin bei den DGB-Demos mit revolutionären Inhalten Präsent waren. Mein Favorit ist den Bildern und Berichten nach aber Stuttgart (nicht linienlos aber auch nicht altmodisch, kämpferisch aber vermittelnd, recht kreativ, ...) - siehe:
 http://www.revolutionaere-aktion.org/hauptartikel/61-startseite-hintergrund/521erstermai-2013-bilder

WegenDemFahnenSpam

hilfe 07.05.2013 - 16:14
Wegen dem Syrien-Rumgetrolle eines SoL-Feinds: Auf der Homepage des Hamburger Bündnis gegen imperialistische Aggression finden sich einige Statements zu Syrien. Da kann man dann wahrscheinlich ohne größere Probleme die Hamburger Positionen rauslesen.

Einfach runterscrollen!

 http://buendnisonline.jimdo.com/