Fotos aus Kirchweyhe

sd 26.03.2013 10:02 Themen: Antifa
Am vergangenen Samstag, 23.März marschierten knapp 90 Neonazis durch den niedersächsischen Ort Kirchweyhe, um die Vorfälle um den zu Tode gekommenen Daniel S. für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und die Debatte rassistisch zu befeuern.
Angemeldet wurde der Aufmarsch vom bekannten Neonazi Christian Worch im Namen seiner Partei "die Rechte". Die Teilnehmer*innen des Aufmarschs kamen vorrangig aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Lokale Neonazis waren hingegen kaum zu sehen.
Auch konnte diese Demonstration nahezu keine Außenwirkung erzielen: Lautsprecher und Megaphone durften nicht verwendet werden; die Aufmarschstrecke führe durch menschenleere Straßen an Feldern und Wiesen und vereinzelten Wohnhäusern vorbei.

Eine Bildergalerie des Aufmarschs findet sich bei recherche-nord:
 http://www.recherche-nord.com/gallery/2013.03.23.html
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Ergänzungen

Zugeguckt

durchgefroren 26.03.2013 - 11:42
Als Ergänzung aus der Sicht einer Zuschauerin:

Kirchweyhe: Für Niedersachsens „Rechte“ kein Thema

Während am Vorwochenende noch etwa 60 Neofaschist_innen aus Niedersachsen und Bremen vergeblich versuchten in Kirchweyhe den Tod eines 26jährigen für ihre Zwecke zu missbrauchen, blieben diese der von Christian Worch angemeldeten Demonstration am 23. März fern. Dass es sich bei der Demo um eine Parteiveranstaltung der „Rechten“ handelte, stieß sowohl bei Kamerad_innen wie auch bei NPDler_innen überwiegend auf Ablehnung. Lediglich Dieter Riefling sowie einige wenige Kamerad_innen aus Ostfriesland und dem Raum Hannover kamen nach Kirchweyhe. Außer Christian Sternberg aus Lüneburg, der bei ihrer Gründungsveranstaltung anwesend war, fehlte auch die niedersächsische „Rechte“ komplett. Der größte Teil der Neofaschist_innen, die mit dem Zug anreisten, stammte aus dem Umfeld der „Rechten“ in NRW. Da die beantragte Demostrecke in Kirchweyhe selbst nicht genehmigt wurde, wurden die anreisenden Neofaschist_innen in Gruppen zum Rathaus geleitet, das allerdings im Ortsteil Leeste liegt. Dort gesellten sich weitere Neofaschist_innen, die teils mit Autos, teils aber auch zu Fuß gekommen waren, zu der insgesamt etwa 110 Teilnehmer_innen umfassenden Gruppe. Nachdem Christian Worch und Ursula Haverbeck auf der Auftaktkundgebung gerdet hatten (eine Lautsprecheranlage war nicht genehmigt worden), wurde der Demonstrationszug durch eine menschenleere Wohngegend geleitet. Von Seiten der Neofaschist_innen gab es keinerlei Transparente, nur eine einsame schwarz-weiß-rote Fahne wurde mitgetragen. Wären da nicht die teilweise verbotenen Parolen gewesen, die unterwegs gegröhlt wurden und ungehört verhallten, hätte man das Ganze auch für eine in dieser Gegend um diese Zeit übliche Kohltour halten können. Zurück auf dem entlegenen Parkplatz hinterm Rathaus zeigte Dieter Riefling in seiner Rede dann so richtig auf, dass es sich bei der Demonstration eben nicht, wie von Worch angemeldet, um einen Protest gegen die Demonstrationsverbote vom vorvergangenen Wochenende handelte. Riefling schwadronierte von Haager Landskriegsordnung und Rassenkampf und traf mit seinem Racheschwur auf die mitgebrachte Fahne weit besser die Stimmung der anwesenden Teilnehmer_innen als die übrigen Redner_innen. Ein Redebeitrag vom „Kameraden“ Marcel aus Pulheim beendete den Spuk. Anschließend wurden die auswärtigen Neofaschist_innen von der Polizei wieder zum Zug geleitet, so dass sie keinerlei Gelegenheit bekamen dem Gedenkort am Kirchweyher Bahnhof nahe zu kommen. Die mitgebrachten Blumen und Kerzen kamen nicht zum Einsatz. Lediglich ein kleines Grüppchen um Sascha Krolzig und Michael Brück versucht sich vor der Abreise in Kirchweyhe unter die Gegendemonstrant_innen zu mischen, was von der Polizei aber schnell unterbunden wurde.
Danke für die Fotos!

Halblockale Nazis

watmut 26.03.2013 - 11:48
es war auch eine gruppe Bremer Nazis aus dem Bereich der IB da

Nazis in Weyhe

Biene Maja 26.03.2013 - 13:48
Es stellt sich durchaus die Frage, warum ausgerechnet bei einer von Christian Worch angemeldeten und durchgeführten Demonstration ausgerechnet die gesamte neue Führung der niedersächsischen Rechten um Stefan Klingbeil durch Abwesenheit glänzte. So ist bis auf besagten Christian Sternberg niemand anwesend gewesen, der beim Gründungsparteitag in Munster zugegen war, siehe auch  http://www.recherche-nord.com/gallery/2013.02.24.html.
Inwiefern der Landesverband überhaupt handlungsfähig ist darf stark bezweifelt werden. So findet sich auf der Webpräsenz der Rechten in Niedersachsen nicht ein einziger Hinweis auf die Veranstaltung in Weyhe. Diese Nichtpositionierung spricht eher dafür, dass "Die Rechte" in Nds. eher eine Scheinorganisation darstellt, um der verhassten NPD in Niedersachsen vermeintlich etwas entgegenzusetzen. Ein wohl gegenseitig verzweifeltes Unterfangen. Sowohl die NPD Niedersachsen als auch die "Rechte" im Bundesland scheinen derart handlungsunfähig zu sein, dass sie sich eher gegenseitig eleminieren als dass sie in irgendeiner Form fähig wären politisch zu agieren. Und das ist gut so.

So musste sich Worch ganz auf seine Klientel aus NRW stützen um diesen Aufmarsch überhaupt zuwege zu bringen. Mit dabei allerdings auch ein paar Nazis aus dem Ostfriesischen und Hannöverschen, wie zum Beispiel Benjamin Krüger aus Hannover, der wohl die Anordnung des verbotenen "Besseres Hannover" gestellt hat.
Im Übrigen ein Dankeschön an recherche-nord für die Bereitstellung. Vielleicht führt es ja auch dazu, dass der Runde Tisch gg Rechts in Weyhe und der Präventionsrat der Stadt endlich merken, dass durch das Auftreten der militanten Neonazisszene am Wochenende sehr wohl eine politische Dimension erreicht ist, was bisher von den genannten Gremien immer angezweifelt wurde.

Nazis in Weyhe / Dimension

BeBopp 26.03.2013 - 16:09
Wobei man deutlich sagen muss, dass insbesondere in der Provinz K.-Weyhe / Leeste / Barrien usw. die strukturelle Fremndenfeindlichkeit durchaus ausgeprägt ist.

Barrien wurde und wird nicht ohne Grund von Einheimischen mit einem Zwinkern als "Arien" bezeichnet.

In dieser Region gab und gibt es nach wie vor eine breite Untsrtützung faschistischer Ideologien durch breite Bevölkerungsgruppen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@0,0 — roteHeide

Soso — Fanprojekt Schnarri Börm