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[B] 6000 heute bei der Refugee-Protest-Demo

AutorIn des Beitrags 13.10.2012 22:41
Mit einem Protestzug durch Berlin haben am heute 6000 Menschen auf die prekäre Lage von Flüchtlingen in Deutschland aufmerksam gemacht. Dabei forderten sie die Abschaffung der Residenzpflicht, nach der Flüchtlinge die ihnen zugewiesene Region nicht verlassen dürfen. Zudem sprachen sie sich für schnellere Asylverfahren aus. Nach Angaben der Organisatoren war es die bundesweit erste gemeinsame Demonstration von Flüchtlingen.
Mehr als 3.000 Menschen gingen am Samstag in Berlin auf die Straße, um für die Rechte von Asylbewerbern zu demonstrieren. Gleichzeitig rief die rechtspopulistische Partei "Pro Deutschland" zu einer Gegendemo auf. Mit markigen Worten kommentierte sie die Demo der Asylbewerber.

Deutlich über 3.000 Menschen demonstrierten am Sonnabendnachmittag in Kreuzberg und Mitte für bessere Lebensbedingungen von Asylbewerbern in Deutschland. Am Protest unter dem Motto „Willkommen in Berlin! Für einen menschenwürdigen Aufenthaltsstatus“ nahmen auch viele teil, die schon beim Flüchtlingsmarsch von Würzburg nach Berlin mitgemacht hatten. Der war am vergangenen Wochenende in Kreuzberg beendet worden.

Am Sonnabend nun zogen die Demonstranten vom Oranienplatz zum Reichstag, um dort symbolisch ihre Forderungen an die Politik zu übergeben: Abschiebestopp, Abschaffung der Residenzpflicht und der Flüchtlingslager.

Angeheizt wurde die Stimmung auf der Demonstration durch den rechtsextremistischen Anschlag auf das Asylbewerberheim in Waßmannsdorf vor einer Woche. Unbekannte hatten in der Nacht zu Dienstag das Gebäude mit Farbbeuteln und Steinen beworfen, dabei waren ein Fenster und zwei Glastüren beschädigt worden. Ein Stein flog in das Zimmer einer jungen Afghanin, sie blieb unverletzt.

Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ hatte ebenfalls eine Kundgebung („Asylrecht ja – Asylbetrug nein“) angemeldet, ebenfalls vor dem Reichstag. Etwa ein Dutzend Anhänger waren gekommen. Ein starkes Polizeiaufgebot verhinderte eine direkte Begegnung beider Seiten.

Pro-Deutschland-Chef Lars Seidensticker hat nach eigenen Angaben am Sonnabend versucht Strafanzeige gegen die auf dem Oranienplatz campierenden Flüchtlinge zu stellen, weil sie die Residenzpflicht missachten. Laut Seidensticker soll sich die Polizei fürs nicht zuständig erklärt und es abgelehnt haben, die Anzeige aufzunehmen. Die Partei kommentiert dies auf ihrer Internetseite so: „Asylbetrüger mit Sonderrechten?“

Die linke Szene empört sich unterdessen über eine Veranstaltung der CDU zum Thema Asylbewerberheim in Rudow. An der Bürgerversammlung vergangene Woche sollen „NPD-Kader“ teilgenommen haben. Der Rudower Bezirksverordnete Daniel Dobberke sagte am Sonnabend, es sei nicht ausgeschlossen, dass NPD-Anhänger im Saal gewesen seien, „denn es gab keine Gesinnungskontrolle am Eingang“.

Dobberke erklärte aber, dass Rechtsextremisten ausgeschlossen worden wären, wenn man sie erkannt hätte. Nach Angaben der CDU kamen mehr als 150 Menschen, diskutiert wurde über den geplanten Bau eines provisorischen Heimes in Rudow. Die CDU ist gegen die Nutzung des Grundstücks in der August-Froehlich-Straße. Es sei für den Neubau der Clay-Oberschule reserviert, der 2014 beginnen soll. Die Partei merkte an, man sei nicht generell gegen Asylbewerberheime in Neukölln.

Auch in Berlin steigen die Flüchtlingszahlen, Unterkünfte sind teilweise überbelegt. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hatte kürzlich an Kirchen und Wohlfahrtsverbände appelliert, Notunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Das Lageso hatte sich sogar um die Nutzung von Polizeiunterkünften bemüht, in denen Beamte aus anderen Bundesländern bei Großeinsätzen untergebracht werden. Dies wurde jedoch vom Senat abgelehnt.

Experten glauben, die Flüchtlingswelle halte noch Monate an. Derzeit kommen viele Menschen wegen des Bürgerkriegs aus Syrien, aber auch Wirtschaftsflüchtlinge aus Serbien und Mazedonien.

Bericht der TSP:
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/polizei-verhindert-begegnung-beider-demos-pro-deutschland-provoziert-bei-asylbewerber-demo/7251652.html


Fotos:
 http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157631759954774
 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157631761765019
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157631761545635
 http://www.demotix.com/news/1520620/refugee-protest-reaches-bundestag-over-ten-thousand-berlin

Video:
 http://www.ardmediathek.de/rbb-fernsehen/abendschau/tausende-demonstrieren-gegen-residenzpflicht?documentId=12093442
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Ergänzungen

Gedanke

Ich 13.10.2012 - 22:58
Ich denke es waren mehr als 6000..eher 8000-9000?

außerdem:

---- 13.10.2012 - 23:00
außerdem:
pro deutschland-kundgebung gegen "ayslmissbrauch" unweit des demo-endpunktes:
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157631761322381/

Flüchtlingswelle

dobta 14.10.2012 - 00:22
bite, bitte nicht so falschen reißerischen sprachgebrauch wie "Flüchtlingswelle" übernehmen.

emanzipation

ant 14.10.2012 - 02:32
ich denke 6000 oder mehr waren es. Die Wortbeiträge zu viel und zu lang (vor allen dingen vor dem bundesrat da wohnt kein mensch) die leute die da waren wusten das eh schon.
ein erhellender beitrag war dabei, vor dem bundestag, das übel bei den wurzeln angehen,
nämlich der klau der bodenschätze durch europäer,amerikanern, chinesen und korruption in afrika stoppen.

Sprachgebrauch

nur so 14.10.2012 - 07:25
Wenn man die Extremismustheorie ablehnt, dann sollte man konsequenterweise auch den Begriff "rechtsextrem" mit "rechtsradikal" oder aehnlichem ersetzen.

6000...

___ 14.10.2012 - 10:02
...kann schon hinhauen. War wirklich eine schöne und gute Demonstration. Der Artikel hier ist allerdings aus ner Zeitung übernommen (daher auch die Differenz der Zahlenangaben in Überschrift und Text).

artikel löschen

bitte 14.10.2012 - 15:53
Dieser Tagesspiegelartikel berichtet latent rassitisch über die Demo. Es ist eh bescheuert Presseartikel auf Indymedia zu posten. wenn diese das politische anliegen auch noch so scheiße rüberbringen und rassitische Propaganda wiederholen, hat das auf Indymedia überhaupt nichts zu suchen.

Ergänzung

ausgefüllt 14.10.2012 - 21:39
Den Artikel aus dem Tagesspiegel (leicht verändert) einfach so rüberzuziehen ist arm.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Kritik am Artikelschwerpunkt

Dein Name 14.10.2012 - 11:32
Dem Titel und der Einleitung nach soll es in dem Artikel um die Demo von Geflüchteten und solidarischen Menschen gehen, leider geht es im weiteren Verlauf dann weniger um die Demo und das Anliegen, die Sichtweise der Geflüchteten. Sicherlich sind die anderen Themen auch wichtig und haben durchaus Bezug zum Thema Asyl, so aber stimmt die Schwerpunktsetzung nicht.

Fotos von DemonstrantInnen

Hein 15.10.2012 - 20:14
Warum muss man einige Demo-FotografInnen eigentlich regelmäßig ans verpixeln erinnern? Oder macht man das heute nicht mehr?