Berlin: 25 000 bei revolutionärer 1.Mai-Demo

revolutionäres 1.Mai-Bündnis 01.05.2012 23:42
25.000 Demonstranten bei Revolutionärer 1. Mai-Demonstration in Berlin Aufzug wurde von der Polizei unter Anwendung massiver Gewalt aufgelöst

Unter dem Motto „Der Druck steigt – für die soziale Revolution“ zogen am Abend des diesjährigen 1. Mai bis zu 25.000 Menschen unterschiedlichen Alters durch die Berliner Innenstadt. Zu der Demonstration hatte ein breites Bündnis linker und kapitalismuskritischer Organisationen zur Revolutionären 1. Mai-Demonstration 2012 aufgerufen. Zu der Veranstaltung hatten verschiedene soziale Initiativen und linke bzw. linksradikale Organisationen wie Antifa-Gruppen organisiert. Es nahmen auch mehrere kurdische Vereine sowie erstmals die ver.di-Bundesjugend mit eigenen Lautsprecherwagen an der Demonstration teil.
Die Demonstration, die mit einem offensiven antikapitalitischen Ausdruck und mit zahlreichen Fahnen und Transparenten zunächst durch den Kreuzberger Kiez zog, wurde dann auf dem Gang in die politische Mitte Berlins massiv von zahlreichen Polizeibeamten angegriffen und gestoppt. Die Polizei ging in Höhe Linden/Markgrafenstraße, unweit des Jüdischen Museums, mit unglaublicher Brutalität gegen die Spitze der Demonstration vor und löste den Aufzug mit massiver Härte mittels Schlagstockeinsatz und Tränengas schließlich auf. Ein Grund für diese Maßnahme, die offenbar planmäßig auf die Zerschlag einer politisch missliebigen Veranstaltung genau an diesem Ort gerichtet war, wurde dem Veranstalter nicht genannt. Stattdessen verweigerte die Polizei jegliche Diskussion mit dem Anmelder der Veranstaltung. Zahlreiche Personen wurden verletzt oder willkürlich festgenommen. Eine genaue Zahl liegt derzeit noch nicht vor.

Der Pressesprecher des 1. Mai-Bündnis Jonas Schiesser erklärt dazu: "Zum 25. Jubiläum des Kreuzberger Kiezaufstandes war die heutige große Demonstration trotz der massiven Polizeigewalt eine deutliche Ansage in Richtung der Herrschenden gewesen, dass man sich die Angriffe auf die Lebensumstände der Menschen durch das Kapital nicht länger gefallen lässt. Wir freuen uns darüber, dass gerade unter den Bedingungen eines erheblichen Sozialabbaus zur Bewältigung der aktuellen Krise in diesem Jahr so viele Menschen zur Demo gegangen und ihren Unmut auf die Straße getragen habe. Wir rufen nun dazu auf, den europaweiten Widerstand gegen die vermeintliche Krisenbewältigungspolitik der Troika und EZB ebenfalls Mitte Mai nach Frankfurt am Main zu tragen."
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Ergänzungen

Bilder zur Demo

boeseraltermann 02.05.2012 - 00:59

bilder

--- 02.05.2012 - 01:27
bilder zur revolutionären 1. mai demo unter:
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157629944707007/

bilder zur 17 uhr-sponti auf dem myfest unter:
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157629580043854/

Fotos und Videos

Antifa 02.05.2012 - 01:47
Foto und Videosammlungen auf:

 http://arab.blogsport.de/

weitere Fotos zum 1. Mai

Presseservice Rathenow 02.05.2012 - 03:22

weitere photos

A-mus 02.05.2012 - 03:25
weitere bilder von der gestrigen rev. 1. mai demo, gibt es hier:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157629580996044/

myfest2012

ahnungslosa 02.05.2012 - 04:37
habe gerade gelesen, dass es auch auf dem myfest wieder geknallt haben soll. zumindest gibt es bilder davon:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157629581316858/

hat nix geknallt

@ahnungslosa 02.05.2012 - 09:23
es gab das übliche kleinere rumgepose und ein paar Flaschenwürfen. Und die bullen standen irgendwann -wie immer- an jeder Ecke und haben sich -ebenfalls wie immer- jede Menge Leute geholt.
Wenn das mit "es soll geknallt haben" gemeint ist, dann hat es sicher "geknallt".

Jedenfalls ist dieser 1.Mai ein einziger politischer Sieg für den Berliner Innensenat und eine krachende Niederlage für das 1.Mai-Bündniss.

Zum Glück ist der 1.Mai für den politischen Alltag in Berlin ABSOLUT unwichtig, so dass sich daraus kein weitere Schaden für die hier vor Ort politisch abeitenden Gruppen ergeben wird.

zur Geschichte des revolutionären 1. Mai in B

Entdinglichung 02.05.2012 - 10:15

immer das gleiche

sachse 02.05.2012 - 10:27
und dann nur so wenige bilder

 http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157629582720844/

vielleicht beim nächsten mal mehr machen !

Titel der Ergänzung

Dein Name 02.05.2012 - 11:49

titel

Randy 02.05.2012 - 12:32
krawalle

Noch mehr Videos

... 02.05.2012 - 12:51
 http://youtu.be/RoHNey3qIkc

Wie immer Gesichtersparsam ...

videobericht

Soulcitysurfer 02.05.2012 - 13:42

PM des Komitee für Grundrechte

Grotte 02.05.2012 - 15:05
PM: Komitee für Grundrecht:

1. Mai in Berlin: Polizei kontrolliert Versammlungen nach Gutdünken und schränkt Versammlungsfreiheit ein

Die Demonstrationsbeobachtungsgruppe Berlin des Komitees für Grundrechte und Demokratie hat in Zusammenarbeit mit dem arbeitskreis kritischer juristinnen und juristen an der Humboldt- Universität zu Berlin und den Kritischen Juristinnen und Juristen an der Freien Universität Berlin zum Schutze des Versammlungsrechts zahlreiche Versammlungen mit jeweils rund 30 Beobachter_innen am 30. April und 1. Mai 2012 in Berlin begleitet. Die Beobachtung konzentrierte sich auf die Demonstration „Nimm Dir, was Dir zusteht!“ am 30. April 2012 ab 20 Uhr in Berlin- Wedding, die Demonstration „Verdrängung verhindern – Mieten senken“ am 1. Mai 2012 ab 17 Uhr in Berlin-Kreuzberg sowie die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ am 1. Mai 2012 ab 18 Uhr ab Berlin-Kreuzberg.

Bei allen Versammlungen haben fast durchgehend rigide Einlasskontrollen stattgefunden, die das Recht auf ungehinderten Zugang zu einer Versammlung verletzten. Sowohl auf der Vorabend- Demonstration in Berlin-Wedding als auch auf der „Revolutionären 1. Mai Demonstration“ am 1. Mai 2012 hat die Polizei die Versammlungsteilnehmer_innen entlang der Demonstrationsroute von Kamerawagen und mit Handkameras anlassunabhängig und demonstrativ gefilmt. Die Berliner Polizeieinheiten trugen eine individuelle Kennzeichnung, womit eine jahrzehntealte Forderung von Bürgerrechtsgruppen endlich umgesetzt worden war. Corinna Genschel vom Grundrechtekomitee hebt jedoch hervor: „Insbesondere die martialisch auftretenden Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten waren ohne jegliche Erkennungsmerkmale auf ihren Uniformen nicht identifizierbar. Und die Kennzeichnung nutzt nur wenig, wenn die eingesetzten Polizeieinheiten der Bundespolizei und aus anderen Bundesländern darüber nicht verfügen.

Zudem hat die Polizei alle Versammlungen mit einer sehr großen Anzahl an Zivilbeamten begleitet, die sich lediglich in manchen Situation kurzzeitig durch eine Polizeiweste kenntlich machten. Durch diese Vorgehensweise ist keine sichtbare Trennung zwischen Demonstrationszug und Ordnungskräften mehr möglich. Nach § 12 des Versammlungsgesetztes müssen jedoch Polizeibeamte in einer öffentlichen Versammlung kenntlich sein. Die individuelle Kennzeichnung von Polizist_innen wird für diese zahlenmäßig mittlerweile bedeutsame Gruppe so umgangen.

Nach Ende der Versammlungen erzeugte die „Durchmischungstaktik“ der Polizei, die mit größeren behelmten Einsatzgruppen mehrfach zügig durch eine vom Versammlungsende nicht-informierte Menge lief, um sie zu zerstreuen, teilweise panikartige Situationen und gefährdete die körperliche Unversehrtheit der Versammlungsteilnehmer_innen.

Demonstration „Nimm Dir, was Dir zusteht!“ am 30. April 2012 in Berlin-Wedding

Die Polizei war vor Ort zahlenmäßig sehr stark vertreten, hielt sich aber zu Versammlungsbeginn im Hintergrund. Auf der letzten Teilstrecke ab Müllerstraße Ecke Seestraße begleitete sie mit mehreren Hundertschaften massiv den Versammlungszug, ließ die Teilnehmer_innen sich lediglich durch einen Polizeikorridor fortbewegen. Nach Beendigung der Versammlung durch den Anmelder, behinderte die Polizei den Abzug der Teilnehmer_innen. Der polizeilich geforderte Abzug in „Kleinstgruppen“ war durch eine vollständige Absperrung in Richtung S- und U-Bahn Wedding für längere Zeit nicht möglich.

Demonstration „Verdrängung verhindern – Mieten senken“ über das Myfest am 1. Mai 2012

Die unangemeldete Demonstration ab 17 Uhr über das Myfest am 1. Mai 2012 hat wie im Vorjahr verdeutlicht, dass eine Versammlung friedlich verlaufen kann, wenn sie nur wenig polizeilich bedrängt wird und wenn der Demonstration ihre Ausdrucksmöglichkeiten gelassen werden.

„Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ am 1. Mai 2012 in Berlin-Kreuzberg

Die „18-Uhr-Demo“ verlief anfangs ohne relevante Vorkommnisse, aber lediglich für die ersten 500 Meter ohne enge Polizeibegleitung. Ab dem Kottbusser Tor wurde der vordere Teil des Demonstrationszugs zunehmend sehr eng begrenzt (mit Hundertschaften vorneweg und Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten als Spalier auf beiden Seiten). Ab der Oranienburger Straße Ecke Lindenstraße begleitete die Polizei die Versammlung auch innerhalb des Demonstrationszugs.

Kurz nachdem die Versammlungsspitze in die Markgrafenstraße abbog, stoppte die Polizei ohne für die meisten Teilnehmer_innen ersichtlichen Grund den Demonstrationszug, indem sie in die Versammlung eindrang, Fronttransparente entwendete und Verhaftungen vornahm. Es erfolgten mehrfach Schlagstock- und Pfeffersprayeinsätze, daraufhin Stein-, Flaschen- und Böllerwürfe. Trotz fortlaufender Verhandlungen zwischen Versammlungsleitung und Kontaktbeamten, um den Versammlungszug fortzusetzen, griffen Polizeikräfte immer wieder in die Demonstration ein. Schon vor der formalen Auflösung der Demonstration war der Versammlungsplatz innerhalb von Minuten nicht mehr von den Versammlungsteilnehmer_innen bestimmt, sondern von der Polizei kontrolliert.

Die Polizei verhinderte den Versuch einer Fortsetzung der Demonstration und löste schließlich die Versammlung auch formal auf. Insgesamt hatte es den Anschein, als wollte die Polizei auf alle Fälle verhindern, dass der Versammlungszug die Berliner Innenstadt erreicht. Es kam zu Rangeleien zwischen Polizeikräften und Versammlungsteilnehmer_innen auf dem Vorplatz des Jüdischen Museum. Der symbolhaltige Vorplatz des Jüdischen Museum war durch die Polizei denkbar ungünstig gewählt, um die Versammlung aufzulösen. Zudem barg eine unzureichend gesicherte Großbaustelle zusätzliche Gefahren für die körperliche Unversehrtheit der Versammlungsteilnehmer_innen, deren Abzug die Polizei durch eine allseitige Absperrung verhinderte.

Das Komitee für Grundrechte und Demokratie, kurz: Grundrechtekomitee setzt sich seit 1980 fürMenschen- und Bürgerrechte ein. Demonstrationsbeobachtungen sind ein Beitrag zum Schutz des Grundrechts auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

“Sie haben Ihr Recht auf Versammlungsfreiheit

fgsge 02.05.2012 - 15:27
 http://reg4tel.net/2012/05/02/recht-auf-versammlungsfreiheit-verwirkt/

Der eigentliche Skandal ist doch die Auflösung der Demo aufgrund von Sachbeschädigungen. In meinen Augen wiegt das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit schwerer als das StGb in Bezug auf Sachbeschädigungen.

Hoffe, dass "die Linken" das thematisieren werden. Habe eine Spontandemo vermisst, das wäre eine angemessene Antwort gewesen. Der Lauti war eh für'n Arsch.

Mobivideo

weils so schön war 02.05.2012 - 16:09

frage zu

militanzifanzi 02.05.2012 - 16:57
habe mitbekommen wie leuchtspur in der demo explodiert ist. wollte hier fragen, ob es den verletzen personen wieder gut geht/ alles gute wünschen.

Noch mehr Bilder

potzlow 02.05.2012 - 17:18
besser spät als nie, hier noch mehr bilder:
 http://www.flickr.com/photos/andreas-potzlow/sets/72157629585106462/

So machen die Bullen das in Barcelona

barca rojinegra 02.05.2012 - 17:23
Auf dem Bild sieht man einen ganzen Trupp autonom verkleideter Zivilbullen, die dieses Jahr auf der antikapitalistischen Maidemo in Barcelona enttarnt und aus der Demo gejagt wurden. Außerhalb hat sich das Pack dann gesammelt, Armbinden übergezogen und mit Teleskop-Knüppeln auf DemonstrantInnen eingeprügelt, die ihnen die Meinung geigen wollten. Das Mossos-Gesindel war sichtlich sauer darüber, dass man sie entdeckt hatte...

Weitere Bilder

... 02.05.2012 - 19:14

classless Blog zu Walpurgisnacht & 1. Mai

Kuno 02.05.2012 - 20:05
"Die Frage, warum sich die Polizei dazu bewegt sah, ihre jahrelang gezüchtete Ausbremserei dermaßen abrupt über den Haufen zu werfen und eine Demo dieser Größe frontal anzugreifen, wird hingegen wenig diskutiert."

 http://www.classless.org/2012/05/02/walpurgisnacht-1-mai-erst-as-usual-dann-uberraschend/

30.000 in NY, Proteste in 135 Städten

Übersee 02.05.2012 - 21:15
In vielen kleineren US-Städten sind BlackBlocks ein neues Phänomen, sie sind aus Occupy Protestlern, Arbeitslosen, Migranten und Studenten hervorgegangen.

2012 waren die mit Abstand größten 1. Mai-Demonstrationen seit bestehen der USA.

 http://www.dailymail.co.uk/news/article-2137582/Thousands-Occupy-activists-descend-U-S-cities-biggest-May-Day-protests-nations-history.html

 http://occupywallst.org/article/live-may-day-coverage/

Nicht vergessen

fsf 03.05.2012 - 03:08
in vielen Ländern wird der 1. Mai für Protest genutzt, nicht nur in Berlin.
 http://www.dailymail.co.uk/news/article-2137582/Thousands-Occupy-activists-descend-U-S-cities-biggest-May-Day-protests-nations-history.html

Achja:
 http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/7135566583/in/set-72157629584311306/
Die Berliner Beamten forderten die Kollegen aus Hannover lautstark auf die Demonstration weiterlaufen zu lassen und nannten mehrfach das im Vorfeld von Großeinsätzen vereinbarte Codewort. Dies schien die Beamten aus Niedersachsen wenig zu interessieren, sie drängten die Berliner Kollegen einfach aus dem Weg.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Scheiß — Mm

1.Mai — egal

... — gesetz

trotzdem — ana