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Lutz Taufer Ex-RAF-Mitglied

xy 10.04.2012 14:15
Interview mit Lutz Taufer Ex-RAF-Mitglied und Sozialarbeiter
20 Jahre saß Lutz Taufer im Gefängnis. Als Mitglied der RAF war er 1975 an der Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm beteiligt, bei der zwei Botschafts-Angehörige erschossen wurden. Noch in der Haft sagte sich Taufer von der RAF und vom Terrorismus los und war maßgebend an der Selbstauflösung der RAF beteiligt. Nach seiner Haftentlassung ging Taufer nach Brasilien und arbeitete dort zehn Jahren in den Slums. Anfang des Jahres kehrte er nach Deutschland zurück, seither lebt er in Berlin.

Große Filmdatei, laden dauert etwas:  http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9988814
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Ergänzungen

Revolte simulieren

Kalle 10.04.2012 - 22:57
Vielleicht schon früher, aber spätestens mit der Entführung der Lufthansa Maschine nach Mogadischu, wurde das Postulat der RAF, "Aktionen der RAF richten sich nie gegen das Volk", ad absurdum geführt. Ihr solltet also nicht auf die einschlagen, die sich mit der eigenen Geschichte kritisch auseinandersetzen und sagen, das der Zweck nicht die Mittel heiligt. Wenn sich in den Kommentaren einige als Apologeten des bewaffneten Kampfes aufspielen ist das nur albern, dieses Apologetentum war schon in den 70ern und 80ern so falsch wie jede Stellvertreterposition, heute, nachholend sozusagen und ohne jedes persönliche Risiko, ist es nur lächerlich.
Wenn das "revolutionäre Subjekt" zum Fetisch wird und in Gruppen oder Personen die Radikalität bewundert wird, die zu leben man selbst nicht in der Lage ist, kommen solche Kommentare zustande.
Als Anhänge ein paar lesenswerte Texte, ihr Hobbyguerilleros.

Soldaten sind Mörder ...

opq 11.04.2012 - 09:11
... und was sind "Militante", die Menschen töten? Sicherlich keine Widerstandskämpfer in einem Krieg. Auch war ihr Leben nicht durch das BRD-System unmittelbar bedroht.
Und 'ne Guerilla ... Wessen Kampf hat denn die RAF geführt? Vielleicht ihren eigenen, zur Bewältigung ihrer Schuldkomplexe?

Nein, RAFler_innen waren auch Mörder. Mordtaten können in Ausnahmefällen gerechtfertigt sein. Darüber entscheidet die Geschichte.
Wer aber, wie es hier in den Kommentaren indirekt geschieht, Mordtaten zu Heldentaten umschreibt, scheinbar Null Empathie für die Angehörigen der Ermordeten hat, betreibt Geschichtsklitterung und macht sich einige Positionen der Reaktionäre zu eigen.
Das ist genauso wenig hinzunehmen, wie ein mündlicher Nazi/RAF-Vergleich (außer in einer wissenschaftlichen Abhandlung) oder der Quatsch mit der angeblichen Kriegserklärung der RAF gegen ein 60-Millionen-Volk.

Trotz dieser journalistischen Fauxpas halte ich das Interview für ein wichtiges zeithistorisches Dokument.

kleine Ergänzung

Entdinglichung 11.04.2012 - 14:57
die antisemitische Selektion in Entebbe 1976 wurde nicht von der RAF sondern von den beiden RZ-Mitglieder Brigitte Kuhlmann und Wilfried "Bonni" Böse sowie von zwei Mitglieder des Wadie-Haddad-Flügels der PFLP unternommen, siehe z.B.  http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/rz/fruechte_des_zorns/zorn_1_3.html

Überbewertung ehemaliger RAF Leute

Name 12.04.2012 - 22:15
ich halte es für falsch ehemalige RAF Leute zu ernst zu nehmen.Taufer war dabei als Mitarbeiter einer Botschaft feige erschossen worden. Einer verblutete noch lebend weil er und seine "Genossen" keine Hilfe zuließen. das ist menschenverachtend und von keinem der beteiligten RAF Mitglieder bis heute als menschlich erbärmlich und politisch überflüssig benannt. Die politischen Aussagen dieser Leute sind irrelevant. Auch wenn sie versuchen die Interpretation linker Geschichte für sich zu vereinnahmen wie es z.B.ein dauerquassler Karl Heinz Dellwo tut.Schluss mit Selbstdarstellung von RAF Leuten, name dropping. Lasst einen Taufer leben wie jeden, egal ob als Sozialarbeiter, Schrifsteller, Fahrradkurier oder sonstwas. Es gibt wichtigere Leute in der linken Geschichte, die nicht durch Morde aufgefallen sind, die menschlich einfach nur feige waren und nichts zu einer besseren Gesellschaft im Sinne einer linken Vision beigetragen haben. Wir lernen voneinander und nicht durch irgendwelche RAF leute, die irgendwann mal in der Presse waren und schon damals jede Kommunikation mit allen Linken abgebrochen haben. Wenn sie es jetzt probieren ist es ok, aber sie sollten erstmal zuhören lernen und sich nicht avandgardemäßig als Vordenker präsentieren. Sie sind es nicht.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 14 Kommentare

son dreck!

... 10.04.2012 - 20:36
Terrorismus? Bei der RAF?
Sach mal hackts? was nen das für nen bürgerliche Scheisse. Das war trotz aller Verirrungen und Fehler die es bei der RAF gab ein Freiheitskampf. Terror ist gewaltherrschaft (Angst und Schrecken verbreiten) gegen unbeteiligte, also dass was die Regierung, die Bullen (oder teilweise auch Sozialarbeiter) machen, aber bestimmt nicht das was die RAF gemacht hat.

Und michj inbteressiert es nen Scheißdreck ob Taufer nen verschissener Sozialbulle/Sozialarbeiter geworden ist, sowas reaktionäres, pah! Das ist ist doch nix tolles!

@ mods!

bitte 10.04.2012 - 20:38
bitte löschen dieses posting, kann doch nicht sein dass hier ard propaganda gecrossposted wird und dann auch noch die raf als terroristisch bezeichnet wird. das ja wohl nen falscher film der hier läuft...

@ kalle

sfd 11.04.2012 - 00:01
kannst du auch lesen, oder kannst du nur das lesen was du lesen willst?

es geht hier nicht um apologetentum des bewaffneten kampfes, sondern um die deutsche geschichtsklitterung die aus den militanten der raf terroristen und mörder macht.
(die texte sind hinreichend bekannt die du da völlig selektiv gepostet hast. und? wer von denen behauptet ein "terorist" gewesen zu sein? lesen, nachdenken und dann erst labern statt hier deine bürgerliche ard propaganda zu deckeln)

wo sind eigentlich die indy mods. der artikel steht jetzt hier schon seit fast nem halben tag und gehört gelöscht. ist nix selbstgeschriebenes ist nix linkes, ist bürgerliche hetze und ard propaganda!

klein kalle will auch mal mitreden ?

hehe 11.04.2012 - 00:22
kalle hier gehts nicht darum lutz täufer zu diffamieren (auch wenn der/die Kommentatorin recht hat dass sozialarbeiter natürlich reaktionär sind...).

es geht darum die scheißhauspropaganda von ard und konsorten nicht auf indy zu dulden. flugzeugentführungen oder bombenanschläge bei denen die arbeiterinnen verletzt werden, darf nie wieder passiere. richtig. aber genauso wie man sich sicher mit der geschichte der raf auseinandersetzten muss, muss man sich heute zuerst mal mit der geschichts"aufarbeitung" der guerilla auseinandersetzten. ja und auch mit derjenigen von vermeintlich linken, die nur noch das nachbeten was die propaganda den menschen jahrelang eingehämmert hat: alles antisemiten, alles terroristen, alles durchgeknallte... das ist alles nur dreck!

lieber kalle, linke geschichte mit scheiße zu beschmieren, das ist billig, ohne jedes risiko und nur noch lächerlich, bzw. vor allem traurig.

REvisionistischer moderator

egal 11.04.2012 - 00:51
Der Moderator vergleicht die RAF mit den Nazis. Leider bekommt er nur eine lahme Antwort von Lutz Taufer.Bei aller Kritik an der RAF: Wer die Dimensionen und ideologischen UNterschiede nicht sehen will, ist ein holocaustrelativierendes Arschloch!

Apropos "holocaustrelativierendes Arschloch"

rst 11.04.2012 - 09:32
Wie war das nochmal mit der Selektion zwischen jüdischen und nichtjüdischen Passagieren in der Landshut-Maschine?

Zur Antwort hier ein Link zum reaktionären ;) Wikipedia-Portal:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Entebbe

PS:
Die Reaktionen hier subsumiere ich unter dem Begriff "Grass-Syndrom": Was gesagt werden muss ...
Und ich möchte nicht wissen, wie viele die hier für's löschen plädieren, Grass inhaltlich zustimmen.

jo

jo 11.04.2012 - 09:55
Ich plädiere nicht fürs Löschen, das Posting ist auch sicher nicht reaktionär.
Was hingegen reaktionär war- war die RAF in ihrem Handeln!
Grass gebe ich inhaltlich trotzdem recht und das tun auch viele, viele Menschen in Israel, die sich für den Frieden im Nahen Osten einsetzen !
Netanjahu ist ein reaktionärer Verbrecher!

ard + indy?

hui 11.04.2012 - 15:23
wusste ich gar nicht, dass ard und indy jetzt zusammen arbeiten...
Bekommt Indy dann auch was von der GEZ-Zwangsabgabe die ich demnäxt bezahlen muss? dann will ich aber im sommer nen schicken livestram zur fußball-em haben...

Das ganze Elend

Kalle 11.04.2012 - 15:32
Das ganze Elend der linken Geschichtsbetrachtung, da unterscheidet sie sich nicht sehr von der bürgerlichen, besteht darin, dass jede Kritikaus den eigenen Reihen sehr schnell mit dem Attribut, "Nestbeschmutzer", "Verräter" und "Revisionist" belegt wurde. Am lautesten von denen, die zu den Irrtümern, Halbheiten und Fehlern der eigenen Geschichte schweigen. Hingerichtet soll der Bote werden, der die schlechte Botschaft überbringt. Mit Lutz Taufers defensiver Reaktion, auf den dummen Nazi Vergleich des Interviewers, bin ich auch nicht glücklich. Aber wenn jemand über seine Geschichte spricht, selbst wenn man es für falsch oder missverständlich hält, besteht zumindest die Möglichkeit einer Auseinandersetzung. Schweigen allerdings, erlaubt es der Gegenseite ihre Geschichtsinterpretation im Bewusstsein der Menschen zu verankern.

ich glaub

ich 11.04.2012 - 15:36
bin im falschen film. hier darf ard propaganda verlinkt und geprossposted werden, eine linke guerilla als terroristisch bezeichnet werden und die die sich darüber beschweren werden gelöscht oder nach unten gedrückt.
das ist doch nicht euer ernst oder?

ach kalle

who do u work for? 11.04.2012 - 16:14
du willst es einfach nicht verstehen. aber ich versuchs nochmal:
es geht nicht darum kritik nicht zuzulassen, es geht nicht darum dass die eigene geschichte nicht kritisch aufgearbeitet wird. nein, die ersten die sich besipielsweise intensivst mit dem antisemitismus in der linken auseinandergesetzt haben waren die rz (ja, auch wenn das in dein einfaches weltbild passt). alle ehemaligen der raf kritisieren heute die scheißaktionen die sie gerissen haben, zu recht. ich kenne niemanden der die raf als unkritisierbar hinstellt. im gegenteil, es sind doch alle bemüht sich möglichst davon abzugrenzen (du doch auch), teilweise ja auch zu recht, das betreitet niemand.
es geht hier einfach nur darum, dass die raf hier zu "mördern" und "terroristen" gemacht wird (und dass solche artikel und kommentare auf indy geduldet werden). was ist denn terror? äußer dich doch mal dazu!
es geht darum, dass die geschichte der raf völlig individualisiert wird (da ham auch die ex-raflerInnen dran schuld, weil sie derart zerstritten sind, dass eine kollektive aufarbeitung der eigenen geschihte nicht mehr möglich ist). damit wird die geschichte der raf und der westeuropäischen guerilla leider zur spielwiese von selbstdarstellern wie peter jügen book und schleimscheißern wie stefan aust. und damit wird die definitionshoheit den bürgerlichen übergeben, die immer schon nur behauptet haben, dass die raf im grunde nazis, verbrecher, mörder und terroristen sind. das ist unkritisch! und unsolidarisch. und da mitzumachen hat mit links nicht zu tun.
es geht darum, dass die geschichtsschreibung der sieger, die die ex-raf_lerinnen heute immer nur da zu wort kommen lässt, wo sie sich von der eigenen geschichte distanzieren und oder wo sie als geläuterte sozialarbeiter "vernünftig" geworden sind und nur da! ne irmgard möller siehste eben nicht in der ard, weil die ja bis heute die offizielle darstellung der stammheimer todesnacht in frage stellt. genausowenig wie du einen wiesnewsky siehst wenn er zum prozess von verena becker geladen wird und aus protest dabei die SS-Mitgliedsnummer von buback auf dem rücken trägt.

@ kallchen

kl 11.04.2012 - 16:16
ich glaube wenn in dem text nicht stehen würde dass es angeblich terror gewesen sei, was die raf gemacht hat, hätte sich hier niemand beschwert.

@ kalle

auch opfer 11.04.2012 - 16:30
wo hat denn hier irgendwer behauptet das täufer oder irgenjemand, der sich kritisch mit der guerilla auseinandersetzt, nen nestbeschmutzer ist. du willst doch hier nur provozieren. es geht darum, dass es nicht kritisch - sondern einfach nur dumm und bürgerlich ist, die raf als terroristisch zu brandmarken. darum gehts hier und um nichts anderes.

RAF = Terroristen, Mörder ?

uvw 11.04.2012 - 18:09
Bzgl. der Tötungstaten von RAFler_innen und deren Einordnung habe ich mich bereits oben geäußert.

Terrorismus ist für mich ein Kampfbegriff unter dem alles mögliche eingeordnet wird. Dieser Begriff hat in politischen Diskursen nichts zu suchen, weil er zur Chiffre für Negativzuschreibung verkommen ist. Vornehmlich wird er von bürgerlichen Kreisen benutzt, damit diese sich nicht mit ihren reaktionären Gedanken und Weltvorstellungen auseinandersetzen müssen.
Ähnlich verhält es sich im übrigen mit dem Begriffen Antizionismus und Zionisten - eine heute gängige Chiffre, benutzt von Antisemiten gegen Juden. Wer's nicht glaubt, einfach mal nach "Zionistische Finanzhyänen-Kriegstreiber hetzen wie vor dem 2. Weltkrieg" suchen.