FÜ: 500 AntifaschistInnen auf Spontandemo

ALF 20.02.2012 23:41 Themen: Antifa
Nach­dem am Sams­tag­mit­tag knapp ein­hun­dert Neo­na­zis weit­ge­hend un­ge­stört durch Fürth mar­schie­ren konn­ten und dar­auf­hin in der Nacht von Sams­tag auf Sonn­tag die Schei­ben des In­fo­la­den Be­n­a­rio zer­stört wur­den, ver­sam­mel­ten sich mon­tags etwa 500 An­ti­fa­schis­tIn­nen in Fürth, um gegen den Na­zi­ter­ror und die rech­ten Struk­tu­ren in der Re­gi­on zu de­mons­trie­ren.
Die De­mons­tra­ti­on star­te­te am Koh­len­markt in Fürth mit einer Rede der ALF und des Für­ther Bünd­nis gegen Rechts und zog über das Rat­haus und die Für­ther Frei­heit zum In­fo­la­den Be­n­a­rio. Be­glei­tet wurde die De­mons­tra­ti­on durch laut­star­ke Pa­ro­len und reich­lich Py­ro­tech­nik.

Nach nur knapp zwei Tagen Mo­bi­li­sie­rung kamen am Mon­tag rund 500 An­ti­fa­schis­tIn­nen am Für­ther Rat­haus zu­sam­men, um sich mit dem Infoladen Benario so­li­da­risch zu zei­gen. Nach einer Zu­sam­men­fas­sung der Er­eig­nis­se des Wo­chen­en­des und einen Über­blick über die Na­zi­sze­ne in Fürth stell­te die ALF auf der Auf­takt­kund­ge­bung fest: „Die letz­ten Mo­na­te haben ein­mal mehr ver­deut­licht, dass wir uns in Sa­chen An­ti­fa­schis­mus nicht auf den Staat ver­las­sen kön­nen. Es ist also an allen an­ti­fa­schis­ti­schen Kräf­ten, sich den Neo­na­zis, egal wel­cher Or­ga­ni­sa­ti­on sie an­ge­hö­ren, in den Weg zu stel­len und ent­schlos­sen zu han­deln!“ Im dar­auf­fol­gen­den Re­de­bei­trag des Für­ther Bünd­nis gegen Rechts for­der­te deren Spre­che­rin ein ent­schlos­se­nes Vor­ge­hen ver­schie­dens­ter Na­zi­ge­ge­ne­rIn­nen gegen Neo­na­zis. Als Bei­spiel dafür nann­te sie die er­folg­rei­chen an­ti­fa­schis­ti­schen Mo­bi­li­sie­run­gen nach Dres­den, um den ehe­mals dort statt­fin­den­den letz­ten gro­ßen Na­zi­auf­marsch zu ver­hin­dern. Dort hat­ten es tau­sen­de De­mons­tran­tIn­nen ge­schafft den fa­schis­ti­schen Auf­marsch an­läss­lich der Bom­bar­die­rung Dres­dens ’45 in­ner­halb von drei Jah­ren zu stö­ren, zu blo­ckie­ren und letzt­end­lich sogar eine An­mel­dung der Nazis schon im Vor­feld zu ver­hin­dern.

Die Demo star­te­te am Koh­len­markt, zog über den Grü­nen Markt, durch die Gus­tav­stra­ße, vor­bei am Rat­haus, durch die Fuß­gän­ger­zo­ne, über die Für­ther Frei­heit, durch die Kö­nigst­war­ter­str. bis hin zur Kreu­zung Ja­ko­bi­nen­str./Nürn­ber­ger Str.. Mit Flug­blät­tern, Sei­ten­trans­pa­ren­ten und laut­star­ken Pa­ro­len mach­ten die An­ti­fa­schis­tIn­nen dar­auf auf­merk­sam, dass Nazis in Fürth kei­nen Platz haben. Ein­drucks­voll un­ter­stri­chen wurde dies durch das Ab­bren­nen von Feu­er­werks­kör­pern und ben­ga­li­schen Feu­ern.
Am Ab­schluss­kund­ge­bungs­ort vor dem am Wo­chen­en­de durch Nazis an­ge­grif­fe­nen In­fo­la­den Be­n­a­rio wurde noch auf die am Frei­tag statt­finde­ne Kund­ge­bung, sowie die dar­auf fol­gen­de So­li-​Vo­kü für die Be­trof­fe­nen durch Na­zi­ge­walt hin­ge­wie­sen, bevor sich die De­mons­tra­ti­on auf­lös­te.

Die Po­li­zei zeig­te sich im Laufe des Abends mit der über­wäl­ti­gen­den Größe der Demo über­for­dert, schritt – ent­ge­gen der nor­ma­len bay­ri­schen Ver­hält­nis­se – weder bei Ver­mum­mun­gen, noch bei dem Zün­den der Py­ro­tech­nik ein. Dies ist wohl vor­al­lem im Zu­sam­men­hang mit dem skan­da­lö­sen Um­gang der Für­ther Po­li­zei mit dem Na­zi­pro­blem in den letz­ten Jah­ren zu sehen. Denn an­statt die neo­na­zis­ti­schen Straf­ta­ten auf­zu­klä­ren und die kri­mi­nel­len Ma­chen­schaf­ten des FNS und der BSF zu the­ma­ti­sie­ren, ver­harm­los­te diese in der Ver­gan­gen­heit allzu oft An­grif­fe auf An­ti­fa­schis­tIn­nen als „Ban­den­krieg“, wenn sie nicht gar den po­li­ti­schen Hin­ter­grund kom­plett leug­ne­te. Gleich­zei­tig ver­folg­te sie zu­sam­men mit der Jus­tiz linke Ju­gend­li­che wegen Ba­ga­tell­de­lik­ten wie bei­spiels­wei­se dem Malen mit Stra­ßen­mal­krei­de, wobei sie wegen feh­len­der Be­wei­se auch noch in der zwei­ten In­stanz schei­ter­te. So sahen sich die Für­ther Po­li­zei­kräf­te am Mon­tag mit einer De­mons­tra­ti­on kon­fron­tiert, die nicht nur ihrer Wut über Na­zi­ge­walt Luft mach­te, son­dern auch das Ver­hal­ten der staat­li­chen Be­hör­den als das be­nann­te was es ist: eine Un­ter­stüt­zung der neo­na­zis­ti­schen Szene.

„Heute wurde in Fürth wie­der ein deut­li­ches Zei­chen gegen Fa­schis­tIn­nen und ihr ab­sur­des Welt­bild ge­setzt. Die stei­gen­de Na­zi­ge­walt der letz­ten Mo­na­te steht ein­deu­tig in Zu­sam­men­hang mit der Haft­ent­las­sung von Matt­hi­as Fi­scher vor fünf Mo­na­ten, einem füh­ren­den Kader des FNS der in Fürth aktiv ist.“, so eine Spre­che­rin der ALF. „Wenn die Für­ther FNS-​Ka­der am Sams­tag bei ihrem Dres­den-​Er­satz­auf­marsch ha­lu­zi­nier­ten, Fürth würde ihnen ge­hö­ren, dann kann man nach die­ser kraft­vol­len Ant­wort re­gio­na­ler An­ti­fa­schis­tIn­nen nur ant­wor­ten: Egal ob Dres­den oder Fürth – No pa­sa­ran! – Kein Fuß­breit den Fa­schis­tIn­nen!“



Hintergrundinfos zum FNS | ALF-Artikel zu Nazidemo & Anschlag (mit Presse-Spiegel)

Kund­ge­bung | Frei­tag, 24.​02. | 19 Uhr
Platz der Opfer des Fa­schis­mus | U-​Bahn Ja­ko­bi­nen­str.
da­nach: So­li-​Vo­kü im In­fo­la­den Be­n­a­rio | ab 20 Uhr | Spen­den für Be­trof­fe­ne von Na­zi-​Ge­walt

„Na­zi­struk­tu­ren be­kämp­fen – Ver­fas­sungs­schutz auf­lö­sen – An­ti­fa in die Of­fen­si­ve!“
31. März | De­mons­tra­ti­on des An­ti­fa­schis­ti­schen Ak­ti­ons­bünd­nis Nürn­berg (AAB) | Infos fol­gen…


antifa-fuerth.de.vu

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Artikel in den Fürther Nachrichten

ALF 21.02.2012 - 00:00
Fürther Nachrichten, 20.02.

Presse

ALF 21.02.2012 - 14:19

Immer mehr rechtsextreme Straftaten in Fürth

Frankenfernsehen 21.02.2012 - 20:57
Fürth - Der Rechtsextremismus hat im letzten Jahr für viele schockierende Schlagzeilen gesorgt. Insbesondere die Verbrechen der Zwickauer Terrorzelle in ganz Deutschland schreckten die Bevölkerung auf. Doch die braune Gefahr schwappt auch immer mehr zu uns in die Region. Vor allem in Fürth ist die Neonazi-Szene auf dem Vormarsch. Rechtsextreme Verbrechen stehen leider immer häufiger auf der Tagesordnung.
 http://www.frankenfernsehen.tv/default.aspx?ID=4448&showNews=1118600

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

Dann macht doch endlich mal — anticapitalista

31.03. Demo in Nürnberg! — redside leserin

Du dummer Nazitroll — Troll dich

@anticapitalista — blub

fürth — nach wie vor gut

word. — asalla

@Troll dich — der rudi

@ ensetzte*r — anarch

infos saugen — noconcept