Neonazis beschädigen Aktivisten-Fahrzeug

Piratenpartei KV Dortmund 31.07.2011 11:51 Themen: Antifa
In der Nacht auf Freitag, den 29. Juli haben Unbekannte einem Mitglied der Piratenpartei im Dortmunder Stadtteil Brackel die Autoreifen zerstochen und den Wagen mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug „NW DO“ besprüht.
Die Abkürzung steht wahrscheinlich für „Nationaler Widerstand Dortmund“.

Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf mehrere hundert Euro, Personen wurden nicht verletzt. Auf eine frühere Veröffentlichung hat die Piratenpartei aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen verzichtet.

Der Name, die Anschrift und ein Foto des Dortmunder Piraten wurden vor einigen Wochen auf einer rechtsextremen Website aufgeführt. Deren Betreiber hatten bereits mehrfach Gegner des rechten Spektrums unter Nennung der vollständigen Adressdaten veröffentlicht. Das Internet-Angebot ist inzwischen nicht mehr erreichbar, da der zugehörige Server bereits im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens beschlagnahmt wurde. Zum Stand der Auswertung der sichergestellten Daten liegen der Piratenpartei derzeit keine Informationen vor.

„Das Attentat in Norwegen und die Vorbereitungen auf die jährlich stattfindende große Nazidemonstration in Dortmund geben den Nazis Rückenwind“, äußert sich der Betroffene zum Hintergrund der Tat und kritisiert die Spitzen der Behörden: „Hinzu kommen die Aussage des Polizeipräsidenten Schulz, Dortmund habe kein Naziproblem, und die recht entspannte Herangehensweise der Staatsanwaltschaft an die Strafverfolgung bekannter Täter.“ Diese Haltung unterstellen die Dortmunder Piraten aber keinesfalls den gesamten Ermittlungsbehörden. Mit denen werden sie sich auch in Verbindung setzen, um die Möglichkeiten von Straf- und Zivilklagen zu klären.

Die Nacht auf Freitag stellt einen Höhepunkt der kriminellen Aktivitäten der sogenannten „Autonomen Nationalisten“ dar. An mindestens zwei anderen Stellen in Dortmund wurden Autos beschädigt und Parolen an Häuser gesprüht. Ebenso wurden in Bochum-Hamme mindestens 13 Häuser mit Hakenkreuze besprüht [1]. Gleichzeitig fand der Überfall mit Baseballschlägern auf junge Linke statt [2] [3].
Aber auch in den vorigen Nächten wurden derartige Angriffe durchgeführt [4].

Die Piraten lehnen totalitäre, diktatorische und faschistische Bestrebungen jeder Art entschieden ab und werden weiteren Einschüchterungsversuchen mit allen legalen Mitteln begegnen.

Quellen:
[1] Polizeibericht Bochum  http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11530/2086330/pol-bo-bochum-hakenkreuze-an-hauswaende-geschmiert-zeugen-gesucht
[2] Der Westen,  http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Bewaffnete-Rechte-ueberfielen-Linke-und-Anti-Nazi-Plakate-in-Dortmund-Wellinghofen-id4917490.html
[3] Ruhrnachrichten  http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/sueden/Bewaffnete-Rechtsextreme-ueberfallen-Gruppe-von-Linken;art2575,1361784
[4] Der Westen  http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Rechtsradikale-Anschlaege-auf-Antifaschisten-und-Protest-vor-Nazi-Demo-in-Dortmund-id4905109.html
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Ergänzungen

Das stimmt nicht!

Pirat 31.07.2011 - 15:09
Das stimmt doch alles nicht!

1)Niemals hat ein Autonomer Nationalist bei uns kandidiert, auch kein ehemaliger!
2)Es wurde von keinem Mitglied der PP die Shoa relativiert oder geleugnet
3)Gibt es keine Verbindungen zur Nazi-Szene
4)Es gab ein einziges Interview eines hochrangigen Piraten bei der rechts-konservativen Zeitung "Junge Freiheit", mehr nicht.
5)Die Infiltrationsversuche der Dortmunder Nazis wurden rechtzeitg aufgedeckt und gestoppt!
6)Sind die Verleumdungsversuche meistens auf dem Mist von potenzellen Konkurenzparteien, wie Die Grünen und der Linkspartei gewachsen
7)Lassen wir uns von Holywood-Antifas nicht in eine rechte Ecke drängen
8)Gibt es bei uns auch richtige Antifaschisten (Also welche ohne Hammer&Sichel und Nationalfahnen), die sich sehr konstruktiv einbringen
9)Sollte man niemanden verunglimpfen, weil er versucht diskurs-orientiert mit Nationalisten umzugehen

Schönes Rest-Wochenende noch!!!

Lotta zu rechter Gewalt in NRW, RLP und H

lesetipp 02.08.2011 - 12:09
Die aktuelle Ausgabe der lesenswerten Antifa-Zeitschrift LOTTA berichtet im Schwerpunkt ausführlich über das Phänomen rechter Gewalt: TäterInnen, Dunkel- und Hellfelder in der Statistik, Opferhilfe, Antifa-Kampangnen und Erinnerungspolitik, Interview mit dem Dortmunder Antifa Bündnis rechte Mordopfer in NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz.

 http://projekte.free.de/lotta

Und außerdem: viele Infos über die Neonazi-Szene, Braunzone, Geschichtspolitik.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Hmmm — tkwm

Gut zu wissen — flocke

Solidarität — Gregory

Ist jetzt... — Rechtschaffender

richtige — antifa

lieber — pirat