[HH] Hausbesetzung gegen Gentrifizierung

Squatter 26.02.2011 10:26 Themen: Freiräume
Heute wurden in Hamburg 7 Häuser besetzt.
Die Besetzungen wurden in Vierteln durchgeführt die von Gentrifizierung betroffen sind.
Heute wurden in Hamburg 7 Häuser besetzt.
Die Besetzungen wurden in Vierteln durchgeführt die von Gentrifizierung betroffen sind.

Erklärung der Aktivisten:

Wir sind Individuen, die zusammen die menschenverachtenden Normen und Zustände brechen wollen.
Wir setzen mit diesen Besetzungen ein Zeichen, ein Zeichen dafür, dass uns die derzeitige Stadt nicht passt und wir ganz andere Bedürfnisse haben. Diese Besetzungen sind politische Aussage. Es geht uns nicht nur um das Aufzeigen von Leerständen und eine allgemeine Gentrifizierungskritik, sondern einerseits um das selbst-organisierte Aneignen eines Raumes und dem damit verbunden Aufzeigen des gemeinsamen solidarischen Lebens. Und andererseits wollen wir durch diese Besetzungen den entsprechenden Wohn- und Lebensraum aus den kapitalistischen Verwertungsprinzipien loslösen.
Ein weiter Grund unseres Wiederstandes ist die Räumung der Liebig in Berlin und die drohende Räumung der Flora.
Nachdem in Hamburg Wirtschaft und Politik mit ca. 1mio qm leerstehendem Büroraum Fakten geschaffen haben, legen wir los und schaffen ganz andere!

Unerfüllte Bedürfnisse
Uns BesetzerInnen geht es darum, unsere Wohn- und Lebenssituation an unsere Bedürfnisse anzupassen.
Vordergründig bedeutet das, dass wir unser Leben gemeinsam gestalten und somit ein sozial angenehmes Umfeld schaffen wollen.
Gemeinsames Leben ist für uns dabei mehr, als nur in einem Wohnhaus zu leben. Es ist die räumliche und materielle Möglichkeit alltäglicher Vereinzelung zu entkommen.

Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob mensch selbst in einem beispielsweise sozialen Zentrum wohnt, wichtig ist vor allem die Möglichkeit des Gemeinsam-Seins, des Austausches und der Teilhabe. Eine Teilhabe, die es in diesem kapitalistischen System so kaum gibt.
Dieses gemeinsame Zusammenleben ermöglicht ziemlich zwangsläufig ein weiteres Bedürfnis, nämlich das eines sozialen Zusammenlebens. Dieses Zusammenleben stellt einen klaren Bruch mit u.a. der systemgegebenen Notwendigkeit des Einzelnen, sich unbedingt profilieren zu müssen, dar. Denn wir wollen niemanden in unserem Umfeld hängen lassen.
Wir verstehen „den Begriff des Sozialen“1 definitiv nicht schwammig, sondern ganz faktisch: dass JedeR, auch wenn er/sie mal kein Geld (für Essen, Miete etc.) hat, weiterhin mit uns Leben kann.
Es bedeutet, dass wir ein Umfeld schaffen wollen, das frei ist von Sexismen, Rassismen, bestimmter vorgegebener Normen und Werten sowie anderen menschenverachtenden Tendenzen.

Des weiteren sind wir darauf bedacht, Häuser aus der kapitalistischen Verwertungslogik heraus zu nehmen. Kern des Gedankens ist dabei, dass ein Gebäude nicht mehr für Spekulationen zur Verfügung steht und dass es jeder/-m möglich ist dauerhaft darin zu wohnen.
Neben dem ideellen Wert eines „losgelösten“ Gebäudes gibt es auch ganz praktische Vorteile.
Denn dies heißt, dass sich niemand mit den Vorstellungen eines „schönen Hauses“2 und der Gier von irgendeinem Eigentümer herumschlagen muss.

Zudem vereint uns das Bedürfnis nach menschlichem Schutz und sozialer Sicherheit.
Dabei ist natürlich nicht die vermeintliche Sicherheit einer anonymen, repressiven Staatsmacht und deren marionettenhaften Polizei-Gangs gemeint.

Gemeinsam sind wir stark!




Das Potenzial von Freiräumen

Die größte Gefahr erwartet uns im Kapitalismus selbst.
Der Verlust der eigenen wirtschaftlichen Existenz droht jedem von uns. Jederzeit!
Statt sozialer „auffang-Netze“, existiert nur ein bis ins Detail geplantes Netzwerk aus Drangsalierungen.
Da uns jedoch genau das nicht passt, schließen wir uns zusammen, um uns aktiv dagegen wehren zu können

Soziale Zentren sind Orte der Möglichkeiten, nämlich dass soziale und gesellschaftliche Randgruppen dort einen Platz und Halt finden, nicht mehr Fremdkörper sind.
Während sich ansonsten zumeist alle Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Teilnahme darauf beschränken, zu konsumieren, muss es für alle, die sich dies nicht leisten können oder wollen, die Möglichkeit geben, sich auszuleben bzw. überhaupt zu leben. Ohne die Möglichkeit eines konsumfreien Alltagslebens bleibt nur die aktive Ausgrenzung als Folge.


Großstadt heute

Im krassen Gegensatz zu diesen Bedürfnissen steht die Stadt als Lebensraum.
Bereits das grundlegendste Bedürfnis in Wohnraumfragen, nämlich das nach einer bezahlbaren und lebensfreundlichen Bleibe, erfüllt die Stadt heute nicht.
Während Menschen auf der Straße oder in unpassenden Wohnungen leben, stehen Gebäude leer. Falsch wäre es, hier zu behaupten, das läge bloß an einer verfehlten Wohnraumpolitik. Nein! Spekulationen sind ein grundlegendes Instrument der Preisfindung in der Marktwirtschaft.
Solange wir nach solchen Prinzipien leben, werden grundlegende Bedürfnisse von Menschen nicht erfüllt werden können.

Statt Gemeinschaft oder grundlegender sozialer Kontakte existiert in den meisten Mietshäusern vor allem soziale Vereinzelung.
Wen wunderts noch, wenn jemand nicht einmal die Hälfte seiner Nachbarn kennt und nie mehr als ein freundliches „Hallo“ mit ihnen wechselt, trotz 10 Jahre gemeinsamen Wohnens.
Als Beispiel müssen alte Menschen oft in Altersheime umziehen, obwohl sie eigentlich seit 20 Jahren in einem Haus, mit sehr vielen engagiert Menschen leben. Für diese wäre es theoretisch ein leichtes, die Probleme eines älteren Nachbarn, weites gehend aufzufangen.


Mit dem folgenden Beispiel der Jugendlichen3 wollen wir noch einmal kurz auf die gesellschaftliche Exklusion von „Randgruppen“ eingehen. Als Jugendliche verstehen wir dabei Alle, die noch in ihrer „Entwicklung“ sind (z.B. der/die 20jährige SchülerIn).

So sind insbesondere Jugendliche eine gesellschaftliche Gruppe für die kein Platz vorgesehen ist.
Der Spielplatz wird von einem Schild flankiert „Nur für Kinder“, die Kneipe oder Discothek mit einem Schild: „Zutritt erst ab 18!“.
Dazwischen scheint es einen leeren Raum zu geben: zu jung, um zu Konsumieren, zu alt, um die gesellschaftlich akzeptierte Kinderrolle auszufüllen. Wo bleiben da die Orte, um sich auszuleben? Wer draußen als Jugendlicher mit Freunden unterwegs ist, ist schnell im Verdacht, gefährlich, kriminell etc. zu sein.
Auch für Jugendliche müssen Orte geschaffen werden, die es ihnen ermöglichen, sich ohne Konsumzwang auszuleben.


Marke Hamburg (natürlich übertragbar auf andere Städte!)

Konkurrenzverhältnisse sind prägend für große Teile der heutigen Gesellschaft!
So sind auch Städte davon betroffen, wirtschaftlich, chic, modern und ganz allgemein anziehend zu sein.
Die Marke Hamburg ist dabei kein reiner Name einer Stadtplanung mit Vermarktungsinteresse.
Im Sinne des Begriffes Marke Hamburg werden Fakten geschaffen: Ob als Umwelthauptstadt, als Austragungsort der IBA (Internationale Bau Ausstellung) oder mit dem Werben von Hamburg als „Tor zur Welt“ (Hafenstadt) soll ein Image aufgebaut werden.4
Weitere Standorte, die gemäß der Marke HH in Szene gesetzt werden, ob in Zeitungen, Reiseführern oder dem Werbematerial der Stadt Hamburg, sind derzeit St. Pauli und die Sternschanze.
Da die Lukrativität gegeben ist und ein neuer alternativer Stadtteil für Touristenströme konsumierbar gemacht wird, trifft es grade auch Wilhelmsburg.
Die Folgen sind den meisten Bewohnern zwar bewusst, jedoch bleibt die offene Feindschaft zu den Umstrukturierungen allzu oft aus. Zu groß ist bei vielen das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber den Entwicklungen.
Doch Hoffnung besteht. Immer!
Bündnisse wie Recht auf Stadt und deren teilnehmenden Gruppen schaffen ein Bewusstsein, welches schon heute nicht mehr ignorierbar ist.


DAS BEWUSSTSEIN IST DA!

DER KAMPF WIRD JETZT GEFÜHRT!
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Ergänzungen

Schnappschüsse Heut Morgen

Sonnenschein 26.02.2011 - 11:42
Ist Wohl Eins der Besetzten Häuser.

Problemverdeutlichung

Robin 26.02.2011 - 12:45
Sind wohl eher keine Leute in den Häusern, ich habe zumindest niemanden sehen können. Sehr wohl aber Cops, die Plakate an den Häusern fotographiert haben, und leider ein Transparent runtergerissen haben. Sehr schöne Aktion trotzdem und informativer Indybericht dazu. Vielleicht gibts ja bald mal ne `richtige`Besetzung.

heute 18.oo: RECLAIM YOUR VIERTEL

kurt 26.02.2011 - 12:47
und heute abend ab 18Uhr an der Hafentreppe(Bernhard-Nocht-Straße):

The Big Blue - ein sportliches Ereignis zum mitmachen...
Liveübertragung auf FSK ab 17:30..

RECLAIM YOUR VIERTEL - NO BNQ !

Flora bleibt Unverträglich!

squat the city! 26.02.2011 - 14:53
Mehr Infos zur Roten Flora und der Kampagne für deren Verteidigung:
 http://florableibt.blogsport.de

NO BNQ

Mietnomade 26.02.2011 - 14:54
Seid 14h Findet in der Vokü Hafenstrasse ein Brunch statt und es wird eine Live-Schalte um
17:30h auf´m FSK geben.Um 18h findet dann die sportliche 3.te Halbzeit statt. Kommt vorbei und werdet aktiv!

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 26.02.2011 - 14:55

Was braucht ihr?

antagonism 27.02.2011 - 06:54
Auch ich hoffe immer noch sehr, dass es sich um " richtige" Besetzungen handelt, und auch ich denke dass wir langsam an Glaubwürdigkeit verlieren, bei dem Text, sollte es nicht der Fall sein.
Also:
Schreibt doch einfach was an Materialen,Werkzeug, Lebensmitteln etc gebraucht werden.
Dann kann Jemensch das in der Flora vorbeibringen und ihr könnt es dort abholen und über Umwege in die Häuser schaffen, wenn es Strategische Gründe gibt diese noch Geheim zu halten.

Ich würde jedenfalls mein Möglichstes tun und andere (davon bin ich in der jetzigen Situation ausnahmsweise mal überzeugt) auch!

Solidarische Grüße an die hoffentlich bestehenden Besetzungen, denn das mit den 7 auf einmal ist wirklich eine gute Idee.
Und solltet ihr das nicht gemacht haben oder auch wenn, könnten ja andere Gruppen ihre Arsch hoch bekommen, und das Projekt angehen.
Meine Unterstützung habt ihr !

komm se rein, könn se rausgucken!

flora 27.02.2011 - 08:47
Am heutigen Sonntag findet in der Roten Flora ein Tag der offenen Türen statt. Es gibt ein Kaffee und Kuchen, ein Proberaumkonzert und ab 15 Uhr Führungen durchs Haus zu dessen Geschichte und der heutigen Nutzung.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 13 Kommentare

COOOOOOL!

Nachbar 26.02.2011 - 11:49
Cooooool!

Wo...

sind denn diese Häuser? 26.02.2011 - 11:57
Wohin sollen Unterstützer_innen kommen? Oder sind diese schon wieder beendet?

Falls es (mal wieder) eher symbolisch gemeinte Scheinbesetzungen waren, frage ich mich, warum immer mit dieser großen Parole vom gemeinsamen Aneignen, Leben usw. geredet und geschrieben wird... Scheinbesetzungen sind doch wohl eher dazu da, öffentlichkeitswirksam auf Leerstand aufmerksam zu machen oder von anderen Aktionen abzulenken, indem die Kräfte der Schergen abgezogen werden.

blubb

anonym 26.02.2011 - 11:59
schöner beitrag!! viel glück euch im kampf!!!

und flora bleibt!!

Super Einstieg!

On Struggle 26.02.2011 - 12:02
Es war erst der Anfang in eine heiße Flora Bleibt Zeit... Leerstand muss besetzt werden und auch wenn ihr uns die Flora nehmt... werden wir euch viel mehr nehmen!

 http://www.youtube.com/watch?v=VZ76VTlR3hk

Liebig 14 Flora bleibt! One struggle, one fight!

Solidarität.

egal 26.02.2011 - 12:09
Viel Erfolg wünsch ich Euch aus dem fernen Süden.

Wo ist es?

Plastik 26.02.2011 - 12:19
Schönes Ding!

Wo sind denn die Häuser? Was braucht ihr?


Solidarische Grüße

Geile Aktion!

Futzel 26.02.2011 - 12:21
Und endlich thematisiert jemand Klassenunterschiede bei uns. Es ist auch in besetzten Häusern die große Ausnahme, dass die Reicheren die Ärmeren mittragen wollen. Die Rich Kids kommen sich radikal und prekär vor, wenn sie in ihren Sturm- und Wanderjahren eine Zeit lang in der Squatterszene slummen, aber wehe jemand fragt, ob sie was von Papis Kohle in die Gemeinschaftskasse tun.

Gibt es einen Blog oder so? Es sind wohl beim Guttenbergen die Fußnoten abhanden gekommen.

um wieviel wetten wir?

gähn 26.02.2011 - 12:31
ist doch eh wieder nur ne scheinbesetzung. wetten wir?
seit den künstlern im gängeviertel hat es meines wissens nach nur einen ernsthaften versuch gegeben, häuser zu besetzen in hamburg.

leute, mal ehrlich: 7 häuser, ohne adresse, das riesen haus mit nem banner aus dem fenster... das stinkt nach scheinbesetzung.
schon bei der leerstand zu wohnraum-demo gab es leider solche scheinbesetzungen - leider, weil viel mehr möglich war.
da sind die coolen leute ins haus eingebrochen, haben drei banner rausgehängt und sind wieder rausgegangen - natürlich nicht ohne vorher die türen wieder zuzumachen.
und die menge stand draußen vor und wollte rein, aber war ja tür zu.

aufwachen, hamburg! die zeit der scheinbesetzungen ist längst vorbei, das thema hinreichend bekannt, die unterstützung durch die bevölkerung so gut wie nie. also: nehmt euch die häuser, bleibt drinne!

scheinbesetzungen sind so neunziger...

schönes ding

(A) 26.02.2011 - 13:15
erstmal solidarische grüsse an die squater!
und an alle die hier rumm mot,zen egal ob schein oder "richtige" besetzung es haben leute zusammengefunden um sich aktiv zu wehren, und wem das nicht "krass" genug is solls halt"besser" machen und nicht hier rum kotzen !(fraglich nur ob ihr überhaupt ne anzeige wegen hausfriedensbruch in kauf nehmen würdet?)
und aus dem text entnehme ich auch, dass es den leuten um mehr als nur bezahlbaren (wohn- oder atelie)raum geht, sondern um eine tiefer gehende gesellschafts und system kritik.
besetzt ist besetzt!
squad the word!!!

Yeah Wochenende

rundholz 26.02.2011 - 13:35
One Strugle - One Fight!
Achtet auf Infos und seid bereit!

In Hamburg, Berlin und anders wo!

mehr mehr mehr

noch mehr 27.02.2011 - 11:10
wenn die wohnungen nicht mehr bezahlbar sind und es gibt leestand, dann sind besetzungen völlig legitim.

mehr davon

Kurdistan/Repression Veranstaltung in Hamburg

Hamburg 27.02.2011 - 19:41
Am 2. März gibt es während des Cafes von "Tatort Kurdistan Hamburg" im Centro Sociale eine Veranstaltung zusammen mit der "Roten Szene Hamburg" um 19h, die sich mit der Repression gegen organisierte kurdische Jugendliche in der BRD beschäftigt.

Datum: Mittwoch, 02.03.2011
 Ort: Centro Sociale, Sternstr.2 (gegenüber U-Bahn Feldstraße)
 Beginn: 19:00 Uhr, ab 18:00 Uhr Vokü

 http://tatortkurdistan.blogsport.de/2011/02/15/hamburg-02-03-veranstaltung-zum-laufenden-prozess-in-stuttgart/
 http://roteszenehamburg.blogsport.de/2011/02/15/feuer-im-herzen/
 http://www.facebook.com/event.php?eid=190578254298484


Unterstützer_innen: Informationsstelle Kurdistan (ISKU), Rote Hilfe
Hamburg, Linksjugend [’solid] Hamburg, Karawane für die Rechte der
Flüchtlinge und MigrantInnen, Sozialistische Linke Hamburg, Ciwanên
Hamburg – 3. Generation, Rat der kurdischen Frauen Hamburg

Text:
## deutsch: ##

Feuer im Herzen!

Die besondere Rolle Jugendlicher in revolutionären Prozessen hat
immerwieder die verstärkte Repression des Staates zur Folge, auch in der
BRD und im besonderen bei organisierten, migrantischen Jugendlichen.

So findet in Stuttgart zur Zeit ein Prozess statt gegen 18 kurdische
Jugendliche, denen ein Überfall auf ein Versammlungslokal türkischer
Faschisten vorgeworfen wird. Auffällig hart ist hier die Vorgehensweise
der Behörden, die sich in Hausdurchsuchungen, Anwerbe- und
Spaltungsversuchen, Einschüchterung der Angehörigen und des
Alltagsumfeldes und nicht zuletzt in der mittlerweile 7-monatigen
Untersuchungshaft der Jugendlichen ausdrückt.

Für die Veranstaltung ist ein Referent vom ‚Netzwerk Freiheit für alle
politischen Gefangenen Stuttgart‘ eingeladen, um den Fall und die
Hintergründe darzustellen sowie Möglichkeiten der Solidarität
aufzuzeigen. Im Anschluss soll ein Austausch über die Erfahrungen in
Hamburg stattfinden, um mögliche Handlungsperspektiven sichtbar zu machen.

## türkisch ##

Ateşten Yürek!

Gencliğin Devrim süreçinde aldığı rol ögütlü düzeyden dolayi, Almanyada
sürekli baski altinda özellikle göcmen genclerde.

Şu anda Stuttgartda 18 kürt gencin bir faşist türk Kahvesine bastıkları
öne sürülüyor. Bu konuda dikkat çeken Genclere olan yaklaşim; Ev
baskinlar, genclerin yakinlari ve cevrelerinin gözdağı yapilmasi ve
ayriyetten yedi aydan beri yargısız tutuklu olduğundan dolayi fark ediliyor.

Etkinlik için “Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
Stuttgart” dan, bir Sunucu durumu anlatacak ve böyle anlarda nasil
davranilacağına dair açıklık getirecek.

shz.de schreibt:

Info 27.02.2011 - 20:03
Am Wochenende brannten in Hamburg wieder zehn Fahrzeuge. In allen Fällen vermutet die Polizei Brandstiftung. Eine Tatverdächtige wurde mit rußgeschwärztem Gesicht festgenommen.
In allen Fällen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Zwei Tatverdächtige nahm die Polizei am Samstag vorläufig fest, in zwei weiteren Fällen gaben Zeugen Hinweise auf die Brandstifter. Ob ein Zusammenhang zu den zahlreichen Anschlägen im vergangenen Jahr bestehe, konnte die Polizei nicht sagen. 2010 hatten mehr als 140 Autos in der Hansestadt gebrannt.

Am Samstag wurden zwei Tatverdächtige nach dem Brandanschlag auf ein Auto im Stadtteil Wilstorf in der Nacht zuvor vorläufig festgenommen. Die Polizei vermutet, dass eine 36-Jährige ihr eigenes Auto angezündet hat, um Versicherungsbetrug zu begehen. Das Feuer schlug auf ein weiteres Auto, einen Anhänger und ein Motorrad über.

Mit rußgeschwärztem Gesicht festgenommen

Die Frau, mit rußgeschwärztem Gesicht festgenommen, bestritt die Tat. Ihre Schuhe, die stark nach Brandbeschleuniger rochen, wurden sichergestellt. Die Ermittlungen ergaben, dass die 36-Jährige ihr Auto am Tag zuvor als gestohlen gemeldet hatte. Dabei gab sie an, allein die Ladung des angeblich gestohlenen Fahrzeuges habe einen Wert von 4000 Euro gehabt. Unter anderem hätten sich darin zehn Nähmaschinen befunden. Auch ihr Begleiter, der sie vom Tatort abgeholt haben soll, ist inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Im Stadtteil Rissen brannten in der Nacht zum Sonnabend gleich mehrere Fahrzeuge. Die von Anwohnern alarmierte Feuerwehr fand in der Straße Achter de Höf einen brennenden Wohnwagen und zwei Autos in Flammen. Zeugen sahen drei Jugendliche, die offensichtlich der Punkerszene zuzurechnen sind, vom Tatort fliehen. Sie sollen zudem einen Geräteschuppen und einen Müllcontainer angezündet haben. Die Tatverdächtigen werden als 16 bis 18 Jahre alt beschrieben, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Ein mutmaßlicher Brandstifter trug eine schwarze Lederjacke mit roten Symbolen auf dem Rücken sowie eine rote Hose.

Eine Nacht später bemerkte eine Anwohnerin im Stadtteil Othmarschen einen brennenden PKW und alarmierte die Polizei. Nach Ermittlungen der Beamten soll ein 16-Jähriger in der Nähe des Tatortes zuvor eine Party gegeben haben. Nach Zeugenaussagen sollen die rund 40 Gäste die Feier gegen Mitternacht beendet und einen alkoholisierten und aggressiven Eindruck gemacht haben. Die Beamten sicherten zahlreiche Spuren am Tatort, die zunächst ausgewertet wurden. Außerdem stellten die Ermittler die Bänder aus der Videoüberwachung der umliegenden Bahnhöfe sicher.

Motive? "Reine Spekulation"

Kurz darauf mussten Polizei und Feuerwehr schon wieder zum nächsten Anschlagsort ausrücken: In Hamburg-Wandsbek standen in der Nacht zum Sonntag am Walter-Frahm-Stieg drei Wagen in Flammen, auf zwei weitere griff das Feuer über. Auf den Reifen der ausgebrannten Fahrzeuge fand die Polizei Brandbeschleuniger. Offenbar planten die Täter sogar noch weitere Brandanschläge in der Nacht: Auf den Vorderreifen von zwei unbeschädigten Wagen stellten die Beamten ebenfalls Grillanzünder sicher. Erste Ermittlungen der Polizei blieben erfolglos, Hinweise auf die Täter gab es zunächst nicht.

Über die möglichen Motive der Brandstifter könne meist nur spekuliert werden. "Es gibt den Versicherungsbetrug, andere wollen nur Randale machen und dann gibt es auch einige, die politisch motiviert sind", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. "Das wird manchmal durch Bekennerschreiben in bestimmten Foren mitgeteilt." Danach durchsuche die Polizei auch gezielt die betreffenden Internetseiten. "Oder es werden spezielle Wagenmarken angezündet oder der Halter des Autos hat eine bestimmte Funktion." Alle diese Überlegungen seien aber "reine Spekulation".

(dpa, shz)