Schlagende Burschen: eine unvollständige Chro

- 22.02.2011 08:43 Themen: Antifa
In der Statistik mit dem Titel „Gewalt gegen Korporationen. Statistische Erhebung für das Jahr 2010“ [1] vom 28. Januar 2011 des korporierten Meta-Dachverbandes „Convent Deutscher Akademischer Verbände“ (CDA) werden für das Jahr 2010 angeblich 102 „Gewalttaten“ gegen Korporierte in der Bundesrepublik und Österreich aufgezählt. Hier mal eine (unvollständige) Aufzählung der Gewalt von Korporierten um zu zeigen, dass Studentenverbindungen nicht immer die friedlichen Unschuldslämmer waren und sind.
Zu der in der CDA-Statistik aufgezählten „Gewalt gegen Korporationen“ werden auch Sachbeschädigungen wie Sprayereien oder angeblich verleumderische Artikel gezählt.
Unerwähnt bleibt auch, dass sich die Aktionen mehrheitlich gegen Mitgliedsbünde des extrem rechten Dachverbandes „Deutsche Burschenschaft“ richteten.

Die angeblichen Opfer der „Gewalt gegen Korporationen“ stellen sich als verfolgte Unschuld dar. Die nachfolgend ausschnittsweise wiedergegebene Gewaltgeschichte von Studentenverbindungen spricht aber eine ganz andere Sprache.


„Was für den Nationalsozialismus die SA-Männer leisteten, das besorgten für die Deutschnationalen die Corpsstudenten, die unter dem Schutze der akademischen Immunität einen Prügelterror ohnegleichen etablierten und bei jeder politischen Aktion auf Ruf und Pfiff militärisch organisiert aufmarschierten. Zu so genannten ›Burschenschaften‹ gruppiert, zerschmissenen Gesichts, versoffen und brutal, beherrschten sie die Aula ... mit harten, schweren Stöcken bewaffnet...; unablässig provozierend, hieben sie bald auf die slawischen, bald auf die jüdischen, bald auf die katholischen, die italienischen Studenten ein und trieben die Wehrlosen aus der Universität. Bei jedem ›Bummel‹ ... floß Blut. Die Polizei ... durfte sich ausschließlich darauf beschränken, die Verletzten, die blutend von den nationalen Rowdys die Treppe hinab auf die Straße geschleudert wurden, fortzutragen.“
Stefan Zweig (in: Die Welt von gestern, Hamburg, 1965, S. 68f.)


1918-1920
Das Baltenregiment war eine in Estland aus Deutsch-Balten und Soldaten der sich auflösenden deutschen Truppen gebildete Freiwilligeneinheit, die während des estnischen Freiheitskrieges 1918 bis 1920 unter estnischem Befehl gegen die Rote Armee kämpfte. Sie rekrutierte sich zu einem großen Teil aus Corpsstudenten der Universität Tartu und des Rigaer Polytechnikum.

1919
Im Kärntner „Abwehrkampf“, d.h. in den Kämpfen zwischen deutschen und slowenischen Kärntner, kämpften auch eine aus Pennalien gebildeten Klagenfurter Gymnasiasten-Kompanie und über fünfhundert, in schwere Kämpfe verwickelten „Waffenstudenten“ der Grazer und Leobener Studenten-Legion.

1919
Am 02.05.1919 ermorden Freikorpsmitglieder, darunter vermutlich auch Tübinger Verbindungsstudenten, in Gräfeling (Bayern) 53 russische Kriegsgefangene.

1920
In Mechterstädt, einem Dorf bei Gotha in Thüringen, werden 1920 15 Arbeiter durch das Marburger Studentenkorps (insgesamt 1.800 Mann aus 27 Korporationen) „Hasso-Nassovia als „Rädelsführer“ verhaftet und „auf der Flucht erschossen“.
Am Sturz des »Systems« arbeitete auch Bogislav von Selchow. Im März 1920 wurde er zum Leiter des Studentenkorps Marburg ernannt, das während des Kapp-Putsches die Stadt militärisch übernehmen wollte: „Die Burschenschaft Arminia sollte den Hauptbahnhof besetzen und die Straße nach Werda absperren“.

1961
* Im November 1961 verwüsteten zwei Burschenschafter den jüdischen Friedhof in Innsbruck.
* 1961 verübte in Österreich der Burschenschafter Gerd Honsik (Burschenschaft Danubia-Markomannia) mit zwei Waffenbrüdern ein Schußattentat auf das Parlament und gemeinsam mit Günther K. (Burschenschaft Olympia) einen Brandbombenanschlag auf die italienische Botschaft in Wien.

burschenschaftliche Unterstützung des „Südtiroler »Freiheitskampf«[2]“ (1961-67)
Den Höhepunkt des Südtirolterrors stellte der von den Neonazis mit „Aktion Panik“ bezeichnete Plan dar. Studenten aus dem deutschen und österreichischen Burschenschaftermilieu wurden 1961 von Norbert Burger nach Italien geschickt. Sie sollten Brandbomben in den Gepäckaufbewahrungen verschiedener italienischer Bahnhöfe zur Explosion bringen. Doch die Aktion geriet zur blutigen Farce für die Burschenschafter: Ein Olympe erlitt in einem Bus in Rom schwere Verbrennungen, als sein Molotowcocktail plötzlich in seiner Aktentasche explodierte. Am Bahnhof von Trient explodierte ein Zeitzünder bereits im Auto der Terroristen. Die beteiligten Burschenschafter wurden von den italienischen Behörden verhaftet.
Im September 1961 werden drei Mitglieder der Burschenschaft „Germania“ [3] aus Erlangen in Trient verhaftet
Am 25. Juni 1967 gab es bei einem Anschlag auf der Porzescharte (Italien) vier Tote, unter den Täter auch ein österreichischer Burschenschafter (Hartung, AH der Brixia Innsbruck).
Für ihre Unterstützung von Südtiroler Terroristen wird die Wiener Burschenschaft Olympia 1961 verboten, tritt aber seit 1973 wieder offen auf.
Insgesamt wurden in Südtirol von 1956-1988, um die Vereinigung Südtirols mit Österreich zu „erbomben“, 361 terroristische Anschläge verübt, bei denen 21 Menschen starben und 57 verletzt wurden.

1965
Der Widerstandskämpfer, KZ-Häftling und Antifaschist Ernst Kirchweger (* 1898) beteiligt sich am 31. März 1965 an einer Demonstration gegen den antisemitischen Universitätsprofessor Taras Borodajkewycz an der Hochschule für Welthandel in Wien. Dabei wird der 67jährige Rentner von dem Verbindungsmitglied (Mittelschüler-Kartellverband, anderen Angaben nach Burschenschaft Olympia) Gunther Kümel attackiert und schwer verletzt. Drei Tage später erlag er seinen Verletzungen. Kümel wurde danach zu zehn Monaten Haft wegen „Notwehrüberschreitung“ verurteilt.[4]

1977
Etwa 15-20 Mann, darunter vermutlich auch Mitglieder der Burschenschaften Danubia und Sudetia, überfallen unter Führung eines NPD-Funktionärs am 21. Juli 1977 einen Büchertisch des linken MSB Spartakus mit Holzlatten und Schlagringen. Dabei werden 11 Personen verletzt, davon 7 krankenhausreif. Im Gerichtsverfahren 1979 kam heraus, dass die gewaltbereite Gruppe aus Regensburg auf Anforderung der Danubia als sogenannte „Schutztruppe“ für einen Infostand angereist war. Die Danubia bedankte sich später auch noch schriftlich für den „tapferen Einsatz“.

1986
In einer Festschrift der Wiener Burschenschaft Olympia rühmt der Autor, dass die Burschenschafter bei einem Vortrag des französischen Rechtsextremisten Pierre Krebs 1986 die Gegendemonstranten „mit blutigen Köpfen davongejagt“ hätten.

1997
Im Juni 1997 prahlt Markus Kalenborn von der Burschenschaft Libertas Brünn (Aachen) der einer Fachschaft der RTWH Aachen mit seinen Bombenkenntnissen und droht mit Konsequenzen für den Fall, daß sein Name noch einmal genannt wird.

In der Nacht vom 8. auf den 9. November 1997 meinten einige AntifaschistInnen als sie am Haus der Burschenschaft Olympia vorbeigingen aus dem Haus „Sieg Heil!“-Rufe zu hören. Dadurch provoziert begannen sie, Arbeiterlieder vor dem Olympen-Haus zu singen. In der Folge entwickelten sich einige Schreiduelle mit den Burschenschaftern. Diese kamen dann nach und nach vor die Haustür und die Situation eskalierte. Nach den zunächst noch glimpflich verlaufenden Rempeleien setzten einige Burschenschafter Tränengas gegen die Antifas ein. Mittlerweile waren die Burschenschafter auch eindeutig in der Überzahl. Die Antifas ergriffen daraufhin die Flucht, sechs von ihnen blieben jedoch, vom Tränengas außer Gefecht gesetzt, liegen.
(aus: TATblatt Nr. +87 (20/97) vom 20. November 1997)

1999
Auf dem Haus der Burschenschaft „Normannia-Leipzig zu Marburg“ wird am 4. Dezember der Hausmeister durch „Sieg-Heil“-Rufe geweckt. Dieser beschwert sich bei den anwesenden Burschen über die Ruhestörung. Darauf hin wird er mit Jürgen W. Gansels (Burschenschaft „Dresdensia-Rugia“ zu Gießen) Luftgewehr beschossen. Die Lokalpresse berichtete zudem, dass beim Eintreffen der Polizei der Hitlergruß gezeigt
worden sei und „Sieg-Heil“-Rufe zu hören gewesen seien.

2000 oder 2001
„Einige Corpsstudenten aus Jena waren bei einem Angriff auf einen als antifaschistisch bekannten Pfarrer beteiligt, wobei dieser durch einen Schlagring schwer verletzt wurde. Darstellungen der Polizei, dies sei mit einem Handy geschehen, läßt sich aufgrund einer 12 cm langen und 2 cm tiefen Platzwunde am Kopf nicht folgen. Vor diesem Angriff wurde eine Schrottplastik als entartete Kunst beschimpft.“
(Quelle: FUTURE Nr. 19 April-Juni 2001)

2001
Im Januar 2001 fand der flüchtige Christoph Schulte (damals: Sauerländer NPD-Kommunalwahlkandidat)
im Haus der Danubia Unterschlupf, nachdem er als einer der Haupttäter bei einem ausländerfeindlichen Überfall den Griechen Artemios T. unter den Rufen „Scheiß Ausländer, stirb jetzt“, „Scheiß Türke, Scheiß Kanake“ sowie „jetzt bekommst Du das, was Du verdienst“ am Rande einer Geburtstagsfeier in der Gaststätte „Burg Trausnitz“ schwer verletzt hatte. Ein Mitglied der Burschenschaft Teutonia (Regensburg) hatte ihn damals unmittelbar nach der Tat zum Haus der Danubia gefahren, von wo aus ihm die Flucht in die Niederlande gelang, nachdem es die Polizei am Folgetage versäumt hatte, diesen trotz persönlichen Vorsprechens unmittelbar in Gewahrsam zu nehmen. Er konnte sodann erst drei Wochen später von den Ermittlern in den Niederlanden aufgespürt werden. Auch ein Mitorganisator der Geburtstagsfeier, an deren Rande der Neonaziübergriff stattfand, war zu diesem Zeitpunkt Mitglied der Danubia. Ein Verfahren gegen ihn wurde allerdings später mangels Beweises eingestellt.

Bei der Begrüßungsveranstaltung der Studienanfänger im Oktober 2001 waren fünf junge Mitglieder und ein Alter Herr im der Hamburger Landsmannschaft Mecklenburgia im Audimax der Uni anwesend. Diese zettelten eine Schlägerei an. Nach eigenen Angaben hatte sich die Mecklenburgia von einem Studierenden “bedrängt” gefühlt, der sie beim Verteilen von Flugblättern fotografiert hatte. Der Fotograf erlitt bei der Schlägerei ärztlich attestierte Verletzungen und erstattete Anzeige.

2002
Am 26.11.2002 kam es zu einem Umtrunk im Haus der Gießener Burschenschaft Germania. Dabei waren u.a. auch die Burschen der Dredensia-Rugia, einschließlich Stefan Rochow. Gegen 22 Uhr verließen ca. 20 Burschenschafter das Gebäude der Germania. An ihren Uniformen waren diese als Mitglieder der Burschenschaft Dresdensia-Rugia zu erkennen. Laut gröhlend zogen die Burschenschafter an dem linken Jugendtreff AK44 vorbei und beschimpften die anwesenden Personen. Zeugen berichten es seien Sprüche, wie „Ignatz Bubis ab ins Gas“, „wir sehen uns im Arbeitslager“ und „schwule Kommunisten“ gefallen. Etwa 15 Minuten später griff die Gruppe nach Augenzeugenberichten einige Personen, die für „Linke“ gehalten wurden, an. Die Angriffe konnten jedoch, laut Bericht, abgewehrt werden.

Mai 2005
Am 5. Mai versuchten Korporierte des „Corps Rhenania“ die BesetzerInnen zu infiltrieren. Am 6. Mai wurden die Studierenden von besoffenen Mitgliedern der „KDStV Hohenstaufen“ bewaffnet provoziert.
Die Besetzt Zeitung #2 berichtete am 9. Mai unter dem Titel „Schmisse rausgeschmissen“ über die Provokationen:
„Freitag Nacht nach ein Uhr tauchten drei Burschen beim Rektorat auf. Sichtbar betrunken kamen sie in Uniform und mit Säbeln bewaffnet. Wir forderten sie mehrere Minuten erfolglos auf zu gehen. Dann kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, in deren Verlauf die Burschen uns zwei leere Bierkrüge vor die Füße warfen. Plötzlich mussten zwei der Burschen den Dritten zurückhalten. Er hatte begonnen, seinen Säbel zu ziehen. Wir fragen: Warum? Wie kommt ein Mensch auf die Idee, eine tödliche Waffe zu ziehen?“

2006
In der Nacht auf den 04.02.2006 wird auf einer Veranstaltung des Mittelschüler-Kartellverbandes der Obmann der Jungen ÖVP Wien, Markus Kroiher, von dem Olympen Markus Katzmayer mit einem Faustschlag niedergeschlagen und am Boden getreten.

2007
Johannes Duda (18), ein Mitglied der „Pennalen Burschenschaft Chattia Friedberg“ zu Hamburg stand wegen der Beteiligung an einem rassistischen Übergriff am 25.10.07 vor Gericht.
(Kurzmeldung in „Der Rechte Rand“ Nr. 109, Seite 8)

In der Nacht von Dienstag vom 26. auf den 27.06.2007 wurden nach unbestätigten Angaben in Darmstadt drei Linke von Mitgliedern der Landsmannschaft Normannia zu Darmstadt angegriffen.
(Quelle:  http://de.indymedia.org/2007/07/186740.shtml)

2008
Am 29. Oktober 2008 griffen in Wien auf der Rampe des Parlaments zehn Personen, welche zuvor einer Demonstration gegen Burschenschaften vermummt gefolgt waren, friedliche Teilnehmer dieser Demonstration auf einer anschließenden Kundgebung an.
Unter den Angreifern befanden sich mehrere Mitglieder deutschnationaler Studentenverbindungen, darunter mindestens zwei Mitglieder der rechtsextremen Burschenschaft Olympia.

2008 berichtete das antifaschistische Magazin Enterhaken aus Graz von handgreiflichen Attacken auf linke Demos und von fotografischer Dokumentation derselben durch einen Personenkreis, der sich einerseits aus „dem Neonazi-Umfeld einschließlich rechter Hooligans […], andererseits [aus] dem RFJ und der Burschenschaft Germania“ rekrutiere. Konkret genannt wurde dabei der schon erwähnte (Ex-)RFJ/BfJ-Querverbinder Richard Pfingstl (vgl. Enterhaken September 2008, S. 5). 2008 berichtete das antifaschistische Magazin Enterhaken aus Graz von handgreiflichen Attacken auf linke Demos und von fotografischer Dokumentation derselben durch einen Personenkreis, der sich einerseits aus „dem Neonazi-Umfeld einschließlich rechter Hooligans […], andererseits [aus] dem RFJ und der Burschenschaft Germania“ rekrutiere. Konkret genannt wurde dabei der schon erwähnte (Ex-)RFJ/BfJ-Querverbinder Richard Pfingstl (vgl. Enterhaken September 2008, S. 5).

13. Juni 2009
Am 13. Juni 2009 überfielen vermummte Neonazis um den Olympia-Burschenschafter Sebastian Ploner, Ex-Mitarbeiter von Martin Graf (FPÖ), in Wien einen Info-Spaziergang der „Sozialistischen Jugend“ mit Eiern und Wasserbomben.

1. November 2009
In der Nacht vom 31.10. zum 01.11.2009 in Greifswald hat eine Gruppe von 20 Personen, angeblich Mitglieder der Greifswalder Burschenschaft „Rugia”, das „Internationale Kultur- und Wohnprojekt“ mit verschiedenen  Gegenständen, darunter eine Bierflasche, beworfen.
Die Polizei konnte die mutmaßlichen Täter in Höhe des Rubenowstraße dingfest machen und nahm ihre Personalien auf. Es wurde beobachteten, wie einer der mutmaßlichen Täter einen Schlagring fallen ließ. Andere Personen beobachteten nach Angaben des IKuWo, wie die mutmaßlichen Täter anschließend das Haus der Burschenschaft Markomannia am Karl-Marx-Platz betraten.


+++ Zitate der korporierten Gewalttäter +++
„Jetzt klopfen wir ein paar Linke“
Tirol-Kommers 2009, Innsbruck

„Schlagstock frei, sag' ich.“
Riccardo Gudenzi, Mitglied der Alte Strassburger Burschenschaft Germania, über Studierende mit roten Fahnen, 31. Juli 2006 in einen Forum bei Studivz [5]

„Nachdem ich dann auch noch verbal von Gästen der Verbindung bedroht wurde,
fühlte ich mich hier nicht mehr sicher und bin ausgezogen.“
Sandberg [6] 2003, Ex-Untermieter des „Corps Irminsul“ zu Hamburg

„Die haben mit einer Eisenstange gegen meine Tür geschlagen
und mich ständig mitten in der Nacht terrorisiert.“
Dr. Anne Kranich [7] 2003, Untermieterin des „Corps Irminsul“ zu Hamburg


„Man muß nun mit den linken Knechten
mit ihren eignen Waffen fechten;
es hemmt nur ihren Tatendrang
der gute alte Holzkommang.
Dann spricht sich ‘rum geschwind,
daß Burschenschafter Burschen sind!
Die Mensuren sind deswegen
in die Uni zu verlegen
dort kämpfe man um den Bestand
von Ehre, Freiheit, Vaterland!
Wer kräftig Hieb um Hieb austeilt,
schon durch das Beispiel Füchse keilt.“
Gedicht aus dem Burschenschafts-Organ „Die Aula“ 9/76


+++ Fußnoten +++
[1]  http://www.akademikerverbaende.de/files/110128_pk_statistik_studie_gewalt_gegen_korporatio.pdf
[2] 30 Menschen starben im Laufe der 60er Jahre bei Schusswechseln zwischen sog. Freiheitskämpfern und Sicherheitsbehörden oder durch Anschläge.
[3]  http://web8.hotel580.server4you.de/index.php?nr=176&PHPSESSID=lpbn7i9eumpqst1eudv27jmkq1
[4] Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Kirchweger, Ernst 12.1.1898 - 2.4.1965, Wien,  http://www.dasrotewien.at/online/page.php?P=11564
[5]  http://www.studivz.net/group_forum_comments.php?data[group_ids]=45Mc&data[th
read_ids]=xx473&offset=0
[6] Nach: ug: Degenkämpfe über dem Schlafzimmer, in: „Hamburger Abendblatt“ vom 4. Oktober 2003,  http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/04/215052.html
[7] Nach: ug: Degenkämpfe über dem Schlafzimmer, in: „Hamburger Abendblatt“ vom 4. Oktober 2003,  http://www.abendblatt.de/daten/2003/10/04/215052.html
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Ergänzungen

Süddeutsche Zeitung und die Burschen

Basisdemokratisches Bündnis 22.02.2011 - 11:03
Süddeutsche Zeitung lässt sich von Neofaschisten an der Nase herumführen

In ihrer Ausgabe vom Wochenende des 22./23. Januar 2011 druckte die Süddeutsche Zeitung (SZ) unter dem Titel „Geschlagene Verbindung“ ein „Plädoyer der Toleranz“ gegenüber studentischen Verbindungen ab. Als Grundlage des Artikels dienen Gespräche mit Mitgliedern der Burschenschaft Hannovera aus Göttingen bei „Kaffee und Plätzchen“.

Es wird der Eindruck vermittelt, dass studentische Verbindungen einer Hexenjagd seitens aktiver Antifaschist*Innen ausgesetzt wären. Doch gerade das Beispiel der Hannovera in Göttingen zeigt das genaue Gegenteil. So fand 2009 auf dem Haus der Hannovera ein Vortrag des Geschichtsrevisionisten Karlheinz Weißmann statt. Weißmann gilt als Vordenker der Neuen Rechten und publiziert in der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Ebenfalls 2009 fand ein Vortrag des Abtreibungsgegners Manfred Libner, Geschäftsführer der Stiftung „Ja zum Leben“, auf dem Haus der Hannovera statt. Der Titel des Vortrags lautete: „Ein Volk entsorgt seine Kinder. Die Normalität der Abtreibung und das Recht auf Leben im real existierenden Liberalismus“. Die Hannovera ist Mitglied in dem Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB), dessen völkisch-nationalistische Positionen denen der NPD in nichts nachstehen. Auch organisatorische Verbindungen zu Neonazis bestehen.

Im November 2004 organisierte die Burschenschaft Holzminda in Kooperation mit der Hannovera einen Vortrag des Ex-KSK-Generals Reinhard Günzel. Dieser hatte den antisemitischen Äußerungen Martin Hohmanns zugestimmt und war weiterhin durch geschichtsrevisionistische Äußerungen aufgefallen, in denen er seiner Truppe eine Disziplin "wie bei der Waffen-SS" abverlangte.

Somit trifft es mit der Hannovera eben nicht irgendeine studentische Verbindung, sondern eine neofaschistische Korporation. Es ist für uns unerträglich, dass die SZ diesen Neofaschisten eine Plattform liefert, auf der sie sich als Opfer willkürlicher Gewalt darstellen können und finden es sehr bedenklich, dass der Autor im gleichen Atemzug für mehr Solidarität mit jenen Burschenschaften wirbt.

Eine Aktivistin des Basisdemokratischen Bündnis dazu: „Wir fordern die SZ dazu auf in Zukunft eine einseitige, faktisch nicht recherchierte Berichterstattung zu unterlassen und wir legen allen Leser*Innen der SZ nahe, ihr Abonnement noch einmal zu überdenken. Es ist nicht hinnehmbar, dass eine Zeitung wie die SZ, die sich einem demokratischen und humanistischen Grundsatz verschreibt, den Neofaschisten der Burschenschaft Hannovera als Sprachrohr dient.“

Sehr guter Artikel

danke 22.02.2011 - 13:41
....

Eine kleine Korrektur

QuitEarp 23.02.2011 - 10:15
Eine kleine Korrektur zum Vorfall in Greifswald[2009]. Die Zahl der Angreifer beläuft sich nicht auf 20, sondern auf 3.

Quelle 1:  http://blog.17vier.de/?p=3587