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06.01.2011 Sarrazin in Itzehoe

Göttsche Wills Wissen 28.12.2010 23:55
++Thilo Sarrazin am 06.01.2011 im Theater Itzehoe++Kungebung am 06.01.2011 ab 17.30 auf dem Theodor Heuss Platz in Itzehoe dagegen++Keine Bühne für Rassisten++Den Vorhang im Theater fallen lassen++
Es schien fast so, dass Rassentheorien und Sozialdarwinismus zumindest in der etablierten Politik der Vergangenheit angehört hätten und derartige pseudowissenschaftliche Ansätze längst überwunden wären. Doch der einschlagende Erfolg der aktuellen Sarrazin-Kampagne, welche auf eine breite Unterstützung aus Politik und Medien bauen kann, zeigt aufs Neue, auf welch fruchtbaren Boden rassistische Diskurse in der deutschen Öffentlichkeit fallen. Sie ist ein Angriff gegen alle Migrant_innen, die sich insbesondere gegen muslimische Einwanderer richtet. Mit völlig wirren Zahlenspielereien und Statistiken versucht Sarrazin, seine populistischen Thesen zu untermauern. Der Aufschrei aus der politischen Mitte blieb bisher im Wesentlichen aus. Empört mussten wir feststellen, wie der geistige Brandstifter Sarrazin in Itzehoe ein Podium für seine rassistischen Thesen bekommen soll. Auf Schärfste kritisieren wir die FDP-Kreis Steinburg, welche sich für die Einladung verantwortlich zeichnet, sowie die Verantwortlichen der Stadt und des Theaters Itzehoe, die Sarrazin hierfür den Saal zur Verfügung stellen. In einem Theater mit mehr oder weniger kulturellem Anspruch, in dem zu Spitzenzeiten auch schon mal Inszenierungen von Bertholt Brecht gezeigt wurden, ist es unverantwortbar, einem rassistischem Hetzer wie Sarrazin eine Plattform zu bieten. Wenn selbsternannte LeistungsträgerInnen sich ein quasi „naturgegebenes“ Recht zubilligen, über die Daseinsberechtigung anderer zu urteilen, dann ist das wohl ein neuer Mix aus Neoliberalismus und Rassismus. Wir akzeptieren schlicht keine Haltung, die gesellschaftliche Verhältnisse nach Kosten-Nutzen-Erwägungen durchrechnet und Arme und MigrantInnen zur Ausschusspopulation erklärt. Dies geschieht im Kontext einer globalen Wirtschaftskrise, von der nur allzu klar ist, wer ihre Folgen tragen soll. Wir verurteilen das Verhalten aller Beteiligten und bleiben dabei, dass es nirgends einen Platz für rassistische Demagogen und ihre Ideologien geben darf!

Da das Theater laut ihrer eigenen Hausordnung Veranstaltungen absagen kann,
wenn "eine Schädigung des Ansehens der Stadt Itzehoe bzw. des
THEATERS zu befürchten ist oder die Veranstaltung den allgemeinen Interessen
des THEATERS zuwiderlaufen könnte" wird darauf hingewiesen, dass sich die Theaterintendantin Dr. Mechthild Hobl Friedrich und die Stadt Itzehoe besonders über kritische Stimmen freuen.Diese sorgen sich anscheinend weniger darum, dass Rassismus in städtischen Einrichtungen offen propagiert werden, als das, das Ansehen der Stadt nun endgültig ruiniert wird.Wenn dies mal nicht ein Grund mehr ist eine "höfliche" Mail an die Betreffenden zu schicken.

theater itzehoe, Theodor-Heuss-Platz 1, 25524 Itzehoe
Ansprechpartner: Dr. Mechtild Hobl-Friedrich
Telefon: 04821/6709-0 / Fax: 04821/6709-50
Email:  theater-itzehoe@itzehoe.de
www.theater-itzehoe.de

 http://www.itzehoe.de/Kontakt/

Stadtverwaltung
Reichenstraße 23
25524 Itzehoe
Telefon: 04821-603-0
Fax: 04821-603-321
Email:  stadtverwaltung@itzehoe.de

Aufgrund der von der FDP-Kreis Steinburg organisierten Veranstaltung mit Thilo Sarrazin im Theater Itzehoe, findet am 06.01.2011 eine genehmigte Kundgebung parallel dagegen statt.
Treffpunkt hierzu ist der Theodor Heuss Platz in Itzehoe zwischen dem Theater und dem Landgericht. Beginn ist um 17.30.

Den Vorhang fallen lassen, kein Rassismus im Theater Itzehoe und sonstwo.
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Ergänzungen

Am Tag zuvor...

achmed 29.12.2010 - 01:45
Sarrazin in Oldenburg empfangen. Infos:  http://olgegensarrazin.blogsport.de/

artikel zu sarrazin/kundgebung

itzehoe 05.01.2011 - 00:27
es gibt jetzt einen Artikel zu dem Sarrazin-Auftritt und den offenen Brief an die Stadt. Außerdem findet eine Kundgebung am 6.1 ab 17:30 auf dem thedor-Heuss Platz neben dem theater itzehoe statt
 http://www.shz.de/nachrichten/lokales/norddeutsche-rundschau/artikeldetails/article/797/gegenwind-fuer-geistigen-brandstifter.html