Nazidemo 27.02. Augsburg - Zusammenfassung

Maria-Hans-Peter van der Gilden 07.03.2010 11:24 Themen: Antifa
Am 27.02.2010 sind Nazis wieder durch Augsburg gezogen. Der Hintergrund: An diesem Tag jährt sich der alliierte Bombenangriff auf Augsburg, welche die Nazis - ähnlich wie in Dresden eine Woche davor - für die Propagierung ihrer rassistischen Weltanschauung nutzten.
Die Präsenz von Antifaschisten war gegeben, aber durch fehlende Planung konnte der Nazispaziergang weder gestört noch gestoppt werden. Treffpunkt war laut einigen Aussagen das "Rauchertreff" am Hauptbahnhof Augsburg. Nach der Kundgebung durch die Stadt inkl. deren "Gedenken" an die Opfer kamen sie dank annähernd 1.000 Polizisten wieder zum Hauptbahnhof zurück und verabschiedeten sind. Obwohl mehrere 100 Antifaschitsten sie mit lautstarken Rufen am Hauptbahnhof "verabschiedeten", waren die Gegenaktionen eher mau. Es ist Zeit, diese Tatsache zu untersuchen und für die kommenden Jahre besser zu rüsten.

Die Aufrufe konnte man an einer Hand abzählen:

Die "Anarchistische Umtriebe Auxburg" (http://akaua.blogsport.de/) hat auf ihrer Seite relativ knapp und ohne weitere Informationen ("wer nicht kommt ist selber schuld") mit einem Blogeintrag zu der Demo aufgerufen. Das ist eindeutig zu wenig und es bedarf größerer Anstrengung der Verbreitung, Information und Mobilisierung antifaschistischer Kräfte in Südbayern, wenn nicht sogar auch in ganz Bayern und BaWü.

Die Grünen Augsburg haben eine "Nazis rauskehren"-Aktion geplant. Frau Roth hat in einer YouTube-Ansprache zu Gegendemos aufgerufen (http://www.youtube.com/watch?v=Bg19hEFMVRI), deren Verkleidung als Müllfrauen/männer inkl. Besen zum "Rauskehren" der Nazis ist aber ebenso sinnlos wie die Menschenkette in Dresden. Wenn, dann hat sie nur symbolischen Charakter, was bei der aktiven Bekämpfung von Antifaschismus nichts bewirkt. Besonders komisch: Bereits einen Tag nach der Demo war die Seite zum Demoaufruf auf der Grünen-Website komplett verschwunden und endete in einen 404.

Der VNN-BdA Augsburg hat im Vorfeld mobilisiert, auch Nachbearbeitungen geschrieben, aber die Massen keinesfalls für eine Demo aufgerufen.

Die Aktion "Nazidemo in Augsburg stoppen!" war ein reiner Internet-Aufruf über Facebook, MySpace und Lokalisten, wobei der Lokalisten-Account sehr bald nach Erstellung schon gelöscht wurde. Die Facebook-Seite http://www.facebook.com/group.php?gid=308952622214 zählte kurz nach der Erstellung 170 Mitglieder, von denen einige nach Augsburg reisten. Erstellt wurde diese Aktion von Nicht-Augsburger Antifaschisten, da laut Aussagen sich die Augsburger Antifa in zwei Lager zerstritten hat und keine von beiden etwas in Sachen Gegendemo-Mobilisierung hinbekommt.

In Augsburg waren die Aktionen eher enttäuschend: Zwar nur ca. 120 Nazis, dafür aber keine eigene Gegendemo. Antifaschisten liefen planlos durch die Innenstadt und versuchten irgendwo einen Durchschlupf auf die Route der Nazis zu finden, was aber nicht gelang. Polizei kontrollierte Ausweise und Tascheninhalte noch übler als in Dresden. Bürgerliche und antifaschistische Proteste waren weit über die Stadt verstreut, daher bildeten sich nur kleine Blöcke, die die Nazis auch nicht wirklich zu Gesicht bekamen. Im Endeffekt konnten die Nazis frei marschieren und ohne Störungen ihr Programm durchziehen.

In der Innenstadt wurde von Bürgerlichen und der Stadt eine Bühne unter dem Thema "Frieden ist bunt - nicht braun" aufgebaut, auf dem u.a. Raggae-Künstler spielten. Diese trugen T-Shirts mit der Fahne und Schriftzug "Jamaica". Inwiefern man sich die Propagierug eines Nationalstaates mit stark homophoben Wurzeln in einem solchen Rahmen verkneifen hätte können, darüber brauchen wir auch nicht weiterreden...

Dazu halten wir fest:
- Die Organisation von antifaschistischen Aktionen war schlecht.
- Augsburger Antifagruppen sollten ihre Streitigkeiten niederlegen und zusammen an einer starken Mobilisierung im nächsten Jahr arbeiten.
- Ein Aufruf der über die Grenzen Augsburg hinausging, wurde von örtlichen Gruppen anscheinend gar nicht in Betracht gezogen.
- Innerhalb der Stadt wurden Antifaschisten von Polizei nach Belieben kontrolliert (und damit meinen wir nicht die Persokontrolle) und waren immer einen Schritt vorraus.
- Eine echte Gegendemo gab es nicht, es wurde nichtmal der Versuch einer Sponti gewagt.
- Nachbearbeitung oder eine Zusammenfassung waren so gut wir nicht verfügbar.


Für nächstes Jahr muss klar sein: Nach Dresden ist nicht Schluss, sondern Augsburg wartet auf uns. Es ist kein lokales Problem, mit dem sich nur AugsbugerInnen auseinandersetzen sollten, sondern geht uns alle an! Mit mehr Anstrengungen, Vorbereitung und Zusammenhalt kann nächstes Jahr viel erreicht werden.
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Ergänzungen

(muss ausgefüllt werden)

Dein Name 07.03.2010 - 13:34
Fazit: wie im obigen artikel schon erwähnt, war die organisation der gegenaktivitäten von antifaseite desaströs, bzw. gar nicht vorhanden. vor allem die tatsache, dass eine falsche ea-nummer verteilt wurde und es keine möglichkeit gab auf internetseiten noch eine zu finden gestaltete sich die suche nach den in gewahrsam genommenen sehr schwierig (16 von linker seite laut polizei)!!!!
es schienen auch kaum ortskundige am start gewesen zu sein, den augsburger antifas scheint der aufmarsch wohl egal zu sein im gegensatz zu ihrem internen streit (siehe artikel). die tatsache, dass mit nationalflaggen (usa, israel, schottland, gb) gegen nazis protestiert wurde könnte die ursache für die spaltung sein, vielleicht kann das ja noch jemand bestätigen.
wie schon oben angemerkt, sollten sich emanzipierte kreise in augsburg das mal zu herzen nehmen und sich fürs nächste jahr was überlegen, wenn nämlich leute aus der bodensee/allgäuregion + münchen (und wahrscheinlich noch einige mehr aus dem augsburger umland) dahin mobilisieren und keine infrastruktur vorfinden, wird das für das nächste jahr bedeuten, dass die 10 leute mit ihren flaggen allein mit den paar bürgis rumstehen werden.

also her mit infotelefon, richtiger ea-nummer, blockadepunkte etc. und weg mit den nationalflaggen für nächstes jahr! ohne infrastruktur keine mobilisierung über augsburg hinaus...

pflichtfeld

ebenso 07.03.2010 - 13:56
Schön dass jemand eine Nachbereitung gemacht. Danke hierfür.

Ich finds eure Nachbereitung soweit auch ziemlich gelungen, die Probleme einer zu späten und geringen Mobilisierung habt ihr richtig erkannt. Dass wir als autonome Antifas überhaupt mit Grünen oder - wie ihr auch kritisiert habt - sonstigen Leute die Nationalstaaten feiern (das Jamaica Beispiel) zusammen gegen Nazis vorgehen, halte ich für falsch.
Etwas enttäuschend, aber immerhin nicht ganz so schlimm wie z.B. letztes Jahr in Friedrichhafen, war wieder einmal die Entschossenheit. Hier muss sich aber jede_r am eigenen Schopf packen.
Es ist auch richtig dass die Gegenaktivitäten schlecht organisiert waren, wir müssen den Augsburger Genoss_innen aber zugute halten, dass eine Woche vorher noch ein Treffen abgehalten wurde, auf welchem Planungen stattfanden, nur leider ohne erfolgsverspechende Ergebnisse. Es ist nunmal verdammt schwer bei 1000 Polizist_innen und erwartungsgemäß 200 Antifas ein sinnvolles Konzept aufzustellen.
Für nächstes Jahr also: Früher mobilisieren, mehr mobilisieren, zu den im Vorfeld gut organisierten Actionday in München kamen auch 700-800 Leute. Und sich auch mal was trauen!

TAG Augsburg

Nachbereitung 07.03.2010 - 14:43
Erstmal Danke für die Nachbereitung.
Grundsätzlich sind die Antifaschistishcen Gruppen in Augsburg (TAG und Ak AUA) nicht verstritten. Es gibt zwar verschiedene Auffassungen, aber das ist nicht das Problem.
Das erste Problem sind die marginalen Strukturen in Augsburg. Das hat verschiedene Gründe, angefangen damit, dass wir in Bayern liegen und es endet damit, dass einfach die falschen Leute die falschen Sachen machen und nicht machen.
Zum zweiten muss man einfach sagen, dass Augsburg, wie oft in Bayern, ein nahezu unschlagbares Polizeiaufgebot anbietet, so dass MINDESTENS 800 Antifas, eher sogar mehr, von Nöten wären, und die finden sich nichtmal in ganz Bayern, selbst wenn Münchner und Nürnberger ihre Stadtgrenzen überwinden sollten. Dementsprechend ist auch die Motivation überschaubar, so bitter das klingt.
Es fehlt an einem klaren Konzept, weil keines funktionsfähig sein kann und folglich alle nur sinnlose Spielereien bedeuten.
Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in AUgsburg alles in eine falsche Richtung entwickelt, aber es muss einfach bedacht werden, dass mehrere Hundertschaften USK es nahezu unmöglich machen, sinnvolle Aktionen zu planen.
Intern sind wir an der NAchbereitung sowie an einer eventuellen Änderung der Gesamtstruktur, allerdings braucht zumindest zweiteres seine Zeit.

Ergänzung

Mein Name 08.03.2010 - 08:45
Man muss dazu sagen dass es durchaus eine Demo an dem Tag gab. Die war zwar eher "bürgerlich" (DGB, Parteien, VVN etc.) aber daran haben sich auch einige aus dem linksradikalen Spektrum beteiligt UND die Demo hat auch auf die Naziroute bzw. zum Auftakt der Nazis geführt. Wären mehr entschlossene Antifas einfach auf der Demo mitgelaufen wäre von der Route her vielleicht auch mehr möglich gewesen.

Ansonsten ziehmlich business as usual, wenn man nicht das erste mal in Auxburg ist gewöhnt man sich an das Konzept "wir treffen uns irgendwo dann schaun wa mal". Es waren übrigens durchaus organisierte Bezugsgruppen aus anderen Städten da. Das die militante organisierte Großstadtantifa die alles reißt nicht da war liegt vielleicht daran dass es sowas nicht gibt.

Blockaden

(muss ausgefüllt werden) 08.03.2010 - 09:46
Also am Theater wäre es zweimal möglich gewesen, den Aufmarsch zu stoppen. Als die Nazis schon in Sichtweite waren, kam man noch prima auf die Straße, diese Möglichkeiten haben exakt 2 Personen für eine Sitzblockade genutzt - der Rest hat sich drauf beschränkt, die Aktion zu beklatschen, die dann auch nach weniger als zwei Minuten geräumt war. Als die Nazis dann schräg gegenüber vom Theater ihre Kundgebung abhielten, hat sie die versammelte Gegenkundgebung zwar sehr schön von der Seite niedergebrüllt, aber leider checkten es nur ca. 20 Leute, sich auf der Seite aufzustellen, über die sie weiterwollten. Am Anfang konnte man da ja ganz locker rumlaufen. Erst nach ein paar Minuten haben die Cops dann die Leute, die im Weg standen, abgedrängt. Überhaupt waren viele GegendemonstrantInnen einfach zu schäfchenhaft brav und unspontan. Wenn da bloß noch drei Bullen an der Einmündung stehen und 20 Leute drauf zulaufen, dann ist natürlich klar, dass die ersten paar Menschen von diesen drei Bullen erst mal aufgehalten werden. Aber wieso stellen sich die 17 übrigen brav hinten an und warten, was die da vorne quatschen, statt einfach vorbeizuspazieren und die Aufmarschroute dichtzumachen?!? Schämen, ärgern, nächstes Mal besser machen!

Bessere Organisation

Ernesto 08.03.2010 - 12:03
Es braucht einfach bessere Organisation, wie Stadtpläne, Blockadepunkte, Bezugsgruppen Deligiertentreffen, Ermittlungsausschuss und einen klaren Aufruf, der sich nicht nur auf die "Radikale Linke" bezieht und den so gut wie niemand sonst mitbekommt. Dann klappts auch mit den Blockaden.

ergänzung

Nürnberg/Fürth 08.03.2010 - 13:59
Tja, keiner kann behaupten, dass das Desaster auf antifaschistischer Seite unvorhersehbar gewesen ist. Angesichts der Lustlosig- bis Gleichgültigkeit der örtlichen "Antifas", der fehlenden Strategie und Mobilisierung, entschieden sich nur wenige NürnbergerInnen und FürtherInnen nach Augsburg zu fahren und "ihre Stadtgrenzen zu überwinden" (hierzu an dieser Stelle nur soviel: in Nürnberg gibt's nur zwei sog. "Anti-Ds", also erwartet nicht mehr. Wir sind die sich in euren Augen an den Staat Anbiedernden, aber deshalb zählen wir wohl nicht, egal wo wir überall mit wieviel Leuten sind).
Die standen dann auch teilweise erstmal am Bahnhof rum, wo es statt der angekündnigten Stadtpläne, EA-Nummern etc. nur stundenlanges blödes Rumgestehe und Biertrinken gab, während Nazis in Grüppchen zum Seiteneingang rausgingen wie sie wollten.
Nachdem man sich in Eigenregie Infos besorgt hat und feststellen musste, dass es sogar zwei falsche EA-Nummern gab (jaja, einfach mal ne falsche rausgeben, wird schon niemand merken, wär ja peinlich, wenn man gar nichts hinbekommen würde. Die, die einfahren und sich ihr Recht auf 'nen Telefonanruf erbetteln, haben dann halt Pech gehabt), ging's ab zum Nazi-Auftakt. Was auch nicht schwierig war, in Seitenstraßen standen kaum Bullen, dass kennt man aus Nürnberg/Fürth oder auch München, Gräfenberg und Regensburg anders. Dazu bereit auch mal ab und zu die Kapuze abzunehmen und auf unsere überdimensionierten Sonnenbrillen zu verzichten, kammen ein paar von uns sogar durch die letzte Absperrung und standen den (relativ gelangweilten) Faschos Auge in Auge gegenüber. Die versteckten sich - nachdem sie von allen Seiten abgelichtet wurden - auch gleich in einer Seitenstraße.
Zuwenig um was zu reißen, begnügten sich die Anwesenden damit, mal zu schaun wer da alles so war: ein paar Deppen aus Augsburg und Umgebung, der fränkische FNS-Haufen, der sich in Nbg mit den befreundeten DresdnerInnen traf und die KameradInnen aus München und Umgebung... Alles in allem nicht gerade DER Erfolg für die Faschos!
Noch bevor die Nazis losliefen, wurde dann noch mal deren Route begutachtet, keine Probleme mit den Bullen, im Gegensatz zu Antifas, die bis oben hin vermummt sinnlos durch Hinterhöfe rannten oder ebenso vermummt an einer Absperrung BürgerInnen spielten und sich lautstark empörten, weshalb sie nicht durch die Absperrung kamen und stattdessen kontrolliert wurden. Entweder BlackBlock - Actioncrew, aber dann bitte in einer größeren Gruppe durch die sechs Bullen, die da an der Seitenstraße standen durchrockern, oder eben mal kurz auf Style ohne Aussage verzichten, durchkommen und 'ne strategisch sinnvolle Stelle blockieren.
Nachdem die Nazis dann schweigend liefen (erst kurz vor der Zwischenkundgebung an Seitenstraßen Proteste von Grünen und co.) und ihre Zwischenkundgebung anfingen entschlossen wir uns zu gehen. Denn den Nazis mit RAF-, USA-, GB- und Israel-Fahnen gegenüber zu stehen, den tatsächlichen Protest (Parolen, Sprechchöre, um das Geheule zu übertönen, außerdem Kappeleien mit den Bullen, um die ganze Kundgebung mit DemonstrantInnen zu umschliesen) den "BürgerInnen" zu überlassen, damit konnten wir uns nun echt nich anfreunden.
Wir wanderten zurück zum Bahnhof, traffen die Reste der dort schon zu Beginn saufenden "AntifaschistInnen" wieder. Bombenstimmung.

Fazit:

Klar, viele Bullen, aber von Entschlossenheit und großartiger Strategie keine Spur, hatten sie aber auch nicht nötig.
Ein verwirrter Mob von "Da geht was"-Schreiern, die aber zu nix bereit/im Stande waren, sondern nur abwarteten, dass jemand Krasses auftaucht und was macht. Eigeninitiative? Fehlanzeige.
Kundgebungen der BürgerInnen relativ gut besucht/zentral und im Gegesatz zu anderen Städten erfreulicherweise auch bereit ihr Bratwurstessen/Konzert zu Gunsten des tatsächlichen Protests zu verlassn. Damit könnte man (auch als Autonomer Antifa) durchaus arbeiten (siehe Dresden am 13.02.10, Nbg am 14.10.06 oder auch Fürth am 19.12.09).
Ach ja, die Sonne hat geschienen, echt schönes Wetter!

Im Vergleich zu den letzten Jahren echt ein Trauerspiel...

Wir

AK AUA 08.03.2010 - 17:53
Hier das Statement des "Antifa-Splittergrüppchens"...
Viel Spaß damit, auf dass folgende Aktionen besser verlaufen

Kommentare zu einigen Statements

Nicht-Augsburger, -Nürnberger, -Münchner, etc 09.03.2010 - 08:54
Ich möchte noch gerne ein paar Kommentare, hauptsächlich von Augsburgern, zusammenfassen und kommentieren.

@ Nachbereitung 07.03.2010 - 14:43
"Grundsätzlich sind die Antifaschistishcen Gruppen in Augsburg (TAG und Ak AUA) nicht verstritten. Es gibt zwar verschiedene Auffassungen, aber das ist nicht das Problem. "
Danke für die Info. Was sind denn die verschiedenen Auffassungen?

"Das hat verschiedene Gründe, angefangen damit, dass wir in Bayern liegen und es endet damit, dass einfach die falschen Leute die falschen Sachen machen und nicht machen. "
Also das mit Bayern hört sich schon sehr nach Ausrede an, tut mir leid das so direkt zu sagen. Es kann doch keine Argumentation für eine verkorkste Aktionen sein, dass man in Bayern lebt. Unter diesem Gesichtspunkt könnte man ja mit antifaschistischen Aktionen in östlicheren Ländern mit richtig heftiger Repression sofort aufhören. Zudem ist es wohl in letzter Zeit in der sonstigen Republik auch kein Zuckerschlecken. Also: Bitte keine Ausreden an den Haaren herbeiziehen.

"Zum zweiten muss man einfach sagen, dass Augsburg, wie oft in Bayern, ein nahezu unschlagbares Polizeiaufgebot anbietet, so dass MINDESTENS 800 Antifas, eher sogar mehr, von Nöten wären, und die finden sich nichtmal in ganz Bayern, selbst wenn Münchner und Nürnberger ihre Stadtgrenzen überwinden sollten."


Ich bin kein Nürnberger, ich bin kein Münchner, aber ich weiß davon, dass minderstens 15 Münchner und 5 Nürnberger vor Ort waren. Und es waren bei weitem mehr. Zusätzlich: Keine Polizeipräsenz sollte uns doch nicht von antifaschistischen Aktionen abhalten? Wo kämen wir da hin, wenn wir uns tatsächlich von Bullen, Örtlichkeit (Bayern) und zum Schluss noch von den Nazis einschüchtern lassen? Also irgendwie verstehe ich diese Art von Kapitulation nicht. Sprichst du da für dich selbst oder für die TAG Augsburg?

"Es fehlt an einem klaren Konzept, weil keines funktionsfähig sein kann und folglich alle nur sinnlose Spielereien bedeuten. "
Und genau da liegt der Hund begraben. Dies scheint in meinen Augen das einzige strukturelle Problem an der ganzen Sache zu sein.

"Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in AUgsburg alles in eine falsche Richtung entwickelt, aber es muss einfach bedacht werden, dass mehrere Hundertschaften USK es nahezu unmöglich machen, sinnvolle Aktionen zu planen. "
Vom "Planen" hält dich keine USK auf, die stehen nicht bei dir zu Hause in der Bude und verhindern dass du Notizen auf einen Blatt machen oder mit Freunden telefonierste / dich triffst und Aktionen besprichst. Es gibt viele Aktionen bei denen man nicht sofort vom USK festgenommen wirst, you know...

@ (muss ausgefüllt werden) 08.03.2010 - 09:46 /b>
Danke für die Ergänzung, mir ist gar nicht zu Ohren gekommen dass sie dort eine Ansprache hatten. Ich habe wiederum durchaus Ecken in der Innenstadt beobachtet, in denen sich ca. 12 Antifas ein Rennen mit der Polizei geliefert haben, um gewaltvoll auf die Straßen zu kommen, es ihnen aber nicht gelang. Wenn die Information der Nazi-Ansprache da gewesen wäre, hätten sich durchaus geeignete Leute gefunden für eine größere Blockade. Aber: Missinformation der örtlichen Antifa.

AK AUA 08.03.2010 - 17:53 /b>
"Aufgrund der fehlenden Mobilisierung außerhalb Augsburgs fanden sich sehr wenige bis schlicht gar keine organisierten auswärtigen Antifas in Schwabens Hauptstadt ein."

Also da muss ich durchaus lachen. Es gab doch mit "Nazidemo in Augsburg stoppen!" einen überregionalen Aufruf und Mobilisierung, dem einige folgten. Wiederum als Augsburger bekam man ebenso wenig mit als als Nicht-Augsburger. Wo wurde denn mobilisiert? Das ganze hört sich eher nach einer Schuldverschiebung in Richtung "Antifas aus anderen Städten" an.

"Aber vielleicht rüttelt dieser Total-flop unsere lieben Großstadtantifas und auch alle anderen von außerhalb mal wach, damit diese auch mal mehr von Augsburg sehen, als den Bahnhof beim durchfahren."

Auch hier Kopfschütteln. Was sind das bitte für "Großstadtatifas" von denen ihr sprecht? Ist Augsburg nicht auch als 3. größte Stadt Bayerns eine Großstadt? Ich glaube eher dass das ein Ammenmärchen von irgendwelchen überlegenen Großstadtantifas ist, k.A. wieso diese jetzt schon häufiger aufgetaucht sind in dieser Diskussion. Tatsache ist: Eine Mobilisierung sollte nicht nur von auswärtigen Antifa-Gruppen stattfinden, sondern von Augsburg aus. Das macht man normalerweise so: Infos, Flyers und Broschüren über den Postweg an mehrere Antifa-Locations in naheliegenden Städten schicken. Dort mit Freunden aus der Stadt das innerhalb der Stadt verteilen. Flyer online stellen, auf der eigenen Seite und Seiten dieser sagenumwobenen "Großstadtantifas" verteilen. Nur als kleine Anregung. Fand sowas statt?

@ auxburger 08.03.2010 - 21:20 /b>
" wäre mal schön wenn ein paar leute ihren arsch bewegen würden, dann müssten wir nämlich nicht alles alleine machen ;) "

Wie gesagt, es kamen mindestens 40 Personen von außerhalb Augsburgs an, die ich kenne. Die tatsächliche Zahl dürfte somit darüber sein. Und es kann wohl nicht im nachhinein gemeckert werden, dass angeblich Leute ihren Arsch von außerhalb nicht bewegen würden, wenn man als Augsburger Antifa a.) nicht nach außerhalb mobilisiert, b.) falsche Infos rausgibt und c.) nicht auf eigenen Beinen steht und Aktionen planen kann.

@ augschburgr 07.03.2010 - 21:10 /b>
"da ja anscheinend net wirklich organisierte antifas in der stadt warn, braucht hier keiner von außerhalb rumheuln. und mal ganz ehrlich, am bahnhof hammer a paar von den nasen abgfangen, das is scho mal mehr, als die tollen "großstadtantifas" hinkriegn... einfach mal and eigne nas fassn... "

Getroffene Hunde bellen, fällt mir da ein. Aber ernsthaft: Das ist doch kein Supermodel-Konkurenzkampf! Natürlich kommen Leute von außerhalb, um die lokale Antifa zu unterstützen und die Nazis aufzuhalten. Aber wenn die örtliche Antifa einfach NICHTS (und damit meine ich z.b. falsche EA Nummer, keine Stadtpläne, Blockadepunke nicht festgelegt, keine erkennbare Mobilisierung) hinbringt, was sollen die dann machen? Das ist doch schon peinlich genug, wenn externe die "Nazidemo in Augsburg stoppen!"-Aktion grünen und betreuen müssen!


Fazit
Nächstes Jahr muss es besser werden! Von den Augsburger Antifas, wie auch von welchen außerhalb. Bei niemanden ist die komplette Schuld zu finden, aber dass Augsburger nun die Verantwortung nach außerhalb schieben ist doch totale Flucht nach vorne. Bevor ihr euch in diesem Ausredekonstrukt verfallt, lasst uns die Streitereien einfach sein und an etwas viel besseren für 2011 arbeiten. Ich bin mir sicher, dass Antifas von Außerhalb euch sehr gerne unterstützen, wenn ihr ihnen die Hand reicht. Kooperation, Solidarität und Teilnahme erhält Augsburg immer, nur müssen dieses Mal wirklich ALLE den Arsch hochkriegen, mehr mobilisieren, mehr planen, und dann auch nach Augsburg kommen! 2011 wird gut, wenn wir da alle an einem Strang ziehen.

Anreise aus Hamburg nach Lübeck

AFA 09.03.2010 - 14:19
Am 27.03. wird es eine gemeinsame Bahnfahrt nach Lübeck geben! Um 7.10Uhr fährt der Zug am Gleis 7b im Hamburger Hauptbahnhof ab. Gemeinsamer Treffpunkt ist wie immer am DB-Reisecenter, und zwar um 6.30Uhr. entnommen von http://www.hl2010.tk

Ak Aua...

Auauauauaua 09.03.2010 - 16:58
...ist echt ein super Name, langsam wird mir klar warum ihr euch so nennt. Es gab einige Veranstaltungen an der Naziroute (Theater, Stadtjugendring etc.), da wäre es gut gegangen um etwas zu machen. Aber lieber auf die bösen Bürger schimpfen und so tun als ob die Polizei schuld daran ist, dass nix ging.

Namen zu den Gesichtern

Aussteiger Frank Zun*** 14.03.2010 - 15:27
Bei den oben geposteten Bildern sind auch zwei Neonazis aus Fürth dabei. Es handelt sich dabei um PETER RAUSCH (Zirndorf- Fürth Land) und KAI ZIMMERMANN (Fürth).
Beide sind seit langem in der Neonazi-Szene aktiv und können ein erhebliches Vorstrafenregister (u.a. Körperverletzung, Beleidigung usw.) vorweisen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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einfach nur — arm

1. Mai — alerta

unmögliche — mobi und info

Her mit den Blockaden — Sogenannter Bürger

Hä? — Fragender

Danke! — FÜR DIE Nachbereitung!

ach was — augschburgr

O))) — Doc Thor

@ augschburgr — Augsburger

@zorni — yoyo

@zorni — auxburger

Antifas? — Elchiott

Erneut Naziaufmarsch trotz starker Gegenwehr — Friedliches und solidarisches Forum