Dresden calling

internationale solidarität 12.02.2010 01:14
Rassismus hilft nur den Reichen! Gemeinsam kämpfen gegen Sozialabbau & Entlassungen!

Morgen werden Tausende in Dresden gegen den Nazi-Aufmarsch demonstrieren. Auch die CDU ruft zu einem „stillen Gedenken“ gegen Fremdenhass auf. Hier präsentieren sich wieder einmal Brandstifter als Feuerwehr. Gleichzeitig werden AntifaschistInnen, die der menschenverachtenden rassistischen Propaganda durch Blockaden aktiv entgegentreten wollen, von staatlicher Seite kriminalisiert. Was steckt dahinter?
Die kapitalistische Krise bedeutet für Millionen Angst um den Arbeitsplatz, Kürzungen sozialer Leistungen, Armut. Das ist auch die für Deutschland zu erwartende Entwicklung. Faschisten versuchen daraus Profit zu schlagen, indem sie antikapitalistische Phrasen dreschen und mit platten Parolen MigrantInnen für die sozialen Probleme verantwortlich machen.

Dabei bereiten ihnen aber die kapitalistischen Politiker seit Jahren den ideologischen Boden. Ob die Propaganda gegen eine angebliche „Asylantenflut“ Anfang der neunziger Jahre, die zur faktischen Abschaffung des Asylrechts durch CDU/CSU, FDP und SPD führte. Oder rassistische Sprüche von Jürgen Rüttgers, Roland Koch oder auch SPD-Politikern wie Thilo Sarrazin – es sind bürgerliche Politiker, die Ausländerfeindlichkeit schüren. Damit verfolgen sie ein einfaches Ziel: Teile und Herrsche.

Denn wenn deutsche KollegInnen denken, verantwortlich für die Verschlechterung der Lebenssituation seien die „vielen Ausländer“, wird der Blick von den eigentlich Verantwortlichen abgelenkt: Regierung und Kapital. Wenn sich „die da unten“ nicht einig sind, können sie den Reichen und Mächtigen auch nicht gefährlich werden.

Deshalb sind die NPD und ihre Kumpane in Wirklichkeit überhaupt nicht antikapitalistisch. Die Faschisten sind keine Kraft, die Arbeiterinteressen vertritt, weil sie zwischen deutschen und ausländischen ArbeiterInnen trennen – Arbeiterinteressen sind aber nur im gemeinsamen Kampf aller Beschäftigten durchzusetzen.

Nazis behindern aber nicht nur den gemeinsamen Widerstand und spalten. Ihr Ziel ist es – wie im Hitlerfaschismus geschehen –, Gewerkschaften und alle anderen Organisationen der Arbeiterbewegung zu zerschlagen.

Der beste Kampf gegen Rassismus und Faschismus ist also der gemeinsame Kampf von deutschen und nichtdeutschen Lohnabhängigen, Erwerbslosen, NachbarInnen, Jugendlichen für ihre gemeinsamen Interessen: gegen Entlassungen bei Opel und anderswo, gegen das von Wolfgang Schäuble (CDU) geplante Sparpaket, gegen die Zusatzbeiträge zur Krankenversicherung und die drohende Kopfpauschale.

Die SAV will das Übel an der Wurzel packen und tritt dafür ein, dass der Kampf gegen Rechtsaußen verbunden wird mit dem Kampf gegen die sozialen Bedingungen, die die Nazis für ihre Propaganda ausnutzen können. Deshalb: gemeinsam gegen Rassismus, Faschismus und Kapitalismus!
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rassismus hilft nur den reichen?

12.02.2010 - 01:34
Was soll das denn?
Niemandem "hilft" Rassismus,erst recht nicht reichen.
Wir leben hier in einer multikulturellen Gesellschaft indem die Ware Mensch
dem Profit, egal welcher Hautfarbe nutzt.Man so ein Schwachsinn schon wieder werdet erwachsen!

betrifft "Rassismus hilft nur den Reichen"

Ich 12.02.2010 - 03:38
Die gute alte Lebenslüge der Linken mal wieder. Letzendlich richten sich der linken Lebenslüge zufolge alle Gewaltverhältnisse kapitalistischer Gesellschaften "eigentlich" garnicht gegen die Gruppen selbst (also beim Rassismus gegen Migrant_innen), sondern sie sind ein Instrument der Reichen zur Spaltung der Arbeiterklasse, sprich, der Rassismus ist kein sich aus der Arbeiterklasse selbst erhebendes Gewaltverhältnis, sondern ein ihr von "oben" eingeschriebenes. So konnten selbst die Revisionisten der KPD und der Großteil anderer kommunistischer Gruppen in den zwanziger und dreißiger Jahren sehenden Auges in den Holocaust rennen und trotzdem behaupten, dass mit dem Antisemitismus nicht die Juden, sondern sie selbst gemeint waren.

Nichts war in der 150jährigen Geschichte des Sozialismus schlimmer als dieser "Fehler"
Aber dass so Leute wie die SAV solche Widersprüchlichkeiten nicht sehen ist ja eher Programm als Mangel.

Thema verfehlt - setzen, 6 !

bamabam geröllheimer aka eispickelnutzer 12.02.2010 - 10:40
Typisch SAV - gaanz tief in die Mottenkiste gegriffen.
Was jedes Jahr am 13.Februar in Dresden passiert, hat so gut wie nichts mit Rassismus zu tun.
Aber wenn man sich die ganze Welt nur über Rassismus erklärt (Hauptsache die eigenen Pamphlete klingen schön pathetisch und wie direkt 1925 beschlossen), kommt man schon einmal auf so etwas. Denn damit lässt sich das Alles so schön einfach erklären, hat ein vermeintlich revolutionäres Subjekt (Migranten streicheln). Über diesen Unsinn könnte man Bücher füllen, aber hier ist einfach zu sagen: Thema verfehlt, setzen, 6 !

nazi

kommentare 12.02.2010 - 13:18
bitte löschen. wer nicht verstanden hat, das rassismus auch ein wunderbares mittel im Kapitalismus zur Spaltung der Menschen ist, sollte sich wohl lieber setzen.
Anscheit wart ihr noch nie in einer normalen Firma tätig, da kannste dir live ansehen/hören wie alle Probleme nur auf die Ausländer geschoben wird vom normalen Arbeiter!
Die absolut garnichts mit NPD und co. zutan haben.Meinste wat wohl loswär wenn die millionen einfachen Arbeiter in der BRD kapieren würden, dass Problem der Kapitalismus sei.

könnte man sich...

anläßlich dresden... 12.02.2010 - 14:25
könnte man sich anläßlich dresden bitte mal wieder über ostern unterhalten? hier flattern komische polieier-beschriftungsvorschläge rein. genau rechtzeitig zur vorösterlichen besinnlichkeiteszeit morgen.  http://wp.me/psdI6-C7

Dresden hilft nur den Reichen

ich 12.02.2010 - 16:01
Antifa, Antideutsche und trotzkistische Sekten, besonders die DKP und angeschlossene Gruupen betreiben mit ihrem Antifaschismus nichts anderes als eine psychologische Ersatzhandlung - eine qausi-religiöse Ersatzhandlung in einer sekularisierten Gesellschaft. Wenn ich schon diese Linksruckplakate von dielinke.sds zu Dresden sehe, da fallen doch Katholikentag und Luthergeburtstag auf Ramadan und Purim! Sowas verschwurbeltes!

SAV und sds tun so als stünde die Machtübernahme der Nazis an. Tätä tätä tätä. Drrr Hitler stoht vo drr Tür, mer dörfe ihn nit rinnloSSe. Tätä tätä tätä.

Und deswegen fahr ich nach Dresden zur Revolutionssimulation der Antifa und die Polizei kann Dank der Antifa schon mal üben wie man soziale Unruhen niederschlägt?

Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat also nichts mit Kapitalismus und Krise zu tun? Im Unterschied zu den meisten in der SAV und in der Antifa habe ich in der Fabrik gearbeitet. Es gibt zwar keinen Automatismus dass der Kapitalismus in der Krise zu Rassismus führt, oder dass er den Interessen der Herrschenden IMMER nutzt und daher BEWUSST gesteuert wird.

Trotzdem deuten die Vorschungsergebnisse von Heitmeyer auf ein Anwachsen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der jetzigen Krise.

Der Denkfehler der SAV ist, Kapitalismus führe ZWANGSLÄUFIG zu Rassismus. Wenn das war wäre. würde der Staat nicht Engagement gegen Rechts fördern, dann wenn der Rassismus seine Exportfähigkeit gefährdet, weil das Ansehen Deutschlands... Kapitalismus führt auch nicht zwangsläufig zu Faschismus. Allerdings kommt es hierbei auf die Definition von Faschimus an. Eine Tendenz zu mehr autoritären Strukturen und zur Eindämmung der Arbeiterbewegung in Europa ist erkennbar.

Forschungen aus den USA aus den 30ger, 40ger und 60ger und siebziger jahren haben aber gezeigt, dass soziale Krisen rassistische Einstellungen am Arbeitsplatz fördern.

Wenn ich lügen würde, warum hat dann Saul D. Alinsky seine spezielle Form der Community Education als Gegenmaßnahme entwickelt?

Wenn ArbeiterInnensolidarität kein Mittel gegen Rassismus wäre, warum waren in den USA um 1900 bis zum McCarthyismus so engagiert in der amerikanischen Arbeiterbewegung, oder warum organisierten sie innerhalb ihrer Parteien in Südafrika in den 30ger Jahren unter Durchbrechung der Apartheid Gewerkschaften?

Psychologische Ersatzhandlung als Religionsersatz?

@ "Dresden hilft nur den Reichen"

mir 12.02.2010 - 20:29
Haste dir mit Heytmeier ja eine echte Expertise ausgesucht.

Dass der kapitalistische Krisenzustand gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten fördert hat denke Ich niemand der Kritiker_innen in diesem Thread bestritten. Und natürlich ist es eine gute Strategie, sich entgegen rassischer Grenzen, aber auch z.B. entgegen sexueller oder Geschlechtergrenzen usw. zu organisieren. Niemand hat das Gegenteil behauptet.

Sag mal, was willst du eigentlich sagen ?