Dresden: Der Wap-Ticker

ra0105 06.02.2010 16:54 Themen: Antifa
Auch in diesem Jahr wird es in Dresden einen Wap-Ticker geben, der aktuelle Informationen bereitstellt. Im folgenden eine aktualisierte Version eines alten Artikels, der über Sinn und Zweck des Waptickers berichtet.

[Der Ticker und der 13. Februar]

ra0105: Danke das du Dir die Zeit genommen hast, gleich zu ersten Frage: Welche Vorteile bietet mir der Handyticker als Demogänger?
Peter: Ein Vorteil ist mit Sicherheit, dass du dich rund um die Uhr informieren kannst. Insbesondere wenn es grad Schlag auf Schlag geht, wird der Ticker teils minütlich aktualisiert. Ohne Ticker müsste man ständig das Infobüro anrufen. Das ist aber erstens sehr teuer und zweitens ist ein Infotelefon immer zur genauen falschen Zeit besetzt.
ra0105: Das kommt mir tatsächlich sehr bekannt vor, wie sieht es aber mit den Kosten aus?
Peter: Der Handyticker ist meistens wesentlich billiger als sms oder gar ein Anruf. Prinzipiell handelt es sich um einen Volumentarif, das heißt ihr zahlt nur das was ihr euch runterladet. Genau deswegen halten wir die Nachrichten sehr schlank. Bilder von Blockaden wird es bei uns sicher nicht geben. Erfahrungsgemäß liegt man selbst bei intensivem Gebrauch meist bei deutlich unter 5€ pro Event. Im Zweifelsfall sollte man sich vielleicht noch einmal seinen Mobilfunkvertrag zur Gemüte führen.
ra0105: Welche Infos kommen über den Ticker?
Peter: Kurz gesagt, alles das was dir sonst das Infotelefon erzählt hätte.
ra0105: Und etwas länger...
Peter: Es geht los mit Tipps zur Anreise, dann eben immer die aktuellen Informationen zum Demogeschehen. Wo grad die Nazis sind - falls sie überhaupt loslaufen. Wichtig ist halt sich zu vergegenwärtigen, dass alle zum gleichen Zeitpunkt den gleichen Informationsstand haben können, wir jeden der es will ereichen, das war mit der herkömmlichen Infostruktur eines Infotelefons gar nicht leistbar.
ra0105: Wie geht das jetzt mit meinem Handy?
Peter: Das kann so nicht beantwortet werden. So gut wie alle Handys, die in den letzten fünf Jahren verkauft wurden, haben einen integrierten Browser, allerdings unterscheidet sich die genaue Funktionsweise von Mobile zu Mobile. Schaut im Handbuch nach, fragt Leute, die dasselbe Modell haben oder im Handyladen. Letztlich funktioniert es wie jeder Webbrowser, nur dass die Darstellung für die kleinen Handydisplays optimiert ist.
Meistens findet man es aber auch einfach durch ausprobieren heraus. Bei den meisten Mobiles verbindet man sich eh meist schon aus Versehen mit dem Internet. Dann einfach nur noch herausfinden wie man die Adresse eingeben kann und dann kann es eigentlich auch schon losgehen.
ra0105: Welche Vorteile siehst du noch?
Peter: Auch wenn nicht verschlüsselt übertragen wird, ist die Sicherheit durchaus ein gutes Argument. Der Zugriff erfolgt bei den meisten Telefongesellschaften über ein Proxy, also erstmal anonym. Auch wir loggen nicht mit, Telefonnummer werden sowieso grundsätzlich nicht übertragen.
ra0105: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Ticker bisher gesammelt
Peter: Sehr gute! Vor allem das leidige Thema der Gerüchtebildung kann somit wirkungsvoll begegnet werden, Wir haben den Eindruck, dass grundsätzlich viel mehr Menschen auf den aktuellen Stand sind. Und in der Vergangenheit, waren wir mit unseren Infos manchmal sogar schneller als Polizei. Grundsätzlich aber wird der große Vorteil von Team-Green einfach immer besser informiert zu sein abgebaut.
ra0105: Dieses Jahr soll es in Dresden ja Massenblockaden geben, macht denn da ein Ticker noch so viel Sinn, wie etwa bei dezentralen Aktionen?
Peter: Wenn alles klappt, wird dem Ticker tatsächlich nicht mehr die Bedeutung zukommen. Jedoch muss auch ein Scheitern der Massenblockaden einkalkuliert werden und für diesen Fall wird der Ticker dann wieder interessant. Wir werden den Ticker aber auch davon unabhängig mit Informationen beschicken, so dass jeder der auf den Blockaden sitzt, weiß was um ihn herum passiert.

[Was unter der Haube steckt]

Das Verfahren, mit dem die Informationen des Tickers bereitgestellt werden, nennt sich WAP. Hier wird nicht weiter drauf eingehen, bei http://de.wikipedia.org/wiki/Wap gibts eine recht technische Beschreibung. Die nicht-technische Erklärung ist kurz zusammengefasst, dass WAP sowas wie Internetseiten für Handys ist, aber anders als Webseiten sind WAP-Seiten für die kleinen Displays von Handys und PDAs optimiert. Ein großer Teil der Handyportale benutzt die WAP-Technik, mit Ausnahme von Eplus, die nehmen i-Mode http://de.wikipedia.org/wiki/I-mode, was aber nicht alle Handys anzeigen können.Fast alle Handys haben schon seit Jahren WAP-Browser, so dass die Möglichkeit das abzurufen weit verbreitet ist.
Die Basis für einen WAP-Dienst ist der WAP-Server, was vom Prinzip her ein Webserver ist. Die WAP-Seiten werden allerdings nicht in HTML gestaltet, sondern WML, einem XML-Format. Neben einigen spezialisierten WAP-Serversoftwares kann auch der weit verbreitete Apache-Webserver WAP, allerdings in den wenigsten Fällen von Haus aus. Das ist aber eine reine Konfigurationssache, Zusatzsoftware ist meist nicht erforderlich oder nur nötig, wenn man irgendwas spezielles machen will, abgesehen vom einfachen anzeigen von WAP-Seiten.Der Webserver kann auf allen gängigen Plattformen laufen, egal ob Linux, Windows, BSD oder anderen Betriebssystemen, auf denen der Apache-Webserver läuft. So lange nur der WAP-Dienst auf dem Server läuft, muss dieser nur wenig Leistung haben, genauso wie die Internetanbindung. WAP-Seiten können sehr klein sein, so dass selbst eine gewöhnliche ADSL-Leitung, wie sie viele zu Hause haben und selbst eine Modem- oder ISDN-Anbindung völlig ausreicht, selbst wenn hunderte Leute das Ding nutzen.Die Adressierung ist wie bei jedem Webserver, das geht entweder über eine IP-Adresse oder über eine URL. Letzteres ist leichter zu merken und es muss keine auf eine Person registrierte Domain sein, es reicht sowas wie DynDNS oder no-ip. Damit kann das Ding praktisch überall stehen und es ist nicht mal eine Internetstandleitung nötig. Im Prinzip reicht ein Telefonanschluss oder besser eine DSL-Leitung irgendwo. Die muss auch nicht dort sein, wo die Leute sitzen, die den Ticker mit Infos beschicken, da das ebenfalls via Internet passieren kann.



http://ticker.hopto.org/

Bei manchen Telefonen muss das http:// davor, bei anderen nicht, ebenso der abschließende /. Probiert es am besten einfach mal aus, bevor Ihr losfahrt.
Für die Zuhausegebliebenen: Opera unterstützt WAP von Haus aus, Firefox braucht ein WML-PlugIn.

Weitere Information an dem Tag gibt es auch via Twitter: twitter.com/13februar, dem Aktionsradio: 98,4 und 99,3 Mhz, sowie dem Infotelefon: 01801 / 0121323585 (Ortstarif).
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noch was

... 07.02.2010 - 21:09
Bitte sorgt dafür das der Ticker nciht jede Stunde einmal villeicht aktuallisiert wird (beispiel: Magdeburg)

und noch was... der Wap Ticker wurde zuerst am 1.Mai 2008 in Hamburg eingesetzt... wir errinern uns doch gerne ;)

automatische ergänzung?

nopasaran 09.02.2010 - 13:24
wie bekomme ich denn die nachrichten?
kommen die automatisch, wie eine sms oder muss ich immerwieder auf die Inetseite klicken?
vielen danke,sehen uns in dresden.

NO PASARAN!

@nopasaran

Wappler 12.02.2010 - 15:20
Du musst die Seite jedes mal neu aufrufen.