Berlin 44 - Konzert für Dennis

Lange Zeit haben tödliche Polizeieinsätze in Berlin ein betretenes Schweigen hinterlassen. Die Opfer hatten keine Lobby, die linke Szene fand keinen Zugang zu irgendwelchen mehr oder weniger Kriminellen, die im Kugelhagel der Polizei liegen blieben oder wie jene sechs Vietnamesen bei einer Verfolgungsjagd durch BGS zu Tode gehetzt wurden.
Mit der Ermordung von Dennis am Silvestertag 2008 in Schönfließ änderte sich das. Der Tote bekam ein Gesicht, seine Freund_innen und Angehörige sind nicht gewillt zu schweigen und selbst die Medien wundern sich warum der Killerbeamte noch frei ist:  http://www.morgenpost.de/berlin/article1141850/Beschuldigter_Polizist_im_Fall_Schoenfliess_auf_freiem_Fuss.html

Der Bezirk, aus dem Dennis kam, ist für die Polizei ein Kriegsgebiet, mehrmals pro Stunde rasen Wannen und Zivilstreifen mit Blaulicht und Sirene durch die Strassen zwischen Maybachufer und Hasenheide, spuken von Adrenalin und Solarium gezeichnete Anabolikatypen aus.
Verkehrsunfälle und Ruhestörungen werden zu Großeinsätzen weil Passanten und Zeugen festgenommen werden.  http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ba&dig=2009%2F07%2F23%2Fa0139&cHash=895c6bb509
In TV-Reportagen begleiten wir tapfere OGJ-Fahnder, wie sie Jugendlichen hinterher rennen, die natürlich "voll auf Tilidin" sind. Neukölln ist das Angstbild von Sicherheitstrategen
und Stadtplanern. Hier hatte es Dennis zweimal geschafft der Polizei zu entkommen, er hatte eine Haftstrafe nicht angetreten. Aus Sicht der Polizei reichte das für seine Hinrichtung, sowie es ausreicht, nicht freiwillig kotzen zu wollen um mit Brechmittel ermordet zu werden oder sich gegen Abschiebung zu wehren um deshalb totgespritzt zu werden.
Für die Polizei ist es Teil der Ausbildung: Widerstand oder Flucht mit tödlicher Konsequenz verhindern.
Um dem etwas entgegensetzen zu können müssen wir (der nicht polizeifreundliche Teil Berlins)uns erstmal kennenlernen. Wir wollen ein Zeichen setzen, das die Ermordung von Dennis nicht folgenlos bleibt, auch wenn die Justiz den Täter nicht bestraft. Wir wollen zeigen das es in Neukölln mehr gibt als Razzien und Drogenelend, nämlich Rap.
Deshalb gibt es dieses Hoffest, mit Essen & Trinken, Infoständen, Redebeiträgen sowie live und openair:
--MC SHAMMY  http://www.myspace.com/mcshammyberlin

--Die Bande MUELLA M.C., DDkain  http://www.myspace.com/ddkain
JoVen  http://www.myspace.com/jovenhiphop
Tom..One  http://www.myspace.com/tomone1

--NOISY NOERGLA
--und noch einigen mehr!