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Atomlobby stößt in Dresden auf Protest

Robin Wood 12.05.2009 13:39
Dresden, den 12. Mai 2009 - - AtomkraftgegnerInnen demonstrieren seit den Morgenstunden gegen die „Jahrestagung Kerntechnik“, die heute im Kongresszentrum am Ostra-Ufer
in Dresden begonnen hat. Ausgestattet mit Strahlenschutzanzügen, Atommüllfässern, Transparenten, Trillerpfeifen und Rasseln empfingen sie heute Morgen die BesucherInnen der Atom-Lobbyveranstaltung. AktivistInnen der Umweltorganisation ROBIN WOOD seilten sich gegen 10:15 Uhr von der Marienbrücke über der Elbe ab und entrollten in Sichtweite
der KongressteilnehmerInnen ein Banner mit der Aufschrift: „Mal richtig abschalten. Atomkraft – Nein Danke!“. Den ganzen Tag über wird es am Ostra-Ufer ein vielfältiges Programm gegen Atomkraft mit Infoständen, Workshops und Konzerten geben. Die Proteste werden von einem Aktionsbündnis getragen, zu dem neben ROBIN WOOD u.a. die Grüne Liga und
die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg gehören.
Das Deutsche Atomforum nutzt die „Jahrestagung Kerntechnik“, um in der
Öffentlichkeit den Eindruck zu erzeugen, in Europa könne und solle es zu
einer Wiederbelebung der Atomenergie kommen. „Die Atom-Lobby verfährt
nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung“, so Dirk Seifert,
Energiereferent von ROBIN WOOD. „Laut Atomgesetz müssen in der kommenden
Legislaturperiode in Deutschland sieben Atomkraftwerke vom Netz gehen.
Das bringt die AKW-Betreiber in Bedrängnis. Deshalb versuchen sie, eine
Renaissance der Atomkraft herbeizureden. Allein die Kosten für den
Neubau von Atomkraftwerken aber werden dafür sorgen, dass es dazu nicht
kommen wird. Und das ist auch gut so. Die Zukunft gehört den
erneuerbaren Energien, nicht der viel zu risikoreichen und teuren
Atomtechnologie.“

Der Präsident des Deutschen Atomforums, Walter Hohlefelder, schürte in
seiner Eröffnungsrede die Angst, die Versorgungssicherheit würde gefährdet, wenn die sieben
AKWs, wie beschlossen, vom Netz gingen. Tatsächlich gibt es auf dem
deutschen Strommarkt große Überkapazitäten. Außerdem können Erneuerbare
Energien die Atomkraft ohne jede Lücke ersetzen. Bislang blockiert der
Betrieb von Großkraftwerken jedoch den stärkeren Ausbau Erneuerbarer
Energien. Ein problemloses Nebeneinander von Atomkraft und Erneuerbaren
Energien, wie von Hohlefelder propagiert, kann es daher nicht geben.

Das sieht auch der Bundesverband der Erneuerbaren Energien so und hat
prompt die „Avancen der deutschen Atomindustrie für eine gemeinsame
Energieversorgung aus Atomkraft und Erneuerbaren Energien entschieden“
zurückgewiesen. Hohlefelder hatte einen Deal angeboten: Die
AKW-Betreiber seien bereit, einen „politischen Preis“ für die
Laufzeitverlängerung der AKWs zu zahlen, indem sie einen Teil ihrer
Gewinne in den Ausbau Erneuerbarer Energien und Energie-Effizienz
investierten.

„Dass die Atomlobby der Erneuerbaren Energien-Branche einen Deal
anbietet, zeigt, wie sehr sie um ihre Pfründe fürchtet. Offenbar sind
die AKW-Betreiber bereit, ein paar Krümel vom großen Kuchen ihrer
AKW-Gewinne an die Konkurrenz abzugeben – in der Hoffnung, sie auf diese
Weise zu korrumpieren“, sagt Frauke Erdmann von ROBIN WOOD Dresden. „Wir
wollen kein Geschacher auf Kosten unserer Sicherheit, sondern den
Ausstieg aus der Atomenergie.“

Kontakt:
Dirk Seifert, ROBIN WOOD-Energiereferent, Tel. 0176 / 48 11 84 42
Frauke Erdmann, ROBIN WOOD Dresden, Tel. 0160 / 913 24 225
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressesprecherin, Tel. 0160 / 96 34 72 27 oder
040 / 380 892-22,  presse@robinwood.de

Fotos der Proteste finden Sie im Laufe des Tages auf der ROBIN
WOOD-Homepage unter  http://www.robinwood.de/energie

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Ergänzungen

Transpi-Abseil-Aktion

Tom Timmer 13.05.2009 - 02:23
... was im Text nicht erwähnt wird ist der sinnlose und nicht grade gewaltfreie Bulleneinsatz gegen diese Aktion. Das Transparent hatte noch nicht allzu lange gehangen, da kamen reichlich Pigs sowohl auf die Brücke als auch darunter. Erst beschränkte sich Team Green auf das Aufnehmen von Personalien. Befragt, welches Rechtsgut denn grade geschützt werden müsse gab es keine brauchbare Anwort. Dafür eine weit ausholende Handbewegung in Richtung Kongresszentrum: "Das hier ist Sicherheitszone, dort drüben ist Demonstration und Meinungsfreiheit".

Irgendwann kam dann der Befehl, das Transpi runterzuschneiden. Da waren einige Menschen, die am Brückengeländer lehnten, im Wege. Zwei davon sprangen nicht schnell genug zur Seite, als die Aufforderung "Gehnse ma rüber" kam. Einer landete daraufhin mit auf den Rücken gedrehtem Arm auf dem Fußweg, der andere wurde auf den Kopf geschlagen, klappte ein und war erstmal ein Fall für den Notarzt.

Jemand, der die Szene fotografieren wollte, wurde daran gehindert ("Hamse n Presseausweis? Na also.").

Soweit zum Einsatz an sich. Bleibt die Frage, warum überhaupt gegen diese Meinungsäusserung vorgegangen wurde. Haben die Kongressteilnehmer ein Recht auf einen transparentfreien Blick aus dem Fenster? Ein triftiger Grund will mir beim besten Willen nicht einfallen. Und da es ja bei Team Green weniger um Sinn oder Unsinn als um Auftrag oder nicht geht habe ich versucht, wenigstens was zur Rechtsgrundlage rauszufinden. Konnte so auf die Schnelle nicht konstruiert werden. Es gab weder Sachbeschädigung, noch EIngriff in irgendwelchen Verkehr noch sonstwas. Nur ne Bildstörung... Gibts da auch schon Gesetze gegen?

Scheiss Büttel!

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