Bauwagenplatzbesetzung in Bremen

- 11.05.2009 01:57 Themen: Freiräume
Am Mittwoch den 06.05.09 wurde hinter dem Güterbahnof in Bremen ein Bauwagenplatz besetzt. Auf dem Gelände in nähe des Haupbahnhofes stehen ca. 7 Bauwagen, die seit dem 10.05.09 mit einer Räumung rechnen müssen.
Aufgrund des Bundesligaspiels, Hamburg gegen Bremen, gab es am selben Tag eine massive Polizeipräsenz in Bremen. Um ca. 15 Uhr besuchten mehrere Beamte die BesetzerInnen und erteilten ihnen eine Duldungsfrist bis 17 Uhr. Nach dem mir einer Räumung nach dem Fußballspiel gerechnet wurde, wird diese mittlerweile in den frühen Morgenstunden erwartet.

Die Räumung des Bauwagenplatzes steht unmittelbar im Zusammenhang der bundesweiten Repression gegen alternative Kultur. Nach der Räumung des „Topf Squats“ in in Erfurt sind mehrere Hausprojekte, unter anderem in Berlin, immer noch akut räumungsbedroht. Neubesetzungen werden in den seltensten Fällen für ein paar Stunden toleriert. Auch in Bremen gibt es die Ansage des Innensenators Besetzungen innerhalb einiger Stunden zu beenden, um juristische Schritte zu umgehen.
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Ergänzungen

Genauigkeit ist misse dir!

Marco 11.05.2009 - 12:00
Das ist ja wie Gesetzestexte lesen. Ich habs jetzt so verstanden:

Besetzung am 10.05. währe des Fußballspiels.
Daraufhin Aufforderung der Polizei, das Gelände zu räumen.
Räumung bleibt aus.
Daher vermutlich erst am 11.05. (heute) ab früh morgens Räumung.

Gibts denn neue Infos? Vlt nen Bild, um die Lage zu verstehen? Was ist mit dem Gelände, bzw. den Bauwagen selbst, waren die vorher schon besetzt? Ist die Besetzung ernsthaft gemeint, oder geht es nur um Aufmerksamkeit zur aktuellen Situation?

Richtigkeit&Rücksprache wären wichtig

Wagenplatz Querlenker 11.05.2009 - 12:12
Es ist ja nicht schlecht wenn Leute bescheid wissen, aber bitte stellt die Situation richtig dar und besprecht das mit uns vorher.

Wir werden selbst einen Artikel später hier einstellen mit unserer Pressemitteilung.


Zur Situation:
Wir sind eine Gruppe die versucht hier mit ihren Lastern einen Wagenplatz&Kulturprojekt aufzubauen.
Gestern sind gegen 15h zwei Beamte aufgetaucht und haben uns mit Platzverweisen aufgefordert das Gelände bis 17h zu räumen. Wir wollten uns nicht einschüchtern lassen und auf Verhandlungen mit dem Besitzer hinaus. Es kamen einige UnterstützerInnen worüber wir uns sehr gefreut haben und weiterhin freuen.
Die frühen Morgenstunden waren eine Vermutung, bitte keine frühzeitigen Spekulationen verbreiten.
Wir sind nun in Gesprächen mit Polizei & Eigentümer.

Über weitere Unterstützung sind wir sehr erfreut.

anscheinend noch nicht (!) geräumt

bla 11.05.2009 - 15:15
Anscheinend ist der Bauplatz noch nicht geräumt, also alle hin da - Solidarität ist unsere Waffe!

AKTUELLE LAGE

ahoi 11.05.2009 - 20:04
Immer noch besetzt +++ gute Stimmung vor Ort +++ unterstützung immer gut +++ jetzt (20 UHr) Filme, Vokü und Spaß vor Ort +++

TAZ Artikel zum Bauwagenplatz

. 15.05.2009 - 15:15
"Genug Platz ist ja da"

Ein Künstlerkollektiv hat sich auf dem Gelände hinter dem Güterbahnhof niedergelassen. Die Grünen finden es "klasse", die BIG überlegt, ob sie bleiben dürfen VON CHRISTIAN JAKOB

Sie sind wohl die ersten, die sich für das Niemandsland zwischen B75, Güterbahnhof, Findorff und Walle interessieren. "Querlenker" nennt sich die Gruppe von "Künstlern, Pädagogen und Handwerkern", die in der letzten Woche ihre bunten LKWs auf die Brachfläche gebracht hat. Und wenn man sie lässt, dann wollen sie dort "auf der Grundlage mobiler Lebens- und Arbeitsräume eine Kulturwerkstatt aufbauen". So steht es in dem Nutzungskonzept, dass sie an den Eigentümer des Geländes, die staatliche Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) geschickt haben.

Vor zwei Jahren haben sich die zehn jungen Leute zusammengefunden und nach einem Platz gesucht. Verhandlungen mit der Zwischennutzungsagentur "Landlotsen", die für die BIG die Überseestadt beleben soll, seien ohne Erfolg geblieben: "Da hat man uns signalisiert: das soll kommerziell erschlossen werden", sagt Karin, eine Automechanikerin. Auch bei dem Esso-Gelände in Walle seien sie nicht weiter gekommen. "Dann haben wir entschieden, wir stellen uns jetzt einfach mal hierhin."

Der Platz hinter dem Güterbahnhof, in zentraler Lage, mit leerstehenden Gebäuden, sei "schon gar nicht schlecht", sagt Karin. "Stadtteilarbeit, Kulturworkshops, Schweißkunst", solche Dinge haben sie vor. Nichts, was es nicht schon gäbe, aber: "Es gibt so viele Brachflächen in der Stadt und die sollten genutzt werden." Karin glaubt, dass sie damit offene Türen einrennen: "Als wir am Wochenende ein Open-Air-Kino veranstaltet haben, da waren gleich sechzig Leute da."

Der Strom dafür kommt aus Solarplatten auf den LKWs. Die beiden Wagenplätze in Bremen, nahe dem Unisee und in Lesum, seien für ihr Projekt nicht in Frage gekommen, "die waren schon voll". Geld bezahlen, so sagen sie, würden sie für den Platz auch, "solange die keine Unsummen wollen". Ein- bis zweimal am Tag komme die Polizei vorbei, die seien aber "relativ okay".

Bei der BIG sieht man die Sache gelassen. "Wir befinden uns mit den Leuten im Gespräch um eine geeignete Lösung für ihren Verbleib zu finden", sagt BIG-Sprecherin Juliane Scholz. Diese stünden allerdings noch "ganz am Anfang, die sind da ja gerade erst hingekommen". Andere Pläne für eine Nutzung des Geländes habe die BIG ohnehin nicht. "Und solange es keine anderen Ansprüche gibt, ist auch die Zeit da, das in Ruhe zu besprechen." In der nächsten Woche werde zwar der Kirchentag einen Teil der Fläche nutzen. Den sollten die "Querlenker" nicht stören, doch dass "steht auch nicht zu befürchten, genug Platz ist ja da", sagt Scholz. Nach Angaben von Kirchentagssprecher Joachim Lau ist allerdings lediglich die "Gleishalle" angemietet worden.

Rückendeckung bekommen die "Querlenker" von den Grünen. "Als Zwischennutzung ist das ziemlich spannend", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bürgerschaftsfraktion Klaus Möhle, der vom Senat in den Aufsichtsrat der BIG entsandt wurde und selbst auf einem Wagenplatz lebt. Das Konzept der Gruppe sei "klasse", vor allem, weil im Bereich des Güterbahnhofs auch andere Kulturinitiativen angesiedelt seien - und das Gelände "bestimmt schon 100 Jahre leersteht". Rechtliche Hürden sieht Möhle nicht: "Warum soll das nicht gehen? Über Zwischennutzungsverträge kann man einiges machen." Das müsse allerdings "noch genau geprüft" werden.

(Quelle:  http://www.taz.de/regional/nord/bremen/artikel/1/genug-platz-ist-ja-da/)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Yeah — is latte oda?

...und in berlin.... — macht b.straße...

Sorry — -

@Wagenplatz Querlenker — (muss ausgefüllt werden)

zu beitrag 16.49 — jajaaber

@ zu beitrag 16.49 — linke spießer

Nett — blubb

Nichts Neues — Wagenplatz Querlenker

Telefonkette — Unterstützer

Und jetzt? — enar

Standort — bliblablubb