[Siegen] Was ist schlimmer als Verlieren?
In Siegen-Eiserfeld marschierten und hetzten am 1. Mai ca. 70 Neonazis und Autonome Nationalisten um Axel Reitz. Zwar wurde die Demonstration weitab vom Schuss – im Siegerland – abgehalten und führte nur 500 Meter hin und zurück, ein Sieg für emanzipatorische Kräfte war es aber dennoch nicht.
Nachdem am 30. April die Demonstration in Hannover endgültig verboten wurde, wurde von Neonazis der Freien Nationalisten Siegerland eine Ausweichveranstaltung in Siegen geplant und dorthin mobilisiert. Schon am Morgen vor der Demo zogen ein bis zwei Kleingruppen Nazis in der Gegend um den Bahnhof umher und verteilten Propaganda-Aufkleber, konnten aber auf Grund zu geringer Antifa-Präsenz nicht aufgehalten oder mit einem „antifaschistischen Platzverweis“ belegt werden. Um 12 Uhr fuhren sie und ihre Kameraden dann mit dem Zug in den außerhalb gelegenen Stadtteil Eiserfeld. Treffpunkt dort war 12:30, angestrebter Demo-Beginn 13:30 Uhr.
Die auch in Siegen wohl obligatorische DGB-Demo startete an der Siegerland-Halle um 12:00 Uhr. Anwesend waren scheinbar wenige GewerkschafterInnen, dafür umso zahlreicher junge „Alternative“. Diese zeigten sich aber nicht gewillt, der faschistischen Propaganda im Hinterland Einhalt zu gebieten. Hier war auch die Antifa Siegen in der Demo-Ordner-Hierarchie organisiert und stillte ihren Drang nach Aktionismus, indem DemoteilnehmerInnen der Alkoholkonsum mit Nachdruck verboten wurde. Im Anschluss an die DGB-Demo wurde zu diesem Zeitpunkt eine Spontandemo angedacht, die in der Siegener Innenstadt gegen die Ereignisse in Eiserfeld protestieren wollte. Diese kam aber nicht zustande.
In Eiserfeld waren dann ab 12:00 Uhr immer wieder Kleingruppen von Antifas unterwegs. Diese konnten aber zu keinem Zeitpunkt eine signifikante Größe erlangen. Eine Blockade der Naziroute konnte auch deshalb nicht durchgesetzt werden, weil die Nazis nur ein Drittel der von ihnen vorher angestrebten Route – vom Bahnhof zum Marktplatz in Eiserfeld – absolvierten, um in einer 400 m vom Bahnhof gelegenen übergroßen Parkbucht ihre Abschlusskundgebung abzuhalten.
Diese bestand zum Großteil aus Axel Reitz, der sich darüber beklagte, dass er immer wieder als Antisemit und Fremdenfeind missverstanden würde und dass die Repression in Dortmund seine Kameraden einmal mehr drangsaliert hätte. Außerdem befand er, dass das kümmerliche Elend an Kameraden in Eiserfeld schon ein großer Fortschritt im „Nationalen Kampf“ darstellte. Es sprachen auch jeweils ein Vertreter von niederländischen und belgischen Nationalisten, die mit ihren Kameraden ca. 20 der insgesamt ca. 70 teilnehmenden Neonazis stellten.
Den anwesenden AntifaschistInnen blieb aufgrund des Zahlenverhältnisses - 20 Antifas, 70 Neonazis und ca. 250 VertreterInnen von Team Grün (u.a. Einheiten aus Aachen und Köln) - nur die Veranstaltung vom Rand aus mit lauten Rufen und der Unterstützung der Bevölkerung zu stören. Glücklicherweise für die Verhältnisse im beschaulichen Eiserfeld sind die 300 gewaltbereiten ANs aus Dortmund nicht in Siegen angekommen, denn auch hier wäre weder Polizei noch Antifa mit ihnen fertig geworden.
Für das nächste Mal, dass sich FaschistInnen im Siegerland positionieren wollen, müssen die örtlichen Antifa-Strukturen auf Vorderfrau gebracht werden!
Positiv ist höchstens zu werten, dass eine für die extreme Rechte so wichtige Figur wie Axel Reitz seine Zeit am 1. Mai im Niemandsland verschwendet. Es ist aber ein Erfolg der letzten Jahre, die Nazis aus – zumindest einigen Städten – zu Großereignissen vertrieben zu haben.
Die auch in Siegen wohl obligatorische DGB-Demo startete an der Siegerland-Halle um 12:00 Uhr. Anwesend waren scheinbar wenige GewerkschafterInnen, dafür umso zahlreicher junge „Alternative“. Diese zeigten sich aber nicht gewillt, der faschistischen Propaganda im Hinterland Einhalt zu gebieten. Hier war auch die Antifa Siegen in der Demo-Ordner-Hierarchie organisiert und stillte ihren Drang nach Aktionismus, indem DemoteilnehmerInnen der Alkoholkonsum mit Nachdruck verboten wurde. Im Anschluss an die DGB-Demo wurde zu diesem Zeitpunkt eine Spontandemo angedacht, die in der Siegener Innenstadt gegen die Ereignisse in Eiserfeld protestieren wollte. Diese kam aber nicht zustande.
In Eiserfeld waren dann ab 12:00 Uhr immer wieder Kleingruppen von Antifas unterwegs. Diese konnten aber zu keinem Zeitpunkt eine signifikante Größe erlangen. Eine Blockade der Naziroute konnte auch deshalb nicht durchgesetzt werden, weil die Nazis nur ein Drittel der von ihnen vorher angestrebten Route – vom Bahnhof zum Marktplatz in Eiserfeld – absolvierten, um in einer 400 m vom Bahnhof gelegenen übergroßen Parkbucht ihre Abschlusskundgebung abzuhalten.
Diese bestand zum Großteil aus Axel Reitz, der sich darüber beklagte, dass er immer wieder als Antisemit und Fremdenfeind missverstanden würde und dass die Repression in Dortmund seine Kameraden einmal mehr drangsaliert hätte. Außerdem befand er, dass das kümmerliche Elend an Kameraden in Eiserfeld schon ein großer Fortschritt im „Nationalen Kampf“ darstellte. Es sprachen auch jeweils ein Vertreter von niederländischen und belgischen Nationalisten, die mit ihren Kameraden ca. 20 der insgesamt ca. 70 teilnehmenden Neonazis stellten.
Den anwesenden AntifaschistInnen blieb aufgrund des Zahlenverhältnisses - 20 Antifas, 70 Neonazis und ca. 250 VertreterInnen von Team Grün (u.a. Einheiten aus Aachen und Köln) - nur die Veranstaltung vom Rand aus mit lauten Rufen und der Unterstützung der Bevölkerung zu stören. Glücklicherweise für die Verhältnisse im beschaulichen Eiserfeld sind die 300 gewaltbereiten ANs aus Dortmund nicht in Siegen angekommen, denn auch hier wäre weder Polizei noch Antifa mit ihnen fertig geworden.
Für das nächste Mal, dass sich FaschistInnen im Siegerland positionieren wollen, müssen die örtlichen Antifa-Strukturen auf Vorderfrau gebracht werden!
Positiv ist höchstens zu werten, dass eine für die extreme Rechte so wichtige Figur wie Axel Reitz seine Zeit am 1. Mai im Niemandsland verschwendet. Es ist aber ein Erfolg der letzten Jahre, die Nazis aus – zumindest einigen Städten – zu Großereignissen vertrieben zu haben.
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Ergänzungen
Korrektur
Das man aufgrund eines Naziaufmarsches in einem Dorf wo diese in etwa null Öffentlichkeit erlangen, nicht über Nacht seine eigene Veranstaltung fallen läßt um statt dessen die Nazis zu ärgern (und so auch seine eigenen Inhalte aufgibt) mag aus mancher Perspektive falsch sein... aber realistisch betrachtet, wäre in Eiserfeld kaum Raum für eine Verhinderung des Nazi Events gegeben gewesen, so dass es alle mal sinnvoller schien auf eigene Inhalte zu setzen und als Antifa sich deshalb lieber um den Schutz der Roten Ersten Mai Demo zu kümmern...
@9:15-Typ und Konsorten
Dieser Artikel hier ist kompletter Unsinn.
an die riotkiddies
warum sollte mensch auswärtige -also nicht-ortskundige- antifaschistInnen gefährden?!
erst taktik, dann praxis!
ich halte das abfotografieren der gesamten nazis da für eindeutig wichtiger, dann sieht mensch auch, dass nicht nur axel reitz eine schicke neue jacke trug, sondern bemerkt auch das grandiose hawaihemd von paul breuer...
antifa heisst datensammeln und DANN angreifen.
übrigens ist dieses lästerverhalten nicht nur unsolidarisch, sondern gefährdet auch genossInnen, aber das wurde vom autor ja wohl auch bezweckt...
nicht so schnell
Die Demo lief von 12 bis 13 Uhr, danach wäre noch genügend Zeit gewesen, sich ohne Eile nach Eiserfeld zu bewegen. Da spätestens ab 12.30 Uhr klar war, dass die 300 Nazis aus Dortmund nicht anreisen würden, ist nicht wirklich nachvollziehbar, dass das Straßenfeste mit mehreren hundert TeilnehmerInnen und ausreichender Polizeibegleitung unbedingt Schutz benötigt hätte.
Die Bewegungsfreiheit in Eiserfeld selbst war praktisch unbegrenzt, von den 3 Zufahrtsstraßen zum Ort wurde nur eine von Team Grün kontrolliert. Ein Reisebus mit niederländischen Nazis stand zeitweise ohne Polizeibegleitung auf einem Parkplatz. Gegenaktivitäten wäre definitiv möglich gewesen. Ortsansässige GenossInnen waren im übrigen ziemlich enttäuscht von der nicht vorhandenen Unterstützung aus der Innenstadt.
Wenn es vorher einen Aktionskonsens gab, warum wurde der eigentlich nicht kommuniziert? Auswärtige AntifaschistInnen (davon waren auch welche vor Ort) berichteten von Problemen, überhaupt Ansprechpartner zu finden und Informationen zu erhalten.
Dank an alle, die trotz der schlechten Aussichten aktiv waren!
doch ganz schnell
warum haben die einzelpersonen, die die busse unbewacht gesehen haben nicht selber die initiative ergriffen? ...aber hier militanz einfordern...
der infopoint des "roten 1. mai" war ein desaster! muss festgestellt werden. saufende oi-skins, die da nur wegen dem sonnenschutz rumsitzen, sind kein ersatz zu leuten die ahnung haben. andererseits waren ansprechpartnerInnen zu finden, wenn mensch die augen aufgemacht hätte...
im nachhinein eine ganz nette erster mai veranstaltung, mit einem sehr guten redebeitrag (linke liste), schlechten bands, aber jeder menge guter laune!
inklusive den mit hubschrauber eingeflogenen beppos aus hannover tummelte sich zuviel team green in der provinz, um ohne selber schaden zu nehmen ebendiesen zu verursachen.
ausserdem war die naziaktion lächerlich, siehe bilder
naja, war'n 'n paar nazikader im dorf... huiiii!
Der 1. Mai in Dortmund und seine Folgen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
"AN" sind NEONAZIS! — straightxedge
ablenkung — bujaka
Solidarität! — Legalize Murder
da sieht mans ja wie antifaschistisch der rot — e 1. mai ist