Sekundärer Antisemitismus aus Sachsen-Anhalt

Ließ sich an der Kampagne gegen die Juso-Vorsitzende Drohsel und die Rote Hilfe beobachten, wie CDU und die neu-rechte Junge Freiheit Hand in Hand zusammenarbeiteten, konnte man bei den Angriffen gegen die Grüne Jugend und deren Flaggenjux erkennen, wie das Blatt mit Springers Bild kooperierte. Seit längerem lässt sich auch beobachten, dass das in Sachsen-Anhalt ansässige Institut für Staatspolitik immer mehr vom Rand in den Mainstream rückt. Verantwortlich ist hierfür vor allem der Kopf des Instituts, Götz Kubitschek. Als ehemaliger Offizier der Bundeswehr und Redakteur der Jungen Freiheit leitet er mittlerweile von seinem Rittergut in Schnellroda den Verlag Edition Antaios. Erst kürzlich war er mit diesem auch auf der Leipziger Buchmesse vertreten.Kubitschek ist es gelungen, in den vergangenen Monaten vermehrt auch in die Massenmedien vorzudringen. Exemplarisch sind hier die Artikel von Freya Peters in der Welt und Marc Felix Serrao in der Süddeutschen Zeitung zu sehen.Kubitschek hat einige junge Anhänger um sich gescharrt und bereits mehrmals mehr oder minder erfolgreich versucht, linke Veranstaltungen in typisch linker Art zu stören. So kreuzte er auf dem 68er Kongreß im Mai in Berlin auf und bei der Vorstellung von die Box von Günter Grass in Hamburg Beide Aktionen wurden auch in der Presse breitgetreten. Vor allem der SPD-Landtagsabgeordnete Mathias Brodkorb scheint alles daran zu setzten, das IfS, die Junge Freiheit und die gesamte Neue Rechte reinzuwaschen. Immer wieder plädiert er dafür, die Neue Rechte als Gesprächspartner zu akzeptieren und von der NPD zu unterscheiden. So auch jüngst in der Süddeutschen Zeitung.Anfang Februar nun startete das IfS die neu aufgemachte Internetseite der Institutszeitschrift Sezession. Hierbei handelt es sich vor allem um einen Blog von Kubitschek, seiner Frau, Ellen Kositza, und den Leitern des IfS, Erik Lehnert und Karlheinz Weißmann. Letzterer gilt als Vordenker der Neuen Rechten und unterrichtet Geschichte und Religion am Corvinianum Gymnasium in Northeim.Nun hat das IfS seine Studie „Meine Ehre heißt Reue – Der Schuldstolz der Deutschen“ in 2. erweiterter Auflage herausgebracht. In dieser wird auf mehr oder weniger subtile Art die Singularität des Holocausts geleugnet und die krude Verschwörungstheorie aufgestellt, jüdische und israelische Organisationen sowie deren Helfer in Politik und Medien würden den Deutschen eine Art „Schuldstolz“ einimpfen. Diesen „Schuldstolz“ müsse die „deutsche Nation“ unter allen umständen ablegen, wenn sie nicht „an ihr Ende gelangen“ wolle. Die Deutschen sollen also die Shoa schön ordentlich unter den Teppich kehren, damit einem neuen Nationalismus nichts mehr im Wege steht!Wir erachten solche Schriften als gefährlich, weil sie den Holocaust nicht direkt leugnen, sondern behaupten, er werde von Juden dazu gebraucht, das „deutsche Volk“ zu unterdrücken. Dieser sekundäre Antisemitismus ist weitaus gefährlicher und wirksamer als der plumpe Stammtisch-Antisemitismus der NPD. Aber genau das ist ja die Strategie des neu-rechten Instapo. Nicht ohne Grund gilt es als Speerspitze der braunen Rechtspostille Junge Freiheit. Durch sein bürgerliches und pseudo-wissenschaftliches Auftreten kann es wie ein Scharnier rechtsextremes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft weiterleiten, wo es nach wie vor auf fruchtbaren Boden trifft. Wir rufen dazu auf, die wahren Absichten dieses bürgerlich harmlos daherkommenden Think Tank der Neuen Rechten offen zulegen. Stellt sie bloß und zeigt, welche Gefahren von Ihnen ausgehen! Antifa-Info-Team (AIT)Antifa-Info-Team (AIT)