Berlin: Demonstration gegen „TROMSØ“

Harald Hakenstein - Medienkollektiv Berlin 08.03.2009 20:36 Themen: Antifa
Am 07.03.2009 demonstrierten ca. 1500 Menschen gegen den am 28.02.09 eröffneten Thor Steinar Laden „TROMSØ“ in der Petersburger Straße.


Die Demonstration zog von der Kreuzung Warschauer Straße/ Revaler Straße direkt vor das Geschäft, es wurde in Sprechchören, auf Transparenten, auf Schildern und in Redebeiträgen auf den Laden aufmerksam gemacht und der Unmut darüber zum Ausdruck gebracht. Der Platz vor dem Geschäft wurde durch „Hamburger Gitter“, mehrere Polizeifahrzeuge und ihrer Besatzungen geschützt. Am Endpunkt angekommen flogen ein paar Feuerwerkskörper und letzte Redebeiträge wurden gehalten. Nach Auflösung der Veranstaltung kam es zu kleineren Auseinandersetzungen nachdem Polizisten versuchten den Platz zu räumen und es wurden Leute Festgenommen. Laut Pressemeldung der Berliner Polizei wurden insgesamt sechs Personen vorläufig Festgenommen. Gegen einen 26 jährigen wurde, aufgrund eines Flaschenwurfs, von einem Bereischaftsrichter Haftbefhel erlassen.



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Aktionen gg. Thor-Steinar in Berlin von Theo Schneider
über das Punxpiknick am Freitagabend
und über die Demonstration am Samstag:
Demo gegen "Thor Steinar"-Shop in F-Hain
Demo gegen Thor-Steinar-Shop in Berlin



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Ergänzungen

Pressemeldung

Pozilei 08.03.2009 - 22:52
Flaschenwerfer erhielt Haftbefehl
Friedrichshain-Kreuzberg

# 0656

Ein 26-jähriger Mann wurde heute wegen besonders schwerem Landfriedensbruch einem Bereitschaftrichter vorgeführt und erhielt Haftbefehl. Der Mann hatte gestern an einem Aufzug mit dem Thema „Kein Thor-Steinar-Laden in Friedrichshain und nirgendwo“ teilgenommen.
Der Aufzug begann mit zirka 400 Teilnehmern gegen 14 Uhr 40 in der Revaler Straße mit einer Auftaktkundgebung und zog anschließend mit bis zu 750 Personen zur Petersburger Straße. Dort wurde die weitgehend störungsfreie Demonstration durch die Veranstalterin gegen 15 Uhr 50 beendet. Im Anschluss der Versammlung kam es zu vereinzelten Störaktionen und Straftaten von ehemaligen Versammlungsteilnehmern. Insgesamt sind zwölf Strafermittlungsverfahren u.a. wegen des Verstoßes des Versammlungsgesetzes, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schwerem Landfriedensbruch und Beleidigung eingeleitet worden. Sechs Personen wurden vorläufig festgenommen.
Den 26-jährigen Pankower nahmen Polizeibeamte fest, nachdem er in der Petersburger Straße gegen 16 Uhr 40 eine Bierflasche in Richtung der Beamten geworfen hatte. Verletzt wurde niemand.

armselig

(muss ausgefüllt werden) 09.03.2009 - 01:26
ist leider das erste adjektiv was mir im bezug auf die demo einfällt. sicher war es super dass so viele menschen da waren ("750" im polizeibericht? - lächerlich, das doppelte trifft's wohl eher), aber das war's dann auch schon.
- der lauti war viel zu leise. das wäre noch zu verschmerzen gewesen, aber
- die demo war auch so gut wie nicht zu hören. parolen? die meiste zeit fehlanzeige.
- was vor dem laden abging, war nur noch lächerlich. da standen vielleicht 30 bullen vor der thor-steinar-klitsche rum, gegenüber 4-500 sog. "autonomen antifas". und passiert ist N-I-X. klar hatten die bullen verstärkung in der nähe, aber den laden und die paar rookiebullen (wir haben die danach gesehen wie sie ohne anweisungen kaum ihre formation einhalten konnten) hätte mensch in null komma nix sowas von platt machen können...
- dass die bullen trotz der selbstlähmung unsererseits hinterher noch stress machen mussten, war fast noch lächerlicher als die demo vorher.

fazit: berlin als "autonomen-" bzw. "antifahauptstadt", diese zeiten sind lange vorbei, q.e.d. letzten samstag. bleibt wohl nur noch die gute alte kleingruppenaction wenn nicht noch 1500 bremserInnen und zwei hundertschaften da sind.

Fehlende Struktur

Witzbold 09.03.2009 - 08:33
Positiv zu vermerken ist tatsächlich die hohe Anzahl der Teilnehmer.

ABER:
Ich hab vorige Woche bei der Eröffnung mehr Dynamik und Struktur feststellen können als dieses Mal. Sicherlich, während des Zuges sah das ganze halbwegs Eindrucksvoll aus, ein kurzer Sprint vor der Kulisse des Frankfurter Tors und so, macht schon was her auf Fotos. Mehr aber auch nicht. Sobald der Zug den Laden erreicht hatte wars nur noch ein rumstehen. Ich selbst habe dort lange Zeit abgewartet, geschaut ob sich noch etwas ergibt, formiert, wie auch immer. Dass was passiert was Bezug zum Thema bzw. zum Laden hat. Fehlanzeige.
Ich habe nicht erwartet dass der Laden plattgemacht wird, aber ein bisschen mehr Dynamik sollte doch möglich sein? Ist schon traurig wenn knapp 200 über Nacht zusammengetrommelte mehr Energie entwickeln können als über 1000?

So, das "beste" kam aber dann. Nach längerem Nichtstun gabs dann eine Kette von, weiß nicht, etwa 40-50 schwarzgekleideten, bei denen ich das Durchschnittsalter auf unter 18 schätzen würde. Soweit so egal, erstmal. Nachdem die Polizei dann einen auch eher unstrukturierten Kessel gebildet hatte und man mehrmals aufgefordert wurde sich zum FT zu bewegen ist dann der xten Aufforderung auch brav nachgekommen worden. Und dann?! Dann fing man an sich auf der Frankfurter Allee mit der Polizei Katz und Mausspiel zu liefern. Was hat das noch mit der Thematik zu tun?!
Sorry, wenn man vor dem Laden Widerstand geleistet hätte, dann hätte das Bezug zur Demo gehabt, hätte deutlich gemacht, dass es um den Laden, um den Protest gegen Nazis geht und nicht um lustige Spiele mit den Bullen.
Sicher, sicher, gegen Staatsgewalt aufbegehren ist ja immer toll, macht Spaß und so, ist "autonom". Aber in diesem Fall entbehrte das "Aufbegehren" jeder strategischen Logik.

Kurzum: Bitte mehr politisch motivierte, antifaschistische, autonome und antihierarchische Aktion und kein Räuber & Gendarm-Spiel auf dem Heimweg.

Hilfe bei Festnahmen

EA Berlin 10.03.2009 - 11:56
kurz zum Stand der Dinge:
der auf der Demo Festgenommene wird anwaltlich betreut.

Leute, die demnächst Strafbefehle, Vorladungen o.ä. bekommen (oder auch ZeugInnen von Polizeiübergriffen) kommen am besten zur Beratung in die EA-Sprechstunde.

WICHTIGE INFOS zu unserer Arbeit: wir versuchen zu gewährleisten, dass Leute, die einem/einer HaftrichterIn vorgeführt werden, dort vertrauenswürdige AnwältInnen von uns gestellt kriegen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir möglichst sichere Informationen von Euch über den Verbleib von Leuten bekommen: Vor- und Zuname, möglichst Geburtsdatum und vor allem bitte bitte eine Kontaktnummer von Euch, damit das weitere Vorgehen abgesprochen werden kann und damit wir zum Beispiel nachfragen können, ob der/die Vermisste nicht längst irgendwo beim Feierabendbier o.ä. sitzt. Leider haben AnwältInnen schon viel zu oft in den Gefangenensammelstellen nach Leuten gesucht, die entweder gar nicht festgenommen oder bereits wieder freigelassen worden waren.
Auch wenn wir es sonst sehr unterstützen, mit Daten, Kontakten etc. knausrig zu sein, ist diese Haltung bei einem Anruf beim EA nicht sehr hilfreich. Wichtig ist nur, in so einem Gespräch niemanden zu belasten, also bitte keine Sätze wie: "mein Kumpel hat doch nur xxx" ...
Bei Ingewahrsamnahmen können auch wir bzw. AnwältInnen meistens erstmal nicht viel machen, es sei denn, es handelt sich um große Kessel oder es gibt AnwältInnen, die gerade Zeit haben, vor Ort zu sein oder hinzufahren. Meistens werden die Leute einige Stunden später freigelassen - und melden sich dann bitte beim EA ab. Nutzt dafür bitte auch unbedingt unseren AB.
Je besser und je aktueller der EA von Euch allen informiert wird, desto besser können wir aktiv werden. Am allerbesten dann, wenn wir angefragt wurden, ob wir für eine Demo/Aktion o.ä. Telefondienst machen - sonst ist es nicht sichergestellt, dass Leute von uns im EA-Büro sind oder 24 h den AB abhören.

Generell haben wir den Eindruck, dass aktuell viele den EA nutzen und bei manchen Demos alle Infos über Festnahmen bei uns eintreffen - SUPER!!! In Fällen von juristischem Nachspiel können wir immer wieder Leute mit Informationen, ZeugInnen oder einfach Vernetzungsarbeit unterstützen. Weiter so!


Berliner Ermittlungsausschuß (EA-Berlin)
Gneisenaustr. 2a
2. Hof
U-Bahn Meringdamm
Persönliche Beratung jeden Dienstag zwischen 20:00 - 22:00
Tel: 030 - 692 22 22

P.S.: an Euer Geld wollen wir immer noch!!!

Spendenkonto:
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Postbank Berlin
BLZ 10010010
KontoNr.: 20610106

ts-laden GEKÜNDIGT!

pirat 16.03.2009 - 13:56
der thor-steinar-laden in der petersburger straße in friedrichshain wurde fristlos gekündigt. anscheinend haben unsere verschiedensten protestformen mal wieder gefruchtet und der vermieter hats gecheckt..

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Druck auf Vermieter — nur so

Also Mir — könnte