Kassel: Antifaschistische Demonstration

AxG 08.03.2009 19:55 Themen: Antifa
Am 07. März 2009 demonstrierten am Nachmittag ca. 400 Menschen gegen Faschismus. Im Wera-Meißner-Kreis fanden zahlreiche NPD-Infostände statt. In Eschwege wurde ein NPD-Stand von rund 150 AntifaschistInnen blockiert.
Am 07. März 2009 demonstrierten am Nachmittag ca. 400 Menschen gegen Faschismus.
Aufgerufen und organisiert wurde die Kundgebung und Demonstration vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Solid (unabhängige Parteijugend der Linkspartei) und der Partei DIE LINKE.

Bereits am Vormittag hatte es in Bensheim an der Bergstraße ca. 50 Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert.
In Eschwege demonstrierten 150 Antifaschisten gegen einen NPD-Infostand. Auch in Sontra und in Bad Sooden-Allendorf traten Nazis mit Infoständen auf, die aber laut Polizei auf eher wenig Resonanz bei der Bevölkerung stießen. Ein für Witzenhausen angemeldeter NPD-Stand wurde erst gar nicht aufgebaut, so die Polizei.

Zuerst gab es am Rathaus eine Kundgebung. Auf dieser sprachen der hessische DGB-Vorsitzende Stefan Körzell, der DGB-Vorsitzende des Bezirks Nordhessen Michael Rudolph, zwei jugendliche [solid]-Aktivisten aus dem Schwalm-Eder-Kreis und ein evangelischer Pfarrer.

Der Tenor der DGB-Funktionäre war dahingehend, dass die NPD verboten werden müsste, auch wenn das nicht alle Probleme lösen würde. Auch kritisierte man die Polizeiführung hinsichtlich des mangelhaften Polizeischutzes für Antifaschisten auf der Heimfahrt vom größten Nazi-Aufmarsch in Dresden am 14. Februar 2009.

Es wurde sich auch von Seiten des DGB ausdrücklich dafür bedankt dass die Polizei „ihre Aufgabe wahrnimmt“ und die Kundgebung beschützte. Auch wurde betont dass die einzelnen Polizeibeamten für die Fehler der Polizeiführung nicht verantwortlich seien.

Die [solid]-Aktivisten machten vor allem darauf aufmerksam, dass Nazis immer mehr Jugendzentren infiltrieren und antifaschistische Jugendliche bekämpfen würden. Das die Politik gefordert sei endlich die Nazis zu bekämpfen und nicht die antifaschistisch orientierten Jugendlichen.

Der evangelische Pfarrer lenkte den Fokus vor allem auf die Opfer vom Nazi-Überfall auf das [solid]-Camp am Neuenhainer-See (Schwalm-Eder-Kreis) am 20 Juli 2008. Hierbei wurde ein 13-jähriges Mädchen schwer am Kopf verletzt. 19-jährige Haupttäter Kevin Schnippkoweit wurde vor kurzem aus der JVA Rockenberg freigelassen. Er war kein unbekannter und nimmt bereits schon wieder Kontakt zu alten Kameraden auf.

Die Demonstration führte vom Rathaus dann über den Königsplatz zum DGB-Haus Kassel.
Die MLPD machte „Musik“ einige „Liedermacher“ spielten Gitarre und sangen. Ansonsten blieb es eher ruhig.

Die Demo war ein bürgerlicher Samstagsspaziergang gegen Nazis, keine revolutionäre, kämpferische Antifa-Demo.

An der Kurfürsten-Galerie gab es einen kurzen Zwischenfall. Die Polizei kontrollierte die Ausweise einer Gruppe alkoholisierter Punks welche diese beschimpft und mit Stinkefinger bedacht hatten.
Einige Leute gesellten sich dazu um mögliche Polizeigewalt zu unterbinden.

Die Demo verschwand dann recht schnell im Innenhof des DGB-Hauses. Dort wurde dann mit Bier, Bratwurst und mäßiger Live-Musik die Wiedereröffnung des DGB-Hauses Kassel nach den Umbauarbeiten gefeiert. Außerdem wies der DGB bereits im Vorfeld auf das historische Datum hin. Am 7. März 1933 wurde das Kasseler Gewerkschaftshaus von den Nationalsozialisten gestürmt und besetzt. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften dann in ganz Deutschland enteignet und gleichgeschaltet.
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Ergänzungen

Weitere Berichterstattungen

AxG 08.03.2009 - 20:30
Video: Hessischer Rundfunk (online)

 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938
.jsp?key=standard_document_36523726&jmpage=1&type=v&rubrik=34954&jm=2&mediakey=fs/hessenschau/20090307_hs_demo_gegen_rechts

Hessischer Rundfunk (online)

 http://www.newsxl.com/index.php/politik/inland/51-deutschland/20093119-(%C3%9Cbersicht%20-%20neu-%20demo%20in%20kassel)%20demo%20gegen%20rechts%20in%20kassel%20-%20dgb-chef%20fordert%20npd-verbot


HNA

 http://www.hna.de/kasselstart/00_20090305211539_Demo_gegen_rechts.html

 http://www.hna.de/kasselsolo/00_20090308110500_viernullnull_demonstrierten_gegen_rechte_Gewalt.html

es gibt

mehrere: 09.03.2009 - 16:23
es gibt diverse gruppen, unter anderem:

Revolutionäre Antifaschistische Liste

REVOLUTION

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

Suche Gruppe

Ska 09.03.2009 - 11:36
Ich hätte eine Frage. Ich bin vor ein paar Monaten nach Kassel gezogen und wollte fragen ob es in Kassel Politische Gruppen gibt wo man politisch Arbeiten kann. Oder ob es Menschen gibt die Interesse hätten eine solche zu gründen.

Solidarische Grüße
Ska

PS: ich enschuldige mich für anfallende Recht- bzw. Grammatikalische Fehler

@ska

joe outlaw 09.03.2009 - 13:25
hey, meld dich doch mal bei der ig metall.

die haben in kassel sehr aktive jugendstrukturen. da geht einiges

joe

@ska

Kater 09.03.2009 - 16:40
Bemüh deine Suchmaschine und du wirst finden wonach du suchst.

Kölnische Strasse neben Tankstelle: Attac

Heiner G. 09.03.2009 - 20:56
falls es Dich interessiert .........
...... versuchs mal ............

@ska

mumpitz 09.03.2009 - 21:06
schau doch mal hier rein...

 http://anarchosyndikalismus.org/asn/index.html

Re Gurppe

Ska 10.03.2009 - 09:15
Mein Problem mit der suche ist die das ich nur Seiten finde wo steht, dass diese und jene Gruppe sich aufgelöst hat das AZ es nicht mehr gibt. Desshalb wollte ich herausfinden ob es von den Menschen die damals diese Aktionen mit geführt haben noch welche da seien um eine neue Gruppe zu gründen bzw. Eine alte Gruppe wiederaufzubauen. Ich persönlich finde das es Kassel echt nötig hat eine Bewegung zu bekommen die sich gegen diese Scheiße auflehnt die hier zu zeit passiert (Nazis in der Stadt Nazis in den Schulen)