Die NPD-Cottbus wurde "aktiv"

Antifa Cottbus 26.02.2009 12:24 Themen: Antifa
Am Samstag, dem 21. Februar 2009, hatte die NPD einen Informationsstand in Cottbus auf dem Stadthallenvorplatz angemeldet.
Bereits eine Woche zuvor, am Sonntag dem 15. Februar 2009, hat die NPD in Cottbus eine Mahnwache, zum Gedenken der deutschen Opfer der Bombenangriffe auf Cottbus im Jahr 1945, abgehalten.
Am Samstag, dem 21. Februar 2009, hatte die NPD einen Informationsstand in Cottbus auf dem Stadthallenvorplatz angemeldet. Ca. 20 NPD/JN-Kader verteilten Info-Material an die Bürger von Cottbus, wobei die meisten deutlich zeigten, dass sie kein Interesse an dem Material hatten.
Eine Gegenveranstaltung, ebenfalls auf dem Stadthallenvorplatz, in Form eines „antifaschistischen Karnevals“ erfreute sich großen Zulaufs. Ca. 60 Antifaschisten/innen, viele von ihnen verkleidet, machten ihren Unmut über die Nazis in ihrer Stadt deutlich. So ist zum Beispiel ein „Seuchenkommando“ unter die Leute gegangen und hat diese vor der „braunen Pest“ gewarnt und die Bürger und Bürgerinnen gebeten den Bereich des NPD-Stands weiträumig zu umgehen. Dabei wurde neben Infomaterial auch die neue DVD „Kein Bock auf Nazis“ verteilt. Ebenfalls wurden Feuerwerkskörper gezündet, Polonaisen durchgeführt und Konfetti geworfen, um die entsprechende Karnevallsstimmung herzustellen. Neben den karnevalistischen Aktionen, konnten die Faschos durch lautes Rufen von antifaschisten Parolen und durch ständige Pfiffe aus Trillerpfeifen immer wieder gestört werden. Insgesamt dauerte die Gegenveranstaltung mehr als vier Stunden, konnte eine relativ große Aufmerksamkeit auf sich ziehen und kann somit als Erfolg für den antifaschistischen Widerstand in Cottbus verbucht werden.

Bereits eine Woche zuvor, am Sonntag dem 15. Februar 2009, hat die NPD in Cottbus eine Mahnwache, zum Gedenken der deutschen Opfer der Bombenangriffe auf Cottbus im Jahr 1945 , abgehalten. Die Veranstaltung fand, thematisch völlig unpassend, am Turner-Denkmal statt, welches den gefallenen Kriegsopfern (den eingezogenen Turnern und Sportlern) des 1. Weltkrieges gedenkt. Dies war nicht der eigentlich gewünschte Veranstaltungsort der NPD. Sie meldete vorsichtshalber lieber zwei Mahnwachen an, in der weisen Voraussicht, dass ihnen der gewünschte Veranstaltungsort versagt bleiben würde. Eigentlich sollte die Mahnwache auf dem Süd-Friedhof, beim Kriegsdenkmal zum Gedenken der deutschen Bomben-Opfer von Cottbus 1945, stattfinden. Der Antrag für das Gedenken der deutschen Opfer des 15. Februar 1945 in Cottbus wurde am 28. Januar 2009 vom NPD-Abgeordneten Frank Hübner in der Stadtverordnetenversammlung gestellt. Bei selbiger Versammlung fand zu Beginn eine Gedenkminute für die Opfer des Holocausts und der Bombadierung von Cottbus statt, derer sich die beiden NPD-Abgeordneten, Hübner und Zasowk, verweigerten. Ihre antisemitischen und rassistischen Ansichten wurden hier wieder einmal deutlich.
Am Ausweichort der Mahnwache am 15. Februar 2009, fand neben einer Kranzniederlegung eine Schweigeminute statt. Es wurde geschätzt, dass ca. 70-80 NPD/JN-Kader, sowie Freie Nationalisten, an der Veranstaltung teilnahmen, wobei diese eher von Auswärts kamen, als aus Cottbus selber. Genauere Angaben über die Mahnwache können kaum gemacht werden, da das Gebiet, um die angemeldete Veranstaltung bereits Stunden zuvor von der Polizei weiträumig gesichert wurde. Der Versuch einer Gegenaktion, wurde bereits in seinen Anfängen durch das massive Patrouillieren der Zivilpolizei unterbunden. So wurden engagiert Antifaschisten/innen noch bevor sie den Veranstaltungsort auch nur erreicht hatten, durch Ausweiskontrollen und Platzverweise wieder weggeschickt.
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Ergänzungen

Bild: Seuchenkommando

Antifa Cottbua 26.02.2009 - 13:16
Bild: Seuchenkommando

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Fein gemacht — X

tolle — sache