Gera: Fünf Jahre rassistischer Mord an Oleg V.

Antifa Aktion Gera 19.01.2009 16:54 Themen: Antifa
Vor fünf Jahren – in der Nacht auf den 21. Januar 2004 – wurde Oleg V. Opfer eines rassistischen Mordes. Mit einer Mahnwache gedachte das Bündnis gegen Rechts Gera gestern an diese Tat. 25 Menschen folgten dem Aufruf. Im Plattenbaugebiet Bieblach Ost legten Sie Blumen und Kerzen nieder und hielten für eine Schweigeminute inne.
Auf einem Transparent stand "Naziterror angreifen - Antifa Strukturen aufbauen". Eine niedergelegte Gedenktafel erinnert am Tatort für mehrere Wochen mit der Inschrift "nichts ist vergessen".

Mehrere Neonazis wurden für den Mord zu Höchststrafen verurteilt. Sie lockten ihr Opfer in ein Waldstück und prügelten auf den 27jährigen "Spätaussiedler" ein, bis er starb. In den Tagen danach wurde eine aufgestellte Mahnwache aus Kerzen zertreten.
Obendrein versuchten Polizei, Behörden und die Regionalpresse den rassistischen Mord als unkontrolliertes Ende eines Trinkgelages abzutun. Die Ostthüringer Zeitung warnte davor, dass dieser politisiert würde und der damalige Polizeipräsident Lothar Kissel sprach von "unbewiesenen Behauptungen der linksautonomen Gruppen", die in hohem Maße geeignet seien "unserer Region den Stempel politischer Gewalttätigkeit aufzudrücken". Das, obwohl einer der Täter mit den rassistischen Worten "endlich eine Russensau weniger" prahlte.

Dies machte eines deutlich. Es wird sich nicht um die Opfer mordender Neonazis, sondern um die scheinbare Ruhe gesorgt. Erst die Ausstellung "Opfer rechter Gewalt" brach das Schweigen. Olegs bestürzendes Schicksal wird darin dokumentiert. Die Angehörigen haben die Stadt nach seinem Tod verlassen.

Nichts ist vergeben - Niemand ist vergessen.

Dokumentation und Folgen des rassistischen Mordes:  http://aag.antifa.net/archiv/aag02-04/htm/nazimord.htm#top
Ausstellung Opfer rechter Gewalt:  http://www.opfer-rechter-gewalt.de/
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Ergänzungen