Münster: Grevenerstraße akut räumungsbedroht

Es wurde keinE AutorIn angegeben! 18.01.2009 19:27 Themen: Freiräume
Am Freitag den 16.1.08 bekamen die Hausbesetzer einen Brief von Wohn & Stadtklau. In dem die Besetzer aufgefordert wurden das Haus binnen 3 tagen zu verlassen oder mit einer Zwangsräumung zu rechnen.
DIE GREVENERSTR.IN MÜNSTER IST AKUT RÄUMUNGSBEDROHT

Mit einer Silvesterparty begann die Besetzung des Hauses Grevener Straße 53 und des darin befindlichen linken Kulturladen „Versetzt“, in dem sich über Jahre verschiedene politische und kulturelle Gruppen und Initiativen getroffen und Veranstaltungen organisiert haben. Dem Versetzt wurde zum 31.12.2008 von dem städtischen Wohnungsbauunternehmen Wohn-und Stadtbau gekündigt.

Seit Jahren ist die Häuserzeile Grevener Straße 31-55 politisch umkämpft: Nach dem gültigen Bebauungsplan aus den 80er Jahren sollen die Gebäude in nächster Zeit abgerissen werden. Damit verfolgt die derzeitige Ratsmehrheit aus CDU und FDP weiterhin die veraltete Planung, bestehenden Wohnraum für eine Straßenverbreiterung zu zerstören, um daraufhin zurückversetzt neue Gebäude zu errichten.

Nun hat Wohn & Stadtbau hat die Besetzer_innen vor die Wahl gestellt das Gebäude bis MONTAG den 19.1. selbst zu verlassen oder sich durch die Polizei räumen zu lassen. Selbstverständlich werden wir dieser garstigen und rotzfrechen Aufforderung nicht nachkommen.

Da das „Versetzt“ nun also offiziell räumungsbedroht ist, rufen wir schon jetzt zu einer Spontandemonstration an TAG-X auf. Wird das Haus geräumt, treffen wir uns in der Grevener Straße um 18 Uhr. Alles andere soll eine Überraschung werden und wird nicht verraten!

Die Besetzer_innen freuen sich natürlich auch weiterhin über Unterstützung, Material- und ideelle Unterstützung sowie Besuche und Teilnahme an den Veranstaltungen.

Termine und weitere Infos sind zu finden unter: www.besetzt.de.ms
Bei Anfragen und Nachfragen:  grevener-bleibt@web.de
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Ergänzungen

Solidrität

alte Pauline 18.01.2009 - 21:29
Liebe Grevener53,
Wir hoffen, dass du das durchstehst! Dass die Forderungen deiner BesetzerInnen endlich erfüllt werden, damit sie irgendwann, in deinem 28. Jahr, auch eine Soli-Abend für andere Projekte durchführen können.
Wer es nicht bis nach Münster schafft um dich zu unterstützen, ist herzlich eingeladen am Sa. 24.01 in die alte Pauline in Detmold zu kommen. Dort wird es einen Liedermacherei-Abend mit Action-Lesung geben. Zur finanziellen und idiellen Unterstützung eures wichtigen Kampfes für linke Freiräume!

sponti?

jh 19.01.2009 - 16:52
wird es bei einer räumung wieder eine demo/sponti geben? solidarische grüße nach münster

Presse

(muss ausgefüllt werden) 19.01.2009 - 18:02
 http://echo-muenster.de/node/48209

"DGB-Vorsitzender appelliert in Sachen Hausbesetzung an die Wohn + Stadtbau: "Lasst sie drin!"

[18.01.2009 | ECHO]

Der Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes setzt sich für Gespräche zwischen der Wohn + Stadtbau und den Besetzern im Haus Nr. 53 an der Grevener Straße ein. "Lasst sie drin", kommentiert der DGB-Vorsitzende Peter Mai das aktuelle Ultimatum an die Adresse der jungen Aktivisten. Vielmehr solle gemeinsam nach tragfähigen Konzepten gesucht werden.

"Die Besetzung stört schließlich niemanden", unterstreicht Mai, zumal dort noch nicht alle Mietverträge ausgelaufen seien. Darüber hinaus macht er sich für den Verein ask e.V. stark. Der hatte an der Grevener bis zum 31. Dezember das Kommunikationszentrum "Versetzt" organisiert, dann fristgerecht die Schlüssel für den Treffpunkt bei der Wohn + Stadtbau abgeliefert. Nun werden neue Räumlichkeiten als Ersatz gesucht.

Dauerhafte Perspektiven

"Für den Verein und dessen Anliegen müssen dauerhafte Perspektiven gefunden werden", betont der Gewerkschafter. Die Stadtverwaltung solle daher Unterstützung gewähren. "Wenn es eine Lösung für den Verein gibt, kann man das nur gutheißen", begrüßt er die Anstrengungen von Kommunalpolitikern wie Richard-M. Halberstadt, die jüngst mit dem ask Gespräche führten.

Scharfe Kritik äußert der DGB-Mann allerdings in Richtung UWG. Von der waren die Besetzer kürzlich wegen "unnachgiebiger Positionen" gerügt worden. "Offensichtlich will man sich hier als ,Law-and-order-Truppe' profilieren", fügt Mai hinzu. So habe in den aktuellen Verlautbarungen zum Thema die UWG offenbar sachkundig auftreten wollen, dabei aber gar nicht bemerkt, dass der ask e.V. und die Besetzer ganz unterschiedliche Gruppierungen seien."

 http://echo-muenster.de/node/48172

"AStA fordert nach Räumungsandrohung fürs besetzte "Versetzt" weiter Gespräche

[18.01.2009 | ECHO]

Zwei Wochen dauerte die Duldung - jetzt bekamen die Besetzer im linken Kulturcafé "Versetzt" an der Grevener Straße 53 nach AStA-Angaben eine Räumungsdrohung.

Seit der Besetzung der ehemaligen Versetzt-Räume - die Mieter vom Trägerverein ask e.V. hatten zuvor zwar unter Protest, aber fristgerecht die Schlüssel an die Wohn + Stadtbau zurückgegeben - gibt es dort jeden Abend ein Kulturprogramm mit Filmen, Diskussionsrunden, Vorträgen und Plena.

"Einziger Kontakt ein offener Brief"

Trotz des friedlichen Protestes, so der AStA in einer Pressemitteilung, lasse sich die Wohn+Stadtbau als Hausbesitzerin nicht auf konstruktive Gespräche ein: "Ein offener Brief mit der Forderung, das Haus binnen drei Tagen zu verlassen, war der einzige Kontakt", so AStA-Öffentlichkeitsreferent Veit Lemmen.

„Wir können nicht verstehen, dass Stadt und Wohn + Stadtbau aus dieser Besetzung keine Schlüsse ziehen und sich nicht auf konstruktive Verhandlungen und Gespräche einlassen“, so der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Münster.

Suche nach Räumlichkeiten

Auf politischer Seite hatte unlängst CDU-Ratsherr Richard-Michael Halberstadt ein parteiübergreifendes Treffen mit ask-Aktivisten anberaumt. Bei diesem Gespräch wurde gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, um neue Räume für ein soziales Zentrum finden zu können. Beide Seiten bezeichneten den Dialog damals als konstruktiv, weitere Verhandlungen wurden in Aussicht gestellt. "

Presse weiter

(muss ausgefüllt werden) 20.01.2009 - 16:05
 http://echo-muenster.de/node/48239

"Stadthausgalerie: Künstler-Duo Jae Pas will mit Besetzer-Installation Denkmauern beseitigen
[19.01.2009 | CKR]

Kurz vor dem Paukenschlag: Die Einladung war für "fünf vor zwölf" angesetzt. Ein symbolischer Termin. Titel: „Links, rechts, geradeaus, wie sieht es morgen in Münster aus?“ - das Motto des Pressegesprächs in der Stadthausgalerie für die dort gerade stattfindende "Aktuell"-Ausstellung.

Nein - es ist vielmehr eine höchst vitale Installation, die da - unterstützt von der Künstlergemeinschaft "Schanze" e.V. - gezeigt wird. Auf Initiative des münsterschen Szene-Duos Jae Pas entstand ein ungewöhnliches Opus. Als eine Art lebende Skulptur haben die Zwei einen Teil der Besetzer und Bewohner des derzeit umstrittenen Hauses Nr. 53 an der Grevener Straße in die Räumlichkeiten geholt. Seit der Eröffnung am vergangenen Donnerstag leben, essen und schlafen die jungen Erwachsenen umgeben von den eigenen Werken in der Galerie am Platz des Westfälischen Friedens – und das vier Wochen lang, bis zum 15. Februar.

Drohende Zwangsräumung

Damit steht das Projekt ganz im Zeichen seines Titels, denn im „Versetzt“-Haus geht es in diesen Tagen hoch her: Die Wohn + Stadtbau, Besitzer des Gebäudes, drohte am vergangenen Freitag mit Strafanzeige und Zwangsräumung, um die Aktivisten zum Auszug zu bewegen. Das gesetzte Ultimatum, es lief zum Wochenanfang aus.

Das Happening im Stadthaus hingegen soll nicht als Besetzung (miss-)verstanden werden, sondern vielmehr als Kunstwerk für Gesprächsstoff sorgen: „Die Frage ist nicht, was Kunst ist – die Frage ist, was kann Kunst“, erklärten Jan Andreas Enste (jae) und Pascal André Stücher (pas) ihr Anliegen. Erreichen können beide in dieser Form auf jeden Fall etliche Besucher: Passanten gehen ein und aus, aber auch Interessierte stecken gezielt den Kopf zur Tür herein - "Menschen, die sich vorab über die Situation informiert haben." Was allerdings auf Kritik stößt: "Nur die Politiker und Verwaltungsleute", zeigte sich eine Akteurin enttäuscht, "die teilweise in unmittelbarer Nähe hinter ihren Schreibtischen sitzen: Sie rühren sich nicht." Und der Oberbürgermeister, der nur drei Flure entfernt arbeite, habe es bisher auch nicht geschafft, vorbeizuschauen.

Keinerlei Kommunikation

Klaus Tesching, als Kanzler steht er der "Schanze" vor, empörte sich ebenfalls über die Nicht-Reaktionen: "Es findet keinerlei Kommunikation statt.“ Einzig die Verantwortung für die Zukunft des "Versetzt"-Zentrums werde „grandios hin- und hergeschoben“. Und die Erfüllung des Wunsches „preiswertes Wohnen“, den nicht nur die Besetzer hegen würden, stehe weiterhin in den Sternen. Der Zwist um die sozio-kulturelle Begegnungsstätte ziehe sich seit Jahren hin. „Wie kann man dazu ein Bild schaffen, ohne Klischees zu reproduzieren?“ überlegte Jae. Seine Aufgabe? "Denkmauern einreißen.“

Quo vadis, Grevener Straße?

In dem belebten Schauraum am Rathaus-Innenhof finden zusätzliche Veranstaltungen statt. So steht am Mittwoch, 28. Januar, unter dem Motto „Quo vadis, Grevener Straße?“ ein öffentlicher Informationsabend auf dem Programm, bei dem über die Geschichte, den aktuellen Stand und die Perspektiven berichtet wird. Und die Abrisspläne sowie die momentane Besetzung sind ein weiteres Thema. Los geht es um 20 Uhr in der Stadthausgalerie. Auf weitere Aktivitäten und die jeweilige Lage vor Ort verweist die Homepage www.jaepas.de hin.

Um bei ihrer Suche nach Alternativen unterstützt zu werden, hat die Runde außerdem die E-Mail-Adresse  Leerstand-In-Ms@gmx.de eingerichtet. Die Bitte: Wer über unbewohnte Gebäude Bescheid wisse, der möge sich melden."

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Gruesse aus Köln

... 21.01.2009 - 13:55
Solidarische Grüße aus Köln nach Berlin, Erfurt, Frankfurt und Münster!!!

Auch in Köln findet momentan Häuserkampf statt, nachdem die Schnapsfabrik (siehe schnapsfabrik.net)geschlossen wurde.

Schon öfter gab es in Köln von verschiedenen Menschen und Gruppierungen den Versuch, ein Soziales/Autonomes Zentrum zu schaffen. Mit der Schnapsfabrik konnte, zumindest teil- und zeitweise, etwas ähnliches gelebt werden.

Die aktuelle Repression gegen die Schnapsfabrik (siehe schnapsfabrik.net) nehmen wir als Anlass, den Kampf um ein Zentrum wieder aufleben zu lassen: Wir lassen uns unsere Räume nicht nehmen!

Deshalb starten wir einen neuen Anlauf: Mit den Erfahrungen der vorangegangenen Initiativen, Besetzungen und Kämpfe, mit der Wut über das Vorgehen der Stadt gegen selbstbestimmte, autonome Räume für Kultur & Politik und (hoffentlich) mit der Beteiligung all jener, die bis jetzt unabhängig voneinander für ähnliches gekämpft haben.

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Aufruf zur Solitanzdemo für die Schnapsfabrik
am 31. Januar, 16 Uhr Bahnhofvorplatz Köln



Schnapsfabrik plus Z - Wir wollen die Schnapsfabrik und noch mehr!

Ende des Jahres stand das Bauaufsichtssamt vor der Tür: Das Betreten der Schnapsfabrik sei ab sofort aufgrund von brandschutzrechtlichen Bestimmungen untersagt. Die Schnapsfabrik war im letzten Jahr ein wichtiger Raum für kulturelle und politische Aktivitäten in Köln. Von dort aus wurde unter anderem das Convergence Center bei den Protesten gegen den Anti-Islam-Kongress organisiert. Mit der Schließung dieser Räume verliert Köln einen der wenigen selbstverwalteten Orte für Kultur und Politik. Und nicht nur die Schnapsfabrik, sondern auch andere Veranstaltungsorte werden mit hohen Auflagen genervt oder in ihrer Existenz bedroht.

So nicht!

Die Menschen in Köln brauchen nicht weniger, sondern mehr solcher Orte und insbesondere einen Ort, wo auch größere politische Veranstaltungen und unkommerzielle Parties und Konzerte möglich sind. Mit der „Reclaim the Streets“-Party am internationalen Freiraumaktionstag im April 2008 wurde klar, wie groß der Wunsch nach Freiräumen auch in Köln ist. Damals legten 1000 Menschen den Verkehr auf den Ringen für viele Stunden lahm und eigneten sich den öffentlichen Raum für eine ausgelassene Party an.

Schafft ein, zwei, viele Schnapsfabriken!

Die Demo am 31.01.09 soll der Auftakt für die neue Freiraumkampagne „Pyranha“ sein. Sie wird das ausdrücken, was uns fehlt: Ein Freiraum, von uns und für uns, mit Politik, Kunst, Musik und noch vielem mehr.

Wir fordern:
– Stoppt die Repression gegen alternative Räume
– Finger weg von der Schnapsfabrik
– Für ein selbstverwaltetes autonomes Zentrum


Ein autonomes Zentrum lebt von euren Ideen, also lasst euch was einfallen und beteiligt euch kreativ an der Demo und der Kampagne! Kommt am 15.02.09 um 18 Uhr in die Alte Feuerwache zum Kampagnentreffen.

Pyranha – Kampagne für ein autonomes Zentrum… mit feuerfestem Aquarium