"KAmpf DEm WEihnachtsterror!-Demo" in Berlin

konsumkritischer Anarchist 20.12.2008 19:13
Heute fand eine kleine konsumkritische antireligiöse sozialrevolutionäre Demonstration auf dem KU´DAMM statt. Der weihnachtsmarktliche Konsumterror ist ja in der City-West mit am krassesten, es ging auch vorbei am KaDeWe (KAufhaus des Westens) der das Konsumsymbol schlechthin ist (wegen dem Alter und der Tradition). Die Demo endete vor dem Griechischen Generalkonsulat in Berlin auf dem Wittenbergplatz und thematisierte den Aktionstag wegen der dortigen Repression und dem "aufkeimenden Aufstand"!
Der Auftakt war diesmal der "Johannisthaler Platz" am U-Bahnhof Kurfürstendamm (Ku´damm)im berliner Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf. Letztes Jahr sollte die selbe Demo ja am Hardenbergplatz vor Mc-Doof starten, wurde aber von der Versammlungsbehörde nicht genehmigt weswegen diesmal woanders der Startpunkt war. Letztes Jahr fanden so einige die Demo nicht.

Dieses Jahr waren auch nicht besonders viele da. Jemand sagte 37, andere sagten 40. Zum Anfang standen wir zwischen der Hundestaffel des "Deutschen Roten Kreuzes" (DRK), den Scientologen und "Jehovas Zeugen", weswegen wir auf die andere Seite des Joachimstaler Platzes gingen. Die Vorkontrollen waren sehr penibel, Bierflaschen mussten weg, eine Person wurde wegen sogenannten "Stahlkappenschuhen" von der Polizei weggeschickt.

Gegen "kapitalistische Vorherrschaft" und "religiose Wahnvorstellungen" wurde mobilisiert, "Gegen die Verkommerzialisierung des öffentlichen Raumes" wurde angemeldet.

Die erste Rede befasste sich mit den Konsumrausch, Kommerzkritik, Kritik an Linken Kommerzkritikern, Konsumverzicht&Konsumboykott von Armen und "Hartz IV lern".

Die zweite Rede wurde von Mumia Abu-Jamal aus "Deathrow" gehalten und befasste sich mit dem Tod von Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle. Die Nachfolgende "Flüchtlingsrede" fing an mit "Oury Jalloh das war Mord - Widerstand an jedem Ort!" Sprechchören und befasste sich mit den Zuständen in der Berlin-Spandauer Motardstraße wo ein Flüchtlingsheim steht und z.B. die "Verstrickungen mit diversen kommerziellen Firmen wie Dussmann".

Irgendwann ging dann die Demo dann los. Zuerst auf dem Bürgersteig nach ein paar Metern aber auf der Fahrbahn des Kurfürstendamms (Ku´Damm).

An der Ecke Rankestraße gab es dann eine Zwischenkundgebung. Das ist direkt gegenüber vom Weihnachtsmarkt auf dem Breidtscheidtplatz (Breiti) an der "Gedächtniskirche", es kamen drei Reden über "Juppies", gegen "Bonzen" und "Kommerz" und "Schluß mit dem Weinachtsterror!". Die Kundgebung stand aufm Bürgersteig und blockierte shoppende Menschen die sich vorbeischlingen mussten. Es blieben auch spontan Jugendliche stehen. Es ging dann weiter.

Auf der Fahrbahn: "Kein Gott, Kein Staat, Kein Weihnachtsmarkt!" und "Leute lasst das shoppen sein, reiht euch in die Demo ein!" und "KAUFEN! KAUFEN! FRESSEN! FRESSEN! Und dabei die Welt vergessen!" ausserdem "Anti-Capitalista!"

Auf dem letzten Stück Ku´Damm, die dann mittlerweile zum Tauentzien geworden ist bewegte sich die Demo auf der Straße in Richtung "KaDeWe". Es wurde mehrmals "KU´Damms börning" abgespielt. Leute an der Seite glotzten interessiert am Strassenrand und machten Fotos.

Eine FAN-Zeitung unserer Demo "die tageszeitung" (taz) hat ja tage vorher immer für die Demo geworben. Es waren auch tatsächlich meiner Meinung mehr als letztes Jahr und das Jahr davor!

Auf dem Wittenbergplatz angekommen ging es direkt zum Griechischen Konsulat. Die Polizei war sichtlich ertstaunt und zog schnell noch eine Kette vor der leeren geschlossenen Botschaft auf. Es wurden 2 Reden zum Aktionstag zu den Aktivitäten in Griechenland gehalten und eine davon war gar eine Stellungnahme von griechischen Anarchisten aus Athen.

Sichtlich freudig überraschte Griechische Linke kamen und fanden gut das wir etwas dazu gemacht haben. Ausserdem wurde "Alexandros das war Mord, Widerstand an jedem Ort!" gerufen.

Deswegen standen wir vor dem Konsulat. Ausserdem war heute der Aktionstag und mit unseren beschränkten Mitteln und der kleinen Demo war das die geeignte Solidaritätsbekundung und dass fanden alle Demoteilnehmer_Innen gut.
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Ergänzungen

Einführungsrede vor dem General-Konsulat

K.O.N.S.U.M.kritischer Anarchist 20.12.2008 - 19:25
Heute am 20.12.2008 ist internationaler Aktionstag zum Generalstreik in Griechenland und den militanten Demonstrationen die in den letzten beiden Wochen in Griehenland stattgefunden haben.

Als Auslöser wurde in den Medien der Mord an dem 15-jährigen Anarchisten Alexandros-Andreas Grigoropoulos gesehen. Er wurde von einem Polizisten im Athener Stadtteil „Exarchia“ erschossen. Selbst den sogenannten „ballistischen Beweisen“ das die tödlichen Schüsse Querschläger gewesen seien glaubt inzwischen niemand mehr und schon gar nicht in Griechenland. Exarchia war schon unter der Militärdiktatur als linksradikaler Stadtteil bekannt, weshalb er von Genoss_Innen oft liebevoll „Anarchia“ genannt wird. Die Polizei war vor diesem Mord wiederholt massiv bewaffnet in genau diesem Stadtteil aufgetreten.

Mittlerweile gehen in Griechenland Polizisten und Neo-Nazis Hand in Hand gegen Anarchist_Innen und Linksradikale vor.

Wir stehen heute hier vor dem „Griechischem Generalkonsulat in Berlin“ um gegen die staatliche Repression und den Mord an Alexandros zu protestieren und unterstützen z.B. die Forderungen der Besetzer_Innen der Zentrale des griechischen Gewerkschaftsverbandes:

SOFORTIGE FREILASSUNG DER aller INHAFTIERTEN !!!

KEINE ANKLAGEn GEGEN DIE bisher FESTGENOMMENEN !!!

Für die SELBSTORGANISATION DER ARBEITERklasse!!!

Für den sozialen GENERALSTREIK!!!

Als sozial-revolutionäre Anarchisten die gegen Staat und Kapital kämpfen, richten wir keine Appelle an irgendwelche Staaten, sondern richten diese Forderungen an das Weltproletariat, denn nur die Arvbeiterklasse hat die soziale Macht diese Forderungen umzusetzen.

Deshalb SOLIDARITAET mit der Bewegung in Griechenland und für deren Ausweitung auf Europa, ja die ganze Welt!

HOCH DIE INTERNATIONALE ANTINATIONALE SOLIDARITÄT!!!!


Es folgt eine Stellungnahme von griechischen Anarchisten als Redebeitrag:

Ergänzung

Roland Ionas Bialke 20.12.2008 - 23:13
Als die DemonstrantInnen gemeinsam losgingen waren es etwa 40 Personen. Später sind aber noch der eine und die andere hinzugekommen. Für die Anzahl war es sehr überraschend, dass Wir auf der Strasse laufen konnten. Einer Demonstration im selben Jahr mit etwa gleich viel TeilnehmerInnen durfte sich an gleicher Stelle nur auf dem Bürgersteig bewegen. Die Polizei rechnete wohl mit einigen mehr TeilnehmerInnen, denn es waren fast mehr PolizsitInnen als TeilnehmerInnen anwesend.

Die Masse an Menschen die über die Demonstration staunten war nicht schlecht, und so bleibt zu kritisieren, dass keine Flyer an diese Menschen verteilt wurden. Mich wundert auch, warum andere Strukturen solche kleinen Demonstrationen nicht nutzen um diese für sich zu vereinnahmen bzw. Aktionen zu starten. Ähnlich wie letztes Jahr mit der Köpi, wo eine angemeldete Demonstartion für die Köpi am Kuhdamm in einen Wanderkessel lief und die Leute reglementiert werden. Dem entgegen konnte eine Myanmar-Demo dort ohne Probleme laufen und es waren nur 3 oder 4 Streifenwagen vor Ort.



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Stumpfe Sache — Ulla