Critical Mass gegen „Nationales Zentrum" Leipzig

Bier² 15.12.2008 01:28 Themen: Antifa
Am Samstag, den 13.12.08 beteiligten sich etwa sechzig Personen ab 17 Uhr an einer Critical Mass Fahrradtour zum Thema „Kein Nationales Zentrum in Lindenau“. Die Fahrradtour führte im Westen Leipzigs durch das Stadtviertel Lindenau. Vom Park „Palmengarten“ gelangten die Beteiligten bis kurz vor das von Polizeikräften abgesperrte NPD-Büro in der Odermannstraße.
Auf dem Lindenauer Markt stießen 20 vorher in der nicht ganz abgesperrten Odermannstraße aktiv gewesene Antifaschist_innen zur Fahrradtour. Die Fahrer_innen äußerten in Sprechchören ihre Ablehnung des nationalen Zentrums. Am Rande der Tour kam es zu Gesprächen mit Passanten, von denen auch einige spontan ihre Solidarität mit dem Anliegen der Fahrradtour bekundeten. Die Polizei verhielt sich weitgehend zurückhaltend und beschränkte sich auf die Absperrung des „nationalen Zentrums“ und eine zeitweise Begleitung der Tour durch Einsatzfahrzeuge. Vier Nazis hielten sich im Torbereich des isolierten Zentrums auf.

Die Fahrradfahrer_innen fuhren vom Palmengarten über Karl-Heine-Straße, durch die Zeignerallee in die Lütznerstraße. Auf dieser kam es an den Kreuzungen Ecke Odermannstraße und Ecke Merseburger Straße zum kollektiven Fahren im Kreis. Durch diese „Circle“ wurden die Kreuzungen für den normalen Straßenverkehr blockiert und für ein lautes Verweilen in Bewegung Raum geschaffen. Dieses Vorgehen führte zum Binden weitere Polizeikräfte an der südlichen Seite der Odermannstraße. Als die Teilnehmer_innen über eine kleine Seitenstraße zum Lindenauer Markt gelangen wollten, stellte sich ihnen ein Polizeifahrzeug in den Weg. Zwei Beamte hielten kurzzeitig einen Fahrradfahrer fest. Dieser gelang aber im Strom der um ihn herum weiterfahrenden Menschen schnell wieder frei.
Parallel zu diesen Geschehnissen waren andere Antifaschist_innen auf der Nordseite der Odermannstraße aktiv. Beide Gruppen trafen am Lindenauer Markt auf einander und begaben sich zusammen über die Demmeringstraße nochmalig in die Odermannstraße. Dort kam es wenige Meter vom, durch die Polizei abgesperrten „nationalen Zentrums“ zu einigen Protestrufen, bevor sich der Ausflug zerstreute. Einige im Vorfeld angekündigte kulturelle Beiträge waren auf der Fahrradtour leider nicht zu sehen.

Polizeikräfte waren schon vor Beginn der „Critical Mass“ Fahrradtour an der Kleinen Messe, am Lindenauer Markt und in der Odermannstraße mit jeweils einem Van präsent. Unweit des Startpunktes der Fahrradtour eröffnete zur selben Zeit ein Parteibüro der Partei „Die Linke“. Die Polizei setzte insgesamt weniger Einsatzkräfte gemäßigter ein, als sie dies noch am 4.12.08 bei der öffentlichen Chorprobe gegen das nationale Zentrum geschah. Das damalige polizeiliche Vorgehen einer Einsatzhundertschaft, die auch mit automatischen Schusswaffen ausgestattet war, hatte für öffentliche Kritik gesorgt.

Durch die „Critical Mass“ Fahrradtour kam es zu einer für Lindenau ungewöhnlichen Intervention in den öffentlichen Raum und zu einer erweiterten Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
An diesem Nachmittag konnten verschiedene Menschen mobilisiert werden und in vielfältiger Form ihre Ablehnung gegen das „nationale Zentrum“ ausdrücken.
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Ergänzungen

chorprobe 4.12.08

bieber 15.12.2008 - 20:41
um den vor gang am 4.12. ein mal zu schildern

es sollte ein friedliche aktion werden und nach eigenen erkenntnissen ist es auch absolut dabei geblieben der chor versammelte sich direkt vor einem integrationsladen der sich am ende der odermann straße befindet.

auf der gegenüberliegenden straßenseite versammelte sich gemütlich jedoch zügig ohne großartig den verkehr zu stören das publikum, beim eintreffen befanden sich mehrere personen vor dem eingangsbereich des politbüro als sie sahen das eine masse sich postierte in ca.50-80m abstand flüchteten sie in ihren stahlwall und eine gut gebaute person postierte sich im durchgang.

nach dem der chor nun begann zu singen, kamen mehrfach feuerwerkskörper mit gewaltiger durchschlagskrafft aus den abgezäunten berreich des polit büros.

nach ca. 3 liedern tauchten mehrere wannen auf wobei sich der trupp bemühte friedlich abzuziehen. dieses gelang bis in die josepf straße in der der gesellige und singende mob gestoppt wurde und das vor den augen der anwohner und anwohnenden und fotografierenden nazis. wohingegen die einsatzleitung mehrfach darauf hingewiesen worden ist, dass das filmen nicht gestattet werden kann, zudem filmte die polizei die sich tatsächlich mit schwere bewaffnung eingefunden hat mit ca. 10wannen das kam aber daher da sich die hells angels ebenfalls am abend versammelten und die bereitschafts-polizei ausgerüstet worden ist naja.

danach wurden ca.55 personen aus verschiedennen gründen festgehalten
vorwurf 1: sachbeschädigung?????
vorwurf 2: landfriedensbruch?????
vorwurf 3: körperverletzung?????

mit begründung das eine angebliche beschreibung auf uns passe

nach eigenen recherchen sind keine anzeigen bekannt.

der polizeibericht der von gewaltätigen linksextremisten erzählt ist einfach gesagt üble nachrede, beleidigung und unterdrückung auf menschenverachtender art und weise und es kommt noch besser. alle lokalzeitschriften legen trauriger weise auf diesen wert
doch auf kritik geht selten jemand ein, dafür auf die aussagen eines sehr unkommunikativen einsatzleiters.

nun viele haben daraus gelernt und mal schauen wie in zukunft die noten spielen. ich hoffe lauter.

vielen dank an den chor.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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