Immense Polizeibrutalität bei Nazi-Aufmarsch

Onkel Dagobert 07.12.2008 00:06 Themen: Antifa
Die Diskrepanz zwischen den Worthülsen vom gewollten "Aufstand der Anständigen" und der Praxis der Sonntagsredner und ihrer Untergebenen, wenn die Anständigen tatsächlich aufstehen, konnte am 6. Dezember in Berlin anlässlich eines Nazi-Aufmarschs erlebt werden. Nicht nur war die Antifa endlich wieder spürbar, auch die Rechtsverletzungen und Ausschreitungen durch kriminelle Polizeibeamte erfuhren eine neue Qualität.
Prügelnde Uniformierte, durchgedrehte Psycho-Einheiten, die dir plötzlich mit wahnsinnigen Augen ins Gesicht brüllen, Rechtsbeugung, Misshandlung usw. kennt man gerade von Berliner Einheiten. Die Polizei-Ausschreitungen haben aber heute in Berlin anlässlich des Nazi-Aufmarschs im Stadtteil Lichtenberg eine neue Qualität erhalten.
Schon bei der Ankunft am Bahnhof Karlshorst versuchten die Berliner Hundertschaften alles Mögliche, um die zahlreichen Menschen davon abzuhalten, ihren Weg zu den Sammelpunkten der Protestierenden und ihren Kundgebungen zu finden. Unfassbar dumme Exemplare der uniformierten Gattung ließen weder Renterinnen und Rentner, noch Jugendliche noch sonstwas für harmlose Leute zum Kulturhaus, einem Sammelpunkt, durch. Der Weg vom Bahnhof zum Kulturhaus beträgt etwa 20 Meter. Dieser Weg wurde dank der Berliner Polizei, die verhinderte, Menschen zu einer angemeldeten Kundgebung zu lassen, auf halbstündige Fußmärsche zur Überwindung der Gleisanlagen verlängert. Kein Wunder, dass hier vor allem ältere Protestierende und Eltern mit Kindern abgehalten wurden, den Nazi-Aufmarsch von Anfang an zu verhindern.

Der Gipfel der Ausschreitungen durch die Berliner Schlägertrupps war aber Stunden später erlebbar, nachdem die Nazis am vom Ausgangspunkt ca. ein bis zwei Kilometer entfernten Tierpark ankamen und in die Sewanstraße einbogen. Hier fand sich die erste effektive Blockade, die den traurigen Nazi-Zug von etwa 400 Dorf- und Plattenbaubewohnern nochmals ausbremste. Brutal wurde diese Blockade geräumt, Menschen wahllos aus der Menge gezogen, bspw. wegen Harmlosigkeiten wie dem Trinken aus einer Glasflasche vorsorglich zu Boden gerissen misshandelt.

Bei der zweiten Blockade einige hundert Meter weiter eskalierte die Situation nochmals. Mittlerweile recht viele Blockierende standen und saßen auf der Sewanstraße und konnten das Fortkommen der Retarden nochmals maßgeblich verzögern. Immer wieder stürmten Greiftrupps vom Straßenrand in die Menge und zogen wahllos Menschen heraus, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Die Unsicherheit und der Terror, den die Schlägertrupps dadurch verbreiteten, führte auch dazu, dass nun kaum noch ältere Menschen oder weniger Militanten dabei waren. Hier wurde klar die Eskalation vorbereitet, um im Nachhinein von den "gewaltbereiten Autonomen" sprechen zu können. Während der brutalstmöglichen Auflösung, bei der ich beobachten konnte, wie ein schreiender älterer Mann mit großer Gewalt abgeführt wurde und wie Journalisten, die das alles fotografieren und filmen wollten misshandelt wurden, eskalierte die Situation ganz nach Plan. Spürbare Wut führte zum Umwerfen von Glascontainern und eher kläglichen Versuchen irgendwelches Zeug auf die Fahrbahn zu setzen. Die grünen Schlägertrupps antworteten mit dem Einsatz von Wasserwerfern - in Berlin zum ersten Mal seit Jahren. Normalerweise werden Wasserwerfer eingesetzt, um eine Menge auseinanderzusetzen. Da die Kriminellen der Berliner Polizei aber offenbar lange nicht mehr mit den Geräten spielen durften und ihren faschistoiden Hass auf Menschen ausleben konnten, begannen sie eine Menschenjagd ohne gleichen. Der Wasserwerfer raste die Sewan- und die Lückstraße entlang, schoss auf alles, was sich irgendwo in Reichweite befand, ganz egal ob Antifa, Kind oder Oma. In meiner Nähe bekam ein Rentner-Paar mit Krückstock sichtlich Panik, da sie sich nicht schnell genug vor den Bullen-Psychopathen in Sicherheit bringen konnten. Menschen, die sich in Hauseingänge flüchteten, wurden gezielt beschossen. Von irgendwelcher Gewalt oder Auflösung von Menschenansammlungen war hier längst nichts mehr zu spüren. Der Besatzung des Wasserwerfers ging es offensichtlich um die pure Freude am Verfolgen und Verletzen von Menschen.

Man kann jetzt hoffen, dass dieser Wasserwerfer-Einsatz, der völlig überzogen war und nichts mehr von den eigentlichen Aufgaben eines Wasserwerfers hatte, Konsequenzen haben wird. Aus der Vergangenheit wissen wir aber, dass Aussprachen im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses zu besonders heftigen Polizeiausschreitungen nie mehr als Beteuerungen und Versprechungen zur Folge hatten. Hier gilt es nun Druck zu machen, auch in der Perspektive einer individuellen Kennzeichnung, damit es endlich ein Ende nimmt, dass Polizeieinheiten zu einer Gefahr für die Allgemeinheit werden. Falls ihr zu Unrecht von einem Übergriff, insbesondere der Wasserwerfer-Psychopathen, ward, stellt Strafanzeige, verfasst Dienstaufsichtsbeschwerden usw. Hier macht es die Menge aus. Wird die Berliner Polizei von einer Schwemme von Anzeigen getroffen, hätte dies einen viel größeren Effekt, als zwei oder drei Beschwerden oder Strafanzeigen, die auf dem üblichen Weg des gegenseitigen Kriminellen-Schutzes bei der Berliner Polizei abgetan werden.
Schreibt mails, z.B. an die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus: seelig@linksfraktion-berlin.de Es muss deutlich werden, dass Polizeibrutalität und die dauernden Misshandlungen durch anonyme Uniformträger ein Problem sind. Wenn ihr Betroffenen kennt, bspw. Menschen, die als Passanten unterwegs waren und von einem Wasserwerfer angegriffen wurden, macht sie aufmerksam, sich gegen diese Übergriffe zu wehren.
Schlussendlich: Macht Druck, tut, was in euren Mitteln steht. So kann es nicht weitergehen.
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Ergänzungen

Beim EA melden

EA-Fan 07.12.2008 - 01:19

EA-Berlin 06.12.2008 - 20:10
Es gab, wie schon bekannt, sehr viele festnahmen.
Betroffene und ZeugInnen sollten so bald wie möglich ein Gedächnisprotokoll schreiben und sich beim Ermittlungsausschuss Berlin melden. Wir sammeln die Protokolle und vermitteln AnwältInnen.
Wenn Ihr im Nachhinein Strafbefehle, Anzeigen oder Bußgeldbescheide bekommt, meldet Euch auch beim EA, so dass ein gemeinsames Vorgehen koordiniert werden kann.

Wenn ihr wieder raus seid bzw. wenn eure Freund_innen wieder da sind, meldet euch/sie bitte auf jeden Fall bei uns ab. Ihr erspart uns unnötige Arbeit und das Suchen nach vermeintlich Vermissten.

EA-Berlin
Gneisenaustr. 2a (Mehringhof)
U-Bahnhof Mehringdamm
Tel.: 030 - 692 22 22

Sprechstunde jeden Dienstag 20:00 - 22:00

Nazidemo hatte rund 570 Teilnehmer!

veganxedge 07.12.2008 - 03:24
Anhand der ADF Bilder kann man ziemlich genau zählen, da jeder Teilnehmer der Nazis zu sehen ist. Mit 570 Teilnehmern habe ich auch eher aufgerundet. Also im Prinzip gab es dieses Jahr keinen Zuwachs, keine Ahnung wie die Bullen oder der Tagesspiegel auf solche Werte kommen. Wahrscheinlich wollen die so ihren massiven Aufwand rechtfertigen. Mobilisierungstechnisch, bei dem Aufwand den die Nazis betrieben haben, also eigentlich eine ganz schöne Niederlage. Die ganze Route konnte auch nicht gelaufen werden, und das alles mit Hilfe von 1800 Staatsknechten die alles versucht haben den Marsch durchzubekommen. Die Nazis, also die Kuschelhäschen des Systems, haben also nichtmal mit all der staatlichen Zuwendung einen Erfolg verbuchen können, mussten eher noch eine Menge Angriffe und antifaschistischen Direktkontakt erdulden. Feine Sache! Und die Antifa war so agil und kämpferisch wie lange nicht mehr und feiert grade recht ausgelassen überall!

Video von den (Polizei)Ausschreitungen

Bär 07.12.2008 - 03:27

EA-Video

Aktivist 07.12.2008 - 03:33
Besonders brutal: 1:40min, wie die scheiß Bullen (5 Stück) den einen Antifa gegen das Auto klatschen.
acab. Bullen angreifen.

Naziaufmarsch am 6. Dezember in Berlin

antifa.sozialbetrug 07.12.2008 - 09:45
Polizei drängt Gegendemonstranten ab
Bis zu 1600 Beamte waren am Sonnabend im Einsatz
 http://www.morgenpost.de/videos/article993498/Polizei_draengt_Gegendemonstranten_ab.html

NPD-Aufmarsch
Polizeisprecher Frank Millert zum Einsatz
Die Polizei ist mit bis zu 1.600 Beamten im Einsatz

 http://www.morgenpost.de/videos/article993464/Polizeisprecher_Frank_Millert_zum_Einsatz.html

Festnahmen bei Gegendemonstration
Bereits am frühen Nachmittag kam es zu ersten Festnahmen
 http://www.morgenpost.de/videos/article993503/Festnahmen_bei_Gegendemonstration.html

Gegendemonstranten blockieren die Neonazi-Route
Die Polizei löste bereits am frühen Nachmittag erste Blockaden auf
 http://www.morgenpost.de/videos/article993501/Gegendemonstranten_blockieren_die_Neonazi_Route.html#autoplay

Gegendemonstranten begleiten NPD-Demo
Von Anfang sind Gegendemonstranten an der Strecke
 http://www.morgenpost.de/videos/article993461/Gegendemonstranten_begleiten_NPD_Demo.html#autoplay

Neonazi-Demo startet in Karlshorst
Rund 700 Rechtsextreme ziehen vom S-Bahnhof Karlshorst in Richtung Lichtenberg
 http://www.morgenpost.de/videos/article993458/Neonazi_Demo_startet_in_Karlshorst.html#autoplay

Zwischenfälle bei NPD-Demonstration in Berlin

Bei der heute stattgefundenden NPD-Demonstration für ein nationales Jugendzentrum sind etwa 700 Rechtsextreme aufmarschiert. Es kam dabei zu Zwischenfällen, so das die Route aus Sicherheitsgründen abgekürzt werden musste. Die Polizei fuhr mit Wasserwerfern auf, da Gegendemonstranten häufiger die Strecke blockierten und ein Auto umwarfen.

Etwa 700 Rechtsextreme zogen am Mittag vom S-Bahnhof Karlshorst durch Lichtenberg bis zum S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost, so ein aktueller Bericht der „Berliner Morgenpost“. Die etwa 1600 Polizeibeamten seien seit dem Morgen mit dem Neonazi-Aufmarsch und mehreren Gegendemonstrationen beschäftigt. Die Veranstalter erwarteten 2200 Teilnehmer bei den verschiedenen Gegendemonstranten und -kundgebungen. Letztendlich waren es um die 800 Gegendemonstranten, darunter Mitglieder der Linkspartei, SPD und der Gewerkschaften, berichtete der „Tagesspiegel“. Unter diese hätten sich auch 400 Angehörige der gewaltbereiten autonomen Szene gemischt, die sich teils heftige Auseinandersetzungen, mit der Polizei geliefert hätten. Bis zum späten Nachmittag seien 70 Gegendemonstranten festgenommen worden. Auch auf der Seite der Rechtsextremen habe es Festnahmen gegeben.

Von Anfang an sei die Demonstration der Rechtsextremen von mehreren hundert Gegendemonstranten und lautstarken „Nazis raus!“-Rufen begleitet worden, so der Bericht der „Berliner Morgenpost“ weiter. Bereits am Vormittag habe es erste kleine Zwischenfälle gegeben, sagte der Polizeisprecher Frank Miller. Unbekannte hätten ein geparktes Fahrzeug umgekippt und mehrere Abfallcontainer in Brand gesetzt, ergänzte dieser.

Auch nach Beginn der Demonstration der Rechtsextremen sei es entlang der Strecke zu massiven Störversuchen von Gegendemonstranten gekommen. Am Nachmittag sei die Strecke der NPD-Demo durch mehr als 100 Gegendemonstranten blockiert worden. Da die Blockade für die Polizei nicht leicht zu beräumen war, da immer neue Gegendemonstranten hinzukamen, fuhr diese mit Wasserwerfern auf, die aber zunächst nicht zum Einsatz kamen. Jedoch kam es neben zahlreichen Platzverweisen bereits zu ersten Festnahmen, heißt es in dem Bericht weiter.

Der „Tagesspiegel“ berichtete nun im Anschluss an die Demonstrationen, das Polizeieinsatzleiter Michael Knape von einer „neuen Zusammensetzung“ der Teilnehmer der NPD-Demo sprach. Die Szene sei „härter und radikaler“ als füher und die Stimmung „sehr gereizt“. Weiterhin seien bei den Rechtsextremisten viele „autonome Nationalisten“ zu sehen gewesen, die als gewaltbereit gelten. Am frühen Nachmittag sei die Situation brenzliger geworden, Gegendemonstranten hätten sich am Rande der NPD-Demonstrationsroute postiert und mit Flaschen und Steinen auf die Neonazis geworfen. Diese hätten das Feuer aber erwidert. Die Polizei räumte wenig später die mit rund 500 Gegendemonstranten besetzte Kreuzung Sewan-/Volksradstraße, auf der sich auch Lichtenbergs Bürgermeisterin Christina Emmerich (die Linke) befand. Da diese die Kreuzung nicht verließ, habe sie nun mit einer Anzeige der Polizei zu rechnen, so der Bericht weiter.

Laut dem rechtsextremen Internetportal "altermedia" haben bei den Zwischenkundgebungen der Berliner NPD-Chef Jörg Hähnel und der Neuköllner NPD-Bezirksabgeordnete Thomas Vierk sowie namentlich nicht näher genannte Vertreter der freien Nationalisten gesprochen.

Dies ist bereits die sechste Demonstration der Neonazis für ein nationales Jugendzentrum. Anmelder waren in diesem Jahr die Jungen Nationaldemokraten.

 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about983-0-asc-15.html

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"GEH-DENKEN" Ein klares Stopp zum Rechtsextreismus

Unterstützt den Aufruf von Geh Denken – Ein klares Stopp zum Rechtsextremismus!

 http://geh-denken.de/joomla/weitere-unterzeichner.html

Aufruf 'GehDenken' - 14. Februar 2009 gegen Neonazis
Europas größten Neonazi-Aufmarsch stoppen
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about1054-15.html

English, Tschechisch, Sorbisch, Polnisch, Russisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about1091.html

Augenzeugenbericht!

Dabeigewesene 07.12.2008 - 11:00
ZUM HUNDERTSTEN MAL!
ES KAM ERST ZU DEN RIOTS NACHDEM DIE DEMONSTRANTEN STUNDENLANG VON DER POLIZEI DRANGSALIERT UND MISSHANDELT WURDEN.

Wer nicht da war, sollte sich auch nicht so bösartig dazu äußern!

Ältere Menschen und normale Bürger, die sich an Sitzblocken beteiligten, wurden brutal abgeführt, d.h. mit verdrehten Armen und Kopf von 2-3 Cops nach unten gepresst.
Danach wurden sie erkennungsdienstlich behandelt und bekamen Anzeigen.
Das war z.B. bei der ersten friedlichen Blockade.

Es wurden hier viele Bilder und Filme geschossen. Bitte ins Netz stellen!

Bei der zweiten friedlichen Blockade sind wie in dem Artikel beschrieben, spezielle Prügeleinheiten unter Kampfgebrüll in die sitzenden und stehenden Leute hineingerannt und haben alles umgeboxt, was ihnen in die Qure kam - und das war eine größere Menschenansammlung, da reißt ein einzelner Polizist bei voller Geschwindigkeit mal 3-4 Leute mit sich...

Auch hier wurden viele Bilder und Filme geschossen. Bitte ins Netz stellen!

Die Leute liefen entsetzt und wie paralysiert umher und waren einfach stinksauer.
Tja, und nun ballerte der Wasserwerfer los...
Wo ist denn hier bitteschön die komplett gepanzerte und passiv wie auch aktiv bewaffnete Polizei das arme Opfer?



Auch hier wurden viele Bilder und Filme geschossen. Bitte ins Netz stellen!

Video

Spiegel TV 07.12.2008 - 11:21

Bilder zu den Worten

Beobachter 07.12.2008 - 11:24
Ich kann den Text oben nur bestätigen; wenn in den Zeitungen heute von "gewaltsamer Räumung" der Blockaden die Rede ist, dann ist das nicht falsch, aber sehr euphemistisch.

Da wurden Leute Finger in die Augen gedrückt, Hände extrem auf den Rücken gedreht, da wurde bei der zweiten Blockade mit dem Schlagstock zugestoßen, da ist eine schwarz gekleidete Einheit mit wildem Indianer-Gebrüll mehrfach in die Menschenmenge gerannt und hat einfach wild alles und jeden weggestoßen, geschlagen, getreten.

Gegenstände sind an dieser Stelle auf die Polizisten geworfen worden, ja, aber in Wahrheit erst dann, als diese brutale Räumung begann. Vorher war die Stimmung von Trommeln und Musik untermalt extrem friedlich, von der Sitzblockade aus wurden nur Seifenblasen in Richtung der Polizeikette geschickt.

Für einen Teil der Indy-Leser mag das ja alles banal sein, weil das System schuld ist etc. pp. Geschenkt. Aber für den Rest: Man sollte sich mal überlegen was los wäre, wenn die Polizei bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle jemandem wegen überhöhter Geschwindigkeit erstmal mit dem Knüppel die Frontscheibe einschlägt oder bei einem defekten Scheinwerfer den Betreffenden aus dem Wagen 200 Meter über den Asphalt schleift, zur Personalienfeststellung.

Die Politiker, die im Innenausschuss am Montag über den Einsatz debattieren, sollten sich sowas mal aus der Nähe ansehen.

Nazis dürfen alles?

beobachter 07.12.2008 - 12:27
Interessantes Detail am Rande: während für die - wirklich harmlose - Gegendemonstration von der Lichtenberger Brücke durch die Weitlingstraße :-) zum Nöldnerplatz laut Polizeiauflagen keine Seitentransparente mit mehr als 1,50 Meter Länge getragen werden durften, konnten die Ńazis solche Transparente offenbar völlig unbehelligt mitführen. Zu sehen auf zahlreichen Fotos und z.B. im Bericht der RBB-Abendschau.

1. Schläger identifiziert

Antischläger 07.12.2008 - 13:45
Bei dem Schläger mit Tonfa auf Bild 234907.jpg handelt es sich um den Zugführer des 3. Zuges der 1. Direktionshundertschaft (Dir=A, Zug=3). Er wütete am rechten Straßenrand bei der Blockade Sewanstraße/Volkradstraße. Vor einer Anzeige aber unbedingt mit dem EA Rücksprache halten.

@ Antischläger 07.12.2008 - 13:45

pms-links 07.12.2008 - 15:05
"Bei dem Schläger mit Tonfa auf Bild 234907.jpg handelt es sich um den Zugführer des 3. Zuges der 1. Direktionshundertschaft (Dir=A, Zug=3). Er wütete am rechten Straßenrand bei der Blockade Sewanstraße/Volkradstraße. Vor einer Anzeige aber unbedingt mit dem EA Rücksprache halten."

Soweit richtig, allerdings handelt es sich um den Führer des 3. Zuges der 1. Alarmhundertschaft. Daran zu erkennen, dass die Kennzeichnung hier weiß auf schwarz ist, statt schwarz auf weiß, wie bei den DirHu. Alarmhundertschaften werden zu besonderen Lagen, also Großeinsätzen wie gestern, aus Beamten der Abschnitte zusammengezogen.

Abgesehen davon zeigt dieses Bild zwar, wie eklig die Bullen einer Sitzblockade gegenüber treten. Nach Deutschem Recht, ist es aber fraglich, ob sie dafür wegen irgendeinem "Tatbestand" belangt werden können. Vor Gericht würden sie damit locker durchkommen, weil sie argumentieren würden, dass aus der Sitzblockade während der Räumung "unfriedliche Handlungen" und "Widerstand" gelaufen seien...

ACAB!

Pfefferspray-Einsatz bei 1. Blockade

(muss ausgefüllt werden) 07.12.2008 - 17:16
Bereits bei der ersten Blockade am Anfang der Sewanstraße wurden die Blockierer_innen mit äußerster Brutalität "geräumt". Die Leute wurden aus den Ketten regelrecht rausgezerrt und verprügelt. Trotz äußerster Gewalt (Schläge ins Gesicht, Greifen nach den Haaren, Tritte etc.) brauchen die Bullen sehr lange, um die Leute von der Straße zu drängen. Bei der Räumung schoss ein Beamter mit einem Richtstrahl-Pfefferspray in die Menge und traf einzelne Blockierer_innen aus nächster Nähe direkt ins Auge. Es wurde dutzende Menschen dabei verletzt.

einsatz angezeigter Polizisten

jemand der hier schreibt 08.12.2008 - 02:08
Desweiteren möchte ich darauf hinweisen, dass die Polizei meines Erachtens nach in anderen Gesichtspunkten noch rücksichtsloser vorging. Gegenstand dieses Vergehens ist ein Gruppenführer der Bundespolizei (Kennzeichnung am 06.12. und bei Castor: 3 Orangene Waagerechte Striche auf grünem Grund, Schwarze Uniform), der für seinen Einsatzes beim Castor wegen schwerer Körperverletzung und sexueller Belästigung angezeigt wurde, trotz seiner Straftaten einesetzt wurde.

Diese Verhalten sollte selbst innerhalb der Polizei nicht zu tolerieren sein, da sie, neben der Tatsache das sie Menschen schwer verletzen, auch noch rücksichtslosigkeit der Polizei offenlegt, die seines Gleichen sucht.

Polizeibericht

Surfer 08.12.2008 - 18:19
Lichtenberg
# 3847

Im Zusammenhang mit einem angemeldeten Aufzug der rechten Szene und angemeldeten Gegenveranstaltungen kam es gestern Nachmittag zu Ausschreitungen in Lichtenberg.

Zum sechsten Mal wurde zu dem Aufzug unter dem Motto „Jugend braucht Perspektiven – Für die Schaffung eines nationalen Jugendzentrums“ aufgerufen. Er sollte vom S-Bahnhof Karlshorst zum Vorplatz des S-Bahnhofs Friedrichsfelde Ost führen.
Von den angemeldeten Gegenveranstaltungen fand lediglich ein von einer Abgeordneten der Partei „Die Linke“ angemeldeter Aufzug unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechte ´Perspektiven´ für die Jugend" statt.

Bereits am Vormittag hatten sich vor dem Kulturhaus Karlshorst bis zu 350 Personen versammelt, die lautstark ihren Unmut gegenüber den zum Bahnhof Karlshorst strömenden Teilnehmer äußerten.

Bereits vor dem für 12 Uhr geplanten Abmarsch des rechten Aufzuges versuchten Gegner an und auf der Aufzugsstrecke einen geordneten Verlauf zu verhindern. In der Sewanstraße wurden Glascontainer auf die Straße entleert und andere Gegenstände auf die Fahrbahn gebracht, ein Fahrzeug umgestürzt sowie Plastikmüllcontainer in Brand gesetzt. Mehrere Personen versuchten, Straßenkreuzungen durch Sitzblockaden zu besetzen. Die Einsatzkräfte räumten die Straße frei, nahmen einzelne Personen fest und sprachen Platzverweise aus.

Gegen 12 Uhr begann die rechte Versammlung mit einer Auftaktkundgebung und setzte sich gegen 12 Uhr 30 mit etwa 800 Teilnehmern in Bewegung. Nachdem einzelne Aufzugsteilnehmer ein verbotenes Lied gesungen hatten, Vermummung angelegt wurde und verfassungswidrige Symbole gezeigt wurden, stoppte die Polizei den Zug und führte erste Festnahmen durch.
In der Sewanstraße versammelten sich zwischen der Straße Am Tierpark und Volkradstraße bis zu eintausend dem bürgerlichen Lager, aber auch der militant-autonomen Szene zuzurechnende Aufzugsgegner. Eine Gruppe von rund 300 Personen, darunter die Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, blockierte die Straße vor dem Aufzug. Den mehrfachen Aufforderungen der Polizei, die Fahrbahn frei zu machen, widersetzten sich die Blockierer und mussten wegen ihrer heftigen Gegenwehr unter Anwendung von Zwang von der Straße gedrängt oder weggetragen werden.

Gegen 14 Uhr 30 konnten die rechten Versammlungsteilnehmer ihren Weg fortsetzen. Gegner des Aufzuges begannen kurz darauf, mit Steinen auf die Demonstranten zu werfen, die von diesen mit Stein- und Flaschenwürfen erwidert wurden. Nach einer erneuten Blockade im Kreuzungsbereich Sewan- Ecke Volkradstraße durch mehrere Hundert Personen, begannen Einsatzkräfte nach wiederholten Lautsprecherdurchsagen gegen 15 Uhr 40 mit der Räumung der Fahrbahn. Dabei kam es zu Flaschen- und Steinwürfe auf die eingesetzten Polizeibeamten.
Die Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, Frau Emmrich, versuchte durch eine Lautsprecherdurchsage erfolglos auf die aufgebrachte Menge einzuwirken.

Mehrere Teilnehmer des rechten Aufzuges drohten wiederholt, gewaltsam gegen die linken Gegendemonstranten vorgehen zu wollen. Aufgrund der erheblichen Störungen verkürzte die Polizei die Wegstrecke zum geplanten Endplatz. Nach einer Zwischenkundgebung auf der Kreuzung Am Tierpark/Alt-Friedrichsfelde/Rhinstraße beendete der Veranstalter des rechten Aufzuges die Veranstaltung gegen 17 Uhr 10.

Der von der Abgeordneten der Partei „Die Linke“, Frau Evrim Baba, angemeldete Aufzug vom S-Bahnhof Lichtenberg über die Weitlingstraße zum Nöldnerplatz verlief anschließend ohne Zwischenfälle.

Insgesamt nahm die Polizei 86 Personen fest, davon 80 der linken Szene zuzuordnende Männer und Frauen. Fünf davon wurden einem Richter vorgeführt. Elf mal wurden Personalien festgestellt und insgesamt 185 Platzverweise ausgesprochen. Die Beamten beschlagnahmten mehrere verbotene Gegenstände, darunter Boxerbandagen, Quarzsandhandschuhe und einen Besenstiel. Sechsunddreißig Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, einfachem und schwerem Landfriedensbruchs, Nötigung, gefährlicher und einfacher Körperverletzung und Beleidigung wurden eingeleitet. Neun Polizeibeamte erlitten Verletzungen, zwei traten vom Dienst ab.

Die Polizei war insgesamt mit bis zu 1.600 Beamten im Einsatz.

Jagdszenen

EGAL 10.12.2008 - 00:28
Also die Polizei ging an verschiedenen Teilen Brutal vor, wie ich es noch nicht oft erlebt habe. Grade nach Räumung der ersten Blockade haben auf dem Parkplatz des Aldis regelrechte Jagdszenen statt gefunden, solbald die Bullen dann einen hatten wurde draufgeschlagen.
Jeden der hier die Aktionen herunterspielen will, denn muss ich fragen ob er dabei war oder auch schon nach 100m gegangen ist.

P.S.: Die "Kennzeichnung" war interessant wir haben einen Bullen gesehn der hatte auf seinem Helm ne 23 und auf den Klamotten eine 24.

lustiges Polizei-Zitat zum Schluss: "Machen Sie Platz, ansonsten satteln(!) wir ab und machen uns Platz." (Als die Bullen am U Tierpark mit zwei Wagen an ca. 40 Leuten vorbei wollten.)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 11 Kommentare an

@dagobert duck — kater karlo

@ kater karlo — acab

Klischeehasser — muss ausgefüllt werden)

Frust — B.S.

so... — xxx

erfolg — k

ball flach halten — felix g

"immense brutalität"? — (muss ausgefüllt werden)