"Unpolitisches" Oi Konzert in Fffm verhindert

David 28.11.2008 09:09 Themen: Antifa
In Frankfurt ist ein "unpolitisches" Oi Festival nach Intervention von Antfaschisten abgesagt worden. Was "unpolitisch" Oi heute heisst, macht das geplante Programm deutlich.
In Frankfurt wurde ein Konzert ( das "Festival" Alive and Stomping Pt. II) der "unpolitischen" Skinszene abgesagt, da Leute der Antifa beim Hallenbesitzer vorsprachen. Dieser sagte das Konzert sofort ab, als er mitbekam, wer dort spielen sollte; u.a. die Oi-Tonics, eine Band die bei DIM-Records, einem Naziversand, unter Vertrag stehen. Aufgrund dessen hatte eine andere Band, Gerbenock, schon vorher ihre Beteiligung am Konzert abgesagt. Gerbenocks sind natürlich unpolitisch, und was das heisst, kann man aus ihren Texten ersehen:

Das soll jetzt nicht rassistisch klingen, doch es ist nun einmal so
Irgendwelche Asylanten dealen auf dem Bahnhofsklo
Mit langem Haar und schöner Bräune stehn sie an der Litfaßsäule
Schicken Kinder auf den Strich, doch das interessiert euch nicht (Aus :Die neuen Hippies)

Ref.: Reich und Schwul - so wie's jeder kennt
Reich und Schwul - das die Rosette brennt
Reich und Schwul - und in den Arsch gefickt
Reich und Schwul - den Puller abgeknickt

3. Du sagst du schufftest hart in deinem Hochhaus mit Büros
Doch da oben klotzt du nur auf nackte Männerpos
Und stellst du einen Bewerber in der Firma ein
Heißt der Eignungstest: A-Loch auf und Schwanz hinein (Aus: Reich und Schwul)

Unter dem Label "unpolitisch Oi" hat sich eine tendiziell rassistische und homphobe Szene gebildet, die sich von Nazis distanziert, weil sich dann mehr Möglichkeiten bieten, an netten Orten zu saufen...was natürlich nicht ausschliesst, das diese Subjekte auch mal ganz unpolitisch mit Kameraden anstossen. Solche Leute sollten an Orten der radikalen Linken nicht geduldet werden.

Redskin from Frankfurt
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Ergänzungen

eigentlich nichts allzu neues,

Entdinglichung 28.11.2008 - 13:02
zumal die Übergänge zwischen unpolitischer und rechter Szene immer schon fliessend waren, erinnere mich, dass es ähnlich gelagerte Diskussionen bspw. um Bands wie "Springtoifel" oder "Boots & Braces" schon um 1990 gab und dass speziell Sexismus und Homophobie wie auch andere Ausdrucksformen gesellschaftlicher Normalität in der Oi-Szene weit verbreitet waren und sind ... ansonsten ist die fast schon pathologisch anmutende Abgrenzung zu "den Hippies" in der Szene ("weder rechts noch links aber Hippiebashing" wurde da um 1990 in einem Oi-Szine vollmundig verkündet) häufig zumindest latent homophob und lässt auf eine starke Unsicherheit mit und in der eigenen (patriarchalen) Rolle wie auch auf eine nicht eingestandene Identifikation mit Spiessernormen schliessen

gerbenok

xyz 28.11.2008 - 13:31
gerbenok aus weißenfels in sachsen-anhalt sind in person ihres kopfes "stöbi" selbst dem vs aufgefallen. sein fanzine "streetwar" kam seinerzeit regelmäßig im bereich rechtsextremismus unter. ebenfalls aus weißenfels sind die "schusterjungs", die wohl mindestens ebenso krude sind, aber leider immer noch als "unpolitisch" gelten.

Statistik

Tante Klaus 28.11.2008 - 21:15
Je höher die Einkommensklasse und je höher der Bildungsabschluss ist, um so höher ist der Prozentsatz von Schwulen. Unter "Reichen" und Akademikern beträgt er das Dreifache. Das unterstützt die Aussage des Textes "reich und schwul" und ist wohl auch ausschließlich soziologisch gemeint.

Blah!

Blah! 29.11.2008 - 13:44
Vielleicht sollte man noch erwähnen, daß Stöbi der Aushilfsschlagzeuger der "unpolitischen" Band Krawallbrüder ist. Die Krawallbrüder sind nämlich so unpolitisch, daß sie live gelegentlich die Nazi-Band "KdF" covern. Gerbenok mit ihren rechten Texten kommen zusätzlich noch auf dem "unpolitischen" Label "KB-Records" des Krawallbrüder-Sängers Pascal G. raus. Dieser wiederum hat nicht das geringste Problem Deals mit im Artikel angesprochenen U. "Uhl" Großmann aka Dim-Records aus der NÄhe von Coburg zu machen ...und gab das vor ein paar Jahren auch noch ganz offen im Gästebuch von KB-Records zu und meinte, daß das mit Politik doch nichts zu tun habe.

Krähengesänge

Behind enemy lines fan 02.12.2008 - 21:27
Die Texte spiegeln eindeutig menschenverachtende Ansichten wider, man nimmt den SA-Schlagstock und zerlegt alles in schwarz-weiß, mit Fun-Punk oder OI hat das lange nichts mehr zu tun. Und wenn dann z.B. Pöbel und Gesocks einsichtig werden und sich mal antirassisisch gerieren, wird dieses längst überfällige Statement, seitens der Krawallbrüder, nur müde belächelt. Zum lahm für Hardcore-Punk, zu machismo für richtigen Gesang, also singt der proletarische Mann nicht mehr, sondern krächzt heiser ins Mikrofon.
Wenn Wucher vor sich hinblubbert und zu "Leck mich am Arsch" einen Frauenchor mitsingen läßt, kann man noch lachen, weil der sich anscheinend nicht so ernst nimmt, aber wenn Gerbenock gegen Skateboard-fahrer hetzen, sollten sie um us-bombs fans einen riesen Bogen machen.

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