Aachen: Fast 3000 gegen Neonazis
Gegen eine Kundgebung von 100 Nazis am Vorabend des 70. Jahrestags der Pogromnacht haben in Aachen fast 3000 Menschen demonstriert - davon 2.500 auf einer Demo des DGB in der Aachener Innenstadt und ca. 350 bis 400 aus antifaschistischen Gruppen in unmittelbarer Nähe der Nazikundgebung am Aachener Hauptbahnhof. Die Aachener Polizei hatte bis zuletzt versucht, die Naziveranstaltung auf dem Rechtsweg zu verhindern und gestattete nach der Erlaubnis durch das BVG den Nazis per Auflage nur eine Standkundgebung und keinen Demonstrationszug.
Die Auflage Standkundgebung statt Demonstrationszug sei erfolgt, weil der Versammlungsleiter Christian Worch laut Polizeiangaben nicht kooperiert habe. Der Anmelder Axel Reitz war vom VG Aachen vorab als Versammlungsleiter und Redner abgelehnt worden.
Die Gegenkundgebung der VVN-BdA ab 10:00 am Hauptbahnhof war am Freitag per Auflage vom Bahnhofsvorplatz auf die an den Bahnhofsvorplatz angrenzende Hackländerstraße verlegt worden (was natürlich zu berechtigtem Unmut führte). Die Hackländerstraße wäre auch bei Bedarf von der Polizei sehr gut von zwei Seiten abzuriegeln gewesen. Begründet wurde das damit, daß die Nazis den Bahnhofsvorplatz angemeldet hätten und noch die Entscheidung des BVG abgewartet werden müsse (die letztendlich im Sinne der Nazis ausfiel).
Es nahmen ca. 350 bis 400 Demonstranten an der Gegenkundgebung teil bzw. verteilten sich so an den Absperrungen, daß ein möglicher Demonstrationszug der Nazis zumindestens vorübergehend hätte blockiert werden können.
Die Kundgebung der Nazis wurde auf eine von der Gegenkundgebung und dem Bahnhofseingang etwas entfernter gelegene Ecke des Bahnhofsvorplatzes verlegt. Die umliegenden Straßen wurden von der Polizei komplett für den Verkehr gesperrt, der Bahnhofsvorplatz außerhalb der Kundgebungsfläche und seine Umgebung wurde durch ein sehr großes Polizeiaufgebot (mehre hundert, wenn nicht gar 1.000) für Nazis und Gegendemonstranten gesperrt. Anwohner mußten sich ausweisen, Bahnreisende begründen, warum sie gerade jetzt zum Bahnhof wollten usw.
Parallel hatten antifaschistische Gruppen Kundgebungen an den kleineren Aachener Bahnhöfen angemeldet, damit Nazis von hier aus nicht unbeobachtet/ungehindert auf anderem Weg in die Innenstadt gelangen konnten. An diesen Kundgebungen nahmen nur wenige Personen teil. Als klar wurde, daß sich die Nazis am Hauptbahnhof gesammelt hatten, wurden diese Kundgebungen aufgelöst.
Außerdem hatte der DGB eine Demo "Wir sind Aachen - Nazis sind es nicht" feranab vom Hauptbahnhof angemeldet, die sich um 12:00 am Markt traff und in einem großen Demozug mit 2.500 Teilnehmern zur Abschlußkundgebung um 13:30 am Synagogenplatz bewegte, wo Aachens Opberbürgermeister Jürgen Linden eine Rede hielt (soweit ich informiert bin).
Das Konzept fernab vom Ort des Geschehens am Hauptbahnhof zu demonstrieren wurde bei vielen antifaschistisch orientierten Menschen kritisch gesehen. Trotzdem ist es sehr gut, daß so viele Mensche ihren Protest gegen die Nazis ausgedrückt haben.
Hätte die Polizei tatsächlich einen Demonstrationszug durch Aachen ermöglichen wollen, hääte sie das technisch wohl bewerkstelligen können - die ca. 350 bis 400 Personen aus den antifaschistichen und linken Gruppen wären voraussichtlich nicht in der Lage - und angsichts des Risikos zum großen Teil auch nicht bereit - gewesen, den Demozug effektiv zu blockieren. Allerdings wäre der politische Preis für die Aachener Polizei ziemlich hoch gewesen.
Bei aller berechtigten Kritik am Aachner Polizeipräsidenten - vor allem, daß er überhaupt glaubt, Nazis schützen und Gegendemonstranten und Unbeteiligten die Bewegungsfreiheit einschränken zu müssen - muß ihm hier zugestanden werden, daß er mit ihrer Entscheidung, den Nazis nur eine Standkundgebung und keinen Demozug zu gewähren, sowie seinen Versuchen die Naziveranstaltung im Vorfeld auf dem Rechtsweg zu verhindern, wesentlich zur Deeskalation der Situation beigetragen hat.
Weitere Berichte und Links beim freien Journalisten Klarmann
http://klarmann.blogsport.de/2008/11/08/gegenrechts-rund-100-neonazis-blamieren-sich-ueber-2500-demonstranten-halten-dagegen/
sowie auf der Homepage des AK Antifa Aachen
http://akantifaachen.blogsport.de
und des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Aachen
http://antifabuendnisac.blogsport.de
Die Gegenkundgebung der VVN-BdA ab 10:00 am Hauptbahnhof war am Freitag per Auflage vom Bahnhofsvorplatz auf die an den Bahnhofsvorplatz angrenzende Hackländerstraße verlegt worden (was natürlich zu berechtigtem Unmut führte). Die Hackländerstraße wäre auch bei Bedarf von der Polizei sehr gut von zwei Seiten abzuriegeln gewesen. Begründet wurde das damit, daß die Nazis den Bahnhofsvorplatz angemeldet hätten und noch die Entscheidung des BVG abgewartet werden müsse (die letztendlich im Sinne der Nazis ausfiel).
Es nahmen ca. 350 bis 400 Demonstranten an der Gegenkundgebung teil bzw. verteilten sich so an den Absperrungen, daß ein möglicher Demonstrationszug der Nazis zumindestens vorübergehend hätte blockiert werden können.
Die Kundgebung der Nazis wurde auf eine von der Gegenkundgebung und dem Bahnhofseingang etwas entfernter gelegene Ecke des Bahnhofsvorplatzes verlegt. Die umliegenden Straßen wurden von der Polizei komplett für den Verkehr gesperrt, der Bahnhofsvorplatz außerhalb der Kundgebungsfläche und seine Umgebung wurde durch ein sehr großes Polizeiaufgebot (mehre hundert, wenn nicht gar 1.000) für Nazis und Gegendemonstranten gesperrt. Anwohner mußten sich ausweisen, Bahnreisende begründen, warum sie gerade jetzt zum Bahnhof wollten usw.
Parallel hatten antifaschistische Gruppen Kundgebungen an den kleineren Aachener Bahnhöfen angemeldet, damit Nazis von hier aus nicht unbeobachtet/ungehindert auf anderem Weg in die Innenstadt gelangen konnten. An diesen Kundgebungen nahmen nur wenige Personen teil. Als klar wurde, daß sich die Nazis am Hauptbahnhof gesammelt hatten, wurden diese Kundgebungen aufgelöst.
Außerdem hatte der DGB eine Demo "Wir sind Aachen - Nazis sind es nicht" feranab vom Hauptbahnhof angemeldet, die sich um 12:00 am Markt traff und in einem großen Demozug mit 2.500 Teilnehmern zur Abschlußkundgebung um 13:30 am Synagogenplatz bewegte, wo Aachens Opberbürgermeister Jürgen Linden eine Rede hielt (soweit ich informiert bin).
Das Konzept fernab vom Ort des Geschehens am Hauptbahnhof zu demonstrieren wurde bei vielen antifaschistisch orientierten Menschen kritisch gesehen. Trotzdem ist es sehr gut, daß so viele Mensche ihren Protest gegen die Nazis ausgedrückt haben.
Hätte die Polizei tatsächlich einen Demonstrationszug durch Aachen ermöglichen wollen, hääte sie das technisch wohl bewerkstelligen können - die ca. 350 bis 400 Personen aus den antifaschistichen und linken Gruppen wären voraussichtlich nicht in der Lage - und angsichts des Risikos zum großen Teil auch nicht bereit - gewesen, den Demozug effektiv zu blockieren. Allerdings wäre der politische Preis für die Aachener Polizei ziemlich hoch gewesen.
Bei aller berechtigten Kritik am Aachner Polizeipräsidenten - vor allem, daß er überhaupt glaubt, Nazis schützen und Gegendemonstranten und Unbeteiligten die Bewegungsfreiheit einschränken zu müssen - muß ihm hier zugestanden werden, daß er mit ihrer Entscheidung, den Nazis nur eine Standkundgebung und keinen Demozug zu gewähren, sowie seinen Versuchen die Naziveranstaltung im Vorfeld auf dem Rechtsweg zu verhindern, wesentlich zur Deeskalation der Situation beigetragen hat.
Weitere Berichte und Links beim freien Journalisten Klarmann
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
großartig
Herzlichen Glückwunsch aus Hamburg.
Sponti der Nazis
addresse
http://akantifaac.blogsport.de/ und nicht akantifaaachen.blogsport.de
bürger-presse
http://www.antifa-dueren.org/cms/pressespiegel/pressespiegel/
Zur Spontandemo der Nazis in Düren ist dort aber noch nichts zu lesen. Weiß jemand mehr?
Weiterer Bericht
http://de.indymedia.org/2008/11/231828.shtml
Weiterer Bericht und Fotos der Nazis
Bericht: http://recherche-nord.com/index.php?option=com_content&task=view&id=238&Itemid=74
Bilder: http://recherche-nord.com/index.php?option=com_content&task=view&id=237&Itemid=42
hab berichtet
Polizeikessel auf der Theatherstraße
Gegen 16:00 kahm es zu einem Kessel mit 25 friedlichen Demonstranten die auf dem Heimweg zum Hauptbahnhof waren, Grund dafür war ein Stein der geflogen sein sollte, dies is aber nicht passiert.
Die Polizisten waren zwar kooperativ aber auch sehr aggressiv, einer von ihnen (es waren insgesamt ungefähr 50 Polizisten) meinte zu einem Demonstranten er solle stehen bleiben sonst würde er ihm die rübe wegblassen. Die Polizisten wollen nun eine kollektiv Anzeige auschreiben, die solange bestand haben soll bis der Schuldige, den es ja nicht gab, gefunden wird. Scherzhaft meinte ein Polizist zu einem Mädchen, das zum ersten mal auf einer Demo war das dies in ihr Führungszeugnis käme, das sie bei jeden Arbeitgeber vorgereicht wird. Der gesamte Vorfall ist dem EA gemeldet, eine Liste der Namen wird heute noch an den EA geschickt.
Ich bitte alle die im Kessel waren Ruhe zu bewahren, keine Aussage zu machen, zu Vorladungen der Polizei nicht hinzugehen und ein Gedächtnisprotokoll zu schreiben. Da wir keine schriftliche Bestätitigung der Anzeige bekommen haben kann es sein das diese Fallen gelassen wird. Im Falle eines schreibens der Polizei, meldet euch beim EA, dieser wird mit euch das weitere vorgehen besprechen.
"Es gibt kein Recht auf Progrome"
Mit Sicherheit hat die vorher angekündigte und am Tag selbst gezeigte Entschlossenheit die Polizeiführung beeinflußt, nicht um jeden Preis einen Naziaufmarsch durchzusetzen.
Der Aachener Polizeipräsident stehr zu Recht in der Kritik, den Nazi-Angriff auf die Antifa-Demo am 27.03.08 in der Aachener Innenstadt nicht verhindert zu haben und an Stelle der Nazis vier Antifaschistinnen und Antifaschisten mit Anzeigen zu übehäufen sowie die drei Naziaufmärsche in Stolberg im Apri im migrantisch geprägten Mühlenviertel zugelassen zu haben (wo die Nazis u.a. volksverhetzende Parolen gegen Türkinnen unnd Türken gerufen hatten). Jetzt brauchte er mal einen Erfolg - jedenfalls einen Erfolg in den Augen der meisten Aachenerinnen und Aachener. Den hat er jetzt mit dem Verlaugf des 08.11.08 in Aachen bekommen. Dummerweise wurde diesr Erfolg durch die überraschende Spontandemo von 80 Nazis durch Düren im Anschluß an die Kundgebung in Aachen wieder konterkariert.
Fotos der Nasen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Geht doch... — desperado
blockade zu risikoreich????? — hoppelhase