[Erfurt] Vermessungsaktion

Da das besetzte Haus in Erfurt akut räumungsbedroht ist, war es am Montag an der Zeit, sich nach neuen Räumlichkeiten umzusehen. Zwei Objekte boten sich den Besetzer_innen und Sympathisant_innen an. Zum einen das Erfurter Rathaus mit seiner zentralen Lage und den vielen ungenutzten Räumen, zum anderen die ländliche Bauresidenz der Immobilienfirma Domicil Hausbau GmbH & Co KG.
Zur Mittagszeit begab sich eine Vermesser_innen-Gruppe auf das Gelände der Immobilienfirma und begann mit ihrer Arbeit. Leider wurde den fleißigen Aktivist_innen der Zutritt zum Büro des Geschäftsführers Golla verweigert, so dass ihnen nur eine grobe Außenvermessung möglich war. Kurz bot sich die Möglichkeit, mit Mitarbeiter_innen ins Gespräch zu kommen. Jedoch wurde ihnen hierauf alsbald mit der Polizei gedroht und sie wurden des Geländes verwiesen.
Damit noch nicht genug: Auf dem Heimweg wurde die Gruppe von einer übereifrigen Person, die dem Betrieb nahe steht, verfolgt und fotografiert.

In Erfurt begann die Aktion ein wenig zeitversetzt, so dass sich um 16:30 eine größere Gruppe am Rathaus einfand. Ausgerüstet mit Zollstock, Maßband und Warnwesten wurde begonnen, das Rathaus genauer unter die Lupe zu nehmen. Hierbei fand sich sehr schnell ein neuer Konzertraum, der über 200 Besucher_innen fassen könnte. Da die meisten Büros zu dieser Zeit schon leer und abgeschlossen waren, blieb nur noch die Vermessung des Pförtnerhauses, weshalb leider keine genauen Angaben bezüglich der Wohn- und Schlafräume gemacht werden können. Im gesamten Gebäude wurden Flyer ausgelegt, sowie draußen an intersessierte Passant_innen verteilt.
Als die Aktion eigentlich schon gelaufen war, trudelte der Oberbürgermeister Bausewein (Vermessungen ergaben 70cm Rückgrad) mit seiner Stellvertreterin ein und es kam zu einer hitzigen Diskussion über die momentane Lage des besetzten Hauses, die zu keinem Ergebnis führte. In bester Politikermanier waren die beiden um keine Ausrede verlegen und unterstellten den Aktivist_innen sich mit dem Sachverhalt nicht genügend auseinandergesetzt zu haben.

Schönen Dank an alle Unterstützer_innen und kommt alle am 22.11 zur bundesweiten Demo.

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