Das Schanzenviertel brennt

lettre 07.09.2008 00:06
So,..das Schanzenviertel fest ist gelaufen - die ersten Müllhaufen brennen und die Hamburger WaWes spritzen Piazza am Schulterblatt leer....

Ein Erlebnis-Ticker für die Nacht:)
Ein amüsantes Fest der selbstorganisierten Linksradikalen und/oder Autonomen in Hamburg-Mitte neigt sich dem Ende.
Wie der vermeinte Interessierte weiss, stand das heutige Fest unter dem Motto:" Gegen Sexismus, Homophobie und Männerwahn."

Was bei dem Alkoholgelage wohl konsequent der derzeitigen BewohnerInnen für volle Geldbeutel sorgt und dem Besucher ein Spektakel der besonderen Art verspricht scheint jetzt los zu gehen.

Bilder und Berichte bitte hier ergänzen:

PS. Ansonsten ist noch anzumerken, dass sich die gegenwärtigen Spitzelungen im Viertel, speziell der Flora und Schanzenburg bzw. 'unseren' Strukturen sich jetzt aus den angewandten Besserwissertum einspeisen tut.

Nur mit Verklärtheit scheint es ein goldener Sommer zu werden.
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Ergänzungen

Focus

Online 07.09.2008 - 04:39
Randale nach Straßenfest in Hamburg
Hamburg (dpa) - Sogenannte Autonome sowie gewaltbereite Jugendliche haben am Samstagabend beim Schanzenfest in Hamburg für Randale gesorgt. Mehrere Menschen wurden verletzt, mindestens zwölf Randalierer wurden bis zum frühen Morgen festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, hatten die Autonomen Müllcontainer angezündet, Barrikaden aus Bauzäunen errichtet und Ladenfenster mit Steinen eingeworfen. Zudem seien Polizisten angegriffen worden. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein und rückte mit Wasserwerfen an.

Veröffentlicht am 07.09.2008 um 02:51 Uhr

frustriert?

egal 07.09.2008 - 08:49
nach dem die feuerchen aus waren wurde die flora als ursache für die gewalt eingegittert.
nachdem den bullen klar wurde das diese wegen bauarbeiten geschlossen ist verlagerten sie ihre gewaltorgie dann in die benachbarten seitenstraßen.naja das übliche halt

Gewaltorgie???

xy 07.09.2008 - 11:05
also, wenn das schon ne gewaltorgie war... Die bullen standen strategisch günstig verteilt für hamburger Verhältnisse nicht mal sehr nmassiv an ein paar stellen im Viertel rum und haben die Kreuzung vor der Flora zugegittert.
Die "Randale" bestand im ca 5 minütigen vorrücken von ein paar dutzend kiddies und 2-300 Schaulustigen, einem brennenden Kartonstapel und dann dem üblichen Vorrücken der üblichen 1-2 Hundertschaften mit den üblichen 2 Wasserwerfern. Ein paar Flaschen, ein paar Bullendurchsagen, nicht mal richtige Verfolgungsjagden in die Seitenstrassen...
Lustloses Ritual, alle von den Bullen bis zu den Kiddies und den viertel-Yuppies haben Bock drauf. Die Party in den Strasssen ging noch lange weiter ohne grosse Unruhe. So What??
Ein ziemlisch schlauer Situationist namens Guy Debord nannte das mal "Gesellschaft des Spektakels", kann man ruhig mal lesen an den übrigen 360 Tagen im Jahr wenn gerade mal keine Revolution und "Barrikadenkämpfe" im Schanzenviertel laufen. Löst kein Problem, aber schadet auch nicht.

Nachdem

... 07.09.2008 - 13:41
was ich bisher gehört und gelesen haben sollen diesmal auch ordentlich Scheiben von YuppieLäden zu bruch gegangen sein, was definitiv etwas sehr positives wäre, um den Gewinnen durch die Verteuerung der Schanze entgegen zu wirken.

Mit genügend Glasbruch im Viertel steigt die Versicherung bis es sich irgendwann nicht mehr rentiert.

Also nicht bloß "sinnlose" Randale dieses Jahr.

Same procedure...

...as every year, James. 07.09.2008 - 15:20
NDR berichtet:

"Hamburg
Randale nach Straßenfest im Schanzenviertel

Nach einem Straßenfest im Hamburger Schanzenviertel ist es in der Nacht zum Sonntag zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden nach Polizeiangaben 18 Menschen verletzt, davon elf Polizisten. 38 mutmaßliche Randalierer wurden vorläufig festgenommen, 19 weitere kamen in Gewahrsam."

 http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/schanze100.html

"Hamburg
Randale im Schanzenviertel: Vorwürfe an Passanten
Die Polizei geht mit Wasserwerfern vor der "Roten Flora" im Hamburger Schanzenviertel gegen Randalierer vor.

Nach den schweren Krawallen bei einem Stadtteilfest im Hamburger Schanzenviertel hat die Innenbehörde eine verstärkte Polizeipräsenz angekündigt. Die Auseinandersetzungen hätten dem Viertel mehr geschadet als genutzt, sagte Behördensprecher Reinhardt Fallak NDR 90,3.

Besonders schlimm sei es gewesen, dass sich die Passanten nicht von den Gewalttätern distanziert hätten. So hätten Schanzenbewohner ruhig ihren Kaffee getrunken, während nur wenige Meter daneben Polizeibeamte mit Flaschen beworfen wurden."

 http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/randale16.html

und weitere so genannte Presse..

dsds 07.09.2008 - 15:31
BLöD:

" Fast tausend Polizisten im Einsatz Chaoten randalieren in der Schanze – 18 Verletzte!"

 http://www.bild.de/BILD/hamburg/aktuell/2008/09/07/chaoten-randalieren-im-hamburger/schanzenviertel-18-verletzte.html

Zur Topographie

yo 07.09.2008 - 16:54
Die Schanze ist nicht unser Viertel und auch keine heile Welt. Zunehmend übernehmen Ketten oder schicke Läden die Gewerberäume im Stadtteil. Heute morgen nach dem Fest strömten schon wieder hunderte Touristen über die Straße. Sozialromatik ist beim Schanzenviertel fehl am Platz und das Schanzenfest als nicht angemeldete Veranstaltung ist ein positiver Widerstandsfaktor im Geflecht der Umstrukturierung und Aufwertung. Der Krawall im Anschluß ist eher nebensächlich und wurde sich als "Tradition" von der Innenbehörde in den letzten 10 Jahren selbst geschaffen.

Das agieren der Polizei wird dabei in den letzten Jahren zunehmend Agressiver! Das niemand überfahren wurde, als die Wasserwerfer mit Highspeeed durch die Feiernden in der Bartelsstraße donnerten, grenzt fast schon an ein Wunder...

Die seltsame und faszinierende Sicht...

... 07.09.2008 - 17:26
...der Dinge vom Springerschen Lügenblatt "Welt"!
Selten so viel Quatschkram auf einmal gelesen!!!
---------------------------
Schwerste Schanzen-Krawalle seit Jahren

Es sind gewalttätige Ausschreitungen, nach denen man die Uhr stellen könnte: Nach dem Straßenfest im Schanzenviertel kam es in der Nacht zum Sonntag, wie schon zu gleichem Anlass in den Vorjahren, zu schwersten Krawallen. Die Bilanz: 14 verletzte Polizisten. Mehrere mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Einsatzkräfte nahmen 38 Randalierer fest. Beteiligte Beamte sprachen von den schwersten Ausschreitungen seit Jahren. Dabei setzten die Randalierer offensichtlich extra für die Krawallnacht hergestellte Wurfgeschosse ein, die geeignet sind, selbst Polizisten in Schutzausrüstung schwer zu verletzen.

 http://www.welt.de/hamburg/article2407311/Schwerste-Schanzen-Krawalle-seit-Jahren.html

Video

informierer 07.09.2008 - 17:54
Martialisches Bullenaufgebot:  http://www.youtube.com/watch?v=VYFQATv_pyo

Springer-presse

autor 07.09.2008 - 18:35
laut "welt" waren das jetzt also die schwersten Krawalle seit Jahren, ich muss in einer anderen Stadt gewesen sein.

bin allerdings auch um 0:00 gegangen...insofern kann ich mich ja auch irren, das was ich bis dahin gesehen habe würde ich unter "leichte Spätsommergeplänkel mit hohem Alkoholisierungsgrad" verbuchen. Was stimmt, ist dass es fast keine distanzierungen der passanten gab, das fasnd ich eher erstaunlich, die Stimmung war ganz eindeutig gegen die Bullen, auch wenn sich das eher verbal als aktiv geäussert hat. Der krawallerprobte Schlägertrupp war jedenfalls mehrmals völlig abgegessen, dass ihm mehr Normalos als brennende Pappkartons im Weg waren.

Der Welt-artikel ist wirklklich total geil "gröhlende-Hass-Jugendliche jagen gutgekleidete junge Mädchen durch die Strassen" das Gerhard Seyfried nicht besser gekonnt.

aber das sich jetzt hier wegen dem (eigentlich doch recht erfolgreichen) antira und Klimacamp angeblökt wird...LeutLeuteLeute, das kann man doch nun wirklich wo anders diskutieren, oder?

Und das die Hamburger Szene eine eher unpolitische und jugendsubkulturelle ist, das ist jetzt irgendwie auch nicht so die neue Erkenntniss, oder? Mir ist immer noch lieber, es gibt sowas, als nur noch langweilige latte-machiato-BWL-Studenten.

Was ich mich schon seit Jahren frage: wie wird diese Gesellschaft eigentlich reagieren wenn es hierzulande wirklich mal wieder heftige Krawalle gibt, an denen sich mal mehr als 150 -300 Leute aktiv (und organisiert) beteiligen ? Die technischen Fehler und Nachlässigkeiten die sich die Bullen gestern teilweise geleistet haben, waren wirklich köstlich.

Das 20. Schanzenfest in Hamburg

Anarchistische Gruppe [:ag] Freiburg 12.09.2008 - 06:35
Am 6. September 2008 fand im Hamburger Schanzenviertel das 20. Schanzenfest unter dem Motto „Sexismus, Männergewalt und Homophobie im Alltag angreifen!“ statt. Rund 8.000 Menschen feierten den ganzen Tag über friedlich und lauschten auf diversen Bühnen Redebeiträgen zu Themen wie sexistischen Angriffen, dem Nahost-Konflikt und auch verschiedenen regionalen Problemen. Außerdem spielten Bands wie z.B. „Tocotronic“.
br/>br/>
Über 500 Flohmarkt- und Infostände wurden aufgebaut und es gab einen veganen Soli-Hot-Dog-Stand für die angeklagten österreichischen TierrechtsaktivistInnen. Weiterlesen...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 18 Kommentare

bla

blabla 07.09.2008 - 00:42
blasülzdummschwatzindymediazuspamschatzbla

Ende.

Hamburger 07.09.2008 - 04:39
Joar.

Kann gelöscht werden.

Hat ordentlich gekracht, paar Festnahmen. Jährliches Ritual. Ende.








PS: Was soll dieser Beitrag bei Indy?

na toll

ich 07.09.2008 - 05:59
" Gegen Sexismus, Homophobie und Männerwahn."

...na super

größten teils besoffene männer ziehen den bauzaun vor die flora und randalieren...
... ...

.. selten so eine dumme randale gesehn ...


anstatt nach dortmund zu fahren und dort zu randalieren...


sinn???

und inhalt... 07.09.2008 - 07:00
dieser "bericht" ist ein klares argument dafür, seine berichte vor dem posten nochmal zu lesen - das macht ja weder vorn, noch hinten einen sinn...

Kapitalismus angreifen

Andreas 07.09.2008 - 14:58
Der Bericht scheint von einer leicht alkoholisierten Zuschauer_in geschrieben worden zu sein.

An der Randalierer_innen:

Welchen politischen Sinn macht es, sein eigenes Viertel zu verwüsten? Ihr treibt es soweit, bis die Flora wirklich mal geschlossen wird. Wäre allerdings auch kein sehr großer Verlust, so baufällig und dreckig wie das Ding ist. Vielleicht solltet ihr statt Feuer vor der Flora zu legen, etwas mehr Aufbauarbeit in der Flora leisten!

Wo waren die tausenden, die gestern vor der Flora waren, bei der Besetzung des Kohlekraftwerkes vor zwei Wochen in Moorburg oder dem Angriff auf den Abschiebeflughafen? Dort habe ich kaum Hamburger_innen gesehen. Wenn ihr wirklich revolutionär agieren wollt, dann beteiligt euch an den Kämpfen gegen das kapitalistische System und die radikale Rechte. Mit Unterstützung von 2.000 Hamburger_innen wäre die Besetzung Moorburgs wahrscheinlich gelungen. Und der eine oder andere Naziaufmarsch in Mecklenburg-Vorpommern könnte mit Unterstützung einiger hundert Hamburger_innen vielleicht auch mal gesprengt werden.

Statt euch in pubertärer revolutionärer Pose zu üben, solltet ihr euch revolutionären Organisationen anschließen und den Kampf ums ganze führen, anstatt den Kampf um die brennende Mülltonne wie jedes Jahr erneut zu verlieren.

@Andreas

Kreuzberger 07.09.2008 - 15:34
Da wir uns ähnliche Vorwürfe auch nach jedem 1. Mai anhören müssen, hier mal meine Antwort:

"Welchen politischen Sinn macht es, sein eigenes Viertel zu verwüsten?"
Erstens: Was ist mit eigenes Viertel gemeint?! Nur weil ich irgendwo lebe, "gehört" das Viertel mir?! Komisches Besitzdenken.
Zweitens: Randale im Kiez ist aktiver Widerstand gegen Gentrifizierung: Teure Restaurants zB sehen es nicht gerne, wenn deren Fenster eingeschmissen werden. Klar: die sind versichert, es gibt aber immer ne Eigenbeteiligung; außerdem wird die Versicherung auch teurer, wenn es öfters zu Randale kommt (wie in Kreuzberg oder im Schanzenviertel). Außerdem bekommt ein Kiez durch häufige Riots auch ein bestimmtes Image, das Investoren nicht allzu gerne haben: Diese werden somit abgeschreckt.

Beim zweiten Teil deines Kommentars muss ich dir natürlich recht geben.

Anti-D ade`

. 07.09.2008 - 15:58
@ Andreas


Dein Gequatsche von wegen "Kampf ums Ganze" kannst du dir sparen!
Deinesgleichen weiss weder was es heisst zu kämpfen noch irgend etwas anderes. Ihr habt den "Kampf" um irgend etwas doch zu einem wahren Trauerspiel verkommen lassen!
Reaktionärer Yuppiehaufen du und deine "Ums Ganze" Qlique!
Für euch ist doch, wie man an deinem Kommentar sehen kann, in erster Linie der Hauptfeind immer der der "Kämpft", egal wie und egal wo!
Eure dümmliche Demo "Paradise Now" ist ja wohl auch das letzte!
Von wegen gegen Nationalismus und religiösen Fanatismus? Is ja wohl der blanke Hohn , daß Anti-Ds sich so ein Motto aussuchen, oder nicht?
Geh´mal weiter Grigat lesen und bei C&A einkaufen, vielleicht holste dir auch noch `n Burger bei MC Donalds und nen "Coffee to GO" bei Starbucks und dann kann der "Kampf um's Ganze" ja so richtig los gehen?!!!!!!!!!
Fuck off!!!!!

@ Kreuberger

Andreas 07.09.2008 - 16:07
Du unterstellst in deinem Beitrag, dass die Randalierer_innen eine politische Strategie verfolgten. Wenn dem so ist und nur Objekte angegriffen wurden, die zu einer sozialen Umstrukturierung des Schanzenviertels beitragen (sollen), dann würde ich das noch als politische Aktion gelten lassen. Auch das Trainieren von Straßenkampf kann sinnvoll sein, wenn das Trainierte an anderer Stelle dann politisch umgesetzt wird, zum Beispiel bei einer Blockade von Abschiebeknästen, der Zerschlagung von Naziaufmärschen oder dem Angriff auf Konzernzentralen und Arbeitsämter.

Allerdings wurde bei den letzten Riots im Schanzenviertel immer die Sparkassenzentrale angegriffen und nicht die einige Meter weiter existente Dresdener Bank Filiale. Ähnlich wie beim G8-Gipfel im letzten Jahr in Rostock, wo zwar zwei Sparkassenfilialen entglast wurden, aber die Filialen der global agierenden Banken und Konzerne unversehrt blieben. Derartiges Agieren lässt den durchaus berechtigten Verdacht aufkommen, dass hinter den Riots keine strategischen Konzepte stehen, sondern der bloße (politische nicht zielgerichtete) Wille zu agieren.

Der 1. Mai als Kampf(!)tag dürfte auch noch eine andere politische Bedeutung besitzen als ein Straßenfest, dass meines Erachtens vor allem Teil einer linksradikalen Kulturarbeit sein sollte. Allerdings: Wer von Polizist_innen angegriffen wird, auch bei einem Straßenfest, hat die Pflicht, sich angemessen zu verteidigen.

hähä

xxx 07.09.2008 - 16:07
geile fotos, lustige aktion.
aber als du den artikel geschrieben hast, warst du noch zu, oder?

@ Anti-De ade

Andreas 07.09.2008 - 16:33
Deine emotionale Reaktion ehrt dich, denn politisches Agieren sollte auch immer mit Emotionen einher gehen.

Aber: Du unterstellst, dass ich mich den Antideutschen zuordne und etwas mit irgendeinem Ums-Ganze-Bündnis und dem Aufruf "PARADISE NOW! FÜR DEN KOMMUNISMUS! NATIONALE UND RELIGIÖSE KOLLEKTIVE KIPPEN" nahe stehen würde. Dem ist nicht so. Den Aufruf habe ich gerade gegoogelt und das erste mal gelesen. Darüber hinaus bin ich in Strukturen aktiv, die unverdächtig sind, antideutsch zu sein.

Ich war im Sommer zwei Wochen in Hamburg und habe in Lurup gezeltet und an den Aktionen des Antira- und Klimacamps teilgenommen. Und ich war massiv enttäuscht über die Passivität der sogenannten Hamburger Szene. Die politischen Aktionen in dieser Woche wurde schwerpunktmäßig von Genoss_innen getragen, die nach Hamburg gefahren sind. Die sogenannte Hamburger Szene, die ich momentan für relativ unpolitisch halte, hat sich weder an den Aktionen gegen Moorburg noch an den Aktionen gegen den Abschiebeflughafen, noch an den anderen Aktionen in und um Hamburg beteiligt, bis auf einige Genoss_innen, die aber nicht im Schanzenviertel wohnen, sondern aus einem anderen Hamburger Kiez kamen.

Mein Kritik geht schwerpunktmäßig dahin, dass hier Sachbeschädigung ohne politische Strategie und Konzept und damit ohne positive politische Relevanz begangen werden. Die Energie könnten die Genoss_innen sinnvoller bei politischen Aktionen mit klarer Strategie und Konzeption umsetzen. Das wäre dann auch wieder politisches Agieren.

Yuppies aus dem Viertel...!

Hamburger.. 07.09.2008 - 16:51
@ich: Was laberst du eigentlich für einen Müll?

Dies Jahr waren die Riots durchdacht, kein Feuer direkt vor der Flora, kein Bauzaun vor der Flora, Riots wurden ausgeweitet, die Bullen ordentlich in trap gehalten, keine "illegalen" Raves gestört und es wurde ordentlich den Yuppiläden geschadet.

Und zum Thema eigenes Viertel: Es ist nicht mehr "unser" Viertel.

Zur Flora: Wenn ihr euch informiert hättet wüsstet ihr das dort derzeit allerlei Umbauarbeiten stattfinden.

@andreas

autonom 07.09.2008 - 17:11
Hallo Andreas,
lass doch bitte das rumgeheule darüber das dein Camp nicht so gelaufen ist wie du es gehofft hast. In Hamburg wurde für konkrete Aktionen kaum mobilisiert, stattdessen wurde schlicht und einfach darauf gesetzt den G8 Hype weiterzutragen. Deshalb war das Camp auch ein Mikrokosmos der nur nach innen arbeitete und Leute von Außen für Aktionen kaum eingebunden hat. Dies war auf Nachfrage -politisch im Sinne der besseren Organisierung nach innen- ja durchaus auch so gewollt.

Das Problem mag, wenn schon, dann darin liegen das "die Szene" in Hamburg zu politisch ist um Bündnisse mit Attac, der Grünen Jugend oder der SOL zu fahren. Entsprechend Verhalten war auch die Beteiligung. So einfach ist es! Dieses ganze Bündnissgelaber rund um G8 hat schon ordentlich abgenervt, da muß man sich sowas nicht auch noch unabhängig von solchen Events geben. Wenn man aber wie du, Avanti oder die ALB auf Massenbewegung setzt, dann sollte man zumindest nicht beleidigt rumblöcken, wenn man die eigene Stärke und Bedeutung überschätzt hat und die ach so unbewußte Masse diesem Begehren nicht sklavisch folgt!

Im übrigen fand ich das Camp dann tatsächlich wesentlich besser als gedacht und mit anderer Einbindung vor Ort wäre tatsächlich mehr drin gewesen. Aber dafür reicht es eben nicht aus auf einen abgeschmackten Hype, Pressekonferenzen und Bündnisspolitik mit Liberalalas zu setzen.

@ Autonomer

Andreas 07.09.2008 - 17:58
Wenn du argumentierst, dass die Hamburger Szene zu "politisch" ist, um Bündnisse mit attac, der Grünen Jugend und SOL zu fahren, unterstellst du, dass es in der sogenannten Hamburger Szene diesbezüglich einen politischen Klärungsprozess und politische Diskussionen über derartige Bündnisse gegeben hat. Das kann ich mir bei der Hamburger Szene fast nicht vorstellen, wenn ich mich auch gerne eines besseren belehren lasse. Mein Eindruck von der sogenannten Hamburger Szene im letzten Jahr war eigentlich mehr der, dass diese mit internen Selbstzerfleischungsprozessen in Form von Debatten über Deutungshoheit und Sexismus in der Szene beschäftigt ist. Eine Szene, die sich ausschließlich in ihrem eigenen kleinen Kosmos aufhält, und dabei politische Relevanz fast vollständig verloren hat.

Ich habe übrigens noch weniger vom Klima- und Antiracamp erwartet, als dann ausschließlich Dank der Entschlossenheit der Campteilnehmer_innen umgesetzt wurde.

Das Camp wurde im Übrigen durch andere Strukturen geprägt, als durch attac und Grüne Jugend, die nur spärlich vertreten waren.

Auf persönliche Angriffe verzichte ich jetzt mal, da diese ebenfalls nicht politisch sind.

"Riots"?

Tom 07.09.2008 - 19:20
Ich les hier immer von "Politik".

Zwei-, dreihundert aus dem Großraum Hamburg anreisende Jungmänner (und wenige -frauen) spielen Kriegen mit der Polizei und lassen ihren Adrenalinspiegel hüpfen. Diese "Schanzenspiele" haben mit Politik in etwa so viel zu tun, wie die Straßenverkehrsordnung und belaufen sich im wesentlichen auf ritualisierten Hooliganism. Ob nun dieses Jahr drei Fenster von Yuppie-Läden eingeschmissen wurden oder sieben, zehn oder nur eines ändert an der Umwandlung des Viertels so richtig gar nichts.

Politik findet statt, wenn wir die Köpfe und Herzen der Menschen erreichen. Wie soll das bitte mit zwei- bis drei mal jährlich zu immer den gleichen Anlässen umgekippten Mülltonnen und eingeschmissenen Scheiben funktionieren? Vermittelte Inhalte: Null. Direkt erreichte Ziele: Null. Wer auch immer das hier feiert, sollte lieber ein gutes Buch lesen.

Schönen Abend noch.

@andreas

autonom 07.09.2008 - 20:00
Das du die wichtigen Auseinandersetzungen über Vergewaltigungen und Sexismus in der Szene als "Selbstzerfleischungsprozesse in Form von Debatten über Deutungshoheit" abtust spricht für sich selbst. So lässt sich natürlich 1a an einer ach so breiten Bewegung basteln. Für mich ist Sexismus ein wesentliches und ernstes Thema einer radikalen linken die diesen Namen verdient.

Aber eine Bemerkung noch: Weshalb meinen eigentlich alle möglichen Splittergruppen in der Linken - den undogmatischen Autonomen als nach wie vor stärkste Fraktion- ständig vorwerfen zu können diese wären lediglich "eine Szene, die sich ausschließlich in ihrem eigenen kleinen Kosmos aufhält, und dabei politische Relevanz fast vollständig verloren hat". Die Arroganz die daraus spricht ist die selbe, die aus dir spricht wenn du Allgemeinheiten aufmachst wie die Formulierung das die Hamburger Szene per se unpolitisch sei. Das sowas völliger Blödsinn ist weißt du ebensosehr wie ich. Das es "eine Hamburger Szene" als solche nicht gibt solltest du auch wissen. Es gibt wie überall verschiedene Strömungen. Die größeren Mobilisierungen in dieser Stadt waren in den letzen Jahren trotzdem nicht vom Schwerpunkt Bündnissbreite geprägt, sondern vom Versuch Anziehungskraft über linksradikale Inhalte und selbstbestimmte politische Aktionsformen zu gewinnen.

Linke"Spießer"

malila 07.09.2008 - 23:29
Moin,
also die Sozialistische Linke - SoL (www.sol-hh.de) hat sich nicht am antiracamp in Hamburg beteiligt. Sie haben mit einem Bündnis eine Veranstaltung gegen 129 veranstaltet.
Ich versteh gar nicht warum ihr eure Kritik nicht formulieren könnt, anstatt immer nur zu diffamieren.

Solidarität und Diskussion ist euch fremd!

Linke-Spießer angreifen!!!

HASPA=Gentri..dingsda

sinn 08.09.2008 - 09:56
..die hier geäußerte Kritik, es wäre ja imma nur die Haspa kaputt gegangen...a) finanziert die Haspa den größten Teil der lokalen Baumaßnahmen und b) geht der Trend ja hin zu "sinnvoller" Randale (siehe andere Schaufenster usw).
Die Dresdner/Deutsche usw Bank ham meines Wissens immernoch Plexi drin, nur die Haspa meinte vor ca 1 Jahr, es wär an der Zeit wieder echtes Glas zu nehmen...
Wo waren denn 950 copz?
Habe zwar ne Menge Gangs von AutonomenPolizisten gesehn, aber 950?
Wieso waren dann die WaWes ständig alleine im Einsatz?
Komisch war, dass es aufm Flohmarkt Schland-Fahnen zu kaufen gab und bei den Gefangenen häufig eine solche Fahne noch aufm Army-Jacket prangte...
Aber mal den Autonomen Polizisten gesagt, warum sollte ich mich distanzieren nachdem ich Wasser, Knüppel, Faust abgekriegt habe? Ihr sorgt doch dafür, dass die Randalekiddies immernoch sympatischer sind, selbst wenn sie meine Karre anzünden...

HAHAAAAA

Absentee 12.09.2008 - 19:03
ich lach mich krank!!! mensch, mensch, mensch! hier wollen anscheinend nur leute mitreden, die gar nicht an besagtem tag in der schanze waren oder schon so voll das sie eh nix mehr gepeilt haben!
tz tz tz........also, ich weiss ja nicht ob die haspa mittlerweile nen eigenen glaser 24/7 vor ort in der filiale beherbergt, aber die scheiben der haspa waren nicht kaputt...oder sind halt sofort ausgetauscht worden...is klar!

boah und dieser ganze gruppierungsscheiß ist widerlich!!! ihr kotzt mich an! komm zu der grünen jugend, nein komm lieber zu solid - denn die partei hat immer recht, oder biste doch eher femministisch veranlagt oder doch eher attac?! bäh bäh bäh, schämt euch! schließlich "kämpfen" wir alle für eine beschissen andere und bessere welt!

und wer sich LINKS, SOLIDARISCH, ALERNATIV, TOLERANT oder WELTOFFEN schimpft, scheidet leider schon aus, wenn er sich irgendwelchen gruppierungen (oder sollte ich besser "sekten" schreiben) anschließt!

macht euer ding und wer nicht zu euch gehört, darf halt nicht mitmachen oder wird diskreditiert, als unpolitischer vandale.

aber keine ahnung haben und nicht vor ort sein.....so lesen sich zumindest die meisten der kommentare hier!

und wenn hier schon das camp angeschnitten wird möchte ich dazu nochmal sagen, das ich so viele faschoide handlungen, aussagen und gedanken selten auf einer linksorientierten veranstaltung erlebt habe!!!
ich war leicht entsetzt und im gleichen maße glücklich, das ich mich als autonom linker mensch bezeichne, der völlig berechtigt rein gar nichts von diesem ganzen abgrenzungsgruppierungswahnsinn hält!

euch geht es doch auch nur um ansehen, einfluß und macht und wer die lorbeeren einheimst!
und wenn es mal einer beim namen nennt, macht ihr große augen und dumme gesichter und seid natürlich empört!

wir alle sollten uns glücklich schätzen das wir solche leute haben, die den "riot" (wie es jetzt ja so schön heißt) proben! und wer mal einen blick auf ein banner riskiert hat und dann auch noch des lesens mächtig war, konnte erkennen, das die ganze sache sehr wohl einen politischen hintergrund hatte! naja und wenn die leute in "ihrem" viertel gerne feuerchen auf der straße haben, mensch dann laß sie doch feuer auf der straße machen!wer sich daran stört kann ja nach blankenese fahren!
aber oohhh, jetzt werden wieder die yuppies hellhörig, weil der ruß den weißgetünchten hausfassaden nicht gut tun würde! pfffffffffffffff

ich persönlich, bin ja pazifistin was mich aber nicht davon abhält verschiedenste menschen ungefährdente aktionen mitzumachen und meine meinung zu vertreten, gerne auch laut und in form von pöbeleien, denn auch das geht mit niveau!
solidarisiere mich aber nur zu gerne mit den krawall machenden chaoten, weil sie einfach einen wichtigen teil dieser bewegung darstellen und es sollen ja auch schon steinschmeißer in höhere politische gefilde geschafft haben.....

wenn man sich mal 3min. mit den äußerst gechillten team green am hamburgergitter vor der flora unterhalten hätte, dann hätte man auch schnell rausgefunden, das die flora aus einem ganz anderen taktischen grund eingezäunt wurde und die cops eh wußten das da drin nix geht, weil baustelle!

wie dem auch sei, macht euch mal weiter vorwürfe und spekuliert mal weiter rum wieso, weshalb, warum anstatt sich einfach mal auf wichtige dinge zu konzentrieren und mal alle an einem strang zu ziehen!

in diesem sinne verabschiede ich mich mit den worten:

ALLE RÄDERN STEHEN STILL, WENN UNSER STARKER ARM ES WILL!!!! (wobei die betonung auf UNSER liegt!)

ein hoch auf das schanzenfest!