Bonn: Breiter Protest gegen Neonazis

Antifa Bonn/Rhein-Sieg 12.07.2008 18:19 Themen: Antifa
Völlig überzogener Polizeieinsatz

Zirka 3.000 Menschen demonstrierten heute gegen einen Aufmarsch neonazistischer „Freier Kameradschaften“ in Bonn-Duisdorf, der sich gegen die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BpjM) richtete.
Die Bündnisdemonstration erreichte gegen 10.15 Uhr ihren Abschlusskundgebungsplatz Rochusstraße/Ecke Provinzialstraße. Keine halbe Stunde später – ein Teil der DemonstrantInnen wollte gerade eine angemeldete nördliche Anschlussdemonstration über den Alten Heerweg antreten – kesselte die Polizei zirka 300 von ihnen ein (inklusive des Lautsprecherwagens), verweigerte ihnen, ihre zuvor genehmigte Demonstration anzutreten und verletzte einige durch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. Bis zur Stunde steht dieser Kessel, die Polizei spricht von „Störern“, deren Personalien festgestellt werden müssten. Einmal mehr soll der antifaschistische Protest in „friedliche Gegendemonstranten“ und angeblich gewaltbereite „Störer“ gespalten werden. Um 18 Uhr befanden sich noch acht Personen im Kessel, eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Durchsuchung des Lautsprecherwagens stand noch bevor.

Der der zirka 230-köpfige neonazistische Aufmarsch startete mit zweistündiger Verspätung um 14 Uhr am Duisdorfer Bahnhof. Versammlungsleiter war der Neonazikader Christian Malcoci aus dem Rheinkreis Neuss, der seit fast 30 Jahren in der militant-neonazistischen Szene aktiv ist, zuletzt als Parteisekretär der niederländischen Neonazipartei „Niederländische Volks-Union“ (NVU). Unterstützt wurde Malcoci vom Düsseldorfer Sven Skoda. Unter anderem „Ali, Mehmet, Mustafa – geht zurück nach Ankara!“ skandierend und mit einem gelben Transparent am Lautsprecherwagen ausgestattet, das den Schriftzug „NAZI“ in einem Davidstern zeigt, zog der von der NPD unterstützte Aufmarsch vor die BpjM. Als Redner der Neonazis traten neben Malcoci, der die Auflagen verlas sowie Skoda auch der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen NPD, Claus Cremer aus Bochum, sowie der Kölner Kameradschaftsführer Axel Reitz in Erscheinung. Außerdem wurde ein Grußwort des US-amerikanischen NSDAP/AO-Vorsitzenden Gary Rex Lauck verlesen.
Trotz des zeitgleichen Kessels hatten sich aber auch in Duisdorf viele weitere AntifaschistInnen eingefunden, um lautstark ihren Protest auszudrücken.

Verena Schneider, Sprecherin der Antifa Bonn/Rhein-Sieg: „Wir werten es als großen Erfolg, dass 3.000 Menschen gemeinsam unter dem Motto 'Kein Fußbreit den Faschisten' ihren Protest auf die Straße getragen haben. Allerdings scheint der Polizei die erfolgreiche Bündnisarbeit ein Dorn im Auge zu sein. Willkürlich wurden Teile der Demonstration abgespalten und somit kriminalisiert, während den Nazis erneut die Straße überlassen wurde.“
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

presse

antifa-blogger 12.07.2008 - 19:28
einen ersten pressespiegel gibt es u.a. auf  http://antifa-aktionen.blogspot.com/2008/07/demonstrationsplitter-juli-08.html .

stay tuned - keep on rockin´!

ergänzung

unleserlich 12.07.2008 - 20:51

Es gab auf der Gegendemo 320 Platzverweise (incl. Durchsuchung der Personen), 38 Festnahmen sowie einige leicht Verletzte durch den unsinnigen und unverhältnismäßigen Reizgaseinsatz von Team Green. Der Lautsaprecherwagen wurde nicht nur durchsucht, sondern sollte ernsthaft auch beschlagnahmt werden. (scheinbar war das allerdings sogar der Staatsanwaltschaft zu dämlich, nach der Durchsuchung durfte der Lauti auch heimfahren). Offensichtlich hat die Sonne diversen EinsatzleiterInnen auch den letzten Rest Hirn verbrannt...

Bilder von Nazis

(muss ausgefüllt werden) 12.07.2008 - 23:41
2 Stück ...

De Schmiier Press

(_A) 13.07.2008 - 00:00
" Die Demonstration verlief bislang friedlich. Lediglich einige Teilnehmer der Gegendemonstration versuchten Polizeisperren zu durchbrechen. Ferner wurden aus der Gruppe Farbbeutel geworfen und einige Personen hatten sich vermummt. "

[...]

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/7304/1227504/polizei_bonn

----------

" Mit Demokratieverständnis und großen Demonstrationserfahrungen haben Bonner Polizei, betroffene Bürgerinnen und Bürger und das "Bündnis gegen Rechts" hohe Belastungen und eine für alle Seiten schwierige Aufgabe gelöst. "

[...]

 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/7304/1227536/polizei_bonn

Frage

Daniel 13.07.2008 - 09:55
Würd mich mal interessieren: Ist dort wirklich ein Grußwort von Lauck (NSDAP/AO) verlesen worden? Kann das jemand bestätigen? Das ist ja selbst für die etwas härtere Nazi-Fraktion etwas ungewöhnlich bzw. selten...

@Daniel

kobold 13.07.2008 - 10:17
Nein das stimmt nicht,es ist lediglich erwähnt worden,dass im Vorfeld behauptet wurde dass es eine NSDAP/AO Demo wäre.

NSDAP/AO Grusswort

Fotoprinzessin 13.07.2008 - 10:57

Auf der Kundgebung vor der Bundesprüfstelle hat ein alter Fascho (40+) ein Grusswort von Gerhard Lauck (NSDAP/AO) vorgelesen. Das Grusswort wurde angekündigt als Reaktion von Lauck auf einen Indymediaartikel.

Ausbruch

Goldtaler 13.07.2008 - 11:00
Es gab einen mehr oder weniger erfolgreichen Ausbruchversuch aus dem Kessel, gleich zu Beginn. Als die Polizeikette das erste mal angegangen wurde, kamen in der Nähe des Lautsprecherwagens etwa 20-25 Personen durch. Obwohl diese versuchten die Lücke offenzuhalten konnten nachrückende Cops unter Tonfaschlägen die Kette wieder schließen. Mit etwas mehr Engagnement wäre sicherlich auch eine komplette Sprengung das Kessels dringewesen.

diverses

d 13.07.2008 - 12:43
kurz: der kessel hats der polizei unter fadenscheinigen gründen sehr einfach gemacht, den großen teil der leute, die wirklich die demoroute blockieren wollten (und da unterstelle ich jetzt einfach mal der antifa mehr potential, als dem rest der bündnisdemo, wovon sich die meisten wahrscheinlich nicht ansatzsweise getraut hätten die route zu blockieren) festzuhalten bis er aufmarsch vorbei war. so gabs für die polizei nicht viel arbeit und sie konnten sich zurücklehnen.

nun stellt sich die frage, ob es auch an dieser stelle einen kessel gegeben hätte, wenn es die rangeleien vorher nicht gegeben hätte, oder ob die polizei dann andere gründe gefunden hätte die aktiven demoteilnehmer zu kesseln.

deseskaltationstaktik von seiten der polizei war das bestimmt nicht. absolutes machogehabe könnte man es auch nennen. wer als polizist nicht mit farbbeutelwürfen umgehen kann, sollte sich dringend einen anderen job suchen.

um aber auch noch mal etwas anderes kritsch zu beleuchten:
wofür gab es die ganzen treffen im vorfeld der demo, bei denen alles bekannt gegeben wurde, wie welche routen etc. verlaufen, mit wie vielen leuten man rumlaufen darf und so weiter?
die zwei, drei kiddies, die da stress geschoben haben und der polizei ihre legitimation geliefert haben, wussten anscheinend nichts von alledem. man wusste vorher, dass die bullen keine großen gruppen über die südroute durchlassen würden, sondern nur bis zu 20 leute. warum versucht man dann da mit vielen leuten durchzubrechen? taktisch nicht ganz so klug, weil man so auch das eigentliche ziel der blockade in den hintergrund rückt. nach der rangelei kam man übrigens ohne probleme in kleingruppen durch, für die meisten war es da aber schon zu spät, weil sie im kessel waren. anstatt erst an der demoroute mit subversiven aktionen loszulegen, war das zu diesem zeitpunkt verfrüht. so wurde das ziel der demo komplett nicht erreicht, durch taktisch unkluges handeln von einigen einzelnen personen und prollotum der polizei.

die solidarität der bündnisdemo mit leuten im kessel fand ich übrigens erstaunlich "kraftlos", obwohl vorher doch ein solidaritätsvertrag unterzeichnet worden war.
eine frechheit der polizei war es, am lautsprecherwagen rumzuschubsen und die nordroutendemo zu verhindern, was eine angemeldete demo war!
zudem sagten die polizisten, dass man nach kurzem vorzeigen des ausweises aus dem kessel rauskann und die route übers feld weitergehen kann. leider wurde dabei komplett willkürlich gehandelt. leute mit schwarzen klamotten wurden fotografiert, die ausweise gecheckt und bekamen einen platzverweis, der sich über endenich und duisdorf erstreckte. andere mussten nur kurz den ausweis zeigen und konnten gehen, ohne das daten aufgenommen wurden.

fazit: demoziel nicht erreicht, nazis konnten marschieren... scheisse!

Festnahmen bei Angriff militanter Vermummter

http://www.pr-inside.com/ 13.07.2008 - 15:10
Bei einer Demonstration gegen Neonazis ist es am Samstag in Bonn zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und der Polizei gekommen. Die Beamten nahmen 24 teilweise vermummte Personen vorläufig fest und weitere 24 in Gewahrsam. Die militanten Demonstranten hatten sich am Samstag von der eigentlichen Gegenkundgebung des «Bündnisses gegen Rechts» mit insgesamt 2.500 Teilnehmern abgesondert und Polizisten mit Flaschen, Steinen und Farbbeuteln beworfen.

Die Demonstration der rund 250 Rechtsextremisten galt der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, die auch CDs und DVDs indiziert und damit deren Verbreitung verbietet. Die Neonazis spielten während ihrer Veranstaltung indizierte Songs ab. Die Polizei stoppte deswegen nach eigenen Angaben den «Rückmarsch der Rechten» und stellte sechs DVDs und acht CDs sicher. Wegen volksverhetzender Äußerungen wurde ein Teilnehmer vorläufig festgenommen. Ein führender Rechtsextremist, dessen Name die Polizei nicht nennen wollte, hatte die Kundgebung zum Thema «Für Meinungsfreiheit - gegen staatliche Zensur» angemeldet. Beide Demonstrationen verliefen nach Polizeiangaben überwiegend friedlich. Die Polizei schritt allerdings gegen die Vermummte aus dem linken Spektrum ein, weil sie eine Absperrung zu durchbrechen versuchten. 75 Demonstranten setzten sich nach Polizeiangaben gegen die Feststellung ihrer Personalien zur Wehr. Ein Polizist wurde von einer Flasche an der Hand getroffen und verletzt. Die Polizei sprach insgesamt 321 Platzverweise aus und erstattete 13 Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs, Widerstands, Volksverhetzung, Verstoßes gegen das Vermummungsverbot und Beleidigung. Polizeipräsident Wolfgang Albers lobte den «klugen Umgang der Gegendemonstration des bürgerlichen Spektrums mit dem braunen Aufmarsch». Das Netzwerk Friedenskooperative warf der Polizei «einschneidende Behinderungen» vor. Sie habe mehrere hundert Personen mehr als sechs Stunden lang eingekesselt.

Video der Nazidemo bei Youtube

afa 13.07.2008 - 15:48
Es gibt ein Video in 5 Teilen bei Youtube von der Nazidemo:  http://www.youtube.com/watch?v=C6PNM4Nep90

Für Fotos wären wir ebenfalls dankbar!

mag

Video vom gestrigen Tag

Max 13.07.2008 - 16:07
Hier findet Mensch ein (schlechtes) Stadtanzeigervideo aus Bonn. Highlight ist sicher der DGB Vorsitzende der sich darüber beschwert das "angereiste auf Berlin und Leipzig" ihn den Tag kaputt gemacht hben. Weshalb sich die Antifa immer wieder auf solche Bündnisse einlässt ist mir unklar, bin mal gespannt auf die Nachbereitung der Antifa Bonn.
 http://ocs.zgk.de/mdsocs/mod_movies_archiv/movie/demobonn/ocs_ausgabe/ksta/index.html

Meine Sicht

Antifaschist 13.07.2008 - 18:54
Zunächst erstmal war der Kessel der Polizei wohl von Anfang an geplant - es brauchte nur einen Grund um die ''Störer'' einzukesseln. Selektiert wurde dann auch gnadenlos an der Durchlassstelle, der eine Pass- u. Rucksackkontrolle und anschließendem Platzverweis folgte. Zuerst wurden gut- bzw. harmlosaussehende Mädels durchgelassen, danach folgten zumeist harmlos aussehende Antifaschisten und zumeist zum Schluss erst gelangten dunkel angezogene Menschen durch die Kontrollen (wenn man eine Fahne oder sonstiges in der Hand trug wirkte sich das wohl auch nochmal extra aus..) Dann ging es für die meisten, die zumeist auch wenig Ortskenntnis besaßen überwiegend auf einem weitem Umweg durch ein Feld und dann durch eine Wohnsiedlung zur Route der Nazis, was auch dazu führte dass die anfänglich große Demonstration in kleine Grüppchen gerissen wurde. (was wohl auch von der Polizei so gewollt war)

Von den Teilnehmern des Bündnisses hätte ich mir zumindest etwas Solidarität in Bezug auf die eingekesselten Demonstranten erwartet, aber auf diese konnten, die bis zum Schluss eingekesselten wohl vergeblich warten - enttäuschend.

Kesel

Daniel 13.07.2008 - 21:15
Also wir waren auch auf der demo un mir ist auch aufgefallen das die polizei nicht umbedingt auf unserer seite war den wir wurden ca.4 stunden eingegesselt!
Ich denke das war weil die schiss hatten das wir die anfahrt von dennen blockieren! der kessel war meiner meinung nach auch nicht gerechtfertigt. Ach ja und die solidarischen grünen waren nach dem wir eingekesselt waren auch sehr schnell nicht mehr zu sehen! Und nach 4 stunden wo der halbe block den kessel gegen foto und personalien verlassen hatte! Also nach 4 ungerechtfertigten stunden mit mehrfachem einsatz von schlagstock und pfefferspray vorderte die polizei uns dann dazu auf diese versammlung jetzt aufzulösen (ob woll wir ja nicht freiwilig dort standen!). Alls dann auch noch die riot cops kammen fingen die an jeden einzelnen demonstranten mit zwei bis 3 beamten zur personen kontrolle zu begleiten.

Claus Cremer NPD NRW Landesvorsitzender sprac

Antifapeter 13.07.2008 - 23:22
DER NAZI CLAUS CREMER AUS BOCHUM ERGRIFF AUCH DAS WORT HIER EIN PAAR BILDER AUCH ANDERE LINKER GRUß PETER

Palitu

Frank 14.07.2008 - 01:24
Der Typ mit dem Schild ist bei der JN Nrw das war was gegen Zensur was da drauf stand Kenne aber leider seinen Namen nicht

BILDER

HEINZI 14.07.2008 - 01:56
Noch nen Paar Bilder die ich gefunden habe

Unglaublich

don't care 14.07.2008 - 03:26
Das war echt bei weitem die schlimmste Demo die ich in meinem ganzen Leben erlebt habe.

"die solidarität der bündnisdemo mit leuten im kessel fand ich übrigens erstaunlich "kraftlos", obwohl vorher doch ein solidaritätsvertrag unterzeichnet worden war."

Und das ist noch nett ausgedrückt. Um genau zu sein war diese Solidarität schlicht und ergreifend nicht vorhanden. Die Leute haben lieber irgend so einem ekelhaften Pfaffen zugehört, der etwas davon schwätzt, dass Gott die Menschen als Mann und Frau erschaffen habe, als den gekesselten Antifas zu helfen. Und wenn dieses religiöse Gesülze dann von Antifas kritisiert wird, wird denen allen Ernstes gesagt, sie sollten doch zur anderen Demo (also zu den Nazis) gehen. Widerliches deutsches Pack! Mit diesem miesen Bürgermob darf mensch auf keinen Fall wieder zusammenarbeiten!
Die Bonner Antifas sind wirklich krass über den Tisch gezogen worden. Schon allein wie die große Bühne der Bürger aufgestellt war - die hat nicht nur den Weg sondern sogar die Sicht auf die Nazis blockiert. Und wer glaubt es könnte nicht mehr armseliger kommen als Nazis auszubuhen und auszupfeifen, der wurde von diesen Pfeifen eines besseren belehrt: als die Nazis vorbei kamen und zumindest die (unsäglich bekloppte) Parole "Nazis raus" gerufen wurde hat der Hänger auf der Bühne die Leute allen Ernstes aufgefordert, jetzt doch bitte leise zu sein und sich eine Rede anzuhören, die Nazis könnten das Rufen doch eh nicht hören, die Rede (von einem evangelischen Pfarrer!) aber schon.
Überhaupt die Bühne: zum Glück habe ich nur zwei der Künstler mitbekommen: einen unsäglichen Typ, der von Blümchen, Sommer und Kiffen (!) gesungen hat und dessen Musikstil irgendwo zwische Reggae, Dancehall und Rammstein pendelte und eine Rapper der inhaltlich eigentlich gut zum DGB passte (dem mensch aber zugute halten muss, dass er endlich mal auf den Kessel hinten hingewiesen hat). Würg!

"Mich wundert allerdings, daß die Polizei dieses Transparent nicht unterbunden hat, da es klar eine Verspottung der Opfer des Nazionalsozialismus darstellt, was nach Gesetz sogar strafbar ist."

Wundert mich überhaupt nicht, tun sie doch nie. Um mal an den 7.7. in Frankfurt zu erinnern: Hitlergrüße, "BRD,Judenstaat - wir haben dich zum Kotzen satt" und was dergleichen mehr ist; das hat die Bullen auch nicht zum reagieren gebracht. Überhaupt waren die so dermaßen unverschämt an dem Tag, wie ich es schon seit Jahren nicht mehr erlebt habe, da kommt ja wieder richtig der Hass der frühen Politisierungsphase auf. Tja, aber wer kennt ihn nicht den alten Spruch "Euch die Macht, uns die Nacht!"

Respekt aber auf jeden Fall an die Bonner Antifas: ihr habt euch echt gut um die Leute von auswärts gekümmert, schön dass auch was cooles ging. Lasst euch nächstes Mal nicht so verarschen!

Bericht und Bilder

Hans 14.07.2008 - 11:32
Einen weiteren Bericht und Fotos vom Naziaufmarsch gibt es auf
 http://recherche-nord.com/
Gute Seite übrigens, finde ich.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 18 Kommentare

das Transpi^^

AFA Pforzheim 12.07.2008 - 19:10
Kurze Frage: warum habn die Faschos son Tramspi wo NAZI mit einem Judenstern draufsteht???
kann mir das jemand beantworten, ich finds zu lächerlich xD

Fotos?

Freeway 12.07.2008 - 19:25
Gibt es weitere Fotos von den Nazis? Wenn ja, wo?

Waren Nazis aus dem Ruhrgebiet da (Dortmund oder AG-Ruhe-Mitte)?

Nazis

Bürger 12.07.2008 - 19:46
Gibt es nähere Informationen, warum der Naziaufmarsch erst gegen 14 Uhr statt wie ursprünglich geplant gegen 12 Uhr gestartet ist?

@AFA Pforzheim

auch AfA 12.07.2008 - 19:51
Ich denke, daß sie damit sagen wollen, daß "die Nazis" die Verfolgten der heutigen Zeit seien. So wie die Juden im Nationalsozialismus.

Mich wundert allerdings, daß die Polizei dieses Transparent nicht unterbunden hat, da es klar eine Verspottung der Opfer des Nazionalsozialismus darstellt, was nach Gesetz sogar strafbar ist. Die AfA Bonn sollte darum über eine Strafanzeige gegen den Anmelder der Nazi-Demo oder den Fahrer des Lautsprecherwagens nachdenken! Ebenso über eine Dienstaufsichbeschwerde gegen den Leiter der zuständigen Polizeikräfte, da er das Transparent nicht unterbunden hat (= Billigung einer (möglichen) Straftat!) Das Transparent dürfte dann für die Nazis noch ein juristisches Nachspiel haben.

ähhm

Little Miss Jellyfish 12.07.2008 - 20:12
Hmmm,ich hab aus Scherz mal gesagt,dass Raucher bald auch so ein Abzeichen wie den Judenstern bekommen,weil man ja al Raucher mittlerweile ausgegrenzt wird (nur ein Scherz,ich weiß das das keinesfalls mit dem 3.Reich vergleichbar wäre.)
Und ich glaube die armen-arier Bubis wollen damit ausdrücken dass sie geächtet,kriminalisiert und ausgegrenzt werden.

Lächerlich.Schade um den Baum!

Zweites Bild

bewegungslinker 12.07.2008 - 20:43
Steht da auf dem Transpi "Die USA sind unser Unglück"? Auch da sollte mal geprüft werden, ob das strafbar ist. Der klare Bezug auf den Stürmer-Leitspruch "Die Juden sind unser Unglück" ist ja allzu offensichtlich. Heftig, was die Bullen bei den Nazis so alles durchgehen lassen.

Repressalien

Little Miss Jellyfish 12.07.2008 - 20:50
War ja klar.
Die dürfen marschieren,zuerst nach Hause und wir sitzen zum Großteil stundenlang im Kessel.

Stern

manu 12.07.2008 - 22:48
ämm ich glaub der stern soll heissen das sie NaSos(NationalSozialist) sind..strenggenommen ist das kürzel NaZi falsch...könnt ja auch heissen NaZi(NationalZionist)die wollten damit vllt sagen wir sind nicht schuld..vllt beziehen sie sich ja auch auf palestina?vllt wollen sie ausdrücken das sie mit den palestinensern sympathisieren und die Israelies als verfolger daratellen
ich fands unverschämt das wir direkt eingekesselt wurden..aus sicht der green front sicherlich eine gelungene aktion.. was lernen wir für die zukunft?lieber doch erstmal bei den gewerkschaftern bleiben und nicht alles schwarze auf einem haufen..

ich übernehm für nix ne politische haftung..war nur meine meinung

@manu

antworter 13.07.2008 - 10:47
Nein wir wollten legitim auf unsere genehmigte Kundgebung aber das wurde uns untersagt.
Und wenn der schwarze Block gestern nicht son Haufen von ausschließlich verbalmilitanten gewesen wäre dann wäre locker ein Durchbruch möglich gewesen.
Wir haben es nicht geschafft eine Kette Bullen mit ner Gruppe von 200-300 Schwarzen zu durchbrechen.
Aber vielleicht denken ja jetzt mal ein paar Leute nach und beteiligen sich dann das nächste Mal an den Ketten wenns ums Durchbrechen geht und rennen nicht weg wenn 15 Bullen angerannt kommen.
Die Idee mit den Farbbeuteln war sehr gelungen.

Fotos? Videos?

d 13.07.2008 - 12:57
Fotos? Videos?

Da waren doch zich Kameras vor Ort





BITTE FOTOS UND VIDEOS VERLINKEN!

Europcar

a.s. 13.07.2008 - 19:56
die Dumm-Transpis hängen ja an nem Europcar-wagen, von dem sogar das Nummernschild gut zu erkennen ist. Schickt mal die Bilder an europcar weiter!


 infomaster@europcar.com

vielleicht hilft das wenigsten ein bisschen.

Hat einer n Pic von den Typen mit dem Schild?

palitu 13.07.2008 - 23:44
Da lief auch so n Typ mit n Schild rum,auf dem Schild stand irgendwas mit "Censorship",hat einer n Bild von den und seinem Schild?

@palitu

leguanhalter 14.07.2008 - 15:17
Hab`hier n Foto von nen Fascho mit Schild.Das Foto war gestern im B+H Chat veröffentlicht worden ,aber nach n paar Stunden wieder raus genommen worden.

Unverständnis

Nixus Minimax 14.07.2008 - 17:50
Ich verstehe es nicht mehr: Welchen Sinn haben solche Gegendemos?

Eine Gegendemo kostet. Sie kostet Zeit (Vorbereitung, Anreise, möglicherweise Rechtsbeistand uvm.), Geld (Anreise, Rechtsbeistand usw. usf.) und nicht zuletzt Nerven.

Und wofür?

Einem Haufen armseliger Irrer Spalier zu stehen? Laßt doch den Anblick für sich sprechen. Wer das nicht unappetitlichen findet, wird auch durch keine Gegendemo überzeugt.

Und um einigen Gewaltsuchenden (Leute, die die Seite verwechselt haben und deshalb glauben Antifas zu sein) Gelegenheit zur Randale zu verschaffen? Vielleicht fiel das in Bonn weniger auf. Aber bei den meisten Nazi-Aufmärschen (also höchsten eine Handvoll) und einer wenigsten zehnmal so starekn Gegendemo beschäftigen sich einige der Zugereisten (die sich irrtümlich für links halten) gerne mit "militanz zeigen" (ohne Neusprech=irgendwas kaputt machen). Anstatt einem erbärmlichen Haufen Nazis bleiben dann die "linken" Randalierer in Erinnerung. Genauso gewinnt man die Herzen den Einheimischen und unterstützt die lokalen vor Ort.

Warum Reaktion statt Aktion? Wie ein pawlowscher Hund gehorchen - wenn Herrchen will, kommen alle angelaufen? Das kann doch kaum die Lösung sein! Zum Glück sind die noch nicht auf die Idee gekommen, jeden Tag "aufzumarschieren", also irgendwo 5 Leute hinzustellen, und so mit minimalem Aufwand maximal Leute zu beschäftigen.

KLAGEN, KLAGEN, KLAGEN !!!

wannabe accuser 14.07.2008 - 17:58
Der Polizeieinsatz muss einfach ein verwaltungsgerichtliches Nachspiel haben! Der ganze Polizeieinsatz war zu offensichtlich rechtswidrig (Einkesselung einer angemeldeten Demonstration, Personalienfeststellung und Fotoaufnahme,...) als das es einfach so hingenommen werden könnte. Ich bin sicherlich auch kritisch Anzeigen gegenüber, jedoch könnte dieser Polizeieinsatz eine unangenehme "Vorbildfunktion" für künftige Einsätze haben, wenn dagegen nicht vorgegangen wird!

Gegendemos nötig? JA!

Koelner 14.07.2008 - 19:13
Immer wieder lese ich die naive, ja fast ignorante Kritik, warum man überhaupt Gegendemos organisiert. Eine Meinung, die vor allem im (spieß-)bürglichen Spektrum und auch bei Medienvertretern weit verbreitet und immer wieder zu hören ist. Die Faschos seien solch einer Beachtung gar nicht wert, bzw. durch die Gegendemo bekommen die überhaupt erst solch eine Beachtung. Hier wird dann sogar unterstellt, dass die Gegendemonstranten regelrecht nach der Nase der Faschos tanzen würden.*kopfschüttel*

Nehmen wir mal an, es würde wirklich keine Gegendemo geben und sich keiner dafür interessieren. Dann wäre das erste ein riesen Geschrei in den Medien: "Nazis marschieren und keiner hat was dagegen.". Noch einen Schritt weiter und das Aufmarschieren von Faschisten wird gar zu Normalität und die "deutschen Bürger" gewöhnen sich daran. Mit der Zeit würde gar immer mehr Skrupel fallen (vor allem bei Kindern/Jugendlichen), da es ja scheinbar was ganz normales, alltägliches ist, dass Faschos aufmarschieren.
Nein, ich bleibe bei meinem Standpunkt: Gegendemos sind absolut notwendig! Auch wenn ich nicht in einer Antifa-Gruppe direkt aktiv bin und nicht immer deren teils dogmatische Meinungen/Parolen teile (Verherrlichung von Stalingrad, plumpe Parolen wie 'Ihr habt den Krieg verloren' oder dogmatischen Sprüche wie 'Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen'). Dass bei solchen Demos und Gegendemos Hass als einzige Antwort Hass kennt, finde ich irgendwie traurig. Unter den Faschos sind schließlich (größtenteils!) nicht nur rechte Fanatiker und Fundis, sondern hauptsächlich Arbeiterkinder, die in deren Fängen geraten sind und die Szene bloß 'cool' finden, weil sie ihnen eine einfache Erklärung für ihr persönliches Unglück bietet. Es müssen viel mehr Anlaufstellen geschaffen werden, um Menschen aus dieser Szene (bzw. Bewegung) wieder heraus zu holen anstatt Ihnen nur mit Hass und Gewalt zu begegnen.
Umso wichtiger ist es, dass sie merken, dass ein großer Teil - vor allem deutscher Jugendlicher solidarisch mit Migranten - auch eine subversive Einstellung zum System haben und dennoch rechte Bewegungen ablehnen!
Wenn mir auf einer 200Mann Demo ein paar tausend Gegendemonstranten gegenüberstünden, würde ich mir da nicht zumindest mal Gedanken machen? Wenn das meine erste rechte Demo gewesen wäre, dann wäre es eventuell auch meine letzte! Wenn sich jedoch kein Widerstand regt und der Aufmarsch gar noch bejubbelt wird... was meint ihr, was die Szene dann erst für einen Zulauf hätte?


Kennt einer den Typ hier mit der Fahne

Franz 14.07.2008 - 19:35
Der Typ ist mir schon am Bahnhof aufgefallen er stellte sich direkt gegen über um uns anzumachen hab nen paar bilder von den Scheiss Nazi gefunden

@Koelner

Nixus Minimax 15.07.2008 - 10:35
"Immer wieder lese ich die naive, ja fast ignorante Kritik, warum man überhaupt Gegendemos organisiert."

Ich sehe es rein praktisch: Das, was für eine Gegendemo verbraucht (Zeit, Geld usw.) wird, fehlt für Dinge, die mehr bewirken könnten als nur "Wir-sind-dageben" kundzutun.

"Nehmen wir mal an, es würde wirklich keine Gegendemo geben und sich keiner dafür interessieren. Dann wäre das erste ein riesen Geschrei in den Medien: 'Nazis marschieren und keiner hat was dagegen.'. Noch einen Schritt weiter und das Aufmarschieren von Faschisten wird gar zu Normalität und die 'deutschen Bürger' gewöhnen sich daran. Mit der Zeit würde gar immer mehr Skrupel fallen (vor allem bei Kindern/Jugendlichen), da es ja scheinbar was ganz normales, alltägliches ist, dass Faschos aufmarschieren."

Ich zweifle (und habe hoffentlich damit recht), das irgendwer von einer Nazidemo "überzeugt" wird - egal ob Gegendemo oder nicht. Alles andere wäre sehr bitter. Und die, die schon jetzt sympathisieren - es macht m.E. keinen Unterschied, ob öffentlich oder insgeheim. Letzteres wäre vielleicht sogar besser, denn dann lägen die karten auf dem Tisch.

"Dass bei solchen Demos und Gegendemos Hass als einzige Antwort Hass kennt, finde ich irgendwie traurig. Unter den Faschos sind schließlich (größtenteils!) nicht nur rechte Fanatiker und Fundis, sondern hauptsächlich Arbeiterkinder, die in deren Fängen geraten sind und die Szene bloß 'cool' finden, weil sie ihnen eine einfache Erklärung für ihr persönliches Unglück bietet."

Sehe ich genauso. Den meisten Nazi traue ich sowieso kein größeres politisches Verständnis zu (wenn denn darunter mehr verstanden wird als Feindbilder haben und Parolen herumschreien). Leider gilt das m.E. auch für viele sog. Antifas. Manche Sachen (Alter, Niveau, Gewaltbereitschaft usw.) erinnern weitaus mehr an (rivalisierende) Jugendgangs als an ernstzunehmende Politik - Crips gegen Bloods - Nazis gegen Antifas.

"Wenn das meine erste rechte Demo gewesen wäre, dann wäre es eventuell auch meine letzte! Wenn sich jedoch kein Widerstand regt und der Aufmarsch gar noch bejubbelt wird... was meint ihr, was die Szene dann erst für einen Zulauf hätte?"

Siehe oben - ich hoffe Du hast damit unrecht.