Antifaschistischer Protest in Gladbeck

Antifa Gladbeck 06.07.2008 20:59 Themen: Antifa
1000 Antifaschisten protestieren gegen 150 Nazis in Gladbeck.
Nachdem die Nazis des mittleren Ruhrgebietes monatelang für diese Kundgebung mobilisiert haben, fanden sich ca. 150 braune Kameraden auf dem Willy Brand Platz in der Gladbecker Innenstadt ein. Der Platz wurde schon am frühen Morgen weiträumig von der Polizei abgesperrt. Gegen 11 Uhr trafen dann ca. 25 Nazis aus dem örtlichen Umfeld ein. Diese mussten auf ihre übrigen Kameraden bis 13 Uhr warten. Es gab wohl Schwierigkeiten bei der Anreise.
Zur gleichen Zeit fand eine Gegenkundgebung in der Einkaufsstraße statt. Hier war fast alles vertreten, was in Gladbeck politisch was zu sagen hat. Es gab einen Ratsbeschluss und einen Aufruf des Oberbürgermeisters an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Ihren Protest gegen die Nazis machten ungefähr 1000 Bürger kund. Die autonome Antifa war mit wenigen Leuten vertreten. Für diesen Tag gab es keine nennenswerte Mobilisierung aus diesem Spektrum. Warum auch immer? Leider muss man auch feststellen, dass die meisten Gegendemonstranten bereits nach der Kundgebung in der Einkaufstraße die Innenstadt verließen. Ca. 200 blieben um den Nazis mit Sirenen und Trillerpfeifen Ihre Kundgebung zu versauen. Dieses gelang auch bedingt. Hätten jedoch alle 1000 Antifaschisten ringsum den Platz umstellt wäre der Effekt noch größer gewesen.
Um ca. 15 Uhr wurde die Hetzveranstaltung in Gladbeck beendet und etwa 50 Nazis reisten mit dem Zug nach Recklinghausen weiter, wo sie eine so genannte "Spontandemo" veranstalteten.
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Ergänzungen

Hier gibt es auch einen Bericht

J.K 06.07.2008 - 21:31

Hier der Artikel der WAZ-Gladbeck vom 05,07,0

Antifa Gladbeck 06.07.2008 - 21:37
Rechtsextremismus
Gladbeck stand auf

Ohrenbetäubendes Pfeifen, lautstarke Proteste gegen Nazis in der Stadt - über 1000 Gladbecker protestierten gegen eine Kundgebung der Freien Nationalisten auf dem Willy-Brandt-Platz.
"Was, wegen der paar Leutchen so ein Aufstand?" Einige Passanten sind fassungslos. Manche auch ärgerlich. Die Polizei verwehrt ihnen den Weg über den Willy-Brandt-Platz. Weil da die Freien Nationalisten ihre Kundgebung abhalten wollen, gegen "Moscheebauten, Ausländerwahlrecht, Multi-Kulti". Bis 13 Uhr aber passiert nicht viel. 20, 25 eher junge Männer (kaum eine Frau ist dabei) hocken unterm Eichenbaum vorm Rathaus. Die meisten sind schwarz gekleidet, manche haben die Gesichter durch schwarze Sonnenbrillen und tief gezogene Kappen halb versteckt. Ein schwarzer Ford Vectra mit Hamburger Kennzeichen parkt mitten auf dem Platz, Megaphone auf dem Dach sind installiert.
Rings um das Grüppchen stehen Polizeiwagen und Polizisten. Eine Hundertschaft aus Duisbug ist vor Ort, Bezirksbeamten aus den umliegenden Städten sind im Einsatz. Ihre Aufgabe an diesem Samstagmorgen in der Gladbecker Innenstadt: Alle ruhig halten. Alle, das sind neugierige Passanten, die sich das Spektakel angucken wollen oder völlig ahnungslos in die Sperre gelaufen sind. Aber es sind auch die Gegendemonstranten, die auf Abstand gehalten werden. Ein Korridor von ca. 20 Metern hält die beiden Gruppen auseinander. Was sie aber nicht daran hindert, sich gegenseitig zu provozieren. Grinsend, feixend stehen einige der "Schwarzen" auf dem Willy-Brandt-Platz an der Absperrung, fotografieren die zahlenmäßig weit größere Menge gegenüber. "Wir haben Nazis satt - raus aus unserer Stadt" skandieren diese, unterstützt von Megaphonen und dem "offenen Mikrophon", an dem jeder sprechen kann.
Unter ihnen auch die Antifa-Gruppe, zumeist Jugendliche, ebenfalls in schwarz gekleidet, den "Schwarzen" auf dem Platz fast zum Verwechseln ähnlich. Auch sie haben sich zum Teil mit Sonnenbrillen und Kappen getarnt, um nicht von der auf einem Wagen installierten Polizeikamera aufgenommen zu werden. Zwei von ihnen werden festgenommen, als es kurzzeitig zu Tumulten kommt. Lautstark fordern sie die Freilassung. "Die Polizei sollte die da drüben festnehmen"
Währenddessen stehen Hunderte Bürger am anderen Ende der Hochstraße, gut 500 Meter weit weg, und halten eine Gegenkundgebung ab, organisiert vom Bündnis für Courage. Fahnen jeder Couleur werden hoch gehalten, viele rote sind darunter, aber auch Pax Christi und KAB, IGBCE. Bündnissprecher Roger Kreft: "Nazis stehen für Hass, Intoleranz, Dummheit. Zeigt ihnen, dass kein Platz hier für sie ist." Lauter Beifall, ohrenbetäubendes Gepfeife aus zuvor verteilten Trillerpfeifen begleitet die Rede.
Bürgermeister Ulrich Roland ist ebenfalls da. Er hat seinen Urlaub unterbrochen, um an diesem Morgen als Stadtoberhaupt den Neonazis "laut und deutlich zu sagen, sie schaden unserer Stadt und haben hier nichts zu suchen. Wir sagen nein zu braunen Gedanken, nein zu Fremdenfeindlichkeit und nein zu jedem Angriff auf unsere Grundwerte". 30 Redner folgen und machen mit klaren Statements ihren Unmut über die rechtsextreme Kundgebung deutlich. So wie Pfarrerin Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup, die sagt: "Ich steh' hier, weil diese Kundgebung uns zeigen will, wohin Hass und Ausgrenzung führen kann." So wie Propst Karl-Heinz Berger: "Ich steh hier, weil ich davon überzeugt bin, dass Gespräche und Diskussionen nicht reichen, um ein eindeutiges Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz zu geben. Das muss in der Öffentlichkeit geschehen." György Angel: "In der IGBCE Brauck sind ein Drittel der 800 Mitglieder nicht deutscher Herkunft. Ich selbst bin gebürtiger Ungar. Ich habe mit Italienern, Polen, Türken, Spaniern unter Tage gearbeitet. Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren. Kein Fußbreit den Nazis in Gladbeck."
Kurz vor 13 Uhr löst sich die Gegenkundgebung auf, die Menge zerstreut sich - oder zieht weiter Richtung Rathaus. Denn jetzt macht die Nachricht die Runde:Über 100 Nationalisten wurden am Bahnhof von der Polizei festgehalten, sie sind jetzt auf dem Weg zum Willy-Brandt-Platz. Begleitet von 30 Polizeiwagen kommen sie dort an, stellen sich in Richtung Hertie auf und schwenken Fahnen.
Jetzt sind es doch 170 schwarz gekleidete Freie Nationalisten, die vor dem Banner an der Rathaustür ("Die Würde des Menschen ist unantastbar. Gladbeck war, ist und bleibt eine Stadt, in der Freiheit, Gleichheit und Toleranz gelebte Werte eines friedlichen Miteinanders sind") versuchen, ihre Meinung per Megaphon kund zu tun. Begleitet werden sie vom ohrenbetäubenden Gepfeife und Gegenreden von gegenüber. "Aber alles friedlich bisher", sagt Polizeipressesprecher Andreas Weber auf Anfrage.

Anmerkung von mir zur Ergänzung "Lügen haben kurze Beine". Deine Sichtweise des Tages kann nur aus der Perspektive des Willy Brandt Platzes erfolgen. Du bist alles andere, nur kein Antifaschist. Weeiterhin scheinst du förmlich auf so einen Artikel gewartet haben, so schnell wie du diesen dann angezweifelt hast.
Bitte Ergänzung "Lügen haben kurze Beine" löschen.

Noch ein paar Fotos

BRAUNRAUS 06.07.2008 - 22:21
Hier noch ein paar Fotos.

Festnahmen

thomas effing 06.07.2008 - 22:26
Es kam zu zwei Festnahmen von Menschen aus dem Antifa-Spektrum. Beiden wurde Vermummung vorgeworfen und sie wurden vollkommen ohne Anlass von den Hundertschaftsbullen ergriffen. Als die Antifa am offenen Mikrophon den BürgerInnen über die Festnahmen berichtete, reagierten diese mit einem lauten Pfeifkonzert gegen die Polizei. Auch ein Mitglied der MLPD, bekräftigte die Forderung der Antifas an die Polizei die Gefangenen umgehend freizulassen. Nach einer ED-Behandlung auf der Wache wurden beide Antifas mit einer Anzeige wieder freigelassen.

Ein schlechter Tag für AN

Antifaschist 06.07.2008 - 22:54
In Oldenburg/Niedersachsen marschierten an diesem Wochenende von großspurig angekündigten 200, nur ca. 50 AN´s!

 http://oldenburg.blogsport.de/

Weitere Fotos

EsIstEinTigerUndKeinLöwe 06.07.2008 - 23:34
Hier Weitere Fotos

Zahlenspiele

DKP 07.07.2008 - 15:01
Also viel Nonsens der hier geschrieben wird.

Nazis waren genau 173. Das wurde so auch von der Polizei durchgegeben, und die Zeitverzögerung der Nazis ergab sich auch daraus, dass sie 5 neue Ordner stellen mussten, da sie nur für 50 angemeldet hatten. Wird also ein Ordner für 25 Leute gewesen sein. So zumindest nach Aussagen des Einsatzleiter der Absperrung in Richtung Innenstadt.

Rund um den Naziplatz waren nie mehr als 150 Gegendemonstranten, auch nicht während der Gegenkundgebung in der Innenstadt. Also entweder waren dort kaum Menschen, oder diese ließen sich nie am Willy-Brandt-Platz sehen.

Als ich allerdings gegen 10.30 Uhr bei Wolfsdorff an der Gegenkundgebung kurzeitig teilnahm sah es schon nach einigen Leuten aus. Ich schätze 300-350. Davon viele Bürger, es gab ja keine Absperrgitter wie bei den eingesperrten Braunmenschen.

Ich sehe mich selbst als Teil des Bündnis für Courage in Gladbeck, aber ich bin enttäuscht dass sich kaum Leute des Bündnisses am Naziplatz haben sehen lassen. Auch spricht der Macher der Bündnisseite von ,,80 Nazis". Das verharmlost das ganze doch ziemlich.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Lügen haben kurze Beine — Antifaschist

Fotos von Nazis — Pianola

Zahlenspiele — egal