Nazis bei Uni-Veranstaltungen in Dresden
Nachdem am 9. Juni eine Veranstaltung der Juso-Hochschulgruppe in Dresden von Nazis gestört wurde, begleiteten etwa 20 Antifas die nächste Veranstaltung am 12. Juni. Mit Transparenten vor dem Hörsaalzentrum wurde zudem auf das Thema der Veranstaltungsreihe und das Thema des Vortrags aufmerksam gemacht. Kein Nazi ward gesehen.
Seit letzten Freitag läuft an der TU Dresden die Veranstaltungsreihe "Contre le Racism", die weltweit an Unis stattfindet. In diesem Rahmen ging es in mehreren Veranstaltungen auch um Nazis. Die erste Veranstaltung dieser Art war am Montag, als die Jusos in den Studentenclub Novitatis einluden, um über ein Aussteigerprogramm aus der rechten Szene zu berichten. Etwa zehn sehr junge Nazis befanden sich zeitig im Veranstaltungsraum, wurden aber aufgefordert zu gehen, nachdem festgestellt wurde, das niemand mit den Nazis zusammen die Veranstaltung besuchen wollte. Vor dem Eingang versuchten sie weiterhin herumzulungern und Besucher des Novitatis anzupöbeln und mussten noch einmal weggeschickt werden. Später trafen sie sich mit dem langjährigen Dresdner Nazikader Ronny Thomas und es machte den Eindruck, als hätte dieser die Nazikids aufgrund bestandener Mutprobe zum Eis eingeladen ;-)
Am 12. Juni lud wieder die Juso-Hochschulgruppe, diesmal ins Hörsaalzentrum ein. Referent war Niklas Frank, der in zwei Büchern mit der Nazivergangenheit seiner Eltern - sein Vater war Generalgoverneur Polens - abrechnete. Wieder wurde mit dem Auftauchen von Nazis gerechnet, und so waren diesmal etwa 20 Antifas zeitig da und bezogen mit weithin sichtbaren Transparenten vor dem Hörsaalzentrum Position. Niklas Frank bedankte sich noch vor der Lesung persönlich bei den Antifas. Die Nazis jedoch kamen nicht. Das war natürlich gut so, und auch ohne Nazis bot die Veranstaltung viel Anschauliches zum Thema. Im Foyer des Hörsaalzentrums befand sich die Ausstellung "Rechts rockt Sachsen" mit einer aktuellen Bestandsaufnahme der Naziszene. Die Lesung, die Niklas Frank mit seiner bewusst eingesetzten derben Sprache würzte, zog die ZuhörerInnen in ihren Bann, denn der Journalist konnte die Machenschaften der Nazis bzw. der Deutschen so hautnah berichten, dass es tatsächlich, wie angekündigt unter die Haut ging.
Zur Situation der in Dresden bei Veranstaltungen störenden Nazis schlug Niklas Frank eine weitere Strategie vor. Die Nazis berufen sich immer auf die Meinungsfreiheit, wenn es um sie selbst geht; wenn allerdings jemand zur NPD gehe und dort von den Verbrechen der Wehrmacht sprechen wolle, die eine allgemein anerkannte Tatsache darstellen, dann sei es ganz schnell zu Ende mit der Meinungsfreiheit, so Frank. Tatsächlich argumentierten bei ausnahmslos jeder der von den Nazis heimgesuchten Veranstaltungen, zuletzt am Montag im Novitatis und im Dezember 2007, als bis zu 50 Nazis die Unterbrechung einer Veranstaltung erzwangen und eine Studentin niederschlugen, die Nazis mit der Meinungsfreiheit, wegen derer sie teilnehmen müssten. Das soll nicht dazu verleiten, die Nazis zu unterschätzen und unvorbereitet in solche Diskussionen zu gehen, und erst einmal muss kritisch überprüft werden, ob es überhaupt Sinn macht. Welche Strategie man letztendlich einschlägt, muss von Ort zu Ort und jede/r für sich entscheiden. Die Antifaschistische Hochschulgruppe sagt ganz klar: Nazis raus!
Am 12. Juni lud wieder die Juso-Hochschulgruppe, diesmal ins Hörsaalzentrum ein. Referent war Niklas Frank, der in zwei Büchern mit der Nazivergangenheit seiner Eltern - sein Vater war Generalgoverneur Polens - abrechnete. Wieder wurde mit dem Auftauchen von Nazis gerechnet, und so waren diesmal etwa 20 Antifas zeitig da und bezogen mit weithin sichtbaren Transparenten vor dem Hörsaalzentrum Position. Niklas Frank bedankte sich noch vor der Lesung persönlich bei den Antifas. Die Nazis jedoch kamen nicht. Das war natürlich gut so, und auch ohne Nazis bot die Veranstaltung viel Anschauliches zum Thema. Im Foyer des Hörsaalzentrums befand sich die Ausstellung "Rechts rockt Sachsen" mit einer aktuellen Bestandsaufnahme der Naziszene. Die Lesung, die Niklas Frank mit seiner bewusst eingesetzten derben Sprache würzte, zog die ZuhörerInnen in ihren Bann, denn der Journalist konnte die Machenschaften der Nazis bzw. der Deutschen so hautnah berichten, dass es tatsächlich, wie angekündigt unter die Haut ging.
Zur Situation der in Dresden bei Veranstaltungen störenden Nazis schlug Niklas Frank eine weitere Strategie vor. Die Nazis berufen sich immer auf die Meinungsfreiheit, wenn es um sie selbst geht; wenn allerdings jemand zur NPD gehe und dort von den Verbrechen der Wehrmacht sprechen wolle, die eine allgemein anerkannte Tatsache darstellen, dann sei es ganz schnell zu Ende mit der Meinungsfreiheit, so Frank. Tatsächlich argumentierten bei ausnahmslos jeder der von den Nazis heimgesuchten Veranstaltungen, zuletzt am Montag im Novitatis und im Dezember 2007, als bis zu 50 Nazis die Unterbrechung einer Veranstaltung erzwangen und eine Studentin niederschlugen, die Nazis mit der Meinungsfreiheit, wegen derer sie teilnehmen müssten. Das soll nicht dazu verleiten, die Nazis zu unterschätzen und unvorbereitet in solche Diskussionen zu gehen, und erst einmal muss kritisch überprüft werden, ob es überhaupt Sinn macht. Welche Strategie man letztendlich einschlägt, muss von Ort zu Ort und jede/r für sich entscheiden. Die Antifaschistische Hochschulgruppe sagt ganz klar: Nazis raus!
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
wo
Komisch
npd - wehrmacht?
wechsel
Ausschreitungen in der Dresdner Neustadt
Das Stadtteilfest war wegen schwerer Krawalle in den Jahren 2001 und 2002 bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Die «Bunte Republik Neustadt» findet seit 1990 jeweils am dritten Juni-Wochenende statt.
20 Festnahmen bei der BRN
Die meisten Zwischenfälle seien durch zu hohen Alkoholgenuss verursacht worden. Die Polizei sprach in einer ersten Bilanz des bis Sonntag gehenden Festes trotzdem von einem weitestgehend friedlichen Verlauf.
Im Vorjahr hatte es bei dem Volksfest Ausschreitungen gegeben. Gegen rund 60 Personen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Mehrere Menschen waren verletzt worden, darunter zwölf Polizisten.
Die Bunte Republik Neustadt wurde erstmals 1989 von Linken und Autonomen aus Protest gegen die Wohnungssituation in der Äußeren Neustadt ausgerufen. Seit Jahren kommt es bei Festen zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der verschiedenen politischen Spektren und der Polizei.
Nazi-Skinheads kandidieren für die NPD
Bei den Kreistagswahlen am Sonntag hatte die NPD im Landesdurchschnitt 5,1 Prozent der Stimmen erzielt - vor vier Jahren waren es 1,3 Prozent. Zudem ist sie erstmals in allen zehn Kreistagen mit mehr als 40 Sitzen vertreten. 2004 war die Partei nur in sechs von damals noch 22 Landkreisen angetreten, wo sie zusammen auf 13 Sitze kam.
Der Verfassungsschutz wertet das Wahlergebnis dennoch nicht als Zeichen für ein Erstarken der NPD in Sachsen. In ihren bisherigen Hochburgen wie der Sächsischen Schweiz hat die Partei keine zusätzlichen Gewinne erzielen können. Die Stimmenzuwächse sind vielmehr "in einem nicht unerheblichen Maße auf Protestwählerstimmen" zurückzuführen, die durch den flächendeckenden Antritt und die damit verbundene umfangreiche Plakatierung der Partei gezielt angesprochen wurden. Auch hat die NPD erstmals bei einer Kommunalwahl in Sachsen keine Unterstützungsunterschriften mehr benötigt.
Die Partei hat in ihrem Wahlkampf sozialpolitische Themen wie Ärztemangel und Arbeitslosigkeit sowie die innere Sicherheit thematisiert. Dabei vermied die Partei wie auch bei anderen Wahlen der jüngsten Vergangenheit eindeutig extremistische Positionen und attackierte stattdessen die Politik der sächsischen Landesregierung mit Plakaten wie "Höchststrafe für die CDU-Versager!".
Durch das verstärkte Aufgreifen von angeblichen Tabus wie beispielsweise den Themen Grenzkriminalität ("Grenze sichern! Kriminalität stoppen!"), Ausländerkriminalität oder auch die mit der Kreisgebietsreform verbundenen scheinbar negativen Auswirkungen für die Bürger hat die NPD zudem gezielt auf Besorgnisse der Bevölkerung abgestellt, heißt es.
"Die NPD nutzt soziale Ängste und zunehmende Verunsicherung der Wähler gezielt aus, um sich selbst als Alternative zu den etablierten Parteien zu präsentieren", betont das Landesamt für Verfassungsschutz. Ob das Ergebnis der Kommunalwahl 2008 die Basis für einen erneuten Einzug in den Sächsischen Landtag sein kann, bleibt abzuwarten. Das Gesamtergebnis von 5,1 Prozent spricht eher für eine knappe Entscheidung. Bei der letzten Landtagswahl hatte die NPD 9,2 Prozent der Stimmen erhalten. Ein neuer Landtag wird im Herbst 2009 gewählt.
@erwin