Muc: Kafe Marat wehrt sich gegen Nazis

rosarote Panther 11.06.2008 18:11 Themen: Antifa
Für Freitag, den 13.6. 08 haben die Nazis von den sogenannten “Autonomen Nationalisten” in München vor dem Kafe Marat eine Kundgebung gegen eine dort stattfindende, antifaschistische Veranstaltung angemeldet. Dagegen regt sich breiter, antifaschistischer Widerstand.
Aktueller Stand

Im Moment sieht es so aus, als ob die Nazis nicht den von ihnen erhofften Kundgebungsplatz direkt vor dem Kafe Marat bekommen. Dies wurde vom nämlich vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) verboten, weil eine polizeiliche Einschätzung ein zu großes Gefährdungspotential hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit bei diesem Szenario annahm. Stattdessen wird es einen antifaschistischen Infostand mit Kundgebung an dieser Stelle geben; außerdem wird die antifaschistische Info-Veranstaltung, gegen die die Nazis glauben vorgehen zu müssen, wie geplant und auf die Minute pünktlich stattfinden. Den Nazis soll allerdings in direkter Umgebung (60m entfernt) ein Ausweichsort für ihre Kundgebung zur Verfügung gestellt werden. Treffpunkt für die Nazis ist um 19:30 Uhr an der U-Bahn-Haltestelle Goetheplatz (Linie U3/U6).

Mobilisierung

Zum Widerstand gegen diese Provokation von Seiten der Nazis ruft ein breites Bündnis von bürgerlichen Formationen bis hin zu autonomen Antifa-Gruppen auf. Ziel dieses Bündnisses ist es, die Nazis an diesem Tag nicht in das linksalternativ und migrantisch geprägte Schlachthofviertel, in dem das Kafe Marat liegt, zu lassen. Auch in der Nachbarschaft wurde bereits in den letzten Tagen mit eigenen Flyern für die AnwohnerInnen mobilisiert. Das kommt offensichtlich relativ gut an, so kam es bereits zu zahlreichen Solidaritätsbekundungen aus der Nachbarschaft. Außerdem haben viele NachbarInnen sich bereits extra gemalte Anti-Nazi-Transparente aus dem Marat abgeholt. Insgesamt sieht es so aus, als ob die Mobilisierung gegen die Nazis relativ gut läuft und sowohl von bürgerlich-nachbarschaftlicher Seite als auch aus der radikalen Linken ziemlich viele Leute am Freitag am Start sein werden.

Kein Mal und nie wieder!

Es ist wichtig, dass wir den Nazis am Freitag zeigen, dass sie weder im Schlachthofviertel noch sonst wo was zu suchen haben. Bereits ihr erster Versuch, gegen das Marat zu demonstrieren, muss für die Nazis ein Fiasko werden, um ihnen klarzumachen, dass die Gegend ums Marat eine No-Go-Area für sie ist und es die Wurstgesichter gar nicht noch einmal versuchen brauchen. Trotz allem gilt natürlich den ganzen Abend für alle couragierten AntifaschistInnen: Es werden viele Bullen vor Ort sein und evtl. auch das eine oder andere Grüppchen Nazis herumstreunen, also bleibt zusammen, bewegt euch in größeren Gruppen und bleibt nüchtern.

In diesem Sinne:

KEINE NAZIKUNDGEBUNG VOR DEM KAFE MARAT ODER SONSTWO!
NAZIS STOPPEN!
ANTIFA HEISST ANGRIFF!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

der neuste stand

hans 12.06.2008 - 10:56
Die Nazis haben jetzt einen Aufmarsch vom Goetheplatz bis zur vorherig geplanten Kundgebung angemeldet. Dementsprechend wollen sie jetzt auch noch einige hundert Meter weit demonstrieren. Das ganze gibt ihnen und den Bullen natürlich auch juristisch mehr Mittel zur Hand sie Richtung Kafe Marat durchzuprügeln, waren ja im Vorfeld viele Blockadeankündigungen
kursiert.
Weiterhin ist klar, dass die Nazis erst gar nicht zum Marat kommen sollten. Schleißlich sind die Provokationen gegen AIDA und MARAT nicht (nur) ein Angriff auf diese beiden Institutionen, sondern Angriffe auf ALLE, die in München emanzipatorische Politik und Kultur machen. In diesem Sinne: Nazikundgebung verhindern. Auf allen Ebenen. Mit allen Mitteln. Antifa heißt Angriff!

Kundgebung der Nazis

Max von Bauernfeind 12.06.2008 - 11:26
die Angabe mit der Entfernung von 60m ist unwahrscheinlich, das wäre der Eingang des städtischen Jugendzentrums, in dem sich überwiegend Migrantenkinder aufhalten.
Eher wahrscheinlich ist, dass sie einen Platz für ihre Kundgebung in Höhe der Einfahrt zur Tiefgarage der Agentur für Arbeit bekommen werden. GoogleEarth benutzen! da gibt es auch eine kleine Grünanlage (hinter dem Bushäuserl).
in Richtung Süden erscheint eine Kundgebung im Abstand von 60m auch unwahrscheinlich, da gibt es nur den normalen Fußweg, außerdem würde da der Eingang zu einer kommunalen Behörde lahmgelegt werden. Sollten sie ihre Kundgebung in Richtung Süden abhalten, dann wohl eher in der Zenettistr.

Zielpunkt des Aufmarsches

info 12.06.2008 - 15:33
Die Nazis kriegen wohl einen Platz vor der Friedhofsmauer. Es ist anzunehmen, dass der Marsch vom Goetheplatz über die Waltherstraße auf die Thalkirchner führt (extra Parkverbotsschilder).

Kundgebungsort

Nasa World Wind 12.06.2008 - 15:51
...dann sind die Faschos ja mindestens 160 Meter vom Marat entfernt, "vor dem Kafe Marat" ist das nun wirklich nicht!

ein weiteres update

No Nazis nowhere 12.06.2008 - 20:38
@info: Die Einschätzung, dass die Nazis über die Walterstr. geleitet werden teilten viele, solange sie nur eine Kundgebung angemeldet hatten. Dies ist nun aber nicht mehr der Fall!!
Es kann ebenfalls davon ausgegangen werden, dass die Nasen die Kapuzinerstr. nehmen werden. Verkehrstechnisch wäre für die Bullen sicherlich die Waltherstr. am besten. Durch eine Demo haben aber erstmal die Faschos mehr Rechte u.a. was die Route betrifft, d.h. die Bullen können das nicht mehr beliebig bestimmen, wie es in dem Fall einer "Begleitung" zur Kundgebung gewesen wäre.

Die Absperrgitter sind im Moment massiv in der Thalkirchnerstr. vorm Marat bis zur Bushaltestelle(!) - was die Bullen da wohl planen dürfte jeder und jedem klar sein: KundgebungsteilnehmerInnen nur noch Richtung Zenettistr. laufen zu lassen und möglicherweise ab 19:30h die Strasse sperren.

Der momentane Stand ist also: Nazis laufen und machen definitiv eine Demo. Alle sollten sich auf alle Routen einstellen, schon aus dem einfachen Grund, dass wenn eine Route dicht ist die Bullen die nächste benutzen werden. Im Moment kommen also Kapuzinerstr., Waltherstr und Häberlestr. in Frage ...

Zu den Verlieren des selbsternannten "nationalen Widerstand": Es ist eine beispielslose Selbstüberschätzung zur glauben sie könnten wirklich was gegen linke Strukturen machen. In München zählt dieser Kreis eine Minorität, die nicht weiter beachtenswert ist, wohingegen linke Strukturen alleine in diesem jahr mehrfach mehrere tausend Menschen auf die Strasse bekommen hat.

Sicherlich muss diese Provokation dem Motto nach "Einmal und nie wieder" gebührend beantwortet werden und das Ziel ist und bleibt es sie gar nicht vom Goetheplatz erst losgehen zu lassen. Ob dies nun friedlich oder militant sein wird bleibt dabei nebensächlich. Massenblockaden dürften aber wahrscheinlich das "massenkompatibelste" sein und diese werden auch von grossen Teilen der GegnerInnen getragen.

Niemand aber wird es stören wenn diese Dumpfbacken Klamotten auf die Fresse bekommen, sie scheinen ja in pathologischerSelbstüberschätzung zu schwelgen und das eine oder andere "AUA" dürfte da bestimmt nicht schaden ...

Zu beachten bleibt aber das direkte Aktionen entfernt des Kafe Marat stattfinden sollte, schon aus dem Grund staatlicher Repression zuvorzukommen.

Die Debatte über Gewalt "ja oder nein" sollte hier nicht weiter geführt werden. Nur soviel: Politisch bestimmte Militanz hat rein gar nicht mit "keiner Intelligenz etc." zu tun. Diese kann durchaus sinnvoll sein, es kommt halt auf das "wo" und "wann". Und mal ehrlich: Mit Nazis zu diskutieren macht überhaupt keinen Sinn, dass haben bereits sehr bürgerliche AntifaschistInnen erkannt. Worüber sollte mensch auch schon diskutieren? Über die Legitimität des NS? Da es dafür nicht die geringste Grundlage gibt, bleibt halt häufig nur "ihnen eins auf die Glocke zu geben" - und wir machen das nicht gerne ... freuen uns aber über jedes Scheitern von Naziaufmärcshen.

In diesem Sinne: Naziaufmärsche zum Desaster machen! Auf vielen Ebenen! Mit unterschiedlichen Mitteln!

P.S.: Da die Nazis sich auch nach dem 13.6. im Wahlkampf befinden und wir ihnen das Leben so schwer, wie nur irgendwie möglich machen wollen, schlagen wir ein langfristig angelegte Kampagne gegen dieses "Pack" vor. Flugis mit Namen und Adressen liegen bereits an diversen Orten aus und wer die veragngen Tage bei der Adresse des BIA-Stadtrats und Demoanmelders Karl Richter vorbeigefahren ist konnte auch schon die gesprühte Parole: "Nazis angreifen! Karl Richter halt´s Maul!" bewundern...

Lasst euch was einfallen und lasst euch nicht erwischen! Bis morgen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 13 Kommentare an

Intoleranz gegen Intoleranz — Antifaschist

@antifaschist — ...

@ antifaschist — naziklopper

@antifaschist — böser boo-Mann

eine interesante diskusion hier — schon etwas älter

@ München — Da, Da, Da,

noch älter als alt — Alteau

danke danke — schon etwas älter

@danke danke — noch älter

Was ist hier los? — Bemmsel

ja ja, die gewaltfrage. — annagewaltlisa