Rostock: ECC kaputtgemacht! NPD-Funktionär als neue Hoffung?

Red_Angel 03.06.2008 03:10 Themen: Antifa
'No Surrender' - nach massiven Übergriffen auf den Neonaziladen in der Hansestadt, ein verzweifeltes Plakat, welches an die Ladenfront hastig geklebt war. Das war im August vergangenes Jahres. Und nach nicht einmal einem Jahr haben sie es doch getan. Sie haben aufgegeben, der ECC ist dicht. Eine bundesweit bekannte Naziplattform versucht alles um diese Niederlage kleinzureden. Es sei ja nur ein Betreiberwechsel. Lüssow ein 'Kamerad' vor Ort übernehme jetzt das Geschäft. 'Willkommen in Dickkoepp' titelt Altermedia. Aber nein, es habndelt sich nicht um einen 'üblichen' Betreiberwechsel, der schon einmal prinzipiell mit einer Krise begleitet sein muss. Dies ist nicht anderes als das letzte Aufgebot...
Durchatmen in Rostock. Der Hamburger 'Westimport' Klebe und de Vries sind endlich getürmt. Zwei bundesweit bekannte Neonazigrößen hatten im Juni vergangenen Jahres im alternativen Stadtteil 'KTV' einen Laden eröffnet. Aus und vorbei, sie haben noch nicht einmal ihr einjähriges Jubiläum abwarten können. Bloß raus hier! Wer kann es ihnen verdenken:
4300 Unterschriften, Flashmobs, Spontandemos, diverse militante Aktionen - einen einfachen Stand hatte der Laden nie. Wen wundert das auch, wenn die Betreiber regelmäßig Anwohner bedrohen und angreifen? Freund macht man sich so sicher nicht. So musste schließlich die 'nationale Solidarität' ausgerufen werden, aber auch das eine Pleite. Nur ein kläglicher Haufen wollte für den Laden demonstrieren. Und dazu immer wieder diese Antifa. Sie ließen einfach nicht locker. Der angerichtete Schaden dürfte den vierstelligen Bereich weit überschritten haben.
Nun übernimmt Birger Lüssow das Geschäft, eine verkrachte Existenz die ohne Landtagsmandat wohl längst im Schuldenturm gesessen hätte. Welcher Masochismus ihn dazu treibt sei dahingestellt. Der Widerstand gegen den Naziladen dürfte wohl jetzt erst recht einen neuen Aufschwung erfahren.
Eigentlich hatte man sich bereits auf eine längere Kampagne gegen de Vries und Co eingestellt. Das nun ausgerechnet lokale Kräfte die Verteidigung übernehmen sollen, die seit Jahren in Rostock nichts mehr auf die Beinen stellen können, gibt allen Grund zum Optimismus. Die endgültige Schließung des Laden ist damit ein Stück näher gerück.
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Ergänzungen

Kein Erffolg?

Red_Angel 03.06.2008 - 10:38
Wenn ich die Miete 5 Jahre im Voraus bezahle, eine riesen PR-Kampagne starte, Demos organisiere, einen Webshop aufbaue (der allerdings nie so richtig startete), dann sollte man eigentlich von einem langfristigen Engagement ausgehen. Wenn ich dann noch nicht mal 1 Jahr aushalte, ist das nicht weil der Laden so erfolgreich ist und quasi ein Selbstläufer. Ein erfolgreiches Geschäft gibt man nicht so einfach auf. Und das dass Geschäft nicht erfolgreich lief, liegt nicht zu Letzt an antifaschistischer Intervention.
Frontstadt Rostock, No Surrender??? Wo sind sie denn jetzt?!?
Richtig ist sicher, der Laden hat noch auf, richtig ist aber sicher auch, dass der Betreiberwechsel kein Beweis der Stärke ist (de Vries hatte ja auch angeblich 1/2 Liter Blut verloren, bei einem Angriff) und daran gibt es nichts zu deuteln.

Bilanz? Positiv!

Rostockerin 03.06.2008 - 10:53
Auch in den letzten Wochen gab es immer wieder Aktionen gegen den Laden: erst am Wochenende ging wieder eine Scheibe zu Bruch. Kurze Zeit davor wurden die Rollläden verschönert! Auch wenn die Aktionen vielleicht nicht mehr soviel Aufsehen erregen, sie halten weiter an und es ist davon auszugehen, dass der Betreiberwechsel und das Firmenjubiläum dem nicht abträglich seien werden. News und Infos aus McPomm

Friese sagt...

rave on 03.06.2008 - 13:18
...bei Altermedia Folgendes:

“Friese Hamburg // Jun 3, 2008 at 10:18

Eigentlich wollten wir den Laden zum 31 Mai ganz schliessen[...]Für uns sind sowohl die ständige Fahrerrei von Hamburg nach Rostock als auch der Standort KTV (den wir nicht absichtlich gewählt haben und vor dem uns auch keine Rostocker Kamerad gewarnt haben ) zu einer zu grossen persönlichen Belastung geworden[...]

Für den ehemaligen E.C.C Rostock
Thorsten de Vries (Hamburg)”

So viel zu der Motivation der ehemaligen Betreiber.

@ ...

hmm 03.06.2008 - 13:40
xt-commmerz ist nicht kostenlos.

hirnloses gelaber....

.... 03.06.2008 - 20:00
Ich halte diesen Beitrag für reine Spekulation und selbstbeweihräuchernt. Denn Fakt ist nunmal, dass der Laden noch steht, wenn auch unter anderem Namen. Und warum sollten die Hamburger Türmen? Seit über vier Monaten gab es keine Aktionen mehr.

Ich halte diese Geschichte für eine rein geschäftliche Aktion.

Und mal ganz ehrlich, wenn der Laden wirklich eine wirtschaftliche Ruine und der Antifa-widerstand zu heftig war, warum sollte dann Birger Lüssow das Weichei, den Laden übernehmen wollen?

Ich rate zu mehr Bodenständigkeit. Richtig abfeiern kann man wenn der Laden entgültig dicht ist.

Zunächst ist dieser Artikel keine Spekulation! Als Beweis dafür gilt nicht nur der Altermedia Artikle welche ja oft auf schlechten Informationen basieren, sondern auch das zum Beispiel heute den ganzen Tag mindesten 5 NAzis vor dem ECC standen und somit zu zeigen das sie noch da sind... Unter diesen war auch Birger Lüssow und keiner der früheren Besitzern! Außerdem wurde die Fahne nicht rausgehängt was nur 2 Ursachen haben kann. 1. sie wurde geklaut oder 2. der LAden heißt nicht mehr ECC (auf der Fahne stand der Name) => Bürger Lissow hat den Laden übernommen und hat diesen umbennant.
Übrings gab es in den letzten vier Monaten reichlich Aktionen... z.B. Sponti mit 100 Menschen, Bücherniederlegn vor dem ECC zum Tag des Bücherverbrennens der Nazis, dann letzten Samstag die Aktion nach dem KTV-Fest und die Neugestaltung vor ca. 2 wochen ("Das Viertel ist sich einig, Nazis werden gesteinigt")...
NAtürlich stimmt es das dies noch nciht bedeutet das die Antifa gewonnen hat aber zumindest ein Etappensieg wurde erzielt!
Birger Lissow hat kein Rückrat nach der ersten militanten Aktion oder Demonstration wird er wie seine Vorgänger das Geschäft niederlegen...
Viel Spaß Birger....wir freuen uns auf einen heißen Sommer!

Hinterfragen und Begrüßen

M.K. 03.06.2008 - 20:48
Das ist doch mal eine schöne Nachricht.
Die nehme ich erst mal so für mich auf.
Der Ortsbeirat der KTV nimmt das genauso zur Kenntnis und wird in den nächsten Tagen Nachforschungen anstellen, ob der Herr NPD mann vor Ort jetzt das Gewerbe auf seinen Namen angemeldet hat oder nicht. Wenn das so ist, dann wird die Nachricht wohl den Tatsachen entsprechen. Ich persönlich bin jetzt wieder etwas optimistischer das wir bald wieder eine freie Ladenfläche in der KTV haben, in die ein anständiges Geschäft einziehen kann.
Und warum der Typ das jetzt übernimmt ist ganz einfach zu beantworten, solange er sein Wahlkreisbüro dadrinne hat, wird er den Teufel tun und da einen anderen Laden reinzulassen, der möglicherweise von einem Linken betrieben wird.
Aber jetzt muss der Druck und die Aktionen noch einmal verstärkt werden um den Schlußpunkt zu setzen. "Good night White pride"

Link zu guten Videos zum Thema

Horsti 04.06.2008 - 23:25
Hier kann man sich viele Videos aus dem mecklenburg-vorpommerischen Landtags-Alltag anschauen:

 http://www.youtube.com/user/EndstationRechts

Neonazis verstärken Aktivitäten in MV

http://www.svz.de 06.06.2008 - 15:03
Unter verstärkten Sicherheitsmaßnahmen informierte die Freie Journalistin Andrea Röpke am Mitt woch abend in Ludwigslust über die neue Gefahr von Rechts. Der bundesweite neonazistische Verein HDJ (Heimattreue Deutsche Jugend) verstärke seine Aktivitäten in MV, warnte Röpke.

Die Lager, die einem Pfadfindertreffen ähneln, sollen nach HDJ-Lesart "die nationalsozialistische Jugend zusammen bringen, schulen, abhärten und für eine Karriere in Führungskadern vorbereiten", sagte die Journalistin. Es sei schwierig diese Jugendlichen im Alltag zu erkennen. Auffällig sei, dass sie keine Ang lizismen verwenden.

Landesbrandmeister Heino Kalkschies befürchtet, dass Feuerwehren wegen ihrer guten Vernetzung zunehmend von Rechtsextremen unterlaufen werden. Er werde mit Aufklärungskampagnen sensibilisieren. In Greifswald seien schon rechte Strukturen beim Technischen Hilfswerk entdeckt worden. Der Vorsitzende des Landesverbandes der Schullandheime, Bernd Karsten, zeigte sich ebenfalls besorgt und wird in seinen Herbergen auf die Aktivitäten der HDJ hinweisen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

Naja...

Spekulation 03.06.2008 - 08:44
Ich halte diesen Beitrag für reine Spekulation und selbstbeweihräuchernt. Denn Fakt ist nunmal, dass der Laden noch steht, wenn auch unter anderem Namen. Und warum sollten die Hamburger Türmen? Seit über vier Monaten gab es keine Aktionen mehr.

Ich halte diese Geschichte für eine rein geschäftliche Aktion.

Und mal ganz ehrlich, wenn der Laden wirklich eine wirtschaftliche Ruine und der Antifa-widerstand zu heftig war, warum sollte dann Birger Lüssow das Weichei, den Laden übernehmen wollen?

Ich rate zu mehr Bodenständigkeit. Richtig abfeiern kann man wenn der Laden entgültig dicht ist.


@spekulation

egal 03.06.2008 - 11:07
du bist hier auf der falschen seite,poste deinen müll auf ner dämlichen faschoplattform.

@egal

... 03.06.2008 - 11:21
Ja, da habe ich nur drauf gewartet.

Bist du nicht unserer Meinung, bist du Faschist!

Immer die selben hohlen Sprüche....

@ red-angel

... 03.06.2008 - 11:38
Das ist doch nicht wahr. die Miete wurde ganz sicher nicht im voraus bezahlt. 45.000 Euro schüttelt sich auch ein Möchtegern-Zuhälter wie De Vries nicht aus dem Ärmel. Laut Vermieter ist der Vertrag sogar gekündigt und die Sache geht vor Gericht.
PR-Kampangne? Welche denn? PR gabs am Anfang doch nur über Plattformen wie Indy und Alter.
Web-Shop? Gibs im Internet gratis. Und der Vom ECC war von xt-commerce. Also auch umsonst.
Demo? Das war doch die einzig größe PR-Aktion. Auch gratis.

Das mal wieder ne Scheibe zu Bruch ging, habe ich nicht gewußt. Aber das ist doch etwas, womit diese Leute gut leben können. Kennen die doch gar nicht anders.

Und nicht immer gleich den Fascho wittern, wenn sich jemand Kritisch äussert.

Rote Hilfe Rostock lädt zum Hearing

RH Rostock 03.06.2008 - 20:48
Pressemitteilung vom 3.6.08:

1 Jahr nach dem G8 Gipfel:
Hearing in Rostock zu Repression vor, während und nach (G8)Gipfeln

Im Rahmen der in Rostock vom 6-8.Juni stattfindenden
globalisierungskritischen Tage Heiligendamm+1 lädt die Rote Hilfe
Rostock zu einem Hearing zur Polizeirepression vor, während und nach
(G8)-Gipfeln ein. Vertreter von Menchenrechts- Anwalts- und
Antirepressionsgruppen diskutieren am 7 Juni ab 20 Uhr im Gustav Adolf
Saal in der Rostocker Petri Kirche über

- Polizeistrategien zur Handhabung von Gipfeln
- über die Manipulation der Medien durch Lügen der Polizei
- über Menschenrechtsverletzungen während des Gipfels
- über die juristische Aufarbeitung des Ganzen, bei der Menschen mit z.T. abenteuerlichen Vorwürfen bestraft werden. In der Veranstaltung wird darüber hinaus ein Ausblick gegeben, was bei zukünftigen Gipfeln an Repression zu erwarten ist.

Mittels stärkerer internationaler Zusammenarbeit von
Repressionsbehörden, dem frühen Einsatz technischer und militärischer
Mittel und der administrativen Schaffung eines Staates im Staate
(Kavala) war der G8 in Heiligendamm ein Testfeld für neue
Polizeistrategien zur Repressionsabsicherung. Durch ein umfangreich
inszeniertes Lügengebäude über giftspritzende Clowns, angeblich Hunderte
verletzter Polizisten lieferte die Polizei der Justiz Argumente für die
massive Einschränkung des Demonstrationsrechtes.

Was folgte, war ein Gipfel der Superlative, was die Einschränkung von
Grundrechten, Ingewahrsamnahmen und Platzverweise angeht. Dass von den
1600 eingeleiteten Ermittlungsverfahren nur etwa 2% (eigene Schätzung) –
5% (nach Aussagen der Staatsanwaltschaft) zu Verurteilungen
vor Gericht führten, verwundert nur auf den ersten Blick. Denn repressiv
wirken Verfahren allemal. Und es ist durchaus denkbar, dass
Einstellungen und Freisprüche wohlkalkulierte polizeiliche
Kollateralschäden waren im Rahmen einer Repressionsstrategie, die
trotzdem wirkte: weil sie erstens verunsicherte und zweitens
Ingewahrsamnahmen im Nachhinein rechtfertigen sollte.

Es diskutieren:
Gipfelsoli Infogruppe Berlin: Matthias Monroy
Komitee für Grundrechte und Demokratie: Elke Stevens
Campinski Pressegruppe
Prozessbeobachtungsgruppe Rostock: Dieter Rahmann
Republikanischer AnwältInnenverein, Anwaltsnotdienst: Ulrike Donat
Moderation: Rote Hilfe Rostock

Kontakt: Melanie Rose, Tel.: 01577-5706606
Mail:  rostock@rote-hilfe.de

Deeskalation verhindert Krawalle

http://www.mvregio.de 07.06.2008 - 22:25
Durch den besonnenen Einsatz der Polizei, der auch durch Einsatzkräfte der Bundespolizei, der Bereitschaftspolizei Hamburg und Einsatzkräften aus anderen Polizeidirektionen des Landes und der Bereitschaftspolizei Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wurde, konnten größere Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie schwere Personenschäden verhindert werden. Die Polizei war auf eine Deeskalation eingestellt und ließ sich nicht provozieren.

Der genehmigten Demonstration der NPD mit ca. 450 Teilnehmern (darunter reisten aus Richtung Güstrow ca. 128 Personen, aus Richtung Stralsund ca. 22 Personen, aus Richtung Pasewalk ca. 54 Personen und aus Richtung Berlin/Neustrelitz ca. 86 Personen mit der Bahn an), standen ca. 300 zumeist friedliche Gegendemonstranten und Schaulustige gegenüber.

Bei Vorkontrollen vor der Demonstration wurden gefährliche Gegenstände (2 Messer) sichergestellt. Durch Gegendemonstranten kam es zu 2 Blockaden. Eine Konfrontation konnte die Polizei verhindern, in dem diese Blockaden durch deeskalierende Maßnahmen zur Auflösung bewegt wurden. Deshalb ergaben sich keine Einschränkungen in Bezug auf den gerichtlich bestätigten Ablauf der Demonstration der NPD.

Während der Demonstration und der Kundgebung vor der ARGE im Reitbahnviertel wurden Reden gehalten, Parolen gerufen und Musik abgespielt. Deren Inhalt wird nun durch die Polizei auf strafrechtliche Relevanz geprüft.

Der amtierende Leiter der Polizeidirektion Neubrandenburg, Siegfried Stang, dankte allen eingesetzten Beamtinnen und Beamten. "Ihre Einsatzbereitschaft, ihr Engagement und hohe Professionalität war die Grundlage für einen erfolgreichen Polizeieinsatz". Die Polizei bedankt sich auch bei den Neubrandenburger Bürgerinnen und Bürgern und allen, die am heutigen Tag ihren Protest friedlich zum Ausdruck gebracht haben. Auch insbesondere dadurch wurde die Arbeit der Polizei unterstützt und erleichtert.