Straßentheater beim Osnabrücker Katholikentag

AntiKatholikentagsGruppe 21.05.2008 23:40 Themen: Freiräume Kultur
Zusammenfassung einer kreativen Protestaktion zu den 97. Katholikentagen in Osnabrück.
Aus gegebenem Anlass fand heute, den 21.05, eine kleine kreative Protestaktion in der Osnabrücker Innenstadt statt. Zur Zeit ist Osnabrückvon von einigen zehntausenden Katholiken, zum 97. Katholikentag, belagert. Um diesen, an sich schon unmöglichen Zustand, wenigstens nicht ganz unkommentiert zu lassen, bildete sich eine kleine Gruppe , welche ihre Kritik in einigen Theaterszenen vortrug.

Hierzu hatten wir uns im Vorfeld fünf Themenbereiche überlegt, welche wir quasi exemplarisch herausgreifen wollten und uns zu jedem dieser Bereiche eine eigenständige Szene, sowie ein Schild mit einem kurzen prägnanten Satz erdacht. Zwischen den einzelnen Szenen sangen alle Beteiligten den Refrain aus dem Hexeneinmaleins von Konstantin Wecker.
Vor allem auf den Umgang der Kirche mit den Themen Frauenrecht und Homosexualität wollten wir besonders hinweisen, zum anderen aber auch den Einfluss der Katholischen Kirche auf die Politik und Sexualität im allgemeinen Sinne.

Im großen und ganzen gab es für uns einiges an positiven Reaktionen, dennoch aber auch ein par bittere Pillen zu schlucken. Zwischen freudigem Zuspruch und Ekel, aufgrund sich küssender Männer, war eigentlich alles vorhanden. Alles in allem waren wir als Gruppe jedoch überrascht wie gut wir aufgenommen wurden. Einzig ein übereifriger Mensch der Caritas wollte uns von dem Platz vor seiner Bühne vertreiben lassen und lies auch, nach einer erfolglosen Disskusion mit uns, sein Anliegen durch die kostümierten Freunde in Blau durchsetzen. Später kam es noch zu einer Personalienfeststellung, da mensch uns offenbar unterstellte den Katholikentag sprengen zu wollen, wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt zu dem wir schon längst auf einem gemütlichen Fleckchen Wiese den Tag reflektieren wollten und die Schilder beiseite gelegt hatten. Die übliche traurige Repression linken Aktionsformen gegenüber und die alltägliche Intoleranz der katholischen Religion also.

Stay tuned

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Ergänzungen

WICHTIG

.... 22.05.2008 - 00:20
Vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass die Performance vor der Caritasbühne trotz Widerstand aus der Katholikenreihe beendet wurde.

Das Mittelalter beenden!
Für ein selbstbestimmtes Leben ohne Sexismus und Homophobie!!

vielleicht noch wichtig

nochmal derselbe 22.05.2008 - 00:28
Vielleicht noch wichtig zu sagen, dass der Typ der uns vertreiben wollte kein Caritasmitarbeiter war( zumindest nicht erkennbar), sonder ein DPSG-Pfadfinder, der dort wohl die Verantwortung trug.
Der war es dann auch der die Irren in Blau gerufen hat.

...

... 22.05.2008 - 01:03
Die Performance wurde zu Ende gemacht. Man konnte uns also nicht zu einem frühzeitigen Schluß zwingen. Das ist in einem der Kommentare vielleicht missverständlich. Außerdem wurden die ganze Zeit fleissig Kondome und Flyer verteilt.

Nazis in der Innenstadt

* 22.05.2008 - 15:29
will nur kurz mitteilen das gestern wie auch heute vermehrt nazis auf dem kirchentag gesehen wurden. Gestern hatten sie wohl eine transpi aktion am dom.

muss ausgefüllt werden

Uwe 22.05.2008 - 19:42
die osnerbrücker möchtegern neonaziszene versuchte massiv in der öffentlichkeit aufzutretten,in dem sie am deutschen katholikentag direkt vor der hauptbüne zwei große transparente mit der aufschrift abtereibung ist mord politik unt kirche schauen zu hoch hielten jedoch konnten die neonazis ihre anti abtreibungs transparente nur cirka 5min. hoch halten,weil sie von den ordnern des platzes verwiesen wurden eine grösere menge nazis verteilten in der gesamten innenstadt flugblätter mit der aufschrift den stummen eine stimme geben abreibung ist mord



kein platz für nazis in osnabrück und überall

ich denke ihr greift die falschen an.

cami 22.05.2008 - 20:52
es besteht ein unterschied zwischen der offiziellen meinung der katholischen kirche und den menschen, die sich zum katholischen glauben bekennen. mal am beispiel der homosexualität: das offizielle Statement der kirche ist, dass man homosexuell sein darf, dies aber nicht ausleben darf. was meiner meinung nach eindeutig ein eingriff in das persönliche Selbstbestimmungsrecht ist und damit nicht zu akzeptieren ist. nun gibt es aber auch viele menschen innerhalb der katholischen kirche, die ihre Homosexualität frei ausleben und damit bei anderen katholiken NICHT anecken. gerade in so einem toleranten, offenen Raum wie dem Katholikentag, an dem viele menschen aus unterschiedlichen orten, lebensbereichen, altersstufen zusammenkommen um zusammen zu feiern und zu diskutieren, findet diese "andere" seite der kirche statt. genau hier sind die menschen, die sich strategien überlegen, wie soziale gerechtigkeit in dieser welt entstehen kann. also eigentlich genau das thema das die "linken" (damit mein ich nicht die partei sondern die strömung) ebenso beschäftigt, nur eben mit gott. also was soll daran schlimm sein?

es ist bestimmt eine gute aktion, das straßentheater vor einer offiziellen einrichtung der katholischen kirche, dem büro eines bischofs zum beispiel, aufzuführen. der katholikentag ist dafür die falsche bühne. wenn man sich das programm des katholikentages anguckt findet man einen workshop zum thema "lesbisch - na und? von freiheiten und zwängen lesbisch zu leben" der von einem netzwerk geleitet wird, das sich für lesbische frauen mit dem arbeitgeber kirche einsetzt. ergänzend dazu findet ein lesbisch-schwuler gottesdienst statt. weit gefehlt, wenn man nach workshops zum thema "wie kann man homosexualität heilen?" sucht, wie es sie wohl auf dem christival in bremen gegeben hat.

es ist durchaus richtig kritik an der katholischen kirche zu üben, nur hilft es manchmal sich ein wenig zu informieren und nicht alle über einen kamm zu scheren.

Lieber cami

schmetter-ling 23.05.2008 - 01:12
Lieber cami, die Reaktionen auf sich küssende Männer und sich küssende Frauen, waren auf dem Katholikentag fast ausnahmslos Ekel und Abscheu.
Workshops wie du sie benennst nutzt die katholische Kirche als Feigenblatt, um die strukutrelle Gewalt, die die Kirche den Menschen antut zu überstrahlen.
Gerade dein Beispiel ist absurd! Noch heute werden Schwule und Lesben, die sich offen zu ihren sexuellen Vorlieben bekennen, bei der Caritas und Kirche gekündigt.
Die von dir beschrieben Offenheit der gläubigen Katholik_innen ließ am heutigen Veranstaltungstag auf sich warten.

Keine Religionen !

Movens 23.05.2008 - 01:58
Als offen lebender schwuler Mann lebe ich lieber in einem teilweise säkularisierten Land als in einem, in dem irrtionale Weltverklärunsmodelle das Leben der Menschen dominat beherrschen, deren Bedürfissen beschneiden und deren Iduvidalität unterdrücken.

Da ich nun mal in der BRD lebe, wende ich mich gegen eine religöse Orgnsation die mir die " ewige Verdamiss" an den Hals wünscht und deren Orgnsationen geoutete Lesben und Schwule kündigt. Die angeblich so tolerante kath. Kirche beruft sich in ihrer offen Diskrimminrung ( vgl. hierzu Artikl 5 der AVR-Caritas, und die Stellungsnahme der deut. Bischoffkonferzen zur Homosexualität. ) übrigens auf den Artikel 140 des Grundgesetz dieser Republik.
Keep your relgion out of my life !
Das Unheil muss überall zurückgeschlagen werden.
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