Wikipedia wird immer brauner

NazipediaWatch 13.05.2008 17:55
Die Unterwanderung der Wikipedia durch Nazis und ihre willigen Vollstrecker nimmmt immer extremere Formen an. Zeit, endlich was zu unternehmen.
Das ist schon krass. Vor einiger Zeit noch hat eine Anzeige von Katina Schubert das massive Nazi-Problem der Wikipedia halbwegs in die Öffentlichkeit gezerrt und trotzdem tut sich in dieser Frage scheinbar gar nichts in der Wikipedia, eher scheint es schlimmer zu werden. Die Wikipedia wimmelt noch immer von geschichtsrevisionistischer Literatur, mit der "Fakten" nachgewiesen werden. So ist beispielsweise die alte Präventivschlagthese, wonach das Deutsche Reich die Sowjetunion nur angegriffen hat, um einem Gegenschlag vorzubeugen, absoluter common sense in der Wikipedia. Daneben wird aus Materialien des Nationalsozialismus zitiert, ohne dass dies angegeben wird und die neurechte "Junge Freiheit" darf als Quelle in den Artikeln angegeben werden, indymedia hingegen wird als "linksextremistisch" geführt und ist in Fußnoten verboetn.
In letzter Zeit tat sich nun wieder etwas. Unter dem Namen "Rosa Liebknecht" meldete sich einst ein aggressiver Rechtsextremist an und verbreitete äußerst erfolgreich Nazi-Propaganda, die heute kaum noch rückgängig zu machen ist. Dabei halfen ihm auch diverse Mehrfachaccounts. Irgendwann wurde auch er gesperrt, da es wohl zu scharf wurde. Was eigentlich verwundert, da ja ein Wikipedia-Admin unmissverständlich klargemacht hat, dass antisemitische Pöbeleien in der Wikipedia überhaupt kein Problem darstellen. ( http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Administratoren/Notizen&diff=prev&oldid=33235499) "Rosa Liebknecht" macht schließlich unter anderen Namen oder auch unangemeldet weiter. Dabei war es auch völlig ok, dass er andere Benutzer ins KZ wünschte und mit "Heil Hitler" grüßte: ( http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Eintragung_ins_Nichts&diff=prev&oldid=37737451)

Jetzt ist Rosa Liebknecht wieder da. Und alle freuen sich. Er ist nun unter dem Namen "Friedrich Marx" angemeldet. Ein Benutzer, der sofort auf ihn aufmerksam macht und die Sperre des Accounts forderte, wurde ohne Begründung und Umschweife unbegrenzt gesperrt: ( http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Vandalismusmeldung#Nazitroll_Rosa_Liebknecht_wieder_da_.28erl..29) Gleiches geschah in einer Folgemeldung. (auf der gleichen Seite nachlesbar). Die Drohung, die Wikipedia wegen der Duldung von Morddrohungen und Nazi-Propaganda nochmals anzuzeigen, wurde dort mit einer Sperre geahndet. Nicht etwa wurde gegen die Nazis vorgegangen, sondern gegen die, die etwas gegen sie haben. Zitat: "Für das Volksverhetzungsgelaber ist die IP erstmal 6 h gesperrt. — PDD — 18:18, 13. Mai 2008 (CEST)" Soviel Dummheit muss man erstmal verarbeiten. Die Sache mit Anzeigendrohung bei Volksverhetzung (die in der Wikipedia permanent vorkommt) ist allerdings alles andere als ein Einzelfall. Die Wikipedia sieht sich hier schon jenseits aller geltenden Gesetze und hakt Nazi-Propaganda bis hin zu den erwähnten Morddrohungen unter "Meinungsfreiheit" ab.

Die Wikipedia wird täglich unerträglicher. Vielleicht gerade weil juristische Schritte ausbleiben und diese Propagandaplattform für Nazis sogar in linken Kreisen wegen der offenen Strukturen noch immer ein hohes Ansehen genießt, fühlen sich die Nazis, die Administratoren (oftmals identisch) immer sicherer und werden immer aktiver. Die Aktion der Admins im obigen Fall kommt der Strafvereitelung nahe und Volksverhetzung (vor allem in dieser Form) ist nunmal etwas anderes als Ladendiebstahl.

Das Hauptproblem im Umgang mit der Wikipedia ist das, wonach sie eben noch immer den Ruf genießt, frei, demokratisch und offen zu sein, eben eine Plattform, die vernunftgesteuert ist und wo das bessere Argument, der bessere Nachweis über die Aufnahme von Inhalten entscheidet. Wer das noch glaubt, ist schlicht naiv. Die Wikipedia ist heute ein Konglomerat aus ziemlich dämlichen Admins, die von einer Handvoll äußerst aktiver Nazis, Rechtskonservativer, Neurechter und wie sie alle heißen, an der Nase herumgeführt werden. Daneben gibt es eine kleine aber immer wehrlosere Gruppe von Benutzern, die versuchen, diese Tendenzen rückgängig zu machen. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Herr_Andrax/Der_Diderot-Club_f%C3%BCr_eine_freie_Wikipedia)
Benutzerinnen und Benutzer der Wikipedia können nur das tun, was sie ohnehin tun sollten: Kritisch mit den Inhalten umgehen. Bei wichtigen Angaben (z.B. über Opfer aus der Zeit des NS) die angegebene Quelle genauestens untersuchen und, wenn nötig, Informationen über den Autor einzuholen. In der Regel finden sich in den Fußnoten alles, was in Revisionistenkreise Rang und Namen hat und was man sonst in Bibliotheken nur gehen Antrag zu lesen bekommt. Selbst mitschreiben funktioniert in der Wikipedia kaum noch, wenn man von der "anderen Seite" kommt. Als unangemeldete_r Benutzer_in hat man ohnehin keine Chance, noch weniger, wenn man versucht, sich irgendwie mit den Nazis in der Wikipedia zu beschäftigen.

Ein paar Links zum Gruseln:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Polenfeldzug (das heißt tatsächlich Polenfeldzug!)
 http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrechen_der_Roten_Armee_%28Zweiter_Weltkrieg%29
 http://de.wikipedia.org/wiki/Vorgeschichte_des_2._Weltkrieges
 http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Administratoren/Notizen/Archiv/2007/12#Neonazis_sperren
 http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Metgethen (Versionsgeschichte beachten!)
 http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Waffen-SS&diff=43647607&oldid=43646481
...
 http://wikipedia-inside.unrast.org/
 http://nazipedia.twoday.net/
 http://archiv.twoday.net/stories/4654011/

P.S. Warum sollte uns das eigentlich interessieren? Die Wikipedia gehört zu den meistbesuchtesten Seiten im Netz. Was in der Wikipedia steht, wird oftmals als Wahrheit akzeptiert. Sie ist oftmals, gerade für Schüler_innen, die erste und einzige Informationsquelle, Nazi-Propaganda und vor allem der verbreitete Geschichtsrevisionismus lässt sich so am besten tradieren. Und letztlich ist die Wikipedia eigentlich eine wirklich gute Idee. Mittlerweile sind die Prinzipien der Offenheit und des freien Wissenstransfers aber längst verschwunden. Das ist doch schade.
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Ergänzungen

struckturen

wpzs 13.05.2008 - 18:42
nett zusammengestellt der artikel

du schreibst den artikel wie, als wenn du auch bei wikipedia mitschreibst.

du könntest denen die sich nicht so damit auskennen noch ein paar weitere infos über die strucktur von wikipedia geben; sprich wer regelt was, wer ist oben....


nur die augen offenhalten ist mir ein bissel zu wenig als "lösungsansatz"
verlink ambessten geich noch ein paar weitere profile von leuten(admins) die sich einfach scheiße verhalten

so lässt sich da bestimmt mehr machen...

Titel der Ergänzung

mein name 13.05.2008 - 18:51
also sorry aber ich glaube wirklich, du leidest unter verfolgungswahn. zu dieser rosa liebknecht sache kann ich nichts sagen aber im allgemeinen kann ich was du schreibst nicht nachvollziehen. bei relevanten artikeln schaue ich mir immer auch die diskussionsseite dazu an, was häufig interessanter ist als der artikel selbst. augrund dessen kann ich sagen, das bestimmte benutzer wie zum beispiel "jesusfreund" oder "hoch auf dem Baum" mit viel engagement dafür sorgen, dass wikipedia definitiv auf linie der political bzw. historical correctness" liegt. dass nicht immer im endergebnis der blickwinkel der radikalen linken dabei herauskommt, liegt in der natur der sache, da die mehrheit der bevölkerung und damit die mehrheit der benutzer nunmal nicht dieser zugehörig ist. wo du aber jetzt in den artikeln rechte, oder besser extrem rechte, standpunkte gefunden haben willst, kann ich aus eigener erfahrung nicht nachvollziehen.

Nazipedia

inferno 13.05.2008 - 19:13
Mensch weiss doch schon lange, das bei Nazipedia Faschisten und Geschichtsrevisionisten einige Vorsprünge haben, bzw. einen Stein bei den Admins im Brett haben.
Versuche von Linksaktivisten, Nazipropaganda zu smashen oder zu melden, wurden von Admins immer wieder behindert. Eine Übersicht der am aktivsten Admins, die Nazis schützen wäre eine feine Sache.

Keep on Fighting Online against Fascism

Ergänzungen

NazipediaWatch 13.05.2008 - 20:00
Was die Machtstrukturen der (deutschen) Wikipedia angeht, lassen sich keine Namen nennen. Man kann als Faustregel aber sagen, dass man immer mehr Narrenfreiheit erlangt, je länger man in der Wikipedia als registrierter Benutzer unterwegs ist. Das alles ist aber eine Teufelskreis. Wer versucht, rechte Propaganda zu entfernen, läuft Gefahr, seinen Account recht schnell zu verlieren. Soll heißen, nicht-rechte Benutzer werden bei Aktivität in der Regel nicht alt. Der Benutzer Jesusfreund wurde genannt. Tatsächlich gehört er zu jenen, die sich wirklich engagieren und unermüdlich revertieren, prüfen usw. Die Folge lässt sich in seinem Sperrlogbuch nachvollziehen. Der liebe Jesusfreund wird nämlich alle paar Tage temporär gesperrt, weil er sich in sog. "Editwars" in die Schlacht gegen die rechte Übermacht begibt. Normale User geben da einfach irgendwann auf oder lassen sich zu bösen Worten gegen die Nazis verleiten, was dann zur unbegrenzten Sperre führt. Ein gutes Beispiel ist der oben verlinkte "Diderot-Club". Dort haben sich einige Benutzer zusammengefunden, um zu versuchen, eine Gegenmacht aufzubauen und die rechten Probleme zu besprechen. Allein schon der Fakt, dass es nötig wird, dass sich Einzelne zusammenschließen, spricht Bände. In einer Enzyklopädie sollte es normalerweise so laufen, dass eine Änderung, die entweder allgemein anerkannt ist oder eine seriöse Quelle hat, einfach aufgenommen wird. In der deutschen Wikipedia ist dies nicht der Fall.
Weiterhin werden irgendwie linke Benutzer (fast) grundsätzlich nicht zum Admin gewählt. Ich glaube, es gibt einen oder zwei Admins, die die Nazi-Unterwanderung irgendwie kritisch sehen und dagegen angehen. Davon ist eine(r) auch noch eine der unglaublich seltenen, ja fast nicht existenten, Frauen in der Wikipedia. Ansonsten wird ein linker Admin grundsätzlich nicht gewählt, da die Versuche der nicht-Rechten, die rechte Propaganda auszumerzen, von den Admins als "Weimar-Spielen" abgetan werden. Das Problem sind also völlig weltfremde Nerd-Admins, die mehr Verbindung zu ihren Linux-Rechnern als zu gesellschaftlichen Vorgängen, Politik oder Geschichte haben. Sie arbeiten nicht in der Wikipedia, weil sie die Idee des freien Wissensaustauschs so toll finden, sondern weil sie die vielen Knöpfchen und die ganze IT so faszinierenden finden. Für die ist "links" und "rechts" eben gleich (schlimm) bzw. sie meinen, dass beide Seiten das gleiche Recht auf Meinungsfreiheit haben. Blöderweise sind die meisten Admins schon dermaßen aus dem realen Leben entfernt (s. das obige Beispiel "PDD" und "Volksverhetzungsgelaber"), dass sie ihre eigenen Schwächen gar nicht mehr einsehen und eben Holocaustleugnung, Morddrohung usw. für völlig normale Meinungsäußerungen halten und alle, die dort eingreifen, pauschal als Störenfriede abtun. Und noch eins, paranoid bin, sind wir alle, die sich mit dem Problem auseinandersetzen, nicht. Wir finden nur, dass sich die Idee einer freien Enzyklopädie, in der das Wissen vieler Spezialisten zusammen- und den Nicht-Spezialisten zugute kommt, halten sollte. Und das lassen wir uns nicht von einer Handvoll Nazis, die von einer großen Zahl von IT-Nerds gestützt werden, kaputt machen. Dabei geht es auch nicht darum, eine Plattform zu schaffen, wo "linkes" Gedankengut verbreitet wird, es geht nur darum, gesichertes Wissen zu sammeln, eben Fakten. Das ist nicht einfach, es muss aber darauf geachtet werden, dass es auf jeden Fall nicht rechts bleibt. Derzeit würde ich die Wikipedia in ihren relevanten Teilen (Politik und Geschichte) auf jeden Fall zu den wichtigsten ideologischen Stützen der Neuen Rechten zählen.

Ehemalige Kölner Studenten ziehen bei Wikipe

unicode 13.05.2008 - 20:51
Zu "Personen" siehe KUZ S.15:
 http://www.portal.uni-koeln.de/fileadmin/templates/uni/images/KUZ/kuz2-08/kuz_gesamt.pdf

Wikipedianer mit Leib und Seele

Ehemalige Kölner Studenten ziehen bei Wikipedia die Strippen

Wikipedia: Alle kennen sie, alle lie- Artikel eingestellt. Heute forscht
ben sie. Tim Bartel liebt sie vielleicht Manske am Sanger Institut in Cam-
ein bisschen mehr. Der Kölner gehört bridge. Doch nach der Arbeit puz- von der Idee: „Wenn es Wikipedia
zu den wenigen Personen, die das zelt er weiterhin vier, fünf Stunden nicht gäbe, würde man doch nie er-
deutschsprachige Internet-Lexikon lang an Wikipedia-Artikeln wie warten, dass viele Leute zusammen
hinter den Kulissen betreuen. Bartel er jüngst gegenüber dem Kölner so hochwertige Texte erstellen kön-
ist Experte für Wikis im Allgemeinen. Stadtanzeiger berichtete. nen“, sagt der Kölner.
Er hat erforscht, wie verbreitet Wikis Tim Bartel hat sein Hobby hin-
in Unternehmen sind und zwei Wikis gegen zum Beruf gemacht, bezie-
an der Uni Köln aufgebaut. Ebenfalls hungsweise zunächst zum Thema
Wikipedia-Insider ist der ehemalige der Diplomarbeit. Er hat zu Wikis
Kölner Student Magnus Manske. Er in Unternehmen geforscht. Ein
hat die ersten Artikel und die erste Wiki (Hawaiisch für „schnell“), ist
Softwareversion der Enzyklopädie eine Sammlung von Webseiten, die
geschrieben. von den Benutzern nicht nur ge-
Von Vanessa Köneke lesen, sondern auch direkt online
geändert werden können. Wikis
Kürzlich erzitterte die Wissens- ermöglichen es verschiedenen Au-
welt: ein deutsches Mammut stirbt toren, gemeinschaftlich an Texten
-- der Brockhaus. Er stellt sein zu arbeiten. Eingesetzt werden
Buchlexikon ein. Nicht ganz un- können Wikis beispielsweise in Un-
schuldig daran dürften Tim Bartel ternehmen, Bildungseinrichtungen
und seine Mitstreiter der Internet- Städten oder als Netzwerk für
Enzyklopädie Wikipedia sein. Denn Fangemeinden. Die Idee für Wikis
gegen das allgegenwärtige Online- entstand bereits Mitte der 1990er
werk konnte sich die schwerfällige Jahre, doch Wikis in Unternehmen
Printausgabe des Brockhaus nicht waren ein bislang wissenschaftlich
mehr halten. vollkommen unbekanntes Gebiet.
Foto: Vanessa Köneke
Deutschlandmanager von Wikia.
Und er ist immer noch begeistert
Vielleicht hochwertig, aber nicht
wissenschaftlich dürften die Inhalte
der Wikis sein, die Bartel nun be-
treut. Zu den Angeboten von Wikia
zählen zum Beispiel ein Wiki zum
PC-Game World of Warcraft (www.
wowwiki.com) mit 50.000 Artikeln
oder ein 16.000 Artikel umfas-
sendes Wiki zum Thema Muppets
(muppets.wikia.com).
Dass der gedruckte Brockhaus
nun wegfällt, bedauert Tim Bar-
tel übrigens trotz Erfolgsindiz für
Wikipedia. Dennoch blickt er ge-
spannt auf die Zukunft. Denn statt
kiloschweren Brockhausbänden im
Bücherregal gibt es das alteingeses-
sene Lexikon ab April kostenlos im
Internet – in direkter Konkurrenz
zu Wikipedia. Eine neue Herausfor-
derung für Wikipedia und Wikipe-
Mit so einer Entwicklung wohl Die Arbeit Bartels ist die einzige. dianer wie Tim Bartel.
kaum gerechnet, hatte Bartel, als Das Ergebnis der Umfrage unter
Vanessa Köneke ist freie
er 2001 auf Wikipedia aufmerksam 350 Unternehmen: Wikis sind ein
wurde. Der damalige Wirtschafts- Journalistin in Köln.
Graswurzelphänomen, sprich sie
informatikstudent war einfach nur werden von Mitarbeitern in die
von der Idee fasziniert. „Mich hat Unternehmen getragen; zum Teil
es schon immer gestört, dass Refe- einfach installiert. Aber die Mana-
rate und Hausarbeiten schließlich ger ziehen nach und wollen künf-
Tim Bartel vor dem Hauptgebäude der Universität zu Köln
im Keller oder Abfall landen oder tig ebenfalls vermehrt Wikis ein-
maximal der Professor oder Lehrer führen. Denn schließlich sind Wikis
sie würdigt“, sagt Bartel. Wikipedia unkompliziert, kostengünstig und
schien die Lösung. Nun konnten vielseitig verwendbar, so die Um-
die gesammelten Informationen frage. Man kann sie zum Beispiel
verbreitet und genutzt werden; die als Schwarzes Brett oder Diskussi-
Mühe der Referate war nicht verge- onsforum nutzen, für Projektma-
bens. Also meldete sich der Student nagement oder um informelles
als einer der ersten 35 deutschen Wissen festzuhalten wie etwa wo
Benutzer an. Mittlerweile gibt es die Mitarbeiter einen Parkausweis
international über 285.000. Bartel bekommen.
recycelte zunächst eigene Arbeiten
An der Uni Köln gibt es mittler-
wie ein Schulreferat über Expressi-
weile rund 50 Wikis
onismus oder eine Uni-Hausarbeit
über E-Learning. Dann schrieb er
Kein Wunder also, dass es auch
eigene Artikel zu IT-Themen und
an der Universität zu Köln mitt-
schließlich übernahm er auch Orga-
lerweile rund 50 Wikis gibt. Zwei
nisationsaufgaben wie das Löschen
davon hat Bartel im vergangenen
von nichtneutralen Artikeln oder
Jahr als wissenschaftlicher Mitar-
Ordnen und Kategorisieren der Ar-
beiter am Seminar für Allgemeine
tikel. „So bin ich da immer weiter
BWL und Personalwirtschaftslehre
reingerutscht“, sagt Bartel. Mittler-
mit aufgebaut. Die beiden Wikis
weile gehört er zu den wichtigsten
gehen jetzt allerdings alleine ih-
Wikipedia-Insidern. Er ist im Vor-
ren Weg, denn Tim Bartel ist seit
stand von Wikimedia Deutschland.
Februar nicht mehr an der Uni. Ihn
Wikimedia kümmert sich unter
hat es wieder in die globale Wiki-
anderem um die Finanzierung und
Welt gezogen. Genauer gesagt zu
Öffentlichkeitsarbeit von Wikipedia
Wikia. Wikia ist ein Unternehmen
und organisiert Treffen zwischen
von Wikipedia-Gründer Jimmy
den Mitgliedern
Wales und hostet (betreut) Wikis.
Unkompliziert, kostengünstig Das heißt, die Mitarbeiter von Wi-
und vielseitig verwendbar kia kümmern sich zum einen um
die technische Seite der Wikis und
Bartel ist nicht der einzige be- zum anderen um die Community,
deutende Wikipedianer der Kölner sprich, sie vermitteln zum Beispiel
Universität. Der 33-jährige Bioche- zwischen Nutzern, wenn es unter
miker Magnus Manske – damals ihnen zu Spannungen kommt. „Da
noch Student -- hat die erste Soft- kann ich auf eine Menge Erfah-
wareversion des Onlinelexikons rung bei Wikipedia zurückgreifen“,
geschrieben und die allerersten sagt Bartel. Der 31-Jährige ist nun

Meinungsfreiheit

Rote_Socke 13.05.2008 - 22:08
Bevor hier wiedermal der Vergleich mit "Pol Pod" kommt will ich mal ablassen, dass in diesem Fall die Meinungsfreiheit sehr wohl geachtet wird, nur leider geht es bei wiki um Fakten und der Holocaust z.B. ist eine nachgewiesene Tatsache.
Geschichtsrevisionismus (bzw. Euphemisierung, Leugnung etc.) hat dort keinen Platz. So tolerant ist wirklich kein Mensch, dass man falsche und schwachsinnige Hirngespinste in einer Enzyklopedie sehen möchte, aus der sämtliche Schulreferate entstammen.

Gelöschte Antifaschisten

Ho Chi Minh 14.05.2008 - 23:49
Seit Jahren fällt mir auf, dass die Geburts- u. Todesdaten von vielen Antifaschisten meist den gleichen Fehler enthalten, der verhindert, dass sie nicht in den Übersichten gelistet werden. Aufgefallen auch das Beispiel Ernst Buschmann, der bei Wiki gelöscht wurde.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

Spread the word! — Leo Toy

blöd sind sie nicht? — die Nazis

Der Bart muss ab — (muss ausgeföllt werden)

... — gegen jeden Revisionismus

Wikipedia-Administratoren — Christian Alexander Tietgen