Berlin: Schändung des jüdischen Friehofs

NEA 02.05.2008 11:16
Berlin-Weißensee: Jüdischer Friedhof erneut geschändet – Antifa reagiert.

Am 29.4.2008 kam es in Berlin-Weißensee das erste mal seit neun Jahren zu einer Schändung des jüdischen Friedhofes in einem solch großen Ausmaß.

*** Bereits am 1.Mai wurde eine Pressemitteilung zu Schändung auf Indymedia gepostet. Diese war jedoch nicht die vorgesehene Endversion. Hier folgt nun die richtige Version. ***
Berlin-Weißensee: Jüdischer Friedhof erneut geschändet – Antifa reagiert.

Am 29.4.2008 kam es in Berlin-Weißensee das erste mal seit neun Jahren zu einer Schändung des jüdischen Friedhofes in einem solch großen Ausmaß.

In der Nacht vom 29.4. verschafften sich Unbekannte Zutritt zum Friedhof und beschädigten 23 Grabsteine und zehn Stehlen. Erst 24 Stunden später wurde der Friedhof erneut attackiert. Die AngreiferInnen stießen 19 Grabsäulen und 33 Grabsteine um. Die Täter flüchteten unerkannt.
Die Angriffe auf den jüdischen Friedhof belegen das selbstbewusste Auftreten organisierter Rechtsextremisten in den Bezirke Pankow, Weißensee, und Prenzlauer Berg. Bereits am 13. April 2008 überfielen Neonazis einen antifaschistischen Jugendlichen am hellichten Tag gegen 14 Uhr auf der Michelangelostraße und schlugen ihn zusammen. Diese Vorfälle stehen in einer längeren Reihe neonazistischer Übergriffe. So werden seit Ende des Jahres 2007 in Pankow jugendliche AntifaschistInnen kontinuierlich von Neonazis bedroht (1). Im Jahr 2005 wurden bereits Grabsteine durch unbekannte beschädigt, doch die aktuellen Schändungen des Friedhofes sind die massivsten seit seit neun Jahren. 1999 wurden 103 Grabsäulen auf dem jüdischen Friedhof umgestoßen. „Wir wollen diese Zustände nicht tatenlos hinnehmen. Die Tatsache, das Führungsmitglieder der NPD, wie Matthias Wichmann und Robert S., so wie der Neonazi Anwalt Wolfram Nahrath in Weißensee scheinbar ungestört ihr Unwesen treiben und dass der Friedhof zwei Mal geschändet wurde ist für uns ein Grund auf die Straße zu gehen.“ so Martin Stern, Sprecher der Antifa-Gruppe North East Antifascists (NEA). Aus diesem Anlass findet am 3. Mai um 14 Uhr am S-Bahnhof Greifswalder-Straße eine antifaschistische Demonstration statt. Aufgerufen werden alle Menschen, die sich gegen Neofaschismus und Antisemitismus einsetzen, sich an der Demonstration zu beteiligen.

Berlin, 1.Mai 2008
North East Antifascists (NEA)
www.nea.antifa.de
 nea@riseup.net

Quellen:
(1)
Kooperiert NPD mit militanter »Anti-Antifa«?
 http://www.jungewelt.de/2008/04-28/052.php
Erneute massive Bedrohungen gegenüber linken Jugendlichen
 http://nea.antifa.de/lokales/pmpankow.html
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Ergänzungen

Bullenticker von heute

ghjk 02.05.2008 - 12:20
Pressemeldung
Eingabe: 02.05.2008 - 11:20 Uhr
Verdächtiger auf dem Jüdischen Friedhof
Pankow
# 1292

Mehrere Polizisten durchsuchten heute früh den Jüdischen Friedhof in Weißensee. Ein Unbekannter war gegen 1 Uhr 15 vor Objektschützern geflüchtet, nachdem diese ihn auf dem Friedhofsgelände in der Nähe der Begrenzungsmauer an der Herbert-Baum-Straße aufgefordert hatten, stehen zu bleiben. Die Polizei suchte das Gelände mit Diensthunden, einer Hundertschaft Bereitschaftspolizisten und einem Hubschrauber ab, der Verdächtige wurde jedoch nicht gefunden. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs aufgenommen.

Samstag 3.05.2008

Demo 02.05.2008 - 21:19
14.00 Uhr S-Bhf. Greifswalder Strasse: Demo
Antifaschistische Demonstration "Antisemitismus bekämpfen!" Gleich zweimal wurde in den letzten Tagen der Jüdische Friedhof in Weißensee verwüstet. Über 50 Grabsteine und 29 Grabstehlen wurden erheblich beschädigt bzw. umgeworfen. Aus diesem Anlaß rufen die "North East Antifascists "(NEA) zu einer Demonstration am 3. Mai auf. Die "Vorfälle stehen in einer längeren Reihe neonazistischer Übergriffe" heißt es im Kurzaufruf. Aufgerufen sind alle Menschen, die sich gegen Neofaschismus und Antisemitismus einsetzen.