Internationales Jugendtreffen Buchenwald

Fédération Internationale des Résistants (FIR 14.04.2008 20:46 Themen: Antifa
Vom 10. bis 14. April 2008 trafen sich Jugendliche aus 20 Nationen auf Einladung des "Institute des Véterans" und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) - Bund der Antifaschisten gemeinsam mit Veteranen zum politischen Gedenken in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald.
Etwa 1000 junge Menschen aus über 20 Ländern trafen sich anlässlich des 63. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald in Weimar.
Unter dem Motto „Europäische Jugend auf den Gleisen der Demokratie und der Freiheit“ folgten sie dem Ruf des „Institute des Véterans“ (Belgien) und der „Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten“ zu einem internationalen Treffen mit Veteranen des antifaschistischen Kampfes. In diesen Tagen fanden zahllose Gespräche zwischen Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern statt, gemeinsam besuchte man die KZ Gedenkstätte Buchenwald. Es gab Begegnungen mit Veteranen des antifaschistischen Widerstands, eine Gesprächsrunde zum Spanischen Bürgerkrieg und politische Debatten über Rassismus und Neofaschismus in Deutschland und Europa.

Höhepunkt des Jugendtreffens waren der Gedenkgang der Jugend von Weimar nach Buchenwald. Am Ende dieses 8,5 km langen Marsches wurden die Teilnehmer von Buchenwald-Überlebenden begrüßt, die symbolisch die historische Stafette an eine junge Antifaschistin übergaben.
Am Sonntag wurde diese Verbundenheit eindrucksvoll auf der Gedenkzeremonie des Internationalen Komitees Buchenwald - Dora und Kommando auf dem Appellplatz und der abschließenden Kundgebung des Jugendtreffens am Glockenturm unter Beweis gestellt. Unter Voranschreiten der Traditionsfahnen der Veteranen und der FIR bildeten über 1500 Menschen eine Brücke zwischen diesen beiden Veranstaltungen.
Am Glockenturm sprachen der Buchenwald-Häftling Floreal Barier, der belgische Minister der Verteidigung Pieter de Crem und der Präsident der FIR Michel Vanderborght. Zum Abschluss formulierten Jugendliche in 14 Sprachen ein politisches Versprechen an die Überlebenden des Konzentrationslager.
Michel Vanderborght (FIR) erklärte: „Die war ein großartiges Zeichen der Verbundenheit von Antifaschisten aller Generationen. Und die KZ – Gedenkstätte Buchenwald war genau der richtige Ort, an dem dies dokumentiert werden konnte.“
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Ergänzungen

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einer 15.04.2008 - 08:21
Das faschistische KZ-Buchenwald wurde von den Sowjets nach Kriegsende für ihre Gegner übergangslos weitergeführt; weitere tausende Menschen starben.

Bilder von der Kundgebung

13.04.2008 15.04.2008 - 13:17
Hier einige Bilder von den Kundgebungen am Apellplatz und am Glockenturm vom 13.04.2008

Die dritte Seite der Medaille

Gast 15.04.2008 - 13:27
Ziemlich wichtig ist mir das Gedenken, an den Jahrestagen in Buchenwald.
Immer wieder laufe ich auf den Ettersberg um an den Zeremonien teilzunehmen Menschen zu Treffen….
Diesmal sollte es wohl ein grösseres Treffen werden, denn Tausende Jugendliche wurden schon seit vielen Monaten von Ullrich Schneider, dem Hauptorganisator, Moderator, selbsternannter Gedenkstättenführer und Mitglied aller beteiligten Organisationen angekündigt.
Gespannt war ich auf die Gäste.

Doch selbst bei Beginn des »Grossen Marsches« wurde immer noch von hunderten Jugendlichen geredet, die aber zu Verwirrung aller internationalen Gäste nicht erschienen. Nachdem wir uns einige kurze Reeden, die alle Bezug auf Goethe und Schiller nahmen, angehört haben ging es los. Genauso deutschtümelnd ging es weiter hinter sonderbaren Fahnen hinterher. Immer wieder schwarz rot gold, in der DKP-Fahne, oder noch viel besser gleich auf 1,5x2m lediglich minimal entwertet durch das Zeichen des Bundes der Antifaschisten.
Grauhaarige FDJ-Fahnenträger verdeckten uns die Sicht. Ich kam mir vor, wie auf einer Ostalgie-Parade und musste mich stark zusammenreissen, dennoch lief ich mit.

Oben angekommen wurden wir nicht von ehemaligen Häftlingen sondern von klatschenden Jugendlichen begrüsst, wenige Ehemalige haben wohl danach irgendwo geredet, es können aber nicht viele gewesen sein, denn zu diesem Zeitpunkt tagte immer noch das Internationale Häftlingskomitee in der Gedenkstätte. Ziemlich schnell verstreute sich alles und zugehört haben auch nur noch wenige, sondern gingen lieber, so wie ich Essen.

Die Gedenkzeremonie am nächsten Tag war zwar mit guten Reeden ehemaliger Häftlinge und deren Enkeln unterstützt, nur war es schwer zuzuhören, da immer wieder VVN/BDA Mitglieder krampfhaft probierten FahenträgerInnen zu finden, die angewiesen wurden doch unbedingt sich nach vorne zu drängeln, damit die Fahnen so präsent wie möglich sind.
Sowieso ging es die ganze Zeit um Fahnen und die VVN/BDA Leute schienen überhaupt nicht den Reeden lauschen zu wollen.

Auch als Alle zum Glockenturm liefen verlief alles sehr Chaotisch, weil eben der VVN/BDA »unter Voranschreiten der Traditionsfahnen der Veteranen und der FIR« ganz vorne sein musste und wollte.

Die Veranstaltung am Glockenturm war so ziemlich das traurigste, was ich dort jemals erleben durfte. Die Reeden waren schlecht, DDR-Nostalgisch oder langweilig. Kaum Jemand hörte zu, sehen konnte man eh wenig, zumal auch hier sonderbare Fahnen einem die sicht Versperrten.
Die internationalen Gäste waren sehr verwirrt und beschäftigten sich lieber mit dem Tausch von Buttons auf denen Sätze wie »I love democracy« standen.

Traurig finde ich, dass die Gestaltung des Gedenkens von Organisationen, wie der FIR und der Freien Deutschen Jugend und des VVN/BDA krampfhaft instrumentalisiert wird. Auf diese Weise werden viele normale Antifaschisten, die sich um aktuelle Fragen kümmern wollen ausgeschlossen. Bitte versteht mich nicht ganz falsch, ich habe grossen Respekt vor den Überlebenden der Shoa, aber dennoch werden auch sie sehr, sehr alt und müssen nicht als Legitimation für aktuellen Antifaschismus genutzt werden.
Die chaotische, hierarchische Organisation durch verknöchere Organisationen, dieses Gedenktages wird leider dazu führen, dass wir uns alle bald Gedanken machen müssen, wie das ganze neu zu organisieren ist, denn bald werden diese musealen Organisationen keinen Nachwuchs mehr haben und alle übrigen verschreckt haben.

Anmerkung

Ska 15.04.2008 - 20:36
Guten Tag

Ich wollte nur etwas einbringen was mir negativ aufgefallen ist nämlich das es immer wieder Nazis gibt die Gedenkstätte Buchenwald dazu missbrauchen indem sie es als Denkmal für den Nationalsozialismus nehmen so ist mir schön öfters aufgefallen das es immer wieder Nazigruppen gibt, die Buchenwald besuchen und da frage ich mich wie so etwas sein kann? Außerdem ist mir bei dem Gedenkmarsch am 12.04 aufgefallen das uns sehr wenig Polizei gab und wir auch von Neonazis beschimpft wurden was wie ich finden nicht sei darf an so einem Tag. Genau wie am Abend vor dem Kino sich auch Jugendliche gesammelt haben von denen auch viele eine eindeutige Rechte Meinung verdrehten.

PS:Ich entschuldige mich für anfallende Rechtschreibfehler

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ach du — scheiße

@ach du scheiße — R,R,K,o'