Freiraum-Aktionstage in Mannheim + Heidelberg

13. April 2008 14.04.2008 03:26 Themen: Freiräume
Ein Überblick über die Aktionstage zu selbstverwalteten und autonomen Freiräumen in Mannheim und Heidelberg.
Die internationalen Aktionstage zu Freiräumen wurden am 12. April auch in Mannheim gefeiert.
Nach der Demo mit ca. 150 Leuten und guter Stimmung trotz des Regens tags zuvor in Heidelberg (siehe  http://de.indymedia.org/2008/04/213197.shtml), versammelten sich über 200 Personen zu einem Straßenfest im Hafen des Jungbusch. Der Jungbusch ist ein traditionell "heruntergekommener" Stadtteil von Mannheim mit hoher MigrantInnen- und alternativer WG-Dichte. Im Zuge der Umstrukturierung ist dieser im Prozess schick gemacht zu werden. Finanziell unterstützt wurde beispielsweise die Pop-Akademie in der Hafenstraße, die junge Künstler fertig für den Musikmarkt macht. Die Umstrukturierung zeigt sich schon jetzt durch den verstärkten Rückgang von Familien im Jungbusch, da unter anderem die Mietpreise steigen. Das Straßenfest fand auf der gegenüberliegende Seite des vor wenigen Jahren besetzten Gebäudes „Linkes Ufer“ statt.
Es gab Musik mit unter anderem Chaoze one und Mal Eleve, verschiedene Infostände, einen Umsonstflohmarkt, Redebeiträge, leckeres Essen und ziemlich viel gute Laune. Eine Sambaband spielte und ein Kletterworkshop am Turm (siehe Bild) wurde angeboten. Auf Grund der Auflagen konnte die Kundgebung nur bis 19 Uhr stattfinden und endete einige Zeit später dann auch. Den Abend über blieb der Platz weiter belebt.
Der politische Hintergrund blieb nach außenhin leider nicht sehr sichtbar, es war aber ein richtig schönes Fest. Essen und Cocktails gab es anschließend im selbstverwalteten Arbeitersportverein.




Am Sonntagmittag picknickte eine Gruppe von 25 - 30 Leuten auf dem Bismarkplatz in Heidelberg. Nach der Räumung des autonomen Zentrums 1999 ist das Öffnen eines neuen Ortes zum Treffen und für unkommerzielle Kultur dringend notwendig. Wie unter anderem die Demo am Freitag zeigte, ist eine Bewegung für ein neues Zentrum - trotz der Repression wie die zahlreichen Anquatschversuche des Verfassungsschutzes - nicht (mund)tot zu kriegen. Nach dem Picknick zerstreuten sich die Leute in der Hauptstraße zum Freiraum-Radioballett, das über das freie Radio bermudafunk (www.bermudafunk.org) ausgestrahlt wurde. Die relativ zahlreichen Sonntags-Haupstraßen-Spaziergänger wurden nach dem nächsten besetzten Haus gefragt und über ihren Ideen zu einer Umgestaltung der Gebäude. „Viva Autonomia“ hallte durch die Straße und auf dem Boden blieben mit Kreide gekennzeichnete Freiräume zu sehen.

Die Aktionstage brachten wie in so vielen anderen Orten auch in Mannheim und Heidelberg viele Menschen auf die Straße und zum Essen in die vorhandenen Freiräume (das Cafe Gegendruck ( http://www.gegendruck.de/) war länger schon nicht mehr so voll ;) ) und waren alles in allem ein großer Erfolg.
Schaffen wir zwei vier fünf autonome Freiräume... und den Kapitalismus ab!!!
Ein „Danke und der Kampf geht weiter“ an alle Beteiligten in Mannheim, Heidelberg und anderswo!




Hier folgt eine Zusammenstellung von Aufrufen zu den lokalen Freiraum-Aktionstagen:

Aufruf der AIHD zur Demo:
 http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/2008_04_11_aufruf_aihd.html

Aufruf des AK Antifa Mannheim zu den Freiraum-Aktionstagen:
 http://www.akantifa-mannheim.de/archiv/080320Aufruf-AKAntifa-Freiraumtage.htm

Die Internationalen Freiraum-Aktionstage im Netz:
 http://april2008.squat.net:8080/

Aufruf der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD) zum 11. Antifa-Straßenfest, dass am 30. April auf dem Heidelberger Uni-Platz stattfindet und in diesem Jahr unter dem Motto „Unsere Selbstverwaltung gegen ihre Repression!“ steht:
 http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/2008_04_30_aufruf_aihd.html

Ein weiterer Artikel bei Indymedia zur Demo am 11. April 2008:
 http://de.indymedia.org/2008/04/213061.shtml

Weitere Bilder von der Demo am 11. April 2008 gibt es hier:
 http://www.autonomes-zentrum.org/ai/texte/bilder2008_0411_heidelberg.html
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Wir sehen uns:

Grüße nach Mannheim 14.04.2008 - 04:04
Wir bleiben alle!“
Kampagne für Erhalt, Ausbau und Erkämpfen von autonomen Freiräumen
wba.blogsport.de
Kontakt: 0178 699 01 04
 wba-oeffentlichkeit@riseup.net

+++ Pressemitteilung vom 10.04.2008 +++

Startschuss für autonome Kampagne

- Autonome „Wir bleiben alle!“-Kampagne mobilisiert international nach Berlin
- Aus Köpi-Aktionstagen werden Freiräume-Aktionstage in der letzten Maiwoche
- Aufruf zu Aktionen für neue Freiräume und gegen Stadtumstrukturierung
Häuserkampf ist nicht zu Ende

Mit einem Aufruf zu den Freiräume-Aktionstagen vom 27. bis 31. Mai 2008 in
Berlin tritt die autonome „Wir bleiben alle!“- Kampagne zum ersten Mal an die
Öffentlichkeit. Die ursprünglich für den Erhalt des Hausprojektes „Köpi“
geplanten Aktionstage werden nun auf alle bedrohten Freiräume in der Stadt
ausgeweitet. So heißt es in dem Aufruf: „Auch wenn das Magazin ‚Der Spiegel’
nach dem Vertragsabschluß der Köpi den Häuserkampf in Berlin für beendet
erklärt hat, widersprechen wir dem energisch: weiterhin sind durch sogenannte
‚Aufwertungsprozesse’ und der damit im Zusammenhang stehenden
Stadtumstrukturierung eine Vielzahl unserer Freiräume bedroht.“

Die „Wir bleiben alle!“-Kampagne verfolgt insgesamt das Ziel, selbstorganisierte
Freiräume zu erhalten und zu erkämpfen. Sie möchte darüber hinaus das Thema
Stadtumstrukturierung in die öffentliche Diskussion bringen und versteht sich
als emanzipatorische Intervention in die Gesellschaft. Daniel Negreanu von „Wir
bleiben alle!“ erläutert dazu: „Das Thema Freiräume spricht die ganze
Gesellschaft an. Freiräume müssen nicht nur besetzte Häuser sein. Überall
wo sich Menschen bewusst den Zwängen der gesellschaftlichen Verhältnisse
entziehen, kann man von Freiräumen sprechen. Freiräume sind zurzeit fast
überall bedroht. Die Aufwertung ganzer Stadtteile lässt Räume für andere
Lebensentwürfe verschwinden, mehrere Projekte sind konkret in Gefahr. Die
mögliche Räumung des Hauses Rigaer Str. 94 ist nur ein Beispiel, die bereits
vollzogene Räumung des Gemeinschaftsgartens „Rosa Rose“ in Friedrichshain ein
weiteres. Die erfolgreiche Verteidigung der Köpi ist daher nicht das Ende des
Kampfes um Freiräume. Wir wollen die ganze Stadt zum Freiraum machen.“

Die „Wir bleiben alle!“- Kampagne basiert auf dem Prinzip des „Do It Yourself“
(D.I.Y.). Wer sich mit den Ideen der Kampagne identifizieren kann, ist Teil der
Kampagne. Eine Distanzierung von einzelnen Aktionsformen gibt es nicht.
„Wir bleiben alle“ versteht sich zudem als Teil einer aktuellen internationalen
Bewegung für autonome Freiräume, die mit den Protesten gegen die Räumung des
Kopenhagener Hausprojektes „Ungdomshuset“ im Dezember 2006 begann, und
spätestens mit der „One struggle One fight“ Demonstration im Dezember letzten
Jahres in Berlin angekommen ist. Damals demonstrierten etwa 2.000 Menschen für
autonome Freiräume. Die Kampagne unterstützt auch den Aufruf zu den
internationalen „squatter- days“ am 11. und 12. April und hofft schon hier auf
vielfältige dezentrale Aktionen in der Stadt.

wahnsinn!

was ihr hinbekommt 14.04.2008 - 12:22
WARUM KOMMT IHR MIT DEM GANZEN MOB NICHT NACH STOLBERG!!! verdammt nochmal! wir hätten euch da brauchen können!