Kohlekraftwerk Karlruhe blocktiert

Erik Mohr,ROBIN WOOD 26.02.2008 23:49
Robin Wood AktivistInnen blockierten die Zufahrt zum EnBW Kraftwerk Karsruhe um gegen den Ausbau des Kohlekraftwerks zu protestieren. Die 13 UmweltaktivistInnen erbauten mit zwei Tripots eine Strassensperre und legten damit den Verkehr zur Baustelle lahm.
Ressort: Aktuelles / Umwelt
Kohlestrom abschalten
ROBIN WOOD-Aktion gegen den Ausbau des EnBW-Kohlekraftwerks in Karlsruhe

Seit heute Morgen, 6.30 Uhr blockieren 13 AktivistInnen der Umweltorganisation ROBIN WOOD die Zufahrt zum Kohlekraftwerk des Energiekonzerns EnBW am Standort Rheinhafen in Karlsruhe. Auf der Straße zum Kraftwerksgelände haben sie 6 Meter hohe Dreibeine aus Gerüststangen aufgestellt. In deren Spitze haben sich vier KletterInnen mit Seilen gesichert und darauf eingerichtet, dort länger zu bleiben. Die UmweltschützerInnen protestieren damit gegen das Vorhaben von EnBW, die Leistung seines dortigen Kohlekraftwerks auf mehr als das Doppelte auszubauen. Dieser Ausbau wäre Gift für das Klima und würde eine verfehlte Ener­giepolitik auf Jahrzehnte zementieren. ROBIN WOOD fordert EnBW daher auf, die Pläne fallen zu lassen und die Investitionssumme von rund einer Milliarde Euro in erneuerbare Energien und Gaskraftwerke mit Kraftwärmekoppelung zu stecken. An die KundInnen von EnBW und der EnBW-Tochter Yello appelliert ROBIN WOOD, zu einem Ökostromanbieter zu wechseln.

Wird die Leistung des Kraftwerks durch den Ausbau - wie geplant - um 912 Megawatt gesteigert, würden fast fünf Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) zusätzlich in die Atmosphäre geblasen.

„EnBW will mit dem Ausbau des Kraftwerks in Karlsruhe den Klimawandel auf unver­antwortliche Weise weiter anheizen. Dadurch bedroht der Konzern massiv die Lebens­grundlagen auf unserer Erde, nur um sich noch größere Gewinne in die Tasche zu schaufeln“, sagt Erik Mohr, ROBIN WOOD-Aktivist und Pressesprecher der Aktion.

Steinkohle zu verbrennen, ist eine besonders klimaschädliche Form der Stromerzeu­gung. Pro erzeugter Kilowattstunde entstehen dabei 800 Gramm CO2. Das ist mehr als doppelt so viel wie etwa beim Betrieb eines modernen Gaskraftwerks (GuD). Trotzdem hat eine Mehrheit aus CDU, SPD und Karlsruher Liste (KAL) im Stadtrat für den Ausbau der Kohleverstromung gestimmt.

Das Projekt in Karlsruhe ist eines von insgesamt 19 geplanten bzw. bereits im Bau be­findlichen neuen Kohlekraftwerken. Dieser massive Ausbau der Kohleverstromung unter­gräbt das Klimaschutz-Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Pro­zent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Dies räumt auch Bundesum­weltminister Sigmar Gabriel mittlerweile ein. Trotzdem nutzt die Bundesregierung ihre Möglichkeiten nicht, ordnungsrechtlich den Ausbau der Kohlekraft zu unterbinden. Auf­grund von Protes­ten engagierter BürgerInnen ist es aber bereits gelungen, neue Kohle­kraftwerke in Bre­men, Ensdorf, Quierschied-Weiher, Herne und Bielefeld zu verhindern.

Kontakt:
Erik Mohr, ROBIN WOOD-Aktivist, Tel.: 0162-716 2536
Dirk Seifert, ROBIN WOOD-Energiereferat, Tel 040 / 380 892-21,  energie@robinwood.de
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 040 / 380 892 22,  presse@robinwood.de

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Infos zum Stromwechsel unter: www.robinwood.de/oekostrom
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