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Berlin: Druck auf Thor Steinar wächst! DEMO

lara 22.02.2008 11:45
Der Druck auf den neuen Thor Steinar-Laden in Berlin Mitte wächst.

in den letzten zwei wochen gab es bereits 4 Anschläge auf den Laden. Farbeutel und Kaputte scheiben waren das Ergebnis. Der Letzte Anschlag kam vergangene Nacht.

Heute gibt es um 17 Uhr eine große Bündnisdemo gegen das Geschäft. Treffpunkt 17 Uhr S-Oranienburger Strass.
Vier Anschläge in 2 Wochen - Es läuft nicht gut für Uwe Meusels neues Thor Steinar Geschäft in Mitte, Rosa-Luxemburg-Str.18. Da hilft auch die angeblich erhöhte Bullenpräsenz im Viertel nicht.

Auch die Anwohner haben sich mittlerweile in Bürgerinitativen zusammengeschlossen. Die Hausverwaltung (Hans Plettner aus Berlin) ist so sauer auf den Vermieter (Impala Immobilien aus Hamburg, Geschäftsführer Rahimi), dass sie den Hausverwaltungsvertrag mit ihm vorgestern fristlos gekündigt haben.
Angeblich hat Impala der Protex GmbH, die neuerdings für Thor Steinar auftritt (vorher war es Mediatex) gekündigt. Bei einem 3-Jahres-Mietvertrag ist das aber nicht so einfach. Inzwischen bezweifeln Anwohner und Antifas, dass der Vermieter es wirklich ernst meint und auch gerichtlich die Kündigung durchsetzen wird.

Heute gibt es eine große Bündnis-Demo gegen den Laden. Mit Dabei: Antifas, Jusos, Grüne-Jugend und die Linksfraktion-Mitte.

Inzwischen berichten aber auch schon Anwohner, dass sie immer öfter von Nazis aus dem Umfeld des Laden bedroht werden. Das gilt wohl vor allem für geschäfte, die poster gegen rechts aufgehängt haben.

Grund genug den Druck auf den Naziladen Tonsberg aufrecht zu erhalten.
Thor Steinar wegrocken!



Presse-artikel:
Tagesspiegel:
Demonstration gegen Thor-Steinar-LadenAnwohner fühlen sich von Neonazis bedroht. Bürgermeister lädt Betroffene ein

Ein Bündnis von Anwohnern, Grünen-Jugend, Jusos und linken Gruppen will am Freitag gegen das umstrittene Geschäft Tønsberg in Mitte protestieren. Unter dem Motto „Keine Geschäfte mit Nazis“ wollen sie um 17 Uhr von der Oranienburger Straße zu dem Geschäft in der Rosa-Luxemburg-Straße laufen. Der Laden verkauft ausschließlich die in der rechtsextremen Szene beliebte Modemarke Thor Steinar. „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns an den Protesten beteiligen“, sagte die Juso-Bundesvorsitzende Franziska Drohsel. „Für so einen Laden darf in Berlin kein Platz sein“, sagte die Grünen-Abgeordnete Clara Herrmann.

Nach massiven Protesten hatte der Vermieter Impala Immobilien dem Ladeninhaber Protex GmbH vorzeitig gekündigt. Anwohner befürchten jedoch, dass der Vermieter nicht versuchen wird, die Kündigung auch gerichtlich durchzusetzen. Gestern beendete die für das Haus zuständige Berliner Hausverwaltung Plettner die Zusammenarbeit mit Impala. „Wir fühlen uns vorgeführt“, sagte Geschäftsführer Hans Plettner. Impala hätte es nicht für nötig gehalten, den neuen Mieter von der Hausverwaltung überprüfen zu lassen. „Hätten die uns vorher gefragt, wäre das nie passiert, ich würde ja auch keine Geschäftsräume an die NPD vermieten.“ In der Nacht zum Mittwoch wurden bereits zum dritten Mal von Unbekannten die Scheiben zerstört und Farbbeutel auf die Fassade geworfen.

Inzwischen haben sich bei der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) Anwohner gemeldet, die sich mit rechtsextremen Tønsberg-Kunden in der Straße konfrontiert sehen. „Die Menschen fühlen sich durch die Präsenz von Neonazis in der Gegend zunehmend bedroht“, sagte MBR-Sprecherin Bianca Klose. In den letzten Tagen seien mehrfach Neonazis in Geschäften aufgetaucht, in deren Schaufenstern Plakate gegen Rechts hängen. „Die sagen nichts und kaufen nichts – die wollen uns einfach nur einschüchtern“, sagte eine Sprecherin der Bürgerinitiative gegen den Thor-Steinar-Laden. Auch die Überwachungskamera im Schaufenster des Tønsberg macht ihr Sorgen. „Es ist ein komisches Gefühl, täglich von diesen Leuten gefilmt zu werden“, sagte die Sprecherin. „Natürlich fragen wir uns, was mit den Aufnahmen passiert.“ Diese Frage stellt sich auch der Berliner Datenschutzbeauftragte. „Wir werden jetzt prüfen, ob die rechtlichen Vorgaben für eine zulässige Videoüberwachung vorliegen“, sagte Datenschutz-Sprecherin Anja-Maria Gardain. Für den 13. März hat Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) gemeinsam mit der MBR alle betroffenen Anwohner zu einem runden Tisch eingeladen.


Hier der Demo-Aufruf:

Neonazis stoppen!
Weg mit dem „Thor-Steinar-Shop“ in Mitte
In Berlin-Mitte eröffnete am Freitag den 1. Februar 2008 ein Geschäft der Bekleidungsmarke „Thor Steinar“. Die Marke ist in der rechtsextremen Szene sehr beliebt. Zeitweise waren Motive der Marke verboten, weil sie NS-Symbolen zum verwechseln ähnlich sahen. Der Laden befindet sich in der Rosa-Luxemburg-Straße 18, nur wenige Meter vom Alexanderplatz entfernt.

Hersteller von „Thor Steinar“ ist die MediaTex GmbH aus Königs Wusterhausen bei Berlin. Der Inhaber Axel Kopelke betreibt in Königs Wusterhausen einen rechten Szeneladen mit dem Namen „Explosiv“, welcher als Anlaufpunkt der regionalen Neonaziszene dient. Kopelke selbst wurde in der Vergangenheit bei völkischen Sonnenwendfeiern, bei einem Liederabend mit dem Neonazi-Barden Frank Rennicke und bei einer NPD-Reichsgründungsfeier im Jahr 2000 in Friedersdorf gesehen.

Klamotten von „Thor Steinar“ ermöglicht es Neonazis sich in qualitativ hochwertiger Mode zu kleiden, ihre Gesinnung zu offenbaren und rechten Kameraden gleichzeitig ein dickes Portemonnaie zu bescheren. So ist das Design der Marke gespickt von eindeutig-zweideutigen Anspielungen. Der Aufdruck „Ski Heil“ kann in dem Zusammenhang getrost als „Sieg Heil“ interpretiert werden. An ein Arbeitserziehungslager der SS bei Kiel erinnert der Aufdruck „Nordmark“. Der Schriftzug „Waidmanns Heil“ über dem Bild einer Maschinenpistole der Wehrmacht erscheint mehr als zynisch. Diese Auflistung könnte beliebig erweitert werden.
Die Besonderheit bei „Thor Steinar“ ist, dass die MediaTex GmbH, anders als andere Szenemarken, versucht auch unpolitische Käuferschichten zu erschließen. So präsentiert sich „Thor Steinar“ üblicherweise, neben dem Vertrieb in einschlägigen rechten Szeneläden, als unpolitische Mode mit skandinavischem Bezug, wie etwa im „TØNSBERG“ in der Rosa-Luxemburg-Straße. Diese Strategie und die Beliebtheit der Marke im neonazistischen Spektrum bescherte der MediaTex GmbH 2005 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 2 Millionen Euro. Neben Nike, Fred Perry und Adidas scheint wie selbstverständlich nun auch „Thor Steinar“ in Berlins geografischer und gesellschaftlicher Mitte angekommen zu sein. Das darf nicht akzeptiert werden.


„TØNSBERG“ muss weg!
Bereits am Eröffnungstag des Thor-Steinar-Ladens „TØNSBERG“ am 1. Februar 2008 Demonstrierten 80 Personen gegen den Laden und machten auf den neonazistischen Bezug der verkauften Waren aufmerksam. Diverse Gewerbetreibende in der Nachbarschaft informierten sich wer neben ihnen eingezogen ist und demonstrierten etwa mit „Kauft nicht bei Nazis“ Plakaten in den Schaufenstern oder in dem sie Informationen über „Thor Steinar“ in ihrem Laden zur Verfügung stellten.
Einige Tage nach der Eröffnung des Ladens reagierte der Vermieter IMPALA-Immobilien aufgrund des öffentlichen Druckes und kündigte den über 3 Jahre abgeschlossenen Mietvertrag fristlos mit der Begründung, dass sie über die vertriebenen Waren im unklaren gelassen wurden. Einen Tag später wurde der Laden mit Farbbeuteln und -flaschen attackiert, wobei auch eine Scheibe zu Bruch ging.


Dranbleiben gegen rechts!
Die Kündigung des Vermieters bietet keinen Grund abzuwarten. Ein Beispiel in Magdeburg zeigt wie es wahrscheinlich auch in Berlin laufen wird. Dort hat im Sommer 2007 der Laden „Narvik“ eröffnet, welcher ebenso ausschließlich „Thor Steinar“ vertreibt. Bereits am Tag der Eröffnung wurde der Mietvertrag gekündigt. Erst Anfang Februar hatte ein Gericht die Kündigung bestätigt – das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. In Berlin haben die Betreiber vom „TØNSBERG“ Rechtsmittel gegen die Kündigung eingelegt, so dassdie Existenz des Ladens zumindest für die nächsten Monate gesichert scheint.
Es liegt an uns jetzt nicht einzuknicken, sondern den Druck auf den Laden und seine Kunden hoch zu halten, zu informieren was „Thor Steinar“ ist und mit offensiven und kreativen Aktionen den Laden nicht zur Ruhe kommen zu lassen.


Weg mit „Thor-Steinar-Läden“ in Berlin und anderswo!
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Demo gegen den „TØNSBERG“: Freitag, 22. Febuar 2008, 17 Uhr, S-Bhf. Oranienburger Straße
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Ergänzungen

So wars!

dude 22.02.2008 - 20:24
So die Demo ist gelaufen, es waren ca 400 Menschen vor Ort , mit dabei waren die Antifa, die Linke,der VVNBdA, die Grüne Jugend and many many more!
Nach der Bullenfilzerei konnten wir uns zum Demonstrationsort begeben! Schon lange keine mehr so krasse Kontrollen gehabt!Nach einigen Redebeiträgen die auch in Englisch und Spanisch verlesen wurden, ging es gegen halb 6 los zum Ziel dem Tönsberg!
Auf Höhe der Hackeschen Höfe oder kurz davor gabs ne Ansage vom Lauti, das ein Seitentranspi die Länge der vorgegeben 150cm überschritten hatte und es sollte weggenommen werden, was wir uns nicht gefallen ließen!
Kurz hinter den Hackeschen Höfen wurde massiv von den Bullen in die Demo eingegriffen!
Sie griffen die Leute direkt vorm Lauti an und prügelten munter drauf los, aber es war mit einiger Gegenwehr der Demoteilnehmer gelungen die bullen zurück zu treiben!
Meines Erachtens nach haben sie das Transpi geklaut, was ich aber nicht bestätigen kann!
Ab dann ging die Demo recht lautstark weiter bis zum tönsberg der abgeriegelt war durch die Bullen uns somit kein durch/rankommen! Vor der Bullensperre wurden alle Anwohnerinnen, Besucherinnen in der Nähe des Alexanderpaltz und in Steinwurfnähe zum tönsberg nocheinaml darauf hinzuweisen welche Kleidermarke dort veräußert wird und das es Klamotten von und für Nazis sind!!!!
Dann ging es weiter Richtung Endkundgebung, als zwischendurch noch durchgesagt wurde, das sich anti-antifas auf der Demo befänden und fotos machten!mehr dazu???
Dann kurzer Stop nochmal an der anderen Seite der Rosa Luxemburg Str, Redebeiträge!
Auf der Abschlusskundgebung noch ein paar Hinweise für die nächsten Termine, bullen die die Rückkehr nach Hause sporadisch verhindern wollten es ihnen aber nicht gelang!
Fazit recht nett berliner bullen wie immer brutal ohne Grund, aber wir lassen uns dadurch nicht einschüchtern!
Wir kommen wieder keine Frage!!!!!!!!!!!!!!