Bericht "Nazis in die Schranken weisen"

AG Jugendträume Dessau 21.01.2008 11:54 Themen: Antifa
Am 18.01. 2008 fand in Dessau-Rosslau eine Antifademo statt.
Dem Aufruf „Nazis in die Schranken weisen“ folgten mehr als die erwarteten 150 Leute.
Am Rande wollten Neonazis die Demonstration stören, ohne Erfolg
Gegen 16.30 Uhr sammelten sich die Teilnehmer der Antifademo am Theatervorplatz in Dessau. Die linke Szene war in allen Farben vertreten. Nur regionale Politiker, die zur Demonstration eingeladen wurden, ließen sich nach alter Manier nicht blicken. So dass man sich denken kann wie sehr ihnen das Thema am „Herzen“ liegt.
Nach technischen Verzögerungen formierten sich die Teilnehmer zur Demonstration. Um ca. 17.30 Uhr nachdem die Auflagen verlesen waren startete die Demo. Von Anfang an war die Demo sehr lautstark und dies hielt bis zum Endpunkt an. Mit guter Stimmung ging es an dem Landesgericht vorbei, wo die erste Zwischenkundgebung stattfand. Die Route lief vom Gericht über die Askanische Strasse zur Museumskreuzung.
Etwa 50m vor der Kreuzung tauchte eine 15 Mann starke Gruppe Neonazis mit Flaggen und Transpi auf. Die Polizei, die ca. 20m vor der Demo und Spalier gelaufen ist, machte keine Anstalten die Provokation zu Unterbinden.
Vielleicht hat die Polizei in Dessau daran kein Interesse die Rechten in ihre Schranken zu weisen. Darauf hin rannten viele Leute aus der Demo auf die Neonazis zu. Zwei Drittel ergriffen die Flucht. Der Reste wurde regelrecht von Antifa gekesselt und auch körperlich in die Schranken gewiesen. Ein Neonazi ging dabei zu Boden. Die Polizei war sichtlich überfordert mit der Situation. Nach ca. 5min direkter Auseinandersetzung wurden die Antifas mit Pfefferspray widerwillig von den Faschos getrennt.
Nach dieser Aktion wurde die Demo mit Doppelspalier belegt und auch Hunde eingesetzt. Am Stadtpark Höhe Mc Donalds wurde die nächste Kundgebung abgehalten. Die Polizei wurde über Lauti informiert dass sich schon wieder Neonazis hinter Mc Donalds sammelten und wir uns nicht noch einmal angreifen lassen. Doch sie unternahm wieder mal rein gar nichts. Zufall bei den Dessauer Verhältnissen? Zu einer weitern Störung kam es nicht, da die Nasen mitbekommen haben das wir auf sie warten.
Der Rest der Strecke verlief ohne Zwischenfälle. Am Polizeirevier fand noch eine Zwischenkundgebung statt und am Bahnhof die Abschlusskundgebung.
Später am Abend gab es noch eine Auseinandersetzung mit autonomen Nationalisten. Eine Gruppe von ca.15 Faschos schlugen 5 alternative Jugendlich mit Eisenstangen und Baseballschlägern zusammen. Zwei von ihnen mussten ambulant behandelt werden und werden demnächst auch von der Opferberatung betreut.
Erstaunlich dass die Polizei erst nach 5min mit mehreren Einsatzwagen eintraf, obwohl sie im gesamten Stadtgebiet massiv präsent war. Antifas aus dem AJZ waren zu Fuß schneller als die Polizei, obwohl sie zur gleichen Zeit informiert wurden. Doch weder Antifa noch Polizei konnten die Täter stellen.
An dieser Stelle möchten wir uns für diese kraftvolle Demonstration bei allen bedanken.

PARLAMENTEN UND BULLEN NICHT VERTRAUEN !!!
WIDERSTAND VON UNTEN BAUEN!!!

BIDET BANDEN UND ORGANISIERT DEN ANTIFASCHISTISCHEN SELBESTSCHUTZ HIER UND ÜBERALL!!!

AG JUGENDTRAEUME DESSAU
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Ergänzungen

Teilnehmer

Demonstrant 21.01.2008 - 20:03
Wir hatten mal so durch gezählt und es waren zwischen 160 und 180 Personen auf der Demo.
Ansonsten war die Mobi echt schlecht von Dessau aus organisiert. Schon irgendwie schade.
Nächste Mal klapp es bestimmt besser.

Übergriff

AG Jugendträume Dessau 21.01.2008 - 20:46
Der Übergriff der nach der Demonstration verübt wurde waren definitiv keine Dessauer Nasen da die ja bei der Demo schon genug abgekriegt hatten.:-)
Für uns sieht es so aus als handelt es sich um eine Organisierte Sportgruppe.
So fit und Organisiert sind die Dessauer Nasen nicht.
Es gab einen leicht verletzten und einen den es etwas schlimmer erwischt hatte.
Die Opfer sind schon wieder aus dem Krankenhaus zurück.

Zu beobachten ist aber das in letzter Zeit im Dessauer Stadtgebiet Nord, das als Linksalternatives Stadtviertel bekannt ist, mehrere Regional bekannte Neonazis zu sehen sind.
Abends fahren sie mit Autos einzelnen Antifas hinterher und versuchen sie einzuschüchtern.
Vor einer Woche kam es zu einer nächtlichen Flugblattaktion der Nazis, in dem sie öffentlich gegen das AJZ Dessau und die Mitarbeiter des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus propagierten und die schließung des AJZ forderten.

KEINEN RAUM FÜR NAZIS

FASCHISTEN BEKÄMPFEN
ZUSAMMEN, AUF ALLEN EBENEN; MIT ALLEN MITTELN

AG Jugendträume Dessau

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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War das die Bundesweite Demo?

antifa 21.01.2008 - 14:59
Die seit monaten angekündigt wurde?

Naja so ähnlich

AG Jugendträume Dessau 21.01.2008 - 15:30
Die Demo stand seit drei monaten fest.
Es wurde zwar Bundesweit mobilisiert, hätte aber besser sein können wie man sieht.

Die nächste kann nur besser werden.

Gut und Schön, aber...

Tip 21.01.2008 - 15:33
Gut, solche direkten Auseinandersetzungen sind immer mal wieder ganz sinnvoll. Aber wenn die Bullen schon so planlos waren, hätte wenigstens noch der McD, der ja anscheinend in der Nähe war, heimgesucht werden können oder die nächste Bank etc.
Nie zu sehr auf die paar Faschos konzentrieren, immer auch die Ursache rechtsradikalen Gedankenguts bekämpfen.
Alerta Anticapitalista!

@ tip

ich 21.01.2008 - 16:12
Wieso? Ist MacDonalds an der Nazi-Plage im Osten Schuld?

Schwer Verletzt?!

RiOt_Kid 21.01.2008 - 16:54
Wie schwer waren sie Verletzt? Und wie ist das genau passiert! Ich bin danach, ja gleich nach Hause gefahren. Aber die ganze Stadt war doch voll Antifa und Bullerei?! Waren es echt ANS? Dann waren es aber keine Dessauer!

Bundesweit mobolisiert?

muss ausgefüllt werden 21.01.2008 - 17:34
Also im Westen von Deutschland hat man rein garnichts von der Demo mitbekommen. Also von der Mobilisierung. Wurden Flyer, Plakate etc. an AZ's und AJZ's geschickt? Habe nirgendwo etwas mitbekommen. Mobilisierung übers Internet schön und gut, doch es erreicht längst nicht so viele Leute wie der gute alte Flyer

Nasen

egal 21.01.2008 - 18:25
Weiß mensch schon woher die Faschos waren? Dessauer können es ja wohl kaum gewesen sein. Kappier nich wie sowas passieren konnte. Waren doch haufenweise Antifagruppen in der Stadt unterwegs. Wie geht es den Verletzten? Wie schwer sind die Verletzungen? Gute Besserung und bis zum nächsten Mal in Dessau!

nazis möglicherweise aus halle

demonstrant 21.01.2008 - 19:53
Ich habe beim warten im hallenser bahnhof gesehen wie sich dort zuerst eine gruppe von ca 5-6 nazis getroffen haben, bin dann zwischenzeitlich weg und als ich zurückkam kam noch einer ,dem ich dann aufs gleis gefolgt bin. der zug ,der von diesem gleis aus fuhr fuhr in richtung dessau.

Polizeichef räumte Fehler ein

http://www.neues-deutschland.de/ 21.01.2008 - 22:07
Grüne und LINKE übten scharfe Kritik an der Weiterleitung der Namen von Antifaschisten

Was am Wochenende noch als ungeheuerlicher Vorwurf durch die Medien geisterte, bestätigte sich gestern im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Polizei hat im Zuge von Ermittlungen gegen drei Antifaschisten deren Namen an mutmaßliche Neonazis übermittelt. »Wir haben am 27. September 2007 die Geschädigten mit einem Fragebogen angeschrieben, auf dem die drei Beschuldigten mit Vor- und Familiennamen genannt waren«, räumte Polizeipräsident Dieter Glietsch gestern ein.

Den drei Antifaschisten wird vorgeworfen, sie hätten beim »Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – Tag der Mahnung« am 9. September 2007 ein Plakat mit 40 Porträts von Rechtsextremen an einem Infostand gezeigt (ND berichtete). Staatsschützer des Landeskriminalamtes (LKA) sahen darin eine Verletzung des Kunsturhebergesetzes und ermutigten die Geschädigten, Strafanzeige zu stellen. Da eine Verletzung des Kunsturhebergesetzes jedoch ein Antragsdelikt ist, muss zunächst eine Anzeige erstattet werden, bevor Behörden weiter ermitteln können.

Genau den Umstand, dass sich die Staatsschützer ihre eigenen Ermittlungen organisiert haben, kritisierte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Volker Ratzmann scharf: »Das ist eine Praxis, die uns aus anderen Bereichen nicht bekannt ist.« Bei Graffiti würde schließlich auch nicht jeder Hausbesitzer zur Anzeige aufgefordert. Außerdem, erklärte Ratzmann, sei ihm kein Verfahren bekannt, wo im umgekehrten Fall Neonazis der Anti-Antifa mit ähnlichen Verfahren überzogen worden seien. Alles in allem ein »fragwürdiger und merkwürdiger« Vorgang, meinte Ratzmann.

Auch beim Koalitionspartner der SPD, der LINKEN, hatte man ein Problem mit der Vorgehensweise der Polizei. »Verletzung des Kunsturhebergesetzes ist ein harmloses Antragsdelikt«, betonte die innenpolitische Sprecherin Marion Seelig. Dies rangiere in der Strafrechtshierarchie weit unten. Dass jedoch aufgrund dieses Vorwurfs Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden, bezeichnete Seelig als »unverhältnismäßig«. Sie mahnte ein sensibleres Vorgehen der Polizei an.

Dem folgte denn auch überraschend der Polizeipräsident. Glietsch kündigte eine Änderung der Verfahrensweise an: Er habe eine Weisung erteilt, dass Namen von Beschuldigten, bei denen ein links- oder rechtsextremistischer Hintergrund vermutet wird, künftig nicht mehr übermittelt werden. Zudem stellte er klar, dass Verstöße gegen das Kunsturhebergesetz nicht mehr Schwerpunkt der Aktivitäten des Staatsschutzes sein werden. Grundsätzlich sei das Vorgehen der Dienststelle jedoch rechtlich nicht zu beanstanden gewesen, so Glietsch.

Dieser Auffassung schloss sich auch der Innensenator an. »Sie können Polizeibeamte nicht verpflichten, einen denkbaren Straftatbestand nicht aufzunehmen«, erklärte Ehrhart Körting (SPD). Ähnlich schützend stellte sich der Innenressortchef vor die bediensteten Polizisten des Abschiebegewahrsams Köpenick. Ihnen sprach er jedwede Mitschuld am Suizid des 28-jährigen Tunesiers Mohammed M. ab. Der Leichnam des Abschiebehäftlings, der Neujahr seinen Verletzungen im Unfallkrankenhaus Marzahn erlegen war, ist inzwischen nach Tunesien zur Beerdigung überführt worden.

Debakel um Antifa-Plakate

http://www.taz.de/ 21.01.2008 - 22:10
Die Berliner Polizei will künftig keine Informationen mehr über Linke an die rechte Szene geben. Staatsschutz ermittelte wegen Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz.

Vorwürfe, mit den Rechten gemeinsame Sache zu machen, kannte man bisher eher aus Bundesländern wie Sachsen-Anhalt. Kriminalbeamte des Berliner Staatsschutzes haben Rechtsextreme darüber informiert, dass Bilder von ihnen auf Antifa- Plakaten erschienen sind und dabei die Vor- und Nachnamen von drei Personen genannt, gegen die wegen Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz ermittelt wurde.

Die Berliner-Antifa war empört. Erst recht, als am vergangenen Donnerstag auch noch Hausdurchsuchungen in der linken Szene folgten. Am Montag hat Polizeipräsident Dieter Glietsch eingeräumt, dass der Staatsschutz beim Umgang mit den Daten der Beschuldigten Fehler gemacht hat. Er habe diese Praxis unterbunden, sagte Glietsch im Innenausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses.

Der Hintergrund: Im vergangenen September hatte die Polizei bei einem Aktionstag gegen Rassismus ein Plakat mit 40 Fotos von mutmaßlichen Rechtsextremen beschlagnahmt. Die Bilder sind auch in einer Antifa-Zeitung abgebildet. Die Rechtslage ist so, dass ohne Einverständnis der Abgebildeten keine Fotos veröffentlich werden dürfen. Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz können aber nur eingeleitet werden, wenn die Betroffenen Strafanzeige erstatten. Also fragte der Staatsschutz bei den 40 Abgebildeten nach - laut Polizei gängig bei Verstößen gegen das Kunsturhebergesetz. Die Praxis ist in dem vorliegenden Fall deshalb so problematisch, weil dadurch Angriffe von Rechten auf Linke und umgekehrt erleichtert werden. "Ich halte dieses Vorgehen nicht für sachgerecht", hat Polizeipräsident Glietsch nun erkannt. In Zukunft werde die Polizei in solchen Fällen keine Namen mehr übermitteln. "Wir werden das nur noch tun, wenn die Staatsanwaltschaft dies ausdrücklich anweist".

Das Ergebnis der Fragebogenaktion war, dass zahlreiche der abgebildeten mutmaßlichen Rechtsextremen Strafanzeige erstattet hatten. Am vergangenen Donnerstag wurden in Berlin die Wohnungen von drei Beschudigten der Antifa-Szene durchsucht - "ohne Erfolg", wie Glietsch gestern sagte. Bei einem Haus in Kreuzberg verschafften sich die Beamten Zutritt, indem die Tür eingerammt wurde.

Es ist nicht der erste Fall, in dem die Berliner Polizei wegen übertriebenen Ermittlungseifers gegen die Antifa- Szene auffällt. Im Oktober 2007 war publik geworden, dass der Staatsschutz geraume Zeit gegen mehrere Fotografen und Journalisten ermittelt hatte. Auch da ging es um ein Plakat mit 36 Fotos von mutmaßlichen Rechtsextremen. Die Polizei vermutete, dass die Fotografen die Bilder gemacht hatten. Doch das Ergebnis war trotz aufwändiger Ermittlungen dürftig. Die Staatsanwaltschaft wies den Fall mit der Begründung zurück, eine Straftat liege nicht vor, weil das fragliche Plakat nicht verbreitet worden sei. Auch lägen keine Anzeigen der "Geschädigten" vor. Die meisten Fotografen erfuhren nichts von den Ermittlungen gegen sie.

null verständniss mit kritik!

lassmiranda 21.01.2008 - 23:38
Leute ich hab kein verständniss für eure kritik,

natürlich sind 150 leute nicht viel aber in sachsen-anhalt bzw. ost deutschland sind antifaschisten nun mal nicht sogut gesäht wie in anderen bundesländern...
und da keine nazi demo angemeldet war gab es auch keinen grund bundesweit zu mobilisieren sondern nur Regional!!!

und abgesehen davon gibt es auch arbeiter unter uns die eben nicht 16.30 uhr in dessau sein können/konnten weil sie eben erst 17 uhr feierabend haben/hatten...

von daher seh ich diese mobilisierung und die demo als vollen erfolg!

zumal die antifa sich sehr gut selbst verteidigen konnte auch ohne polizei wie die realtität es bewiesen hat... ( siehe nazis ^^ )

ach und von dem 15 mann mob der nazis konnte übrigens keiner weg rennen, sie wurden alle in die schranken gewiesen ;)


bis zum nächsten mal, wir kommern gern wieder nach dessau!

....

paris hilton 22.01.2008 - 08:56
Bitte meckert mal nicht permanent über die Mobi aus Dessau. Ziel der Demonstration war nicht mit 1000 Antifas die Stadt niederzubrennen (hmm .. mal andenken und Termin vereinbaren), sondern den Hesslatten vor Ort zu zeigen, dass sie hier absolut nichts zu suchen haben. Und 100 Leute aus Dessau plus Support ist für die "schlechte" Mobilisierung ganz ok.

Alles in allem werten wir die Demo ebenfalls als Erfolg ... Lob an die AG.

Was danach in Nord passiert ist sollte dringend mal aufgearbeitet werden. Gute Besserung an die Verletzten!

Aso, am 20ten Januar lief ich mit meinem Freund durch Nord und wir haben einen Wagen mit 2-3 Faschos rumfahren sehen. Konnten aber nicht erkennen wer das war. Sind bestimmt ne halbe Stunde immer wieder hier rumgefahren. Hat jmd. dazu ein NS? Irgendwas mit AZE-V *#+