RechtsRock-Konzert von Marcus Winter: 12.01.

Antifa OWL 11.01.2008 15:37 Themen: Antifa
Erneutes RechtsRock-Konzert der Nationalen Offensive Schaumburg

Nach dem Konzert vom 29. Dezember 2007 in Minden hat Marcus Winter für den morgigen Samstag, 12. Januar, ein weiteres angekündigt.
"Anbei eine Info zu einer größeren Fete im Februar. Veröffentlicht den Termin bitte NICHT in Foren oder sonstwo im Internet", heißt es in einer Mail, welche derzeit kreuz und quer durchs Internet geschickt wird. In der Mail wird man dann deutlicher "Konzert am 12.1. in Niedersachsen !!!" heißt es dort. Für Nähere Informationen ist eine Telephonnummer angegeben. Diese ist aufmerksamen AntifaschistInnen schon lange bekannt, es ist die Nummer von Marcus Winter, einem der Führer der neonazistischen Nationalen Offensive Schaumburg (NOS). Dieser hatte schon am 29.12.2007 ein Konzert mit diversen Nazibands nahe Minden durchgeführt (siehe den Artikel Neonazistische Erlebniswelt in Minden). Die Polizei hatte ihre Untätigkeit damit gegründet, dass es sich um eine "private Veranstaltung" gehandelt habe. Ob die Polizei wohl auch dieses Wochenende die Angaben der Neonazis für bare Münze nehmen und untätig bleiben werden? Die angekündigten Bands deuten auf eine Veranstaltung mit eindeutig extrem rechten bis neonazistischen Inhalten.

Von Wehrmachtsverherrlichung bis Holocaustleugnung

Angekündigt sind die Bands Eternal Pride, Sense of Pride, Cherusker und Terroritorium. Die Band Eternal Pride aus dem sachsen-anhaltinischen Blankenburg wurde durch ihre Auftritte in Belgien bei der in Deutschland verbotenen Nazimusikorganisation Blood & Honour bekannt. Die Band Sense of Pride aus Spenge trat am 1. Mai im Rahmen des Aufmarschs der Neonazis in Dortmund auf und sorgte mit ihrer Musik für einen höhere Attraktivität dieses Aufmarschs. Auch Cherusker aus dem Münster-Osnabrücker-Land, welche schon am 29.12.2007 beim Konzert in Minden auf der Bühne standen und die mit über 30 Konzerten, teils sogar im Ausland, zu den bekannten Live-Bands des RechtsRock gehören, sind wieder angekündigt. Der Lokalmatador des Abends wird jedoch Terroritorium aus Bad Nenndorf sein. Terroritorium, welche ihre gewalttätigen Inhalte schon im Namen ausdrücken, ist eine klassische Rechts-Rock-Band, welche im Bezug auf die Wehrmacht fordert: "lasst sie uns Ehren". In Ihrem Lied "Ewige Schuld" singt die Band mit deutlichem Bezug auf den Holocaust "die Wahrheit ist strafbar" und leugnet damit implizit den Holocaust. Alte antisemitische Stereotypen lässt Terroritorium auch nicht aus: "Seit Generationen zahlen wir Tag ein Tag aus, ihr füllt euch die Taschen und lacht uns dabei aus."

Weiterführung des Kuschelkurs?

In letzter Zeit konnte die Nationale Offensive Schaumburg um Marcus Winter ihre Veranstaltungen fast ungestört durchführen. Die Polizei schaute höchstens zu und begnügte sich mit der Versicherung der Veranstalter, dass alles in Ordnung sei, und zog sich auf Aussagen zurück, dass es sich um eine "private Veranstaltung" handele, bei der man nicht hätte eingreifen können. Es wird sich zeigen, ob die niedersächsische Polizei dem Beispiel der ostwestfälischen Beamten folgen wird und den Kuschelkurs weiterführt, oder ob Winter die Veranstaltung eventuell ins vermeintlich sichere Ostwestfalen verlegt.

Gerüchten zufolge soll das Konzert in Hameln im Kino des Nazi-Staranwalts Jürgen Rieger stattfinden. Rieger hat für 12.00 Uhr zu einer Mahnwache vor dem Kino aufgerufen. Anschließend soll eine Veranstaltung im Gebäude stattfinden. Das Kino war wegen baulicher Mängel lange Zeit nicht für Veranstaltungen nutzbar gewesen, soll inzwischen aber renoviert worden sein. Ab 12.00 Uhr findet in der Deisterstraße in unmittelbarer Nähe des Kinos eine Gegenkundgebung statt.
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Ergänzungen

Wahlkampfhelferveranstaltung

Antifa NDS 11.01.2008 - 15:59
Internen Infos zufolge soll es sich bei dem Konzert um eine "Wahlkampfhelferveranstaltung" mit anschließender Livemusik handeln. Angekündigt wurde der Raum NDS.
Ob NPD oder parteifreie Kräfte das Ganze veranstalten, ist nicht ganz klar.
Infos zu der Mahnwache und der Gegenkundgebung auch unter:
 http://www.antifa-wdl.de.vu

Outing

beobachter 11.01.2008 - 17:03
Hier mal ein Foto von Eternal Pride um deren Frontman Rene T.

Bands

.-.-.-.- 11.01.2008 - 17:42
Cherusker haben auch in Minden bei dem letzte Konzert der Schaumburger schon gespielt.
Terroritorium kommen aus Hannover.
Ziemlich schlechte, eindeutig rechtsgerichtete Band.Nicht sehr populär (wahrscheinlich auf Grund mangelnder Musikkünste.)

nazischuppen

(muss ausgefüllt werden) 11.01.2008 - 18:20
kennt denn jemensch einen nazischuppen in der region oder vielleicht auch in wintters heimat schaumburg?

Neuer Kundgebungsort in Hameln

Antifa OWL 11.01.2008 - 18:54
Die Kundgebung (Anmelder: DGB Region Niedersachsen-Mittein Hameln) ist verlegt worden. Neuer Ort in Sichtweise zu den Neonazis ist nun: Bürgergarten/Ecke Wiener Wald. Zur Teilnahme ab 12.00 Uhr rufen u.a. Antifaschistische Aktion Hameln-Pyrmont und VVN-BdA auf.

Zu der genehmigten "Mahnwache" von Jürgen Rieger (12.00 bis 16.00 Uhr) vor dem Kino in der Deisterstraße 20 a lädt nun offiziell Thomas "Steiner“ Wulff ein.

Wir protestieren gegen das Auftreten der Neofaschisten. Für uns ist Faschismus keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Wir können es nicht hinnehmen, dass Nazis sich in Hameln und anderswo zusammenrotten.

Wir stellen uns den Faschisten entgegen.

Bands

efhoqerfhqh 11.01.2008 - 19:07
"Cherusker", um den Sänger Christian "Nitsch"  http://www.red-skins.de/wrash/news.antifa/nazimusik-aus-osnabrueck.html
 http://www.antifa-netzwerk.de/2007/04/03/extreme-rechte-in-der-region-os
usw. usw., fahren seit Jahren die Schiene des offensiven Auftretens in der gesamten BRD, somit gehen wir davon aus, daß auch hier direkte oder indirekte Verbindungen zu SGH bestehen..Leider sind nur direkte Informationen zum Sänger vorhanden, dessen Wohnort, Name, Alter?(nicht) bekannt ist- Freunde aus Bremen, stellten uns fas Foto(Nazidemo in Vechta 1. mai 2007) zur Verfügung-
Wie, seltsamerweise bei fast allen Namen-Nasen im Kreis, sticht auch dieser Idiot durch Gewalttätigkeiten hervor.. und nicht gerade durch Intelligenz..

Ort

Dein Name 11.01.2008 - 23:44
Ist mittlerweile etwas über den Ort bekannt? Wurde zu dieser Veranstaltung auch offen mit Flyern geworben wie zu dem Minden-Konzert?
Wird ja wohl mal jemand bei diesem Typen anrufen können und fragen können wo das ist oder?

Verbot der Veranstaltung in Hameln

Wolgang Jüttner 12.01.2008 - 01:27

Folgendes findet mensch unter www.hameln.de :



Stadt untersagt NPD-Veranstaltung
Lippmann: Schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus
Die NPD hat für den kommenden Samstag zu einer Veranstaltung nach Hameln eingeladen – und stößt bei der Stadt auf Gegenwehr. Die Verwaltung hat dem Hamburger Anwalt Jürgen Rieger mitgeteilt, dass das von ihm geplante Treffen im ehemaligen City-Kino-Center an der Deisterstraße nicht zulässig ist. Nach Angaben von Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann nimmt die Stadt dabei Bezug auf eine rechtsgültige Ordnungsverfügung aus dem Jahr 2005.

Schon damals hatte Rieger in dem Gebäude an der Deisterstraße eine Versammlung mit Filmvorführungen und Musikdarbietungen abhalten wollen. Die Stadt Hameln hatte dies unter Hinweis auf bauliche Mängel in dem Gebäude untersagt. Die Position der Stadt ist seinerzeit vom Verwaltungsgericht Hannover und vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg bestätigt worden.

„Wir werden alle rechtlich möglichen Instrumente nutzen, um der NPD für ihre rückwärtsgerichtete Politik keine Plattform zu bieten“, kündigte Susanne Lippmann an. Hameln sei eine Stadt, in der verschiedene Kulturen und Menschen unterschiedlicher Herkunft friedlich zusammen leben. „Wir lehnen eine Gesellschaft ab, die auf Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit basiert“, betonte die Oberbürgermeisterin. Daher sei es wichtig, ein deutliches Signal gegen die NPD und ihre vermeintlich einfachen Lösungen zu setzen.

Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden bereitet sich inzwischen auf einen Einsatz vor. Der Inspektionsleiter, Polizeidirektor Bernd Wiesendorf, erklärte: „Wir nehmen die Ankündigung der NPD ernst.“ Die Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen werde am Wochenende die Einsatzbeamten der Polizeiinspektion unterstützen.

Neonazi-Kundgebung hat begonnen

Ticker unter 12.01.2008 - 13:13
 http://www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?limit=10&order=datum&richtung=DESC&z=1&id=17476

Zur Zeit redet Thomas "Steiner" Wulff unter lautstarkem Protest vor 31 Neonazis.

update

a 12.01.2008 - 16:11
mindestens eine festnahme, zahlreiche anschuldigungen seitens der polizei, more to come

was heißt eigentlich

das hier: 12.01.2008 - 16:13
was heißt das hier?: "Polizei riegelt Kino ab, Nazis im Haus." (siehe Live-ticker)
ich dachte, die dürfen nicht ins Haus/Kino. Haben die B.../ pardon, Polizisten mal wieder scheiße gebaut?

Was das?q

dmuss ausgefüllt 12.01.2008 - 16:19
was ist das: 16.10 Uhr: Rieger kündigt die Gründung eines NPD-Kreisverbandes Hameln zum Abschluus der Kundgebung an. Kino zur Zeit noch von der Polizei abgeriegelt (Nazis sind im Haus).
ich dachte das haus kann einstürzen... obwohl... soo schlimm wärs dann vllt nicht

Polizei beendet Konzert von Neonazi-Band

http://www.welt.de/ 15.01.2008 - 14:22
Lübben - Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag in Lübben (Dahme-Spreewald) das Konzert einer Neonazi-Band aufgelöst. Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) lobte die Beamten für den konsequenten Einsatz. Von den 119 Teilnehmern aus der rechten Szene in Brandenburg und Sachsen hatten sich 46 verbarrikadiert. Diese leisteten den anrückenden Beamten der Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes Widerstand und bewarfen sie mit Flaschen.
Die Beamten nahmen 15 Teilnehmer in Gewahrsam. Nachdem ihre Personalien aufgenommen wurden, kamen sie bis Sonntagnachmittag wieder auf freien Fuß. Gegen sie ergingen Anzeigen wegen Widerstandes. Außerdem erhielten einige Teilnehmer Anzeigen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

"Die Auflösung des Konzertes ist ein gutes Beispiel für die Bekämpfung des Extremismus in Brandenburg unter Einsatz aller rechtsstaatlichen Möglichkeiten", sagte Schönbohm laut einer Mitteilung. Die Polizisten hätten erneut ein deutliches Zeichen gesetzt für die Null-Toleranz-Strategie gegenüber Extremisten.

Das rechtsextreme Konzert war nicht angemeldet und fiel einer Polizeistreife auf. Als diese den Auftritt der Radikalen-Band verbot, weigerte sich der Veranstalter und verschanzte sich mit anderen Gesinnungsgenossen. Bei der Auseinandersetzung mit der Polizei erlitten fünf Rechtsradikale Verletzungen und mussten medizinisch versorgt werden. Zum Beginn der Aktion hatten die Beamten gegen die Teilnehmer Platzverweise ausgesprochen und mehrmals eine Räumung der ehemaligen Brauerei angekündigt. Der größte Teil der Besucher folgte der Anweisung. Die Ermittlungen gehen weiter.

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